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Röcke und mehr... => Rund um den Rock => Thema gestartet von: Holger Haehle am 25.02.2017 14:22

Titel: Wo steht der Mann im Rock?
Beitrag von: Holger Haehle am 25.02.2017 14:22
Wir sind ein bunter Haufen von Männern, die ein Anliegen teilen. Das ist ein nach unten offenes Kleidungsstück mit dem man Lenden und Beine bedecken kann. Ansonsten gibt es große Unterschiede, was bei Individualisten nicht weiter verwunderlich ist. Oder gibt es doch noch mehr Gemeinsamkeiten, die uns verbinden? Wie steht es mit einem gemeinsamen Bekenntnis zu Freiheit und Toleranz, weil erst sie uns das Rocktragen erlauben in einer Gesellschaft, die mit ihren Konventionen ein anderes Verhalten vorgibt?

Wenn wir uns anders kleiden, als die gesellschaftlichen Geschlechterrollen es aktuell fordern, liegt uns dann nicht auch eine gewisse Solidarität nahe mit anderen Menschen, die auch nicht den offiziellen Geschlechternormen genügen? Haben wir nicht die gemeinsame Sorge, dass wenn andere passive Minderheiten zunehmend auf Ablehnung stoßen und dieser Trend zunimmt, dass das auch für uns Konsequenzen haben kann?

Für religiöse und politische Extremisten seid ihr nicht gesellschaftsfähig. Für die seid ihr ein Haufen schwuler Säue, die die Toleranz der Gesellschaft ausnutzt für ihre perverse Abartigkeit. Wenn Politiker die Interessen dieser Wähler aufnehmen, und mit einem Wortschatz aus Deutschlands schwärzesten Tagen garnieren, dann sollte es unser gemeinsames Interesse sein unsere Stimmen zu erheben, bevor es zu spät ist und die Würfel an den Wahlurnen gefallen sind.

Klar können wir irren. Aber dann wäre die Sache wenigstens geklärt. Ist es nicht besser einmal zu viel daneben zu liegen, als durch unzureichendes Engagement an Deutschlands Verderben mitschuldig zu sein. Ziert es nicht den besorgten Bürger und auch Rockträger vor einer Wahl alle Eventualitäten zu klären? Ist die politische Debatte der Bürger und Medien nicht gerade dafür da? Wenn wir den Frieden anderer Minderheiten verteidigen, dann schützen wir damit auch uns. Ihre Freiheit ist unsere Freiheit.

Wenn ich einen Rock in der Öffentlichkeit trage, dann mache ich das, weil es bequem ist, weil ich es ästhetisch und männlich finde und weil ich Freiheit und Vielfalt liebe. Sind das Gründe, die ihr teilt? Ist es das, was unsere Gemeinschaft hier ausmacht? Wenn ja, dann hoffe ich, dass gemeinschaftliche Solidarität dazu kommt sowie die Entschlossenheit sich für unsere Ziele einzusetzen. Dazu muss man nicht mal streiten. Es reicht Rockpräsenz zu zeigen und mit Leuten zu reden indem man sich einfach nur austauscht (ohne anzugreifen, denn wer angreift hört nicht zu). Und dort wo Parteien in den Innenstädten Werbung machen, kann man den Politikern kritische Fragen stellen. Also Leute: Zieht eure Röcke an und geht damit an die frische Luft und unter Leute.
Titel: Re: Wo steht der Mann im Rock?
Beitrag von: MAS am 25.02.2017 14:59
Danke, dass Du das noch mal aufgreifst, Holger:
Zitat
Wenn wir uns anders kleiden, als die gesellschaftlichen Geschlechterrollen es aktuell fordern, liegt uns dann nicht auch eine gewisse Solidarität nahe mit anderen Menschen, die auch nicht den offiziellen Geschlechternormen genügen?

Ich möchte bei der Gelegenheit an die Gemeinsame Stellungnahme von GregorM (Gregor)und MAS (Michael) zum Umgang mit Queers in diesem Forum und zum Selbstverständnis des Rockmode-Forums zwischen Mode- und Genderfragen erinnern, die eigentlich einen zentralen Platz im Forum finden sollte, aber leider nur unter ferner liefen hier zu finden ist:
http://www.rockmode.de/index.php?topic=4702.0 (http://www.rockmode.de/index.php?topic=4702.0)

LG, Micha
Titel: Re: Wo steht der Mann im Rock?
Beitrag von: JJSW am 25.02.2017 16:27
Zieht eure Röcke an und geht damit an die frische Luft und unter Leute.


Das ist das, was ich seit eineinhalb Jahren regelmäßig mache.
Denn das kann ich besser als Diskutieren.

Allerdings fühle ich mich nicht wie ein Außenseiter. Auch im Rock habe ich keinen Problem mit der Gesellschaft oder zumindest in den Teilen der Gesellschaft, in der ich mich bewege.
Deine Sichtweise auf Deutschland liest sich eher für mich wie die USA, wo ein Rechtspopulist Präsident geworden ist.
Bei uns sind zum Glück sind religiöse und politische Extremisten eine Minderheit. Der größte Teil der Gesellschaft verhält sich meinen Röcken eher gleichgültig.

Grüßle aus dem grünschwarzen Südwesten
Jürgen
Titel: Re: Wo steht der Mann im Rock?
Beitrag von: BerlinerKerl am 25.02.2017 17:11
Zieht eure Röcke an und geht damit an die frische Luft und unter Leute.


Das ist das, was ich seit eineinhalb Jahren regelmäßig mache.
Denn das kann ich besser als Diskutieren.

Allerdings fühle ich mich nicht wie ein Außenseiter. Auch im Rock habe ich keinen Problem mit der Gesellschaft oder zumindest in den Teilen der Gesellschaft, in der ich mich bewege.
Deine Sichtweise auf Deutschland liest sich eher für mich wie die USA, wo ein Rechtspopulist Präsident geworden ist.
Bei uns sind zum Glück sind religiöse und politische Extremisten eine Minderheit. Der größte Teil der Gesellschaft verhält sich meinen Röcken eher gleichgültig.

