Autor Thema: Nicht auffallen in Schwarz  (Gelesen 4260 mal)

Offline MAS

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Nicht auffallen in Schwarz
« am: 13.09.2014 09:39 »
Hi Leute,

eben fand ich diesen Satz im Netz:
Zitat
Thewes ist kein verrückter Komponist mir krausem Haar, vielmehr übt er sich in Bescheidenheit, ist Schwarz gekleidet und will um keinen Preis auffallen,

Quelle: http://www.sensor-magazin.de/portrat-bernd-thewes-avantgarde-im-pappkarton/

Das Nichtauffallenwollen scheint mir hier mit einem lobenden Unterton bemerkt zu sein. Oder wie sehr Ihr es?

LG, Michael
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Offline high4all

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Re: Nicht auffallen in Schwarz
« Antwort #1 am: 13.09.2014 10:04 »
Das Nichtauffallenwollen scheint mir derzeit der Mainstream zu sein. Das steht in einem merkwürdigen Wiederspruch zum Individualismus, den viele für sich reklamieren. Einerseits hervorkehren, dass man Individualist ist, andererseits um keine Preis auffallen.
Wenn ich zum Beispiel sagen würde: Ich trage Röcke, weil Individualist bin und mich von anderen Männern dadurch unterscheide. Aber meine Röcke sind dezent gehalten, damit ich nicht auffalle.

Habe ich kurzzeitig versucht, ist aber in die Hose gegangen.
 
"in die Hose" ist in diesem Zusammenhang eine witzige Formulierung (Oberdoppelriesengrins). ;D ;D ;D ;D ;D ;D

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Offline cryptoman

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Re: Nicht auffallen in Schwarz
« Antwort #2 am: 13.09.2014 17:29 »
@high4all Wenn du dich ungewöhnlich kleidest, fällst du auf, sofern es die Leute interessiert. Das ist ein relativ kleiner Preis. Sollen die Herdentiere ruhig kommen.  ;D
Radelfreudiger Rockextremist

Offline high4all

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Re: Nicht auffallen in Schwarz
« Antwort #3 am: 13.09.2014 18:13 »
@high4all Wenn du dich ungewöhnlich kleidest, fällst du auf, sofern es die Leute interessiert. Das ist ein relativ kleiner Preis. Sollen die Herdentiere ruhig kommen.  ;D
Das Auffallen nehme ich bewußt in Kauf. Solange es nur durch die Kleidung ist, ist das halb so wild. Die könnte ich wieder ablegen und mich in "ein Loch in der Landschaft" verwandeln.

Schlimmer dran sind Leute, die nicht auffallen wollen und es passiert trotzdem. Zum Beispiel, weil sie eine sichtbare Behinderung haben oder eine andere Hautfarbe. Die können das nicht mal eben ablegen.
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Offline Tine

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Re: Nicht auffallen in Schwarz
« Antwort #4 am: 13.09.2014 21:18 »
Das Nichtauffallenwollen scheint mir hier mit einem lobenden Unterton bemerkt zu sein. Oder wie sehr Ihr es?

Hallo Michael,

mir kommt es schon auch so vor, als ob das Nichtauffallenwollen in diesem Artikel positiv bewertet ist. Als Grund dafür erscheint mir der Gegensatz zu Komponisten, die durch ihr auffälliges Äußeres mehr Beachtung auf sich ziehen als der im Artikel beschriebene Noteningenieur, der durch seine Musik aus der Masse heraussticht.

Viele Grüße
Tine

Offline MAS

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Re: Nicht auffallen in Schwarz
« Antwort #5 am: 14.09.2014 00:25 »
Zitat
mir kommt es schon auch so vor, als ob das Nichtauffallenwollen in diesem Artikel positiv bewertet ist. Als Grund dafür erscheint mir der Gegensatz zu Komponisten, die durch ihr auffälliges Äußeres mehr Beachtung auf sich ziehen als der im Artikel beschriebene Noteningenieur, der durch seine Musik aus der Masse heraussticht.

