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Röcke und mehr... => Rund um den Rock => Thema gestartet von: cephalus am 05.01.2018 11:24

Titel: Wie sich das Rockthema in der Partnerschaft ändert.
Beitrag von: cephalus am 05.01.2018 11:24
Jürgens Beitrag hat mich mal wieder zum Nachdenken gebracht, wie sich das Rocktragen in Bezug auf meine Partnerschaft verändert hat.

Rock akzeptiert meine Frau in den meisten Fällen.
Kleid noch nicht immer und überall. Doch immer öfter.
Gegebenenfalls ziehe ich halt einen anderen Rock oder einen Kilt an.
Auf Hose besteht sie nur noch ganz selten.

Bei mir,  ich spreche von einem Zeitraum von ca. 15 Jahren, ging und geht alles eher langsam.
Am Anfang gab es mal ein Gespräch über einen Rockträger aus dem ich entnahm,  dass meine Holde dem Rock am Mann nicht positiv gegenüber steht.  Ich habe das Thema nie auf mich bezogen wieder auf den Tisch gebracht,  gehe aber anhand von Bemerkungen davon aus, dass sich wenig geändert hat.
Über die Jahre haben bei mir allerdings Leggings und Strumpfhosen Einzug gehalten, die Shirts wurden länger,  irgendwann Shirt- und Strickkleider.
Nach einem Urlaub in einer Region in der Sarongs Männerkleidung sind, habe ich sie für warme Tage auch zuhause adaptiert.
Alles ohne einen Kommentar meiner Partnerin ausser vielleicht zu passenden Schuhen, Schal o.ä.
Bestenfalls habe ich nach der Öffentlichkeitstauglichkeit gefragt, die sie stets unkritischer bewertet als ich.

Mit jedem neuen Kleidungsstück bin ich aber immer wieder unsicher, will sie nicht überfordern und auch nichts zerstören- vor allem weil mir auch kaum was fehlt, da mein Mut auch nur ser langsam gewachsen ist und weiter wächst.

Wie ist ist oder war bei Euch die Entwicklung ?
Cephalus
Titel: Re: Wie sich das Rockthema in der Partnerschaft ändert.
Beitrag von: MAS am 05.01.2018 18:06
Lieber Cephalus,

ich blicke ja schon auf 18-19 Jahre Rocktragen in unserer deutschen Öffentlichkeit zurück. Im Privaten zu Hause sogar schon zwei-drei Jahre mehr. Meine Frau hatte anfangs Sorgen, ich könnte vielleicht bi oder so sein und schickte mich zwecks Blutuntersuchung zur Blutspende. Als sich mein Sexualleben als "normal" und ungefährlich heraussstellte, hatte sie nichts gegen mein Rocktragen zu Hause. Das das öffentliche Rocktragen gewöhnte sie sich dann aber auch schnell, als sie merkte, dass kaum negative Reaktionen kamen zumal sie schon theoretisch Wert auf gleiches Recht für alle legte. Heute ist es für sie ganz normal und gibt nur hin und wieder eine Stilkritik, der ich manchmal folge und manchmal nicht.

LG, Micha
Titel: Re: Wie sich das Rockthema in der Partnerschaft ändert.
Beitrag von: BerlinerKerl am 05.01.2018 21:43
Bei mir etwas unspektakulär.

Erst waren es Strumpfhosen, weil ich die immer als besser empfand als lange Unterhosen.
Dann kurze Hosen auf die Strumpfhose.
Dann der erste Rock.
Diskussion, Diskussion.

Dann die Weigerung mit mir so auf die Strasse gehen.
(War eine lustige Zeit. Sie ging einkaufen und 5 Min. später ich.)
Wir kannten uns nicht.

Das Eis war dann schnell gebrochen, nachdem mich eine Frau zum Tee trinken eingeladen und meine
Beine bewunderte.
Danach hat meine Frau mich nicht mehr aus den Augen gelassen. War ihr zu gefährlich.
Das ist Liebe.

Titel: Re: Wie sich das Rockthema in der Partnerschaft ändert.
Beitrag von: Lars am 05.01.2018 22:50
Nach einigen Partnerinnen, die mein Rocktragen eher abgelehnt oder nur in ihrer Abwesenheit geduldet haben, ist es jetzt so, wie es sein soll: Ich habe eine Partnerin, die meinen Bekleidungsgeschmack in vollem Umfang akzeptiert. Es macht wirklich sehr viel Spaß, wenn wir beide rocktragenderweise spazieren gehen oder auch ins Theater oder in die Stadt ... und auch die Reaktionen der Leute sind ganz andere, nämlich so gut wie nicht mehr vorhanden. Und auch die homosexuelle Schublade, in die man hin und wieder gesteckt wird, fällt weg, wenn man in Gesellschaft einer Frau unterwegs ist.
 
Ein Beitrag von mir zu diesem Thema, vor mehr als einem Jahr:
http://www.rockmode.de/index.php?topic=5990.msg100870#msg100870 (http://www.rockmode.de/index.php?topic=5990.msg100870#msg100870)
 
Ein aktuelles Bild gibt es hier:
http://www.rockmode.de/index.php?topic=6723.new#new (http://www.rockmode.de/index.php?topic=6723.new#new)
 
Viele Grüße,
Lars
Titel: Re: Wie sich das Rockthema in der Partnerschaft ändert.
Beitrag von: hohenlohe74 am 06.01.2018 10:50
Es ist wie es ist, die Partnerinnen tun sich mit ihren Rock tragenden Männern nicht immer leicht.

