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Röcke und mehr... => Artikel und Presseberichte => Thema gestartet von: Holger Haehle am 10.02.2018 17:54

Titel: Erste Versuche im Rock
Beitrag von: Holger Haehle am 10.02.2018 17:54
Habe auf Pinterest diesen Link gefunden, in dem ein Mann eine Woche lang Röcke trägt. Interessant seine Ängste und Bedenken sowie die Reaktionen seiner Freunde und Kollegen.

https://www.buzzfeed.com/mathewguiver/i-wore-skirts-for-a-week?utm_term=.byNP22lbRZ#.eqOx77jMD5 (https://www.buzzfeed.com/mathewguiver/i-wore-skirts-for-a-week?utm_term=.byNP22lbRZ#.eqOx77jMD5)

Viel Spaß!

Holger
Titel: Re: Erste Versuche im Rock
Beitrag von: high4all am 10.02.2018 18:24
Zu viele Tage mit Hosen drunter. Nichts Halbes und nichts Ganzes.
Titel: Re: Erste Versuche im Rock
Beitrag von: MAS am 10.02.2018 23:46
Ich finde es eigenartig, dass das Tragen des Rockes ohne Hosen darunter für ihne ein Schritt über die Line zu sein schien. Mir ging es umgekehrt: Ich fing sofort an, Rocke über nackten Beinen zu tragen und hatte so gegenüber jedem Skeptiker das Argument zur Hand, es sei so schön fuftig, was ja auch stimmt. Als ich dann aber auch bei für nackte Beine zu kaltem Wetter Bock auf Rock bekam und einen Rock mit Strumpfhose anzog, überlegte ich, wie ich diese Lust nun begründen könne. Mit Luftigkeit war es ja nun nichts mehr.

Ich bemerkte allerdings, dass sich andere Leute da viel weniger Gedanken drum machten. Ob über nackten Beinen oder über Strumpfhosen oder Leggings: Sie nahmen das nicht als wichtigen Unterschied war, sondern lobten mein Rocktragen, tadelten es oder es war ihnen einfach egal. Da war sogar mal einer, der tadelte nicht mein Rocktragen, sondern mein Strumpfhosentragen als - wie sagte er es? -  verunstaltet (oder so). Gott wolle sowas nicht.

LG, Micha
Titel: Re: Erste Versuche im Rock
Beitrag von: GregorM am 11.02.2018 07:26
Ich fing sofort an, Rocke über nackten Beinen zu tragen und hatte so gegenüber jedem Skeptiker das Argument zur Hand, es sei so schön fuftig, was ja auch stimmt. Als ich dann aber auch bei für nackte Beine zu kaltem Wetter Bock auf Rock bekam und einen Rock mit Strumpfhose anzog, überlegte ich, wie ich diese Lust nun begründen könne. Mit Luftigkeit war es ja nun nichts mehr.

Hallo Micha,

genau so empfand ich es auch, als ich angefangen habe, Röcke zu tragen.

Gruß
Gregor
Titel: Re: Erste Versuche im Rock
Beitrag von: Zwurg am 11.02.2018 08:08
Hose und Rock, da ist eins zu viel. Entweder Strumpfhose (ich hatte da noch nie Berührungsängste. Gott verbietet sie sicher nicht) oder ganz nackte Beine und dann auch keine Socken (im Sommer). So halte es ich.
Aber der Junge hatte echt schöne Röcke.
 :)
Titel: Re: Erste Versuche im Rock
Beitrag von: DesigualHarry am 11.02.2018 08:37
Hallo!

Muss mann sein tun überhaupt begründen? Ist das Begründen nicht ein Zeichen seiner eigenen Schwäche, ein Hilfeschrei an die anderen mich nicht zu verlassen weil ich anders sein möchte? Begründe ich das was alle machen? Warum begründe ich dann das was unnormal ist? Habe ich etwa nicht die Courage richtig Frei zu sein? Kann ich es mir nicht eingestehen wenn ich mich verändere, dass sich andere auch jederzeit verändern können? Was gibt mir das recht zu sagen dass ich die anderen immer so haben möchte, wie ich sie haben möchte?