Grüßle aus dem grünschwarzen Südwesten
Jürgen

Auch dem kann man voll zustimmen.
Probleme habe ich eigentlich noch nie gehabt. Selbst von den Unterbelichteten, die sich mit der Reaktion zurück halten, bisher  immer gut durch die Welt gereist.
Titel: Re: Wo steht der Mann im Rock?
Beitrag von: Mann im Rock am 08.03.2017 20:00
Wenn ich einen Rock in der Öffentlichkeit trage, dann mache ich das, weil es bequem ist, weil ich es ästhetisch und männlich finde und weil ich Freiheit und Vielfalt liebe. Sind das Gründe, die ihr teilt?

Ja.

Gruß
Matthias
Titel: Re: Wo steht der Mann im Rock?
Beitrag von: Hansi1973 am 08.03.2017 21:33
@Holger: Wow! Du bringst da einige Themen zur Sprache... wo fange ich nur an...?

Zitat
Wir sind ein bunter Haufen von Männern
Ja. Was ein Glück! Langweilig kann ja jeder!  :P

Zitat
Wie steht es mit einem gemeinsamen Bekenntnis zu Freiheit und Toleranz
Als Zeitsoldat habe ich mal geschworen, ...das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen. Dazu stehe ich auch heute noch! Die Rechte und Möglichkeiten, die wir hierzulande haben, sind eine hohes Gut! (-> siehe die Entwicklung in der Türkei)

Zitat
Wenn wir uns anders kleiden, als die gesellschaftlichen Geschlechterrollen es aktuell fordern, liegt uns dann nicht auch eine gewisse Solidarität nahe mit anderen Menschen, die auch nicht den offiziellen Geschlechternormen genügen?
Ja und Nein. Auf der einen Seite habe ich Respekt und Hochachtung vor denen, die insbesondere mit ihrem angeborenen Geschlecht hadern und mit der gesellschaftlichen Akzeptanz Probleme haben. Ich habe auch ein gewisses Mitleid mit jenen, die gerne würden, aber sich nicht trauen und nur wild an sich herumspielend vorm Spiegel stehen. Aber ich bin nicht deren Sprachrohr, noch deren Aushängeschild.

Zitat
Haben wir nicht die gemeinsame Sorge, dass wenn andere passive Minderheiten zunehmend auf Ablehnung stoßen und dieser Trend zunimmt, dass das auch für uns Konsequenzen haben kann?
Leider kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass hierzulande zunehmend Minderheiten die Geschicke des Landes bestimmen wollen. Das führt nicht unbedingt zu mehr Verständnis und Toleranz.

Zitat
Wenn ja, dann hoffe ich, dass gemeinschaftliche Solidarität dazu kommt sowie die Entschlossenheit sich für unsere Ziele einzusetzen. Dazu muss man nicht mal streiten. Es reicht Rockpräsenz zu zeigen und mit Leuten zu reden indem man sich einfach nur austauscht. Und dort wo Parteien in den Innenstädten Werbung machen, kann man den Politikern kritische Fragen stellen.
Ich frage mich, ob ich das wirklich muss. Ob DAS alleine mein vordergründigstes Problem darstellt - ob ich auch in 25 Jahren noch mit Rock (und/oder High Heels) durch die Stadt laufen darf. Da stelle ich mir doch andere, existenziellere  Fragen (z.B. Rente).
Titel: Re: Wo steht der Mann im Rock?
Beitrag von: cephalus am 09.03.2017 05:06
Ob DAS alleine mein vordergründigstes Problem darstellt - ob ich auch in 25 Jahren noch mit Rock (und/oder High Heels) durch die Stadt laufen darf. Da stelle ich mir doch andere, existenziellere  Fragen (z.B. Rente).

Da es wenn, sicherlich nicht nur diese Freiheit wäre, die verloren ginge, wäre dann auch eine fette Rente wertlos in einem Land in dem man nicht mehr leben wollte.

Alle Themen sind gleichermaßen wichtig, für die meisten Einzelpersonen wie auch für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Titel: Re: Wo steht der Mann im Rock?
Beitrag von: GregorM am 09.03.2017 07:56

Da es wenn, sicherlich nicht nur diese Freiheit wäre, die verloren ginge, wäre dann auch eine fette Rente wertlos in einem Land in dem man nicht mehr leben wollte.


Meine volle Zustimmung!

Gruß
Gregor
Titel: Re: Wo steht der Mann im Rock?
Beitrag von: MAS am 09.03.2017 08:03

Da es wenn, sicherlich nicht nur diese Freiheit wäre, die verloren ginge, wäre dann auch eine fette Rente wertlos in einem Land in dem man nicht mehr leben wollte.


Meine volle Zustimmung!

Gruß
Gregor

"Wertlos" würde ich nicht sagen, aber nicht so viel wert wie in einem freien Land. Wenn die Rente so niedrig ist, dass man sich jede Straßenbahnfahrt überlegen muss, ob man sie sich leisten kann, ist das in etwa so, wie wenn man nicht im Rock vor die Tür darf. Und wenn dann noch beides zusammen käme ...

LG, Micha
Titel: Re: Wo steht der Mann im Rock?
Beitrag von: Dr.Heizer am 09.03.2017 20:13
"Wertlos" würde ich nicht sagen, aber nicht so viel wert wie in einem freien Land. Wenn die Rente so niedrig ist, dass man sich jede Straßenbahnfahrt überlegen muss, ob man sie sich leisten kann, ist das in etwa so, wie wenn man nicht im Rock vor die Tür darf. Und wenn dann noch beides zusammen käme ...

LG, Micha
Und "Wo steht der Mann im Rock?"  Jedanfalls nicht mehr an der Staßenbahnhaltestelle....
Vielleicht fährt er ja die Staßenbahn (siehe ÜSTRA), um sich seine Rockerrente zu verdienen?
Titel: Re: Wo steht der Mann im Rock?
Beitrag von: MAS am 09.03.2017 20:19
"Wertlos" würde ich nicht sagen, aber nicht so viel wert wie in einem freien Land. Wenn die Rente so niedrig ist, dass man sich jede Straßenbahnfahrt überlegen muss, ob man sie sich leisten kann, ist das in etwa so, wie wenn man nicht im Rock vor die Tür darf. Und wenn dann noch beides zusammen käme ...