Ich trage zuhause Strumpfhosen und Leggings, meist unter Shorts. Habe auch ein paar 2-in-1 Shorts. Mit dem Outfit haben meine Frqau und meine beiden Töchter kein Problem. So bin ich auch ums Haus unterwegs oder wenn mal Gäste "hereinschneien". Auch für kürzere Einkäufe oder die "Fahrt zur Tanke" ist das toleriert - abseits der Frage "Willst du SO gehen?"

Röcke vor den Kindern oder in der Öffentlichkeit will meine Frau nicht. Auch wenn wir mal "sturmfreie Bude" haben, möchte sie mich nicht im Rock sehen.

So beschränke ich das Rocktragen in der Öffentlichkeit auf Konzertbesuche oder manchen Solo-Ausflug in eine Großstadt.

Diese Situation beschäftigt mich gerade sehr, dass ich mich eben nicht so geben kann, wie ich bin.

LG
hohenlohe74
Titel: Re: Wie sich das Rockthema in der Partnerschaft ändert.
Beitrag von: high4all am 06.01.2018 11:30
Da es bei uns in der Ehe auf Liebe, Treue, Verlässlichkeit, Beständigkeit usw. ankommt, spielt die Kleidung keine besondere Rolle. Folglich hat jede(r) die Freiheit, die passende Kleidung zu wählen, ohne dass die Partnerschaft auseinanderfliegt oder droht, wegen derartiger Nebensächlichkeiten/Oberflächlichkeiten auseinander zu fliegen.

Ich weiß, was ich an meiner Frau habe und meine Frau weiß, was sie an mir hat. Da lassen sich Meinungsunterschiede im Bezug auf Kleidung aushalten, in "guten wie in schlechten Zeiten".
Titel: Re: Wie sich das Rockthema in der Partnerschaft ändert.
Beitrag von: MAS am 06.01.2018 16:39
Es ist wie es ist, die Partnerinnen tun sich mit ihren Rock tragenden Männern nicht immer leicht.

Ich trage zuhause Strumpfhosen und Leggings, meist unter Shorts. Habe auch ein paar 2-in-1 Shorts. Mit dem Outfit haben meine Frqau und meine beiden Töchter kein Problem. So bin ich auch ums Haus unterwegs oder wenn mal Gäste "hereinschneien". Auch für kürzere Einkäufe oder die "Fahrt zur Tanke" ist das toleriert - abseits der Frage "Willst du SO gehen?"

Röcke vor den Kindern oder in der Öffentlichkeit will meine Frau nicht. Auch wenn wir mal "sturmfreie Bude" haben, möchte sie mich nicht im Rock sehen.

So beschränke ich das Rocktragen in der Öffentlichkeit auf Konzertbesuche oder manchen Solo-Ausflug in eine Großstadt.

Diese Situation beschäftigt mich gerade sehr, dass ich mich eben nicht so geben kann, wie ich bin.

LG
hohenlohe74

Lieber Hohenlohe74/Jeanskilt (ein etwas umständlicher Name),

als ich 1999 mit dem Rocktragen in unserer deutschen Gesellschaft anfing, brachte ich zunächt theoretisch meine Mutter zu dem Thema. Sie meinte, es solle doch jeder tragen was er wolle und etwas später "aber du doch nicht!" Ich fragte, ob sie ihrem eigenen Sohn den weniger Rechte zuspreche als anderen Menschen. Das wollte sie natürlich nicht, und schon was das Eis gebrochen und sie verteidigte mich ab da sogar gegen Kritik durch andere.

Meine Frau sieht es ganaus so. Allderings muss ich dann auch respektieren, dass sie lieber und öfter Hosen als Röcke trägt, auch wenn ich mit so einen Partnerlook wie bei Lars und seiner Freundin wünschen würde. Respekt muss gegenseitig sein!

LG, Micha

 
Titel: Re: Wie sich das Rockthema in der Partnerschaft ändert.
Beitrag von: JJSW am 07.01.2018 09:01
Meine Frau sieht es ganaus so. Allderings muss ich dann auch respektieren, dass sie lieber und öfter Hosen als Röcke trägt, auch wenn ich mit so einen Partnerlook wie bei Lars und seiner Freundin wünschen würde. Respekt muss gegenseitig sein!

LG, Micha

Geht mir genauso.
Grüßle
Jürgen
Titel: Re: Wie sich das Rockthema in der Partnerschaft ändert.
Beitrag von: hohenlohe74 am 07.01.2018 11:42
Lieber Micha, lieber Jürgen,

ich freue mich für euch, dass eure Partnerinnen euer Rocktragen akzeptieren.

Meine Frau - sie ist übrigens eher die Hosenträgerin (Röcke selten, Jeggings gar nicht) und auch meine beiden Töchter eigentlich fast nie im Rock/Kleid - sieht das eher aus der Perspektive, was aus dem sozialen Umfeld rückgemeldet wird, wenn der Mann einen Rock (Kilt) trägt - auch "um der Kinder willen".

Das ist quasi das Spannungsfeld, in dem ich mich bewege. Einerseits gibt es da den rockliebenden Teil meiner Persönlichkeit, der gerne mehr ausgelebt werden würde, andererseits gibt es die Position meiner Frau, die ich nicht verletzen möchte.

LG
hohenlohe74
Titel: Re: Wie sich das Rockthema in der Partnerschaft ändert.
Beitrag von: high4all am 07.01.2018 12:23
Gelegentlich drängt sich mir der Verdacht auf, dass "der Kinder wegen" ein vorgeschobenes Argument ist.