Sind wir nicht ein ziemlich komisches Völklein, eingesperrt in einem Käfig umkämpft von den Meinungen und Vorstellungen der anderen, mit den eigenen Wertvorstellungen? Behindern wir mit diesem Denken nicht ständig unsere Weiterentwicklung? Ist Frei sein in Wahrheit gar nicht Erstrebenswert, weil wir uns von bestimmten Vorstellungen nicht lösen können?
Titel: Re: Erste Versuche im Rock
Beitrag von: Zwurg am 11.02.2018 08:48
Um zu begründen das man etwas unnormales tut müßte man zuerst definieren was normal ist.
Es wird zwar immer wieder versucht (und ich gebe zu ich bin nicht frei davon) einzuklassifizieren welches Verhalten in unserer Gesellschaft für normal hält und aufgrund unserer Erziehung und Umgebung versuchen wir uns damit zu arangieren.

In manchen Dingen mag das Sinnvoll sein, aber nicht in allen.

z.B der Mode.

Und manchmal kann man sich von den ganzen Konventionen der Gesellschaft ganz schön eingeeengt vorkommen. Fast wie in einem Käfig.
Titel: Re: Erste Versuche im Rock
Beitrag von: MAS am 11.02.2018 10:37
Lieber Herry, lieber Zwurg,

wir sind ja nunmal soziale Wesen mit Verhaltensweisen, die oft zugleich Kommunikation sind. Bei Kommunikatonen gibt es auch Missverständnisse.

Ich bringe mal ein krasses Beispiel: Ich könnte mir ausdenken, "dumme Sau" sei ein wohlmeinendes, liebevolles Wort und jeden Menschen wohlmeindend als "dumme Sau" bezeichnen. Die meisten Menschen sind aber daran gewöhnt "dumme Sau" als Schimpfwort zu interpretieren. Und wenn mich dann jemand fragen würde: "Warum sagst Du 'dumme Sau' zu mir?", könnte ich nicht einfach sagen: "Ich brauche nichts zu begründen."

Kleidung wird oft auch als Kommunikation interpretiert. So verstehen viele Menschen den Rock und die Feinstrumpfhose als Symbol für Weiblichkeit. Und wenn dann jemand mich als Mann fragt, warum ich sowas trage und was ich damit ausdrücken möchte, wäre es doch unsozial, ihm eine Antwort, also eine Begründung zu verweigern. Also suche ich nach einer Begründung, die mein Gegenüber versteht.

LG, Micha
Titel: Re: Erste Versuche im Rock
Beitrag von: JJSW am 11.02.2018 11:40
Hallo  Leute
Ich finde es gut, das er es gewagt hat,  eine Woche lang Röcke zu tragen. Zwar mit Hose darunter, aber das scheint ja für einige "Anfänger" der vielleicht einfachere Weg zu sein.
Als ich in dem Alter war, kam ich noch gr nicht auf die Idee, Röcke zu tragen. Es fehlten auch Vorbilder und Internet gab es noch nicht. Außerdem fehlte mir damals sicher auch der Mut, mich unkonventionell zu kleiden.

2015 war es, als er diesen Versuch startete.
Ungefähr dieselbe Zeit, als ich mit dem Rock tragen richtig loslegte.
Zuvor trug ich im Sommer regelmäßig Sarongs. Damenröcke traute ich mich noch nicht und Sarongs an Männern hatte ich schon auf Festivals oder auch im Fernsehen gesehen und empfand ich als unproblematischer.

Im Forum las ich dann, das es eigentlich kein Problem ist, als Mann einen Rock zu tragen. Also kann ich das auch.
Da für mich Luftigkeit und Bequemlichkeit im Vordergrund stand kamen Hosen darunter nicht in Frage.
Mit sinkenden Temperaturen im Herbst und Winter kam dann doch wieder Hosen darunter in Form von Leggings und seit diesem Jahr auch Strumpfhosen.