LG, Micha
Und "Wo steht der Mann im Rock?"  Jedanfalls nicht mehr an der Staßenbahnhaltestelle....
Vielleicht fährt er ja die Staßenbahn (siehe ÜSTRA), um sich seine Rockerrente zu verdienen?

Also ich stehe im Rock oft an einer Straßenbahnhaltestelle. Und dann fahre ich mit. Noch kann ich es mir leisten. Wobei ich oft eine Station weiter im Nachbarort einsteige, weil es von dort billiger ist. So habe ich dann auch 1km zu gehen, was auch wieder gesund ist bzw. noch gesünder wäre, wenn da nicht so viele Autos fahren würden.

LG, Micha
Titel: Re: Wo steht der Mann im Rock?
Beitrag von: Erwin am 09.06.2017 22:55
Für mich ist ein Rock: es gehört zu meinem Identität. Ich trage Kleidung die ich schön findet. Da gehört ein Rock oder ein Kleid. Ich will mich unterscheiden. Es ist auch Freiheit. Und es fühlt sehr gut um einem Rock zu tragen.

Was ich auch oft Lesen was wir wollen. Wir wollen einfach die alltäglichen Dinge tun in unsere Lieblings-Kleidung. Wir wollen, dass unsere rokdragen als normal gesehen wurde. Wenn ich nach innen schauen, dann denke ich wirklich: Es ist auch schön dass alles ist nicht als „selbverständlich“ ist. Ich will auch gesehen werden. Ich hätte nie gedacht von mir selbst. Weil ich dachte gerne im Hintergrund zu bleiben. Und nun plötzlich denke ich doch es ist schön gesehen zu werden, als menschen interessiert in mir sein.

Ich würde ein bisschen lieber öfter fragen sie für meine Kleider: Von warum Sie einen Rock oder etwas tragen. Sie sind doch in der Regel die Frauen, die daran interessiert sind. Ich habe auch zwei Kollegen, wo ich auch über meine Röcke sprechen kann. Heute sagte ein Kollege, dass das Bild tatsächlich ist nun abgeschlossen. Sie spricht über meine weiblichen Augen,
meine Statur und meine Eleganz. Ein Rock passt vollständig zu mir. Später fragte ich sie, ob wir mal zusammen in Rock nach Belgien gehen. Sie geht mit mir „Herausforderung“ an. Nizza ... Ich bin sehr froh um es zu hören.
Titel: Re: Wo steht der Mann im Rock?
Beitrag von: cephalus am 10.06.2017 12:13
Ich würde ein bisschen lieber öfter fragen sie für meine Kleider: Von warum Sie einen Rock oder etwas tragen.

Ich denke so geht es am Anfang fast jedem - man hätte gerne mehr Reaktionen und Gespräche über die Kleidung um die "neue Position" besser einschätzen zu können.
Die Reaktionen von Fremden kommen aber nicht, oder zumindest nicht wie gewünscht/erwartet.
In der Regel lässt sich nur das nähere Umfeld über die Kleidung aus.

Ich erwarte mittlerweile keine Reaktionen mehr und erhalte auch so gut wie keine, wenn ich unterwegs bin.

Auch meine Frau äußert sich selten, bestenfalls mal bei neuen Stücken mit einem "hübsch" oder "ist das neu" im übrigen nur wenn ich nachfrage. Ich frage meist dann, wenn ich mir nicht sicher bin, ob die Kleidung (zum Anlass) tragbar ist und sie reagiert regelmäßig leicht genervt. Meistens in der Form "wenn es nicht ok ist, sage ich es dir schon". Tragbar war in Ihren Augen bislang alles, was ich ernsthaft vor hatte zu tragen.

Als ich ihr kürzlich mein "Gegenprobenoutfit" vorgestellt habe blickte sie mich entsetzt an und begann es mir diplomatisch auszurenden, bis ich lachen musste  ;D
Titel: Re: Wo steht der Mann im Rock?
Beitrag von: MAS am 10.06.2017 14:36
Tja, wärest Du mal mit nach HD gekommen, lieber Cephalus!

LG, Micha
Titel: Re: Wo steht der Mann im Rock?
Beitrag von: cephalus am 10.06.2017 15:00
Tja, wärest Du mal mit nach HD gekommen, lieber Cephalus!

LG, Micha

Eine Gruppe zieht viel mehr Aufmerksamkeit auf sich, wird auch eher als eine Art "Demonstration" verstanden, die etwas mitteilen möchte.

Vor diesem Hintergrund verstehe ich auch nicht, warum Rockneulingen ein Start in der Gruppe empfohlen wird.
Ein einzelner Rockträger ist weit unauffälliger. Mein erster Gruppenkontakt hatte mich gleich abgeschreckt, da ich damals noch nicht selbstbewusst genug war für so viel optische Präsenz.

VG
Cephalus
Titel: Re: Wo steht der Mann im Rock?
Beitrag von: Erwin am 10.06.2017 15:59
Auf die Straße wird man nichts Fragen über meine Kleidung. Nur über alltägliche Dinge. Bei Festivals sind Menschen mehr interessiert wie Sie sind und ist das Aussehen oft ein wichtiges Thema. Es ist eine Sache des Sehens und gesehen zu werden. Sie sind mit gleichgesinnten und fast alle Menschen sind echte Musikliebhaber und kommen für die Musik und natürlich die Spaß und Freiheit die eine Festival gibt.
Titel: Re: Wo steht der Mann im Rock?
Beitrag von: MAS am 11.06.2017 01:28
Tja, wärest Du mal mit nach HD gekommen, lieber Cephalus!

LG, Micha

Eine Gruppe zieht viel mehr Aufmerksamkeit auf sich, wird auch eher als eine Art "Demonstration" verstanden, die etwas mitteilen möchte.

Vor diesem Hintergrund verstehe ich auch nicht, warum Rockneulingen ein Start in der Gruppe empfohlen wird.
Ein einzelner Rockträger ist weit unauffälliger. Mein erster Gruppenkontakt hatte mich gleich abgeschreckt, da ich damals noch nicht selbstbewusst genug war für so viel optische Präsenz.