Wer einen langen Atem hat, kann das überprüfen und ab dem Tag, an dem die Kinder "aus dem Haus" sind, nur noch Röcke tragen. Dann stellt sich heraus, was wirklich los ist.
Titel: Re: Wie sich das Rockthema in der Partnerschaft ändert.
Beitrag von: Barefoot-Joe am 07.01.2018 12:37
Wer einen langen Atem hat, kann das überprüfen und ab dem Tag, an dem die Kinder "aus dem Haus" sind, nur noch Röcke tragen. Dann stellt sich heraus, was wirklich los ist.

Dann sind es die Kinder der Nachbarn, die davor beschützt werden müssen... ;)
Titel: Re: Wie sich das Rockthema in der Partnerschaft ändert.
Beitrag von: MAS am 07.01.2018 12:38
Lieber Hohenloher,

meine Frau hat es auch nicht gerne, wenn "die Leute" gucken. Gestern guckte ein Mann so aufmerksam auf meinen Rock, als wir an ihm vorbei gingen, dass sie sich umdrehte und sagte: "Schön, ne! Gefällt Ihnen das? Ja?" Der arme Mann nickte ganz erschrocken. Zu mir gewandt meinte sie: "Man kann auch dezenter gucken!"

Aber da ja außer Gucken und vielleicht mal einem Spruch aber bisher, also in fast 19 Jahren, nichts schlimmes passiert ist, ist die Meinung "der Leute" ihr dann doch nicht so wichtig. Sie selber ist zwar lieber eine graue Eminenz im Hintergrund, aber respektiert, dass ich auch gerne im Rampenlicht stehe. Ich bin halt eher ein extravertierter Mensch und sie eher introvertiert. Das muss man gegenseitig respektieren.

Ich glaube nicht, dass die Kinder einen Nachteil davon hätten, wen Du als Rockträger im Ort bekannt wärest. Das müssten schon sehr böse Menschen sein, wenn Sie so auf Deinen Anblick reagieren würden. Na ja, es gab schon immer Pogrome gegen Minderheiten, aber in unserer heutigen Gesellschaft löst ein rocktragender Mann so etwas nicht aus. Auch nicht in Hohenlohe!

LG!
Micha
Titel: Re: Wie sich das Rockthema in der Partnerschaft ändert.
Beitrag von: hohenlohe74 am 07.01.2018 18:31
Hallo,

ich sehe das schon auch wie ihr. Vielleicht bin ich noch nicht mutig genug für ein Outing im nahen Umfeld. Dort, wo ich mich unerkannt fühle, bewege ich mich auch frei mit Rock. Und - das bereitet mir eben noch Probleme - ich möchte es auch im bekannten Umfeld nicht tun, wenn mir die Unterstützung meiner Frau zu diesem Schritt fehlt.

... muss ja nicht für immer sein.

LG hohenlohe74

Titel: Re: Wie sich das Rockthema in der Partnerschaft ändert.
Beitrag von: man_in_time am 07.01.2018 19:22
Hi an alle,
auch mal ganz kurz meine Geschichte.
Meine Frau habe ich vor ca. 10 Jahren kennengelernt, über eine Single-Plattform. Auf meinem Profil hatte ich schon erwähnt dass ich Rockträger bin, was sie offensichtlich nicht abgeschreckt hat, mich  anzuschreiben. Als sie mich das erste Mal im Rock sah, war sie nicht so wirklich begeistert. Aber mit der Zeit hat sie sich an das Bild etwas gewöhnt. Sie konnte  mir auch nicht den Wunsch abschlagen, dass ich im Kilt geheiraten wollte. Die Hochzeitsfotos sind übrigens recht gut geworden ;-) .
Der große Rockfan (wenn ich ihn trage) ist sie Jahre später  immer noch nicht, aber sie hat auch nicht groß etwas dagegen, wenn sich das Erscheinungsbild im Rahmen hält. Kilt und Sweatkleid mit Leggins oder blickdichter Strumpfhose gehen immer, wenn es gewagter wird, dann würde sie wahrscheinlich nicht mehr mit mir auf die Straße gehen.
Verbieten würden wir uns eh nichts gegenseitig, denn dazu hätte auch keiner das Recht, nur Wünsche sind erlaubt.
Grüße von MiT
Titel: Re: Wie sich das Rockthema in der Partnerschaft ändert.
Beitrag von: MAS am 07.01.2018 23:50
Hallo,

ich sehe das schon auch wie ihr. Vielleicht bin ich noch nicht mutig genug für ein Outing im nahen Umfeld. Dort, wo ich mich unerkannt fühle, bewege ich mich auch frei mit Rock. Und - das bereitet mir eben noch Probleme - ich möchte es auch im bekannten Umfeld nicht tun, wenn mir die Unterstützung meiner Frau zu diesem Schritt fehlt.

... muss ja nicht für immer sein.

LG hohenlohe74



Wenn es Dir wichtig ist und sie Dich liebt, wird sie ihre Meinung ändern.

LG, Micha
Titel: Re: Wie sich das Rockthema in der Partnerschaft ändert.
Beitrag von: franco am 12.01.2018 11:44
Rocktragen in der Partnerschaft ist ein schwieriges, aber lösbares Thema!

Meine Erfahrung ist: Es geht oft, aber leider nicht immer und überall. Ein gemeinsamer Besuch in der Stadt ist kein Problem. Ein Verwandtenbesuch im Normalfall auch nicht. Beim Weihnachtsbesuch hört der Spaß dann aber leider auf. Zu konservativ sind die Wertvorstellungen über "das Fest"!

Da habe ich dann buchstäblich "die Hosen" anzuhaben!