Grüßle
Jürgen
Titel: Re: Erste Versuche im Rock
Beitrag von: JJSW am 11.02.2018 11:48
Hallo!

Muss mann sein tun überhaupt begründen?

Also ich trage meine Röcke einfach. Begründen oder gar rechtfertigen muss ich das nicht.

Wenn aber jemand nun auf mich zugeht und mich nach meinen Beweggründen frage,  warum ich Rock trage, so gebe ich doch gerne Auskunft. Daraus ergeben sich mitunter nette Gespräche.

Grüßle
Jürgen
Titel: Re: Erste Versuche im Rock
Beitrag von: DesigualHarry am 11.02.2018 12:43
Hallo!

Lieber Jürgen und Michael: Ihr benützt diese Begründungen aber nicht mehr weil ihr euch sonst nicht traut Rock zu tragen, sondern es ergeben sich halt dadurch einfach angenehme Gespräche. Keiner dieser Leute könnte euch heute vom Rocktragen aufhalten.

Was ist aber jetzt wenn ich als Mann z.b. ein Dirndl anziehen möchte? Ganz Plötzlich sind all diese Irrwitzigen Gedanken wieder da, die den Wunsch ein Dirndl anzuziehen genauso zunichte machen, wie am Anfang unserer "Rockzeit" einfach einen Rock anzuziehen...

Und genau um diesen Punkt geht es mir. Das ich jetzt ganz normal Rock anziehe verdanke ich dem Überwinden meiner eigenen Grenze, und nicht  Grenzen der anderen Menschen, Keiner der anderen hat zu mir jeh gesagt: Zieh mal einen Rock an...

Und was ist nun mit dem Dirndl? Ist es meine Grenze dass Männer kein Dirndl anziehen? Aber ich möchte mich ja über diese Grenze hinwegsetzen. Also ist es eine Grenze von anderen Männern, oder gar der Gesellschaft. Muss ich mich nun der Gesellschaft wegen vom Wunsch ein Dirndl anzuziehen verabschieden? Was ist dann mit mir? Wenn mich das Gesetz der Resonanz lehrt das alles wieder zu mir zurück kommt was ich gebe, wie kann ich es dann je für mich  verantworten, der Gesellschaft wegen darauf zu verzichten. Was soll das dann der Gesellschaft bringen wenn sich die Spirale abwärts dreht, statt aufwärts?

Was ich meine ist einfach dass wir uns viel zu viele Gedanken machen, was aus unserer Sicht gut für die anderen ist, als stattdessen dass zu Leben wovon wir selber von uns Überzeugt sind, ohne diese Überzeugung als Algemeingültig vorauszusetzen. Keiner wird jemanden der etwas aus Überzeugung und Liebe tut je schlecht über einen Reden.
Titel: Re: Erste Versuche im Rock
Beitrag von: MAS am 11.02.2018 13:09
Lieber Harry,

ja, heute kann mich so schnell niemand vom Rocktragen abbringen. Aber hätte ich nicht zu Beginn meiner Rockzeit so viele positive Rückmeldungen von Menschen bekommen, auf die ich zugegangen bin, die ich gefragt habe, was sie davon halten, denen ich damit signalisiert habe, die sie und ihre Meinungen mir nicht egal sind, hätte ich es vielleicht nicht so weit geschafft.

Ich bin nicht der Typ, der einfach was macht, auch wenn er merkt, es kommt bei mir wichtigen Menschen überhaupt nicht an. Es gibt zwar nach wie vor mir wichtige Menschen, die mein Rocktragen allenfalls notegdrungen tolerieren, weil sie es nicht schaffen, mich davon abzubringen, aber da ich ja weiß, dass es auch die Menschen gibt, die mir Mut gemacht haben, Röcke zu tragen, die mir Komplimente gemacht haben usw, kann ich die Widersprüche als deren Meinung tolerieren, ohne mich von ihnen negativ beeinflussen zu lassen. 