VG
Cephalus

Na, ich würde sagen, eben weil man in der Gruppe eben nicht so unauffällig ist und die Leute fragen stellen. Dann kann man ihnen sagen, was man ihnen sagen will und wozu man sonst nicht kommt, wenn keiner fragt. Schließlich hat man ja eine Botschaft zu verkünden, die man zwar niemandem aufdrängen will, die man aber doch gerne interessieren Menschen verkünden würde. Und wenn dann die Leute sich bei einem alleine nicht trauen zu fragen, bei einer Gruppe aber schon, dann ist das doch günstig, um seine Botschaft loszuwerden. Und wenn man selber nicht so redegewand ist, kann man einen anderen aus der Gruppe reden lassen und ihm nickend zustimmen.

Als ich die ersten Male alleine im Rock unterwegs bin, bin ich auf jeden mir bekannten und auch auf manchen mir nicht bekannten Menschen zugegangen und habe ihn nach seiner Meinung gefragt.

LG, Micha
Titel: Re: Wo steht der Mann im Rock?
Beitrag von: Barefoot-Joe am 11.06.2017 09:29
Der Start in einer Gruppe ist gerade deshalb einfacher, weil da noch andere sind, die Antworten geben können. Wenn ich alleine das erste mal im Rock rausgehe, dann weiß ich nur, dass ich auffallen werde, aber ich habe keine Ahnung, wie ich mit den Reaktionen der anderen umgehen soll. Was, wenn sie blöde Bemerkungen machen? Was, wenn sie seltsam schauen? Was, wenn sie Fragen stellen? In einer Gruppe gibt es das Problem nicht, denn es sind andere, erfahrene Rockträger dabei, die damit umgehen können. Die kennen das schon, die wissen, wir man reagiert und wie man sich verhält. Die Gruppe bietet Schutz und Hilfe, auch wenn sie als Ganzes mehr auffällt. Und selbst das ist kein Nachteil, denn je mehr Reaktionen, umso mehr lerne ich als Einsteiger, wie die anderen damit umgehen. Ich kann mich im Notfall ja immer in den Schutz der Gruppe zurückziehen.
Titel: Re: Wo steht der Mann im Rock?
Beitrag von: cephalus am 11.06.2017 10:04
Hallo Joe, hallo Michael,
an Euren Beiträgen merke ich, wie anders ich scheinbar ticke, als viele Rockträger ::)

Ich will niemanden etwas mitteilen, ich habe keine Botschaft. Ich will mich nur abwechslungsreicher und bequemer kleiden, aber nicht zwangsläufig Aufmerksamkeit erregen.

Und auf Gruppen verlasse ich mich auch ungerne - wenn ich mir nicht sicher bin, eine Situation alleine aus eigener Kraft meistern zu können, versuche ich solche Situationen zu meiden.
Nicht nur beim Rocktragen.
Ich fühle mich nicht stark oder stärker in einer Gruppe, sie kann höchstens einen Rettungsanker für unvorhersebare Situationen bilden.

Aber, jedem das seine - und ich stelle immer wieder fest, dass die Idee als Mann einen Rock zu tragen das verbindende Element ist, nicht die Motivation dahinter.

LG
Cephalus
Titel: Re: Wo steht der Mann im Rock?
Beitrag von: MAS am 11.06.2017 10:47
Lieber Cephalus,

ja, da hast Du wohl Recht. Man sehe nur mal, wie unterschiedlich die Motivation bei Rockträgern, die dem Feminismus nahe stehen und solchen, die aus rein maskulinistischen Motiven heraus Röcke tragen, sind.

Was die Selbstsicherheit angeht: Ich glaube, ich habe mir die Selbstsicherheit dadurch erarbeitet, dass ich wusste, dass ich nicht alleine bin. Das Sehen von Vorbildern im Internet hat mir 1999 den Mut gegeben, auch alleine im Rock loszuziehen. Anangs bin ich auch auf die Leute zugegangen und habe sie gefrat, was sie über mich im Rock denken. Irgendwann habe ich damit aufgehört, war aber immer offen, wenn jemand auf mich zukam und fragte oder auch seine Meinung kundtat, egal ob zustimmend oder ablehnend.

Ich habe das aber in Heidelberg auch sehr genossen, dass wir so im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit standen. Ich fühlte mich ein wenig wie ein Promi, wenn sich Leute mit uns fotografieren ließen usw.

Ich stehe ja auch immer wieder vor der Öffentlickeit, wenn ich Vortrag halte, also religionswissenschaftliche, aber eben im Rock. Manchmal kommt dann am Ende des Vortrages jemand auf mich zu und fragt, was es mit meiner Kleidung auf sich habe. Und wenn ich dann sage, dass ich es bequem, schön und empanzipiert finde, sind manche etwas enttäuscht, dass nicht noch mehr dahinter steckt, z.B. eine bestimmte religiöse Tradition oder so.

Neuliche im Hotel in Bad Meinberg sprach mich ein über 80-jähriger Hotelgast auf den Rock an und kam dann mit einem Fernsehbetrag über Barfußgeher. Ich genieße das immer, so mit den Leuten zu reden.

LG, Micha
Titel: Re: Wo steht der Mann im Rock?
Beitrag von: Erwin am 11.06.2017 11:08
Der Start in einer Gruppe ist gerade deshalb einfacher, weil da noch andere sind, die Antworten geben können. Wenn ich alleine das erste mal im Rock rausgehe, dann weiß ich nur, dass ich auffallen werde, aber ich habe keine Ahnung, wie ich mit den Reaktionen der anderen umgehen soll. Was, wenn sie blöde Bemerkungen machen? Was, wenn sie seltsam schauen? Was, wenn sie Fragen stellen? In einer Gruppe gibt es das Problem nicht, denn es sind andere, erfahrene Rockträger dabei, die damit umgehen können. Die kennen das schon, die wissen, wir man reagiert und wie man sich verhält. Die Gruppe bietet Schutz und Hilfe, auch wenn sie als Ganzes mehr auffällt. Und selbst das ist kein Nachteil, denn je mehr Reaktionen, umso mehr lerne ich als Einsteiger, wie die anderen damit umgehen. Ich kann mich im Notfall ja immer in den Schutz der Gruppe zurückziehen.