Gelegentlich kommen auch Anlässe, wo ich in Begleitung meiner Holden freiwillig auf den Rock verzichte. Meistens trägt sie dann aber auch keinen!
Titel: Re: Wie sich das Rockthema in der Partnerschaft ändert.
Beitrag von: Barefoot-Joe am 12.01.2018 13:19
Ich las gerade:

Zitat
Gelegentlich kommen auch Anlässe, wo ich in Begleitung meiner Hoden freiwillig auf den Rock verzichte.

m( Dumeinegüte.... ;)
Titel: Re: Wie sich das Rockthema in der Partnerschaft ändert.
Beitrag von: cephalus am 15.01.2018 13:49
Ich habe den Thread geteilt,
zu Röcken und Beerdigungen geht’s da lang: http://www.rockmode.de/index.php?topic=6728.0 (http://www.rockmode.de/index.php?topic=6728.0)

Hier geht’s weiter mit der Frage, wie sich das Rocktragen im Laufe einer Partnerschaft verändert.

GV
Cephalus
Titel: Re: Wie sich das Rockthema in der Partnerschaft ändert.
Beitrag von: MAS am 15.01.2018 16:34
Ich habe den Thread geteilt,
zu Röcken und Beerdigungen geht’s da lang: http://www.rockmode.de/index.php?topic=6728.0 (http://www.rockmode.de/index.php?topic=6728.0)

Hier geht’s weiter mit der Frage, wie sich das Rocktragen im Laufe einer Partnerschaft verändert.

GV
Cephalus


Das ist gut!

LG, Micha
Titel: Re: Wie sich das Rockthema in der Partnerschaft ändert.
Beitrag von: Skirtedman am 23.01.2018 04:30
Hallo,

ich sehe das schon auch wie ihr. Vielleicht bin ich noch nicht mutig genug für ein Outing im nahen Umfeld. Dort, wo ich mich unerkannt fühle, bewege ich mich auch frei mit Rock.
...
... muss ja nicht für immer sein.

LG hohenlohe74

Na, dann komm doch nach Heidelberg, wenn wir uns da mit mehreren treffen. Deinem Nick nach scheinst Du´s nicht allzu weit zu haben, dort hin zu kommen, aber weit genug, um nicht grade der besten Freundin Deiner Schwiegermutter in die Arme zu laufen... ;)
Titel: Re: Wie sich das Rockthema in der Partnerschaft ändert.
Beitrag von: Skirtedman am 23.01.2018 04:36
Kilt und Sweatkleid mit Leggins oder blickdichter Strumpfhose gehen immer, wenn es gewagter wird, dann würde sie wahrscheinlich nicht mehr mit mir auf die Straße gehen.

Siehste, mit Kilt oder mit Kleid oder mit Strumpfhose - da wäre meine Ex nie und nimmer mit mir auf die Straße gegangen. Da sieht man mal - so unterschiedlich sind die Frauen!

Verbieten würden wir uns eh nichts gegenseitig, denn dazu hätte auch keiner das Recht, nur Wünsche sind erlaubt.
Grüße von MiT

Siehste, so unterschiedlich sind Partnerschaften. Da können sich viele Paare noch eine dicke Scheibe bei Euch abschneiden. Meistens wird das verbal vielleicht sogar noch derart beteuert, die Praxis sieht dann oft aber anders aus.
Titel: Re: Wie sich das Rockthema in der Partnerschaft ändert.
Beitrag von: Skirtedman am 23.01.2018 04:57
Und auch die homosexuelle Schublade, in die man hin und wieder gesteckt wird, fällt weg, wenn man in Gesellschaft einer Frau unterwegs ist.

Na, sag das nicht. Freilich, man fühlt sich selbst "besser verstanden" in Begleitung einer Frau. Aber für externe Betrachter gibt es auch durchaus den Assoziationsweg der "besten Freundin", selbst wenn Händchenhalten oder anderes Poussieren praktiziert wird.

In erster Linie, leider kann man das wie eine Anklage interpretieren, ist aber eine Feststellung, die sich immer wieder bestätigt hat, liegt es in erster Linie an der Dich begleitenden Frau. Sie steht fast mehr unter Beobachtung als Du. Und wenn sie nicht mit einer Portion Selbstvertrauen ausgestattet ist, untergraben die Signale, die von ihr unbewusst ausgehen (oder vielleicht sogar bewusst), wieder die Gesamtwahrnehmung und die Schubladen locken, gezogen zu werden.

Aber genug der Einwände. Generell in der Tendenz stimmt das natürlich.

Nach einigen Partnerinnen, die mein Rocktragen eher abgelehnt oder nur in ihrer Abwesenheit geduldet haben, ist es jetzt so, wie es sein soll: Ich habe eine Partnerin, die meinen Bekleidungsgeschmack in vollem Umfang akzeptiert. Es macht wirklich sehr viel Spaß, wenn wir beide rocktragenderweise spazieren gehen oder auch ins Theater oder in die Stadt...

Das ist gut so. Meine (so gut wie) letzte Affäre meinte: "Du kannst anziehen, was Du willst. Nur gepflegt muss es sein." (Zu letztem Satz gab es überhaupt keine Veranlassung, das war lediglich die einzige Einschränkung, die sie zur Bedingung machte.) So muss es sein. Trotzdem hab ich ihr den Laufpass gegeben. Es gibt halt noch mehr Aspekte im Miteinander als nur Kleidung.
Titel: Re: Wie sich das Rockthema in der Partnerschaft ändert.
Beitrag von: high4all am 23.01.2018 07:30
Es gibt halt noch mehr Aspekte im Miteinander als nur Kleidung.
Wenn die wirklich wichtigen Dinge in einer Partnerschaft (Liebe, Treue, Verlässlichkeit, Respekt, Wertschätzung, Achtung etc.) stimmen, spielt Kleidung keine oder nur eine ganz geringe Rolle.