Mir kommt es auch nicht unbendingt darauf an, Grenzen zu überwinden, also nicht als Selbstzweck. Es muss hinter der Grenze schon was exisitieren, das mich lockt. Ein Drindl zu tragen lockt mich nicht, aber ich habe so manche Grenze, vor der ich anfangs Angst hatte, überwunden, z.B. auch in Rock und Feinstrumpfhose in die Öffentlichkeit zu gehen. Und da ich dazu ja auch schon mehrere positive Meinungen gehört habe, kann ich auch mit Widersprüchen gut umgehen.

Ich brauche also schon auch Menschen, die mich unterstützen, und die habe ich zum Glück.

LG, Micha
Titel: Re: Erste Versuche im Rock
Beitrag von: JJSW am 11.02.2018 14:14
Also dieses Forum und ihr alle hier waren mir eine große Hilfe zum Rock. Inzwischen ist das Rock tragen für mich ganz normal.
Natürlich finden das nicht immer alle gut und dann bin ich auch mal bereit, Kompromisse einzugehen, ein dezenteres Outfit oder auch ne Hose zu tragen.
Andererseits habe ich auch Gefallen daran gefundenen , meine Grenzen auszuweiten und so trage ich auch mal Kleider oder buntes geblümtes, usw.
Ist ein bisschen wie bei einem Spiel, den nächsten Level zu erreichen.
Aber das geschieht meist ziemlich spontan, aus einer Laune oder Stimmung heraus.

Und an andren Tagen ist mir doch mein Jeansrock oder mein schwarzer Kilt lieber. Die Grenzen ändern sich laufend.

Ob ich mal ein Dirndl trage?
Ich kann es mir nicht vorstellen aber man soll nie nie sagen  ::)

Grüßle
Jürgen
Titel: Re: Erste Versuche im Rock
Beitrag von: high4all am 11.02.2018 15:10
Und an andren Tagen ist mir doch mein Jeansrock oder mein schwarzer Kilt lieber. Die Grenzen ändern sich laufend.

Ob ich mal ein Dirndl trage?
Ich kann es mir nicht vorstellen aber man soll nie nie sagen  ::)

Grüßle
Jürgen

An Hand meiner Fotosammlung habe ich nachgeforscht:

- November 2013 Beginn meiner Stöckel-Karriere
- Im Januar 2014 habe ich mit dem Tragen von Röcken angefangen.
- Im Februar 2014 habe ich das erste Kleid und den ersten Kilt getragen.
- Im April 2015 habe ich das erste Dirndl gekauft und im Sommer 2015 gelegentlich getragen.
- Ab April 2016 habe ich meine ersten Trachtenteile gekauft und getragen (Rock, Lederhose, Trachtenblusen und -Mieder).
- Seit August 2016 trage ich mehr oder weniger regelmäßig Dirndl (damals war ich in Bayern tätig, später in Österreich).
- September 2017 "Dirndl"-Dienstreise nach Österreich (ca. 10 Tage nur Dirndl in der freien Zeit).

LG
Hajo
Titel: Re: Erste Versuche im Rock
Beitrag von: MAS am 11.02.2018 16:04
Und an andren Tagen ist mir doch mein Jeansrock oder mein schwarzer Kilt lieber. Die Grenzen ändern sich laufend.

Ob ich mal ein Dirndl trage?
Ich kann es mir nicht vorstellen aber man soll nie nie sagen  ::)

Grüßle
Jürgen

An Hand meiner Fotosammlung habe ich nachgeforscht:

- November 2013 Beginn meiner Stöckel-Karriere
- Im Januar 2014 habe ich mit dem Tragen von Röcken angefangen.
- Im Februar 2014 habe ich das erste Kleid und den ersten Kilt getragen.
- Im April 2015 habe ich das erste Dirndl gekauft und im Sommer 2015 gelegentlich getragen.
- Ab April 2016 habe ich meine ersten Trachtenteile gekauft und getragen (Rock, Lederhose, Trachtenblusen und -Mieder).
- Seit August 2016 trage ich mehr oder weniger regelmäßig Dirndl (damals war ich in Bayern tätig, später in Österreich).
- September 2017 "Dirndl"-Dienstreise nach Österreich (ca. 10 Tage nur Dirndl in der freien Zeit).