Ich habe nie mit einer Gruppe von Männern in Rock gegangen. Ich war immer allein gewesen. Ich findet es kein problem anfällig für mich ausmacht zu sein. Weil Sie das tun im Wesentlichen.

Ja Leute haben mich kommentiert. Die Menschen haben mich seltsame, zu aussehen. Die Menschen haben mich Fragen gestellt. Und ich habe nicht immer gut reagiert. Aber ich habe immer in meinem Kopf: Sei dich und tue normal! Und ich habe es immer getan. Und ich bin immer ich.
Titel: Re: Wo steht der Mann im Rock?
Beitrag von: DesigualHarry am 11.06.2017 11:21
Hallo!

Ich bin da wohl eher wie Cephalus. Will einfach nur für mich Rocktragen. Der ganze Genderkram rund um das Thema Mann im Rock ist für mich unverständlich. Die ganzen Interpretation, die Hintergründe oder das Gesellschaftliche Thema Interessieren mich eigentlich gar nicht. Die einzige Botschaft die ich vermitteln möchte ist die des individuellen Lebens.
Titel: Re: Wo steht der Mann im Rock?
Beitrag von: rockability am 11.06.2017 11:29
Dann kann man ihnen sagen, was man ihnen sagen will und wozu man sonst nicht kommt, wenn keiner fragt. Schließlich hat man ja eine Botschaft zu verkünden, die man zwar niemandem aufdrängen will, die man aber doch gerne interessieren Menschen verkünden würde.
Lass mich raten....
dass ich es bequem, schön und empanzipiert finde
  ::)

,sind manche etwas enttäuscht, dass nicht noch mehr dahinter steckt, z.B. eine bestimmte religiöse Tradition oder so.
Ich glaube eher, weil die wenigsten mit so einer lapidaren allgemeingültigen Aussage nichts anfangen können.
Die meisten Männer fühlen sich auch in ihren Hosen emanzipiert. Für sie ist das nicht nachvollziehbar. Ich habe auch mal Kollegen gefragt, warum sie keine Röcke tragen. "Ich finde Hosen praktischer. Meine Frau trägt auch nur Hosen, weil sie Hosen praktischer findet.", "Das ist halt so. An Frauen ist alles akzeptiert. An Männern sind Röcke nicht so wirklich akzeptiert."

Wenn du Männer fragst, ob sie sich emanzipiert fühlen, wirst du immer ein Ja hören oder; Männer waren schon immer emanzipiert,darum brauchten sie sich nie emanzipieren. Das oft von Männern verwendete Nicht-Wort Efrauzipation zeigt schon, das Männer sich nie mit Emanzipation beschäftigt haben. Emanzipation ist nicht dem Wort Mann entleitet, von dem sich die Frauen befreit haben, wie viele denken.

Ich habe bisher noch keine ultimative Begründung fürs Rocktragen gefunden, weil alles mit den üblichen Kleidungsstücken, die Männer tragen, relativiert werden kann.

Bequemlichkeit: Geht auch in Hosen.Zudem sind sie oft praktischer und halten warm.
Emanzipation: Das völlige Gegenteil, sich Frauensachen anzuziehen, die der Mode und einen Körperkult folgen und den Körper (in dem Fall die Frau) zum Sexobjekt machen. Beispiel: High-Heels, Miniröcke.
Sexyness: Ist im Verständnis der überwiegenden Mehrheit bei Männern und Frauen der Männeranzug auch.
Sommertauglichkeit: Ist auch mit kurzen Hosen (für die Mehrheit der Männer) gewährleistet. Selbst junge Mädchen/Frauen greifen immer mehr zu Hotpants, da sie mehr Beinfreiheit zulassen und die Praktikabilität der Hose verbindet, nicht darauf achten zu müssen, wie man sich bewegt oder hinsetzt.
Titel: Re: Wo steht der Mann im Rock?
Beitrag von: MAS am 11.06.2017 11:39
Hallo!

Ich bin da wohl eher wie Cephalus. Will einfach nur für mich Rocktragen. Der ganze Genderkram rund um das Thema Mann im Rock ist für mich unverständlich. Die ganzen Interpretation, die Hintergründe oder das Gesellschaftliche Thema Interessieren mich eigentlich gar nicht. Die einzige Botschaft die ich vermitteln möchte ist die des individuellen Lebens.

Lieber Harry,

ich bin ja auch sehr individualistisch, aber ohne die Anderen wäre ich auch nicht ich. Ich bin ja keine Monade. D.h. mein Ich-Sein hängt zum großen Teil auch von meiner Beziehung zu anderen Menschen ab.

LG, Micha
Titel: Re: Wo steht der Mann im Rock?
Beitrag von: Erwin am 11.06.2017 11:39
Hallo!

Ich bin da wohl eher wie Cephalus. Will einfach nur für mich Rocktragen. Der ganze Genderkram rund um das Thema Mann im Rock ist für mich unverständlich. Die ganzen Interpretation, die Hintergründe oder das Gesellschaftliche Thema Interessieren mich eigentlich gar nicht. Die einzige Botschaft die ich vermitteln möchte ist die des individuellen Lebens.