Diese Aspekte in einer Partnerschaft sind unseren Augen verborgen.

LG
Hajo
Titel: Re: Wie sich das Rockthema in der Partnerschaft ändert.
Beitrag von: Ludwig Wilhem am 23.01.2018 09:02
Hallo
so sieht es auch bei mir aus, normale Cord- und Jeansröcke sind für meine Frau kein Problem mehr. Trage ich Kleider ist es nicht immer ganz leicht, sie zu überzeugen, dass das Kleid mit steht. Zweimal war ich auch im Theater in einem schönen Kleid und niemand nahm Notiz von uns - es geht, aber leider keine Normalität.
GRuß Ludwig
Titel: Re: Wie sich das Rockthema in der Partnerschaft ändert.
Beitrag von: Morle am 24.01.2018 00:00
Das Eis war dann schnell gebrochen, nachdem mich eine Frau zum Tee trinken eingeladen und meine
Beine bewunderte.
Danach hat meine Frau mich nicht mehr aus den Augen gelassen. War ihr zu gefährlich.
Das ist Liebe.



Hallo Berliner,
Ich könnte mich wegschmeißen, so genial finde ich aufgrund der beschriebenen Situation die 180 Grad-Wendung deiner Holden, egal ob aus höherer Einsicht oder pragmatischen Erwägungen... Herzlichen Glückwunsch!
Gruß,
Morle
Titel: Re: Wie sich das Rockthema in der Partnerschaft ändert.
Beitrag von: hirti am 27.07.2018 07:03
Hallo Leute!

Ich sehe gerade dass ich bald mein 15-jähriges Jubiläum hier im Forum habe!
Sind doch ein paar Jahre, seit meine Vorliebe für Röcke und weibliche Kleidung zum Thema in unserer Partnerschaft geworden ist.

Von mir werdet ihr keine Revoluzer Story hören in denen meine Frau ihre Meinung 180° gedreht hat, nicht heute und ziemlich sicher auch nicht in vielen Jahren. Sie ist nun mal nicht der Typ schriller Vogel der gerne auffällt und möchte nicht dass jemand schlecht über Mitglieder ihrer Familie spricht. Daher sind wir übereingekommen dass ich meine weiblichen Outfits von unserem persönlichen Umfeld und unserer Familie fern halte.
Sie weiß aber dass ich die Sachen gern trage und die feminine Seite ein Teil von mir ist, ist nicht begeistert, aber akzeptiert es. Da ich öfter auf Dienstreisen bin, habe ich trotzdem Gelegenheiten, meine Outfits und meine Freude daran nach Außen zu tragen und so wie es ist, passt das für uns beide.

lg
Titel: Re: Wie sich das Rockthema in der Partnerschaft ändert.
Beitrag von: MAS am 27.07.2018 08:07
Hallo Leute!

Ich sehe gerade dass ich bald mein 15-jähriges Jubiläum hier im Forum habe!
Sind doch ein paar Jahre, seit meine Vorliebe für Röcke und weibliche Kleidung zum Thema in unserer Partnerschaft geworden ist.

Von mir werdet ihr keine Revoluzer Story hören in denen meine Frau ihre Meinung 180° gedreht hat, nicht heute und ziemlich sicher auch nicht in vielen Jahren. Sie ist nun mal nicht der Typ schriller Vogel der gerne auffällt und möchte nicht dass jemand schlecht über Mitglieder ihrer Familie spricht. Daher sind wir übereingekommen dass ich meine weiblichen Outfits von unserem persönlichen Umfeld und unserer Familie fern halte.
Sie weiß aber dass ich die Sachen gern trage und die feminine Seite ein Teil von mir ist, ist nicht begeistert, aber akzeptiert es. Da ich öfter auf Dienstreisen bin, habe ich trotzdem Gelegenheiten, meine Outfits und meine Freude daran nach Außen zu tragen und so wie es ist, passt das für uns beide.

lg

Lieber Hirti,

besonders schade finde ich, dass sie meint, Deine Kleidungsvorliebe könnte ein Anlass sein, schlecht über die Familie zu reden. Da ist sie ja nicht alleine mit dieser Vortstellung, sondern diese Art von Sexismus ist weit verbreitet. Eigentilch sollte doch eher er ein Grund sein, schlecht über jemanden zu reden, wenn man überhaupt meint, schlecht über jemanden reden zu müssen.

Aber dennoch: Gratualation zum 15. Jahrestag!

LG, Micha
Titel: Re: Wie sich das Rockthema in der Partnerschaft ändert.
Beitrag von: Skirtedman am 27.07.2018 10:19
Da ist sie ja nicht alleine mit dieser Vortstellung, sondern diese Art von Sexismus ist weit verbreitet.
LG, Micha

Wow! Ich bin gerade erstaunt über mich selbst, dass selbst ich mir wohl im Kopf verboten hätte, soweit zu denken. Aber, Micha, Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen: In der Tat, das ist Sexismus!