LG
Hajo

Da wollte aber etwas dringend raus, das lange gefangen war, lieber Hajo. Oder?

LG, Micha
Titel: Re: Erste Versuche im Rock
Beitrag von: high4all am 11.02.2018 18:14

Da wollte aber etwas dringend raus, das lange gefangen war, lieber Hajo. Oder?

LG, Micha
Kann gut sein, lieber Michael.

Zumal ich in einen Alter bin, in dem statistisch nicht mehr ganz so viele Jahre kommen.

LG
Hajo
Titel: Re: Erste Versuche im Rock
Beitrag von: MAS am 11.02.2018 19:54

Da wollte aber etwas dringend raus, das lange gefangen war, lieber Hajo. Oder?

LG, Micha
Kann gut sein, lieber Michael.

Zumal ich in einen Alter bin, in dem statistisch nicht mehr ganz so viele Jahre kommen.

LG
Hajo


Carpe diem!

LG, Micha
Titel: Re: Erste Versuche im Rock
Beitrag von: Poli am 11.02.2018 20:31
Habe auf Pinterest diesen Link gefunden, in dem ein Mann eine Woche lang Röcke trägt. Interessant seine Ängste und Bedenken sowie die Reaktionen seiner Freunde und Kollegen.

https://www.buzzfeed.com/mathewguiver/i-wore-skirts-for-a-week?utm_term=.byNP22lbRZ#.eqOx77jMD5 (https://www.buzzfeed.com/mathewguiver/i-wore-skirts-for-a-week?utm_term=.byNP22lbRZ#.eqOx77jMD5)

Viel Spaß!

Holger


Ich kann ihn schon verstehen, dass er zuerst noch Hosen drunter getragen hat. Es ist nicht ganz einfach gegen die eigenen Gedanken anzugehen.
Als ich das erste Mal mit dem Kilt das Haus verlassen habe, wurde mir der Sinn des Spruches "my home is my castle" erst so richtig bewusst. Zuhause bin ich in einem geschützten Bereich wo mir keiner was vorschreiben kann (außer dem Ehepartner natürlich, aber nicht einmal das). Also es war irgendwie ein flaues Gefühl. Aber auch da machts die Übung.
Der nächste Knackpunkt war Einkaufen gehen, die Knackpunkte werden aber immer schwächer.
Fast das gleiche Gefühl wie am Anfang hatte ich, als ich das erste Mal "regimental" ging, sprich nichts unter dem Kilt anhatte. Es war zeitig in der Früh, Beginn der bürgerlichen Dämmerung, ich ging mit meinem Hund auf die Felder. Es war weit und breit kein Mensch zusehen, und trotzdem ein flaues Gefühl. Auch da machts die Übung, allerdings habe ich, wenn ich unter Leute komme, eine Unterhose an, weil ich will bei einem Windstoß nicht im Freien stehen.
Aber letzendlich sind es nur die eigenen Gedanken und Glaubenssätze die einen oft blockieren....
LG, Erwin
Titel: Re: Erste Versuche im Rock
Beitrag von: MAS am 11.02.2018 21:59
Nun ja, manchmal sind es auch die Worte anderer, die einen beschränken oder zumindest verunsichern.

Im Grunde ist aber ja auch die Luftigkeit nur ein Grund unter mehreren, die in uns den Wunsch nach Rock aufkommen ließ.

LG, Micha
Titel: Re: Erste Versuche im Rock
Beitrag von: DesigualHarry am 11.02.2018 23:44
Hallo!

Es sind Meiner Meinung nach nicht die Worte der anderen, die einen beschränken und verunsichern. Es ist die eigene Interpretation was die Wörter in mir anrichten. Und darauf kann ich immer reagieren.

Letztlich sind es immer die eigenen Gedanken die einen Blockieren oder aber auch frei machen... Das was andere Sagen kann ich ausblenden wenn es mir nicht passt, aber die eigenen Gedankengänge bestimmen immer mein Leben.
Titel: Re: Erste Versuche im Rock
Beitrag von: MAS am 12.02.2018 00:25
Hallo!