Das ist, was ich jedes Mal sage gegen meine Tochter. Jeder Mensch ist anders. Lassen Sie alle in ihren Werten. Und bekommen nicht schnell mit einem Urteil.
Titel: Re: Wo steht der Mann im Rock?
Beitrag von: rockability am 11.06.2017 11:43
Die ganzen Interpretation, die Hintergründe oder das Gesellschaftliche Thema Interessieren mich eigentlich gar nicht. Die einzige Botschaft die ich vermitteln möchte ist die des individuellen Lebens.
Genau das beinhaltet Gender. Die Menschen nicht gleich zu machen und in eine begrenzte Anzahl von Kategorien einzuteilen. Deine Lebenseinstellung würden viele heute als Egoismus,Narzismus und Wertverfall der Gesellschaft bezeichnen, wo jeder nur noch an sich denkt und nicht mehr an das Allgemeinwohl der Gesellschaft.
Für solche Menschen ist Individualismus ein Vorzeichen der westlichen Dekadenz und diese sind auschließlich auch in den Anti-Gendergruppierungen anzutreffen, obwohl die ja selber feste alles in männlich und weiblich einteilen.
Ich finde es immer amüsant, wenn Männer sagen, das technisches Interesse/Verständnis und die Präferenz zu Pink und Glitzer und sozialen Berufen in den Genen stecke und alles biologistisch begründet wird aber im gleichen Atemzug die biologistische Erklärungen ausgehebelt wwerdend, wenn es ums Sorgerecht, Wehrdienst und Elternzeit für Männer geht. Da spielt Biologie pötzlich keine Rolle mehr, obwohl Gewaltbereitschaft laut ihrer Defintion auch in den männlichen Genen liegen müsste und damit die erhöhte Präferenz und Interessa an Militär und Wehrdienst.
Titel: Re: Wo steht der Mann im Rock?
Beitrag von: MAS am 11.06.2017 11:44
Dann kann man ihnen sagen, was man ihnen sagen will und wozu man sonst nicht kommt, wenn keiner fragt. Schließlich hat man ja eine Botschaft zu verkünden, die man zwar niemandem aufdrängen will, die man aber doch gerne interessieren Menschen verkünden würde.
Lass mich raten....
dass ich es bequem, schön und empanzipiert finde
  ::)

,sind manche etwas enttäuscht, dass nicht noch mehr dahinter steckt, z.B. eine bestimmte religiöse Tradition oder so.
Ich glaube eher, weil die wenigsten mit so einer lapidaren allgemeingültigen Aussage nichts anfangen können.
Die meisten Männer fühlen sich auch in ihren Hosen emanzipiert. Für sie ist das nicht nachvollziehbar. Ich habe auch mal Kollegen gefragt, warum sie keine Röcke tragen. "Ich finde Hosen praktischer. Meine Frau trägt auch nur Hosen, weil sie Hosen praktischer findet.", "Das ist halt so. An Frauen ist alles akzeptiert. An Männern sind Röcke nicht so wirklich akzeptiert."

Wenn du Männer fragst, ob sie sich emanzipiert fühlen, wirst du immer ein Ja hören oder; Männer waren schon immer emanzipiert,darum brauchten sie sich nie emanzipieren. Das oft von Männern verwendete Nicht-Wort Efrauzipation zeigt schon, das Männer sich nie mit Emanzipation beschäftigt haben. Emanzipation ist nicht dem Wort Mann entleitet, von dem sich die Frauen befreit haben, wie viele denken.

Ich habe bisher noch keine ultimative Begründung fürs Rocktragen gefunden, weil alles mit den üblichen Kleidungsstücken, die Männer tragen, relativiert werden kann.

Bequemlichkeit: Geht auch in Hosen.Zudem sind sie oft praktischer und halten warm.
Emanzipation: Das völlige Gegenteil, sich Frauensachen anzuziehen, die der Mode und einen Körperkult folgen und den Körper (in dem Fall die Frau) zum Sexobjekt machen. Beispiel: High-Heels, Miniröcke.
Sexyness: Ist im Verständnis der überwiegenden Mehrheit bei Männern und Frauen der Männeranzug auch.
Sommertauglichkeit: Ist auch mit kurzen Hosen (für die Mehrheit der Männer) gewährleistet. Selbst junge Mädchen/Frauen greifen immer mehr zu Hotpants, da sie mehr Beinfreiheit zulassen und die Praktikabilität der Hose verbindet, nicht darauf achten zu müssen, wie man sich bewegt oder hinsetzt.


Lieber Nico,

das stimmt großen Teils, was Du schreibst. Aber viele Zuhörer meiner Vorträge erwarten eher, dass mein Rock zu einer religiösen Kleidung gehört und sind dann enttäuscht, dass er es nicht ist. Auch ob mein Pferdeschwanz eine religiöse Bedeutung habe, nachem ich die Haartracht von ISKCON-Devotees gezeigt habe, wurde ich vorgestern gefragt.

Und hier und da treffe ich schon auf Männer, die genau so wie wir argumentieren: Ja, die Frauen tragen ja auch alles, da müssen wir Männer nachziehen.
Sie sagen es dann zwar, aber tun es dann doch nicht. Aber immerhin theoretisch sind sie auf unserer Linie.

PS: Auf Körperkult lege ich keinen Wert.

LG, Micha  
Titel: Re: Wo steht der Mann im Rock?
Beitrag von: rockability am 11.06.2017 12:08
Auch ob mein Pferdeschwanz eine religiöse Bedeutung habe, nachem ich die Haartracht von ISKCON-Devotees gezeigt habe, wurde ich vorgestern gefragt.
Hä? das sind budhistische Mönche. Die haben Glatze und keinen Pferdeschawanz.

Und hier und da treffe ich schon auf Männer, die genau so wie wir argumentieren: Ja, die Frauen tragen ja auch alles, da müssen wir Männer nachziehen.
Sie sagen es dann zwar, aber tun es dann doch nicht. Aber immerhin theoretisch sind sie auf unserer Linie.
Dann frag sie doch mal, warum sie nicht nachziehen. Wenn der Einwand kommt, "aber meine Frau" sag doch einfach, dass sich deine Frau auch daran gewöhnt hat. Und wenn sie sagen, was die anderen oder die Kollegen denken/sagen könnten, sag ihnen einfach, dass du an der Uni auch keine Probleme hast und deine Kommilitoninnen das sogar gut finden.

PS: Auf Körperkult lege ich keinen Wert.

LG, Micha  
Das widerspricht sich aber in dem Verständnis der Leute mit dem Argument der Emanzipation um dann wieder auf unpraktische Frauenkleidung zurückzugreifen.
Titel: Re: Wo steht der Mann im Rock?
Beitrag von: MAS am 11.06.2017 12:40
Auch ob mein Pferdeschwanz eine religiöse Bedeutung habe, nachem ich die Haartracht von ISKCON-Devotees gezeigt habe, wurde ich vorgestern gefragt.
Hä? das sind budhistische Mönche. Die haben Glatze und keinen Pferdeschawanz.