Und ich wette, ganz viele Frauen würden auf diesen Vorwurf antworten: "Aber das ist was anderes", und auf Nachfrage dann gepaart mit ganz vielen Argumenten, warum dies was anderes sei. Und in der Tat, ist Sexismus etwas, das jenes Geschlecht, an dem der Sexismus ausgeübt wird, das selber unterstützt? Und ich denke ja, weil im Begriff des Sexismus sich bisher nur im Täter-Opfer-Schema auf den Mann bezogen wurde als Täter und gleichgeschlechtlicher Sexismus nie definiert wurde und es ihn aber trotzdem gibt (hinter dem sich der gegengeschlechtliche Sexismus auch noch gut verstecken kann).
Titel: Re: Wie sich das Rockthema in der Partnerschaft ändert.
Beitrag von: MAS am 27.07.2018 10:38
Da ist sie ja nicht alleine mit dieser Vortstellung, sondern diese Art von Sexismus ist weit verbreitet.
LG, Micha

Wow! Ich bin gerade erstaunt über mich selbst, dass selbst ich mir wohl im Kopf verboten hätte, soweit zu denken. Aber, Micha, Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen: In der Tat, das ist Sexismus!

Und ich wette, ganz viele Frauen würden auf diesen Vorwurf antworten: "Aber das ist was anderes", und auf Nachfrage dann gepaart mit ganz vielen Argumenten, warum dies was anderes sei. Und in der Tat, ist Sexismus etwas, das jenes Geschlecht, an dem der Sexismus ausgeübt wird, das selber unterstützt? Und ich denke ja, weil im Begriff des Sexismus sich bisher nur im Täter-Opfer-Schema auf den Mann bezogen wurde als Täter und gleichgeschlechtlicher Sexismus nie definiert wurde und es ihn aber trotzdem gibt (hinter dem sich der gegengeschlechtliche Sexismus auch noch gut verstecken kann).

Ja, was soll es sonst sein: Sexismus oder sexuelle Diskriminierung.

Das Männer sich hier selbst und gegenseitig diskriminieren ist das besonders Merkwürdige an diesem Sexismus.

LG, Micha
Titel: Re: Wie sich das Rockthema in der Partnerschaft ändert.
Beitrag von: high4all am 27.07.2018 10:50
Wenn ein Mensch gleich welchen Geschlechts von anderen Menschen alleine wegen seines Geschlechts angegriffen wird, ist das Sexismus. Und das geht innerhalb der Geschlechter und geschlechterübergreifend, da gibt es keinen qualitativen Unterschied.

Gleichberechtigung pur sozusagen. Aber nicht so, wie wir es haben wollen.
Titel: Re: Wie sich das Rockthema in der Partnerschaft ändert.
Beitrag von: Skirtedman am 27.07.2018 10:55
Gleichberechtigung pur sozusagen. Aber nicht so, wie wir es haben wollen.

Hm... den allerletzten Satz habe ich in diesem Kontext jetzt leider nicht wirklich verstanden...
Titel: Re: Wie sich das Rockthema in der Partnerschaft ändert.
Beitrag von: hirti am 27.07.2018 11:07
In jedem Fall lässt sich's nicht verleugnen:
Ist Mann in Rock oder Kleid unterwegs, so gibt es definitiv auch negative Reaktionen.
Je mehr man sich an der Rolle des ungangepassten männlichen Rockträgers erfreut und sich daran gewohnt hat, desto mehr kann man die negativen ausblenden oder mit Schmunzeln wahrnehmen und sich stattdessen der positiven Reaktionen erfreuen.

Meine Partnerin würden die negativen Reaktionen der anderen verletzen, darum setze ich sie denen auch nicht aus. Außerdem denkt sie nun, da wir ein kleines Kind haben auch daran, was dieses von seinen Kindergartenfreunden zu hören bekäme, würde der Papa in Mädchenkleidern durch den Ort tanzen.

Ich selber bin nicht gewillt mir von anderen Leuten die Freude an meinen außergewöhnlichen Outfits einschränken zu lassen darum stehe ich auch dazu und freue mich daran. Nur eben nicht dort wo es Überschneidungen mit meiner Familie gibt.

lg
Titel: Re: Wie sich das Rockthema in der Partnerschaft ändert.
Beitrag von: cephalus am 27.07.2018 11:20
Hallo Hirti,
ich finde es schön, dass ihr euch gut geeinigt habt und Du mit der Regelung zufrieden bist.
Ich wäre es vermutlich nicht. Draussen in der weiten Welt bin ich nicht so mutig wie Du, vermisse es aber auch nicht, dafür ist z.B. ein Sweatkleid zuhause Normalität. Wenn ich/wir noch schnell irgendwohin wollen ziehe ich mich oft noch um. Meist unter Kopfschütteln meiner Frau (ach daran gewöhnt sie sich langsam), manchmal auch unter Widerspruch.
Widerspruch, wenn es schnell gehen muss, oder ihr das Kleid besser gefällt, als Standardkleidung.

Röcke sind nach wie vor kein Thema zuhause, ausgenommen “echte Männerröcke” wie Kilts oder Sarongs. Nicht auf Grund von Ablehnung meiner Frau, sondern weil ich es schlicht noch nicht gewagt habe - warum auch immer.

Auch zu Kilt und Sarong gab es nur jeweils einen einzigen Kommentar:
“Chic, ja, das kannst du natürlich so tragen.”

In der Summe stelle ich fest, dass jeder Beschränkung bei mir bis jetzt nur eine Selbstbeschränkung war, fehlender Mut und auch immer ein Bisschen die Angst sie zu überfordern und etwas dabei kaputt zu machen - auch wenn es dafür noch nie den geringsten Anhaltspunkt gab.

Am meisten hat mir gefallen, was meine Frau meinem Sohn entgegnete, als er sich bei ihr beschwerte, dass er es doof fände, dass Papa “Mädchensachen” trüge:

“Ich finde es gut, dass Papa auch Mädchensachen trägt. Warum sollte er das denn nicht?”