Es sind Meiner Meinung nach nicht die Worte der anderen, die einen beschränken und verunsichern. Es ist die eigene Interpretation was die Wörter in mir anrichten. Und darauf kann ich immer reagieren.

Letztlich sind es immer die eigenen Gedanken die einen Blockieren oder aber auch frei machen... Das was andere Sagen kann ich ausblenden wenn es mir nicht passt, aber die eigenen Gedankengänge bestimmen immer mein Leben.

Das stimmt letztlich, lieber Harry!

Und doch ist niemand isoliert. "Sticks and stones can breal my bones, but words can break my heart."

LG, Micha
Titel: Re: Erste Versuche im Rock
Beitrag von: Holger Haehle am 12.02.2018 16:29
Also, ich finde die Idee eine Hose zum Rock zu kombinieren pfiffig. Man schlägt gleich mehrere Fliegen auf einen Streich:

1.   Zunächst hilft es eine Brücke zu schlagen zu einer Mode, die den meisten Männern ungewohnt ist und manchen sogar Angst macht. Man könnte auch von einer Brückenkombination sprechen.

2.   Gleichzeitig schützt man sich in einer unberechenbaren Umgebung durch diesen Kompromiss vor negativen Reaktionen bis hin zu Schlägen. Vermeintliches „gay-bashing“ oder „Schwuchteln-klatschen“ habe ich im Rock auch auf deutschen Boden schon zweimal erlebt (Halberstadt, Magdeburg).

3.   Da der Mann in seinem Outfit auch zur Arbeit ging, ist die Toleranz des Chefs und die Art der Arbeit zu berücksichtigen. Da deutet die Hose eine Kompromisslinie an, schließlich ist der Verdacht schwul zu sein in den meisten Staaten der USA ein Kündigungsgrund.

4.   Am wichtigsten aber ist, dass durch die Rock-Hose-Kombination eine weitere Möglichkeit entsteht sich vielseitig zu kleiden, die zudem ihre spezielle Wintertauglichkeit hat. Frauen machen das, und es steht ihnen. Ich persönlich ziehe zum Rock ebenfalls gerne Jeggings an. Die sehen optisch aus wie Jeans sind aber geschnitten wie Leggings. Der Vorteil ist, dass ich gerade in meinem Polokleid darin nicht wie im Nachthemd mit vergessener Hose aussehe.
Titel: Re: Erste Versuche im Rock
Beitrag von: cephalus am 12.02.2018 17:03
sehen optisch aus wie Jeans sind aber geschnitten wie Leggings. Der Vorteil ist, dass ich gerade in meinem Polokleid darin nicht wie im Nachthemd mit vergessener Hose aussehe.

Stimmt, aber für mich sieht es dann auch nicht wie Rock der Kleid aus, sondern schlicht nach Hose mit langem T-Shirt.

Hose und Rock kombiniert sieht für meinen Geschmack immer seltsam aus, als hätte sich der Träger nicht entscheiden können.

Aber gut, vielleicht kann man sich an alles gewöhnen:
Früher fand ich bei Frauen Baumwollleggings zu Röcken auch untragbar, mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt.
Sprich: Es gefällt mir nach wie vor nicht, aber ich nehme es kaum mehr bewusst wahr.
Titel: Re: Erste Versuche im Rock
Beitrag von: Holger Haehle am 12.02.2018 18:24
sehen optisch aus wie Jeans sind aber geschnitten wie Leggings. Der Vorteil ist, dass ich gerade in meinem Polokleid darin nicht wie im Nachthemd mit vergessener Hose aussehe.

Stimmt, aber für mich sieht es dann auch nicht wie Rock der Kleid aus, sondern schlicht nach Hose mit langem T-Shirt.

Hose und Rock kombiniert sieht für meinen Geschmack immer seltsam aus, als hätte sich der Träger nicht entscheiden können.