Und hier und da treffe ich schon auf Männer, die genau so wie wir argumentieren: Ja, die Frauen tragen ja auch alles, da müssen wir Männer nachziehen.
Sie sagen es dann zwar, aber tun es dann doch nicht. Aber immerhin theoretisch sind sie auf unserer Linie.
Dann frag sie doch mal, warum sie nicht nachziehen. Wenn der Einwand kommt, "aber meine Frau" sag doch einfach, dass sich deine Frau auch daran gewöhnt hat. Und wenn sie sagen, was die anderen oder die Kollegen denken/sagen könnten, sag ihnen einfach, dass du an der Uni auch keine Probleme hast und deine Kommilitoninnen das sogar gut finden.

PS: Auf Körperkult lege ich keinen Wert.

LG, Micha  
Das widerspricht sich aber in dem Verständnis der Leute mit dem Argument der Emanzipation um dann wieder auf unpraktische Frauenkleidung zurückzugreifen.

Lieber Nico,

zur ISKCON:
Ein buddhistischer Mönch erzählte mal diese Geschichte: Er ging mal unter einem Baugerüst her, da rief ihm von oben ein Anstreicher zu: "Hare Krishna, Hare Krishna!". Der buddh. Mönch rief zurück: "Maurer, Maurer!". Der war verwundert und sagte: "Ich in ein Anstreicher und kein Maurer", worauf der buddh. Mönch konterte: "Und ich bin buddhistischer Mönch und kein Hare Krishna."
Also: die iSKCON ist hinduistisch und nicht buddhistisch und ihre Mönche tragen einen kleinen Pferdeschwanz.


Zur Einstellung mancher Gesprächspartner:
In der Regel möchte ich keinen Druck aufbauen und sage höchstens: "Ich kann es sehr empfehelen, probieren Sie es doch auch einmal. Dann kommt meisten eine Antwort wie: "Ja, vielleicht sollte ich mal."

Zum Körperkult:
Ich weiß nicht, welches Verständnis die Leute von Körperkult haben. Ich verstehe darunter so eine übertriebene Verherrlichung des Körpers, also wenn man da viel Energie reinsteckt, ihn schön zu machen.
Wenn ich Röcke trage, finde ich das zwar auch schön, aber der Aufwand, einen Rock anzuziehen ist doch relativ gering.

LG, Micha
Titel: Re: Wo steht der Mann im Rock?
Beitrag von: rockability am 11.06.2017 13:11

Wenn ich Röcke trage, finde ich das zwar auch schön, aber der Aufwand, einen Rock anzuziehen ist doch relativ gering.

LG, Micha
*kopfklatsch* Nicht der Rock, sondern die Voraussetzungen eine Rock tragen zu können. Was glaubst du, warum sich Frauen die Beine rasieren oder wenn sie zu einen flachen Arsch haben, sich im Rock nicht schön finden?
Viele Anforderungen an Frauen werden auch durch Männer gestellt.
Titel: Re: Wo steht der Mann im Rock?
Beitrag von: Barefoot-Joe am 11.06.2017 14:45
Hallo Micha,

PS: Auf Körperkult lege ich keinen Wert.

Wo fängt denn Körperkult an?
Ich halte es da nach dem Motto: Kleide deinen Körper so,  dass die Seele Lust hat, darin zu wohnen. :)
Titel: Re: Wo steht der Mann im Rock?
Beitrag von: DesigualHarry am 11.06.2017 15:45
Lieber Michael!

Ich sehe Individualität nicht als übertriebene "Ich Sucht" an. Für mich ist ein Individueller Mensch jemand der mit sich im Reinen ist, und deshalb gerade für die Gesellschaft so wertvoll ist. Ein individueller Mensch ist für mich jemand der der Gesellschaft Halt gibt. Ein Individueller Mensch wählt bewusst aus. Ich z.b. kaufe heute viel mehr Produkte die lokal produziert werden, als jemals zuvor. Ein Individueller Mensch ist eher jemand der im Hintergrund die Fäden zieht, er schöpft aus einem großen Wissen, weil er sich über die Dinge Gedanken macht. Er kann analysieren was gut und schlecht ist, und dies auch durchziehen. Ein individueller Mensch weiß um die Wichtigkeit der Gesellschaft, weil er die Zusammenhänge versteht.
Titel: Re: Wo steht der Mann im Rock?
Beitrag von: high4all am 11.06.2017 15:52
Zitat
Wo fängt denn Körperkult an?

Für einige Zeitgenossen fängt Körperkult schon mit dem Zähne putzen und Hände waschen an. Weshalb sie es tunlichst unterlassen. :-X

Ungesund wird Körperkult dann, wenn er zum Ersatzgott wird.
Titel: Re: Wo steht der Mann im Rock?
Beitrag von: rockability am 11.06.2017 17:30
Für mich ist ein Individueller Mensch jemand der mit sich im Reinen ist, und deshalb gerade für die Gesellschaft so wertvoll ist.
Für die die Gesellschaft sind nur Menschen wertvoll, die Kinder für den Fortbestand des Volkes in die Welt setzen und ihren Anteil durch Arbeit leisten und dem Staat nicht auf der Tasche liegen. Damit schließt sich der Krwis wieder. Keine Arbeit, wenig Kinder. Wenig Kinder, fehlende Arbeitskräfte und geringere Rentenbeiträge.

Ein individueller Mensch ist für mich jemand der der Gesellschaft Halt gibt.
Halt geben den Menschen konservative Strömungen, die Sicherheit und eine planbare Zukunft geben und keine Individualistischen, wie man derzeit wieder sieht.