Cephalus


Titel: Re: Wie sich das Rockthema in der Partnerschaft ändert.
Beitrag von: Skirtedman am 27.07.2018 11:44
Je mehr man sich an der Rolle des ungangepassten männlichen Rockträgers erfreut und sich daran gewohnt hat, desto mehr kann man die negativen ausblenden oder mit Schmunzeln wahrnehmen und sich stattdessen der positiven Reaktionen erfreuen.

Je mehr man sich auf die von Dir sehr gut beschriebene Weise akklimatisiert, (eigentlich von der gesellschaftlichen Mitte deklimatisiert) hat, desto schwieriger wird es, das von seiner Partnerin in ähnlicher Weise zu erwarten. Oder anders ausgedrückt, man kann nicht von seiner Partnerin erwarten, dass sie die selbe Leistung erbringt, die man sich in manchmal jahrzehntelangem Training erarbeitet hat.

Meine Partnerin würden die negativen Reaktionen der anderen verletzen, darum setze ich sie denen auch nicht aus. Außerdem denkt sie nun, da wir ein kleines Kind haben auch daran, was dieses von seinen Kindergartenfreunden zu hören bekäme, würde der Papa in Mädchenkleidern durch den Ort tanzen.

Jeder "normale" Mensch (ich nehme uns Foristen da jetzt einfach der Einfachheit halber mal komplett aus dieser Menge raus) würde mit Sicherheit zu Deiner Darlegung sagen: Genau richtig! Das zeugt von Verantwortungsbewusstsein.

Und zu sagen, dass Deine Partnerin nicht zu Dir steht, nicht alles an Dir liebt, was Dich ausmacht, wäre auch extrem zu undifferenziert und kein Weg, mit dieser Situation umgehen zu können.

Wenn das Abtrennen dieses Anteils von Dir (also: nicht zusammen, sondern weit draussen im familiär entfernten Raum praktizieren) für Dich der richtige Weg ist, dann ist doch alles super!

Aber schade finde ich, dass man genau in dieser Lebenslage dann Männer mit diesen Denkweisen, dass Schaden abgewendet werden müsse, zurückgepfiffen werden, wichtige Anteile von ihnen selbst abtrennen zu müssen. Solange dies noch kompromisslos funktioniert, stecken wir mitten im Sexismus, dem diesmal wir Männer unterliegen.

Ich für mich müsste hart an mir arbeiten (und Rückbau betreiben), um auch nur ansatzweise einen Kompromiss in dieser Lebenslage einzugehen. Kompromisse lassen sich nicht vermeiden im Miteinander. Nur wieviel bleibt dann von mir noch übrig, bin ich dann noch der, für den ich anfangs gemocht wurde?

Aber, mein tiefster Respekt, hirti!
Titel: Re: Wie sich das Rockthema in der Partnerschaft ändert.
Beitrag von: high4all am 27.07.2018 12:26

Außerdem denkt sie nun, da wir ein kleines Kind haben auch daran, was dieses von seinen Kindergartenfreunden zu hören bekäme, würde der Papa in Mädchenkleidern durch den Ort tanzen.

lg
Dann bin ich mal gespannt, wie Du Dich weiter entwickelst, wenn das Kind aus dem Hause ist. Dann entfällst dieser Grund für Sippenhaftung.

Außerdem besteht die Chance, sich mit zunehmendem Alter von der Meinung anderer Leute unabhängiger zu machen. Man muss sie nur nutzen.
Titel: Re: Wie sich das Rockthema in der Partnerschaft ändert.
Beitrag von: conne am 27.07.2018 13:06

Dann bin ich mal gespannt, wie Du Dich weiter entwickelst, wenn das Kind aus dem Hause ist. Dann entfällst dieser Grund für Sippenhaftung.

Außerdem besteht die Chance, sich mit zunehmendem Alter von der Meinung anderer Leute unabhängiger zu machen. Man muss sie nur nutzen.
Man kann Hirtis Umgang mit Rock und Kleid auch einfach mal akzeptieren.
Titel: Re: Wie sich das Rockthema in der Partnerschaft ändert.
Beitrag von: MAS am 27.07.2018 13:10
In jedem Fall lässt sich's nicht verleugnen:
Ist Mann in Rock oder Kleid unterwegs, so gibt es definitiv auch negative Reaktionen.
Je mehr man sich an der Rolle des ungangepassten männlichen Rockträgers erfreut und sich daran gewohnt hat, desto mehr kann man die negativen ausblenden oder mit Schmunzeln wahrnehmen und sich stattdessen der positiven Reaktionen erfreuen.

Meine Partnerin würden die negativen Reaktionen der anderen verletzen, darum setze ich sie denen auch nicht aus. Außerdem denkt sie nun, da wir ein kleines Kind haben auch daran, was dieses von seinen Kindergartenfreunden zu hören bekäme, würde der Papa in Mädchenkleidern durch den Ort tanzen.

Ich selber bin nicht gewillt mir von anderen Leuten die Freude an meinen außergewöhnlichen Outfits einschränken zu lassen darum stehe ich auch dazu und freue mich daran. Nur eben nicht dort wo es Überschneidungen mit meiner Familie gibt.

lg

Andererseits musst Du aber auch Vorbild für Dein Kind sein, was Du nicht bist, wenn Du nicht zu Deinen Überzeugungen stehst.

Dilemma!