Aber gut, vielleicht kann man sich an alles gewöhnen:
Früher fand ich bei Frauen Baumwollleggings zu Röcken auch untragbar, mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt.
Sprich: Es gefällt mir nach wie vor nicht, aber ich nehme es kaum mehr bewusst wahr.
Ob es nicht wie Rock oder Kleid aussieht hängt für mich sehr von der Saumlänge ab. Reicht der bis zum Knie mag ich nicht mehr an ein langes T-Shirt denken. Übrigens sind so manche Jeggings feiner gearbeitet als viele Strickstrunmpfhosen.
Titel: Re: Erste Versuche im Rock
Beitrag von: MAS am 12.02.2018 19:35
Lieber Holger,

wieso sollte ein Homophober einen Mann mit Hose unterm Rock nicht als schul ansehen?

LG, Micha
Titel: Re: Erste Versuche im Rock
Beitrag von: Holger Haehle am 13.02.2018 16:17
Lieber Holger,

wieso sollte ein Homophober einen Mann mit Hose unterm Rock nicht als schul ansehen?

LG, Micha
Ja Micha,
dass ist natürlich auch möglich. Die Hose zum Rock ist aber ein Kompromiss, der weniger radikal ausfällt als mit ohne Hose oder gar mit FSH. Aber natürlich ist auch das keine sicherer Schutz. Ein Restrisiko bleibt, wenn der Mann nicht vorher die Lage geklärt hat.
Titel: Re: Erste Versuche im Rock
Beitrag von: MAS am 13.02.2018 17:07
Lieber Holger,

wieso sollte ein Homophober einen Mann mit Hose unterm Rock nicht als schwul ansehen?

LG, Micha
Ja Micha,
dass ist natürlich auch möglich. Die Hose zum Rock ist aber ein Kompromiss, der weniger radikal ausfällt als mit ohne Hose oder gar mit FSH. Aber natürlich ist auch das keine sicherer Schutz. Ein Restrisiko bleibt, wenn der Mann nicht vorher die Lage geklärt hat.

Ich weiß nicht so recht, lieber Holger. Wenn man den Rock als weibliches Symbol ansieht, die Hose als geschlechtsnetral, wie das heute die Mehrheit der europäisch-zivilisierten Menschen so tut, dann bedeutet einen Rock über eine Hose anzuziehen, etwas Weibliches über das Neutrale anzuziehen. Nackte Beine gelten auch entweder als neutral oder eben Frauenbeine als weiblich und Männerbeine als männlich. Einen Rock über nackte Beine anzuziehen bedeutet, etwas Weibliches über das entweder Neutrale anzuziehen, also wie bei der Hose, oder - wenn man ein Mann ist - über die eigenen natürlich-männlichen Beine anzuziehen. Und wenn dann jemand fragt, warum man das macht, kann man sagen, der Rock sei luftiger als eine Hose.

Frauen ziehen manchmal einen Rock über eine Hose, um die warme Hose mit dem weiblichen Symbol zu kombinieren oder den Rock über nackte Beine, entweder um weiblicher zu wirken oder um sich luftiger zu kleiden (oder beides).
Als Mann würde es demzufolge nur einen Sinn machen, einen Rock über eine Hose anzuziehen, wenn man weiblicher wirken will. Das Argument mit der Luftigkeit zieht ja nicht.

Den einzigen Schutz, den meines Erachtens eine Hose unterm Rock bietet ist a) einen Schutz vor dem Blick auf nackte Beine (aber wenn einem das wichtig ist, darf man auch keine kurzen Hosen tragen), b) einen Schutz vor Kälte oder mechanischen Verletzungen oder c) eine Art Sicherheit, weil man dann ja notfalls den Rock schnell ausziehen kann, wenn man mit im in unangenehme Gesellschaft gerät, wonach man mit der Hose immer noch vollständig bekleidert ist und in nicht in der Unterhose dasteht. Ich weiß noch, als ich das erste Mal so richtig im Jeansrock in der Öffentlickeit unterwegs war und auf einen Schwuchtelrufer stieß, da hätte ich gerne den Rock in eine Hose getauscht, hatte aber keine dabei, was letztlich auch besser war, denn ich wäre mir sonst wie ein Feigling vorgekommen. Dann begegnete ich mehreren Menschen, die mir positive Rückmeldungen gaben und mir Mut machten, auch weiterhin Rock über nackten Beinen zu tragen.