Ein Individueller Mensch ist eher jemand der im Hintergrund die Fäden zieht, er schöpft aus einem großen Wissen, weil er sich über die Dinge Gedanken macht. Er kann analysieren was gut und schlecht ist, und dies auch durchziehen. Ein individueller Mensch weiß um die Wichtigkeit der Gesellschaft, weil er die Zusammenhänge versteht.
Individuelle Menschen sind Gift für eine funktionierende kapitalistische Gesellschaft in der nur die Arbeitskraft zählt, wenn diese nur noch ihren Interessen nachginge.
Würde jeder die Dinge hinterfragen, oder hätte die Gelegenheit dazu, würde das System so gar nicht mehr funktionieren,weil es auf Zwänge und Repressalien aufgebaut ist. Andererseits hätten wir durch diese Konformität nicht diesen Fortschritt und du könntest mot deinem Roadster nicht auf ausgebauten Straßen fahren. Wer arbeitet schon gern als Straßenbauer, wenn nicht wegen dem Geld oder den Zwang swine Familie ernähren zu müssen.
Titel: Re: Wo steht der Mann im Rock?
Beitrag von: Dr.Heizer am 11.06.2017 18:03

Ich halte es da nach dem Motto: Kleide deinen Körper so,  dass die Seele Lust hat, darin zu wohnen. :)


Das ist ein sehr schönes Motto, Joe! Das tat ich heute auch mal fühlte mich gut dabei.

Wo stand der Mann im Rock heute? Auf einer Leiter und schnitt ein großes Ziergehölz zurück  ;)
Titel: Re: Wo steht der Mann im Rock?
Beitrag von: MAS am 11.06.2017 18:22
Lieber Michael!

Ich sehe Individualität nicht als übertriebene "Ich Sucht" an. Für mich ist ein Individueller Mensch jemand der mit sich im Reinen ist, und deshalb gerade für die Gesellschaft so wertvoll ist. Ein individueller Mensch ist für mich jemand der der Gesellschaft Halt gibt. Ein Individueller Mensch wählt bewusst aus. Ich z.b. kaufe heute viel mehr Produkte die lokal produziert werden, als jemals zuvor. Ein Individueller Mensch ist eher jemand der im Hintergrund die Fäden zieht, er schöpft aus einem großen Wissen, weil er sich über die Dinge Gedanken macht. Er kann analysieren was gut und schlecht ist, und dies auch durchziehen. Ein individueller Mensch weiß um die Wichtigkeit der Gesellschaft, weil er die Zusammenhänge versteht.

Zum Teil sehe ich es auch so, Harry, aber "im Hintergrund die Fäden ziehen" klingt mir zu sehr nach Marionettenspieler, an dessen Fäden die anderen Menschen hängen. Ich sehe meine Individualität als ungetrennt von der Welt als Ganzer an, eben auch als Ergebnis vieler Interaktionen, vor allem auch mit Mitmenschen. Welche Sprache würde ich wohl sprechen, wenn sie mir nicht andere beigebracht hätten? Welche Lebensregeln würde ich mir erfinden, wenn ich keinerlei Vorgaben und Vorbilder hätte?

Aber ja, man muss zu sich stehen und sich nicht nur als Marionette Anderer sehen. Wie so oft gesagt nenne ich mein Konzept "Sozialverantwortlicher Eigensinn".

LG, Micha
Titel: Re: Wo steht der Mann im Rock?
Beitrag von: MAS am 11.06.2017 18:28

Ich halte es da nach dem Motto: Kleide deinen Körper so,  dass die Seele Lust hat, darin zu wohnen. :)


Das ist ein sehr schönes Motto, Joe! Das tat ich heute auch mal fühlte mich gut dabei.

Wo stand der Mann im Rock heute? Auf einer Leiter und schnitt ein großes Ziergehölz zurück  ;)

Ja, das ist auch meiner Meinung nach eine schöne Formulierung!

LG, Micha
Titel: Re: Wo steht der Mann im Rock?
Beitrag von: cephalus am 11.06.2017 19:28
Das Thema Kapitalusmus habe ich abgetrennt, weitere Antworten dazu hier:

http://www.rockmode.de/index.php?topic=6386.0 (http://www.rockmode.de/index.php?topic=6386.0)
Titel: Re: Wo steht der Mann im Rock?
Beitrag von: MAS am 11.06.2017 19:30
Das Thema Kapitalismus habe ich abgetrennt, weitere Antworten dazu hier:

http://www.rockmode.de/index.php?topic=6386.0 (http://www.rockmode.de/index.php?topic=6386.0)


Sehr gut!  :)

LG, Micha
Titel: Re: Wo steht der Mann im Rock?
Beitrag von: rockability am 12.06.2017 08:10
Zitat
Wo fängt denn Körperkult an?

Für einige Zeitgenossen fängt Körperkult schon mit dem Zähne putzen und Hände waschen an. Weshalb sie es tunlichst unterlassen. :-X
Das zählt aber zur Körperhygiene. Der Männerrock könnte jedoch auch als Mode bezeichnnet werden, dem deswegen nicht alle Männer nachrennen wollen, weil sie generell keinen Modetrends hinterher rennen.
Titel: Re: Wo steht der Mann im Rock?
Beitrag von: MAS am 12.06.2017 08:31
Zitat
Wo fängt denn Körperkult an?

Für einige Zeitgenossen fängt Körperkult schon mit dem Zähne putzen und Hände waschen an. Weshalb sie es tunlichst unterlassen. :-X
Das zählt aber zur Körperhygiene. Der Männerrock könnte jedoch auch als Mode bezeichnnet werden, dem deswegen nicht alle Männer nachrennen wollen, weil sie generell keinen Modetrends hinterher rennen.

Genau! Und deswegen sehe ich mein Rocktragen nicht als Mode an, sondern als Lebensstil.

LG, Micha
Titel: Re: Wo steht der Mann im Rock?
Beitrag von: BerlinerKerl am 12.06.2017 08:32
Zitat
Wo fängt denn Körperkult an?

Für einige Zeitgenossen fängt Körperkult schon mit dem Zähne putzen und Hände waschen an. Weshalb sie es tunlichst unterlassen. :-X
Das zählt aber zur Körperhygiene. Der Männerrock könnte jedoch auch als Mode bezeichnnet werden, dem deswegen nicht alle Männer nachrennen wollen, weil sie generell keinen Modetrends hinterher rennen.

Für manche fängt das da an, aus einem Mann schnell mal eine Frau zu machen.
Vielleicht solltest du dein Sex-Symbol wieder richtig stellen.

Oder hatte ich doch recht damit, dass wir dir hier bei deiner sexuellen Orientierung nicht helfen können?