LG, Micha
Titel: Re: Wie sich das Rockthema in der Partnerschaft ändert.
Beitrag von: MAS am 27.07.2018 13:19

Dann bin ich mal gespannt, wie Du Dich weiter entwickelst, wenn das Kind aus dem Hause ist. Dann entfällst dieser Grund für Sippenhaftung.

Außerdem besteht die Chance, sich mit zunehmendem Alter von der Meinung anderer Leute unabhängiger zu machen. Man muss sie nur nutzen.
Man kann Hirtis Umgang mit Rock und Kleid auch einfach mal akzeptieren.

Ich akzeptiere Hirti, aber seinen Umgang mit Rock und Kleid toleriere ich notgedrungen, weil ich dagegen nichts machen kann.

Es ist doch echt ein Dilemma: Da hat einer für sich einen Weg gefunden, sich wohlzufühlen, ohne anderen zu schaden, und dann muss er Rücksicht nehmen, weil seine Frau Angst vor sexistischer Intoleranz seitens "der Leute" oder in Bezug auf das Kind der anderen Kinder hat. Statt sich gemeinsam gegen den Sexismus zu wehren, wird von Hirti verlangt, sich ihm zu beugen und unterzuordnen. Und sollte er sich vorbildlich verhalten und zu seiner Überzeugung stehen, wird ihm Verantwortungslosigkeit unterstellt und vorgeworfen. Statt auf die Sexisten zu schimpfen, schimpft seine Frau dann auf ihn.

Und was lernt sein Kind daraus? Am besten ordnet man sich unter, dann wird man gelobt und alles ist gut.

Also: Hirti, Du hast mein volles Mitgefühl. Ich kann Dir jetzt aber auch nicht raten, Deine Frau zu überfordern. Solange sie den Sexismus der Gesellschaft nicht als solchen wahrnimmt, sondern als Norm, die voll normal ist, ist es schwierig.

LG, Micha
Titel: Re: Wie sich das Rockthema in der Partnerschaft ändert.
Beitrag von: high4all am 27.07.2018 14:42

Dann bin ich mal gespannt, wie Du Dich weiter entwickelst, wenn das Kind aus dem Hause ist. Dann entfällst dieser Grund für Sippenhaftung.

Außerdem besteht die Chance, sich mit zunehmendem Alter von der Meinung anderer Leute unabhängiger zu machen. Man muss sie nur nutzen.
Man kann Hirtis Umgang mit Rock und Kleid auch einfach mal akzeptieren.

Das hindert doch nicht, weitergehende Überlegungen anzustellen, auch wenn man es akzeptiert. Oder bedeutet Akzeptanz ein Festhalten am Jetzt-Zustand für alle Zeiten. Es geht bei meinen Gedanken um einen Zeitraum von ca. 20 Jahren in die zukunft, falls Dir das entgangen ist.
Titel: Re: Wie sich das Rockthema in der Partnerschaft ändert.
Beitrag von: Skirtedman am 27.07.2018 16:19
Solange sie den Sexismus der Gesellschaft nicht als solchen wahrnimmt, sondern als Norm, die voll normal ist, ist es schwierig.

Ja, so ist das leider.

So wie Sexismus sehr unterschiedlich ausgelegt werden kann, so wird auch Gleichberechtigung sehr unterschiedlich ausgelegt. Die Normalität steht immer obendrüber. Immer? Nein, Frauen holen sich in der Regel, was sie brauchen. Männer dürfen das nicht, weil sie dann einfach als keine Männer mehr angesehen werden, so einfach funktioniert die Gängelung. Und die Männer machen gefügig da mit. Und sind froh, dass sie sich auf ihre Muckis, Sportschau und das Kärchern zurückziehen können.
Titel: Re: Wie sich das Rockthema in der Partnerschaft ändert.
Beitrag von: Seravajan am 27.07.2018 17:37
Solange sie den Sexismus der Gesellschaft nicht als solchen wahrnimmt, sondern als Norm, die voll normal ist, ist es schwierig.

Ja, so ist das leider.

So wie Sexismus sehr unterschiedlich ausgelegt werden kann, so wird auch Gleichberechtigung sehr unterschiedlich ausgelegt. Die Normalität steht immer obendrüber. Immer? Nein, Frauen holen sich in der Regel, was sie brauchen. Männer dürfen das nicht, weil sie dann einfach als keine Männer mehr angesehen werden, so einfach funktioniert die Gängelung. Und die Männer machen gefügig da mit. Und sind froh, dass sie sich auf ihre Muckis, Sportschau und das Kärchern zurückziehen können.
Und merken nicht mal dabei, dass ihnen die Muckis, die Sportschau und das Kärchern auch langsam von den Frauen abgenommen werden.  In diversen Gesellschaften besteht das Leben des Mannes nur noch aus Saufen, Fernseh gucken und Lamentieren, weil sie von der Gesellschaft bereits aussortiert wurden. In einem Buch über Tibet hatte ich gelesen, dass dort die meisten Männer keine Arbeit mehr haben, weil ihre Arbeitsrollen (zB: Jagen oder Landwirtschaft) von der Technik wegrationalisiert wurden. Auf den Philippinen ist der Durchschnittslohn eines Mannes ca. 20% tiefer als der einer Frau. Das kommt daher, weil viel mehr Männer arbeitslos sind.  Frauen dort gelten auch als zuverlässiger als Männer. Auch wieder so ein Problem von falscher Erziehung.

Die Männer dürften eigentlich schon, wenn sie mutig genug wären und so die Grenzen brechen könnten. Nur sind die meisten Männer leider totale Angsthasen, die Angst vor Verlust des sozialen Ansehen und des Status haben. Wie heisst es so schön, es braucht Eier, um einen Rock tragen zu können.