LG, Micha
Titel: Re: Erste Versuche im Rock
Beitrag von: high4all am 13.02.2018 17:57
Hi Michael,

der einzige Schwuchtelrufer, dem ich begegnet bin, hat das kundgetan, als ich Kniestiefel mit höheren Absätzen getragen habe, zusammen mit Hose, Hemd und Jacke aus der Herrenabteilung. Hier haben die männlichen Kleidungsstücke den Ruf geradezu bewirkt. Ich behaupte mal, mit Rock wäre das Risiko nicht höher gewesen.

Darum pfeife ich auf die vermeintliche Sicherheit durch Hosen und trete lieber fest und sicher in Röcken und Kleidern auf. Da ich nicht auf einem Feldzug in feindlichem Gebiet bin, brauche ich auch vorher nicht die Lage zu klären.

Irgendwas passieren kann mir auch in Mainstream-Männerklamotten.

LG
Hajo
Titel: Re: Erste Versuche im Rock
Beitrag von: Holger Haehle am 15.02.2018 11:24
Lieber Micha,

du beschreibst eine mögliche Haltung zur Rock-Hose-Kombination. Je nach ideologischer Orientierung sind weitere Haltungen denkbar. Wir wissen wie ambivalent die Positionen sein können. In Bezug zur Rock-Hose-Kombi am Mann gilt wie beim Rock am Mann das dialektische Prinzip.

Und was für Hajo nichts halbes und nichts ganzes ist, kann für einen anderen eine tolle Variation sein. Ich mags auch, wenn meine Frau einen Faltenrock in Microlänge mit ner Skinny kombiniert.

Vive la difference!
Titel: Re: Erste Versuche im Rock
Beitrag von: high4all am 15.02.2018 13:09
Hi Holger,

unter einem Rock in Mikrolänge würde ich auch Leggings oder Skinnyjeans (richtig skinny) tragen, alleine aus anatomischen Gründen.

Letztens habe ich eine Brückenkombination getragen:

Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.

Dunkelviolettrote Skinnyjeans zum dunkelbraunen Longpullover bzw. Mikrokleid.

LG
Hajo
Titel: Re: Erste Versuche im Rock
Beitrag von: MAS am 15.02.2018 16:21
Lieber Holger,

von mir aus darf jeder tragen, was er möchte, und ich finde die Kombinationen in dem Beitrag auf keineswegs hässlich. Ich versuche nur zu verstehen, inwiefern man es als sicherer empfinden kann, unter dem Rock noch eine Hose anzuhaben. Am einleuchtensten - abgesehen von der größeren Socherheit vor Blicken auf die Unterhose oder vor Kälte - erscheint mir die Begründung, dass man, sollte einem der Rock peinlich werden, ihn einfach ausziehen kann und dann trotzdem noch vollständig gekleidet zu sein.

LG, Micha
Titel: Re: Erste Versuche im Rock
Beitrag von: Holger Haehle am 16.02.2018 08:59
Hi Holger,

unter einem Rock in Mikrolänge würde ich auch Leggings oder Skinnyjeans (richtig skinny) tragen, alleine aus anatomischen Gründen.

Letztens habe ich eine Brückenkombination getragen:

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Dunkelviolettrote Skinnyjeans zum dunkelbraunen Longpullover bzw. Mikrokleid.

LG
Hajo

Toll Hajo,

das ist eine wunderbare Variation für den Winter, auch wegen der Stiefel. Ich mag es so schlicht mit dezentem Muster. Das ist eine klassische Brückenkombination, die jeder Mann tragen kann. Mir gefällt es, wenn zur Abwechselung mal nicht ein typischer Rock in klassischer Länge die Kombination dominiert. Das ist Stil. Gerade weil du es eher bunt magst, ist das ein aufregender Kontrast.