Ja, dieser Komponist ist wohl sehr kreativ, und möchte die Aufmerksamkeit auf seine Person mit seiner Musik erreichen und nocht mit anderem. Zugleich heißt "nicht auffallen wollen" auch "bescheiden sein", was wiederum eine Tugend ist bzw. also solche gilt.

Wir hatten heute eine Feier: 25 Jahre Religions for Peace Bonn/Köln. Ich bin seit ein paar Jahren Leider dieser Regionslgruppe. Ein Gratullant meinte, ich würde meine Person nie in den Vordergrund stellen sondern immer hinter die Sache zurücktreten. Zugleich meinte er, ich würde ja immer für den "Rock e.V" stehen. Röcke seien nun nich seine Sache, so habe er sich überlegt, wodurch er nun besonders rüber kommen könne, und habe sich neue Schuhe gekauft, und zwar Zehenschuhe. Bei diesen Schuhen sind die Zehen einzeln zu sehen.
Was hat mich nun an der Laudatio besonders gefreut? Nun, beides: Die Bescheinigung der Bescheidenheit, was meine eigene Person anbelangt und zugleich mein Einstehen für das Röcketragen als Mann, das ich auch heute bei der Feier praktizierte. Und eben, dass beides in Verbindung miteinander gut ankam.

LG, Michael

PS: Dabei komme ich mir so bescheiden gar nicht vor, sondern liebe es, im Rampenlicht zu stehen.
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Offline cryptoman

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Re: Nicht auffallen in Schwarz
« Antwort #6 am: 14.09.2014 01:32 »
Zitat
Ja, dieser Komponist ist wohl sehr kreativ, und möchte die Aufmerksamkeit auf seine Person mit seiner Musik erreichen und nocht mit anderem. Zugleich heißt "nicht auffallen wollen" auch "bescheiden sein", was wiederum eine Tugend ist bzw. also solche gilt.
Nicht auffallen wollen heißt ausschließlich "nicht auffallen wollen," was man in Auffälligkeit hineininterpretiert, hängt von der Phantasie desjenigen ab. Was jemand für eine Tugen hält ist eigentlich belanglos, es sei denn er kann es herleiten und ist auch sonst nicht prinzipienlos. ;)
Radelfreudiger Rockextremist

Online Peter

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Re: Nicht auffallen in Schwarz
« Antwort #7 am: 14.09.2014 10:06 »
Wir hatten heute eine Feier: 25 Jahre Religions for Peace Bonn/Köln. Ich bin seit ein paar Jahren Leider dieser Regionslgruppe. Ein Gratullant meinte, ich würde meine Person...../....

...scheint ja ne ausgelassene Party gewesen zu sein...  :D  ;)
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Offline DesigualHarry

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Re: Nicht auffallen in Schwarz
« Antwort #8 am: 14.09.2014 10:20 »
Hallo!

Ich sehe das "Nichteinbringen" der eigenen Person eher als ein schlechtes Merkmal an. Klar, man kann das einbringen der eigenen Person auch übertreiben... Aber ich kann meine Person ja auch für eine positive Sache Gewinnbringend für die Gesellschaft nutzen. Eine Rose setzt sich für Schönheit ein, sie muss nicht gleichzeitig auch noch 100 andere Dinge perfekt können... So stelle ich mir auch das bei Menschen vor. Jeder hat ganz besondere Eigenschaften die er mit seiner ganzen Hingabe Leben darf.

Offline MAS

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Re: Nicht auffallen in Schwarz
« Antwort #9 am: 14.09.2014 11:01 »
@ Peter:
Ausgelassene Party? Du meinst wegen der Tippfehler?
Ja, ich korrigiere: Ich bin seit ein paar Jahren Leiter dieser Regionalgruppe. Ein Gratulant meinte ...  ;)

@Harry:
Der Gratulant meinte nicht, ich hätte mich nicht eingebracht, sondern nicht in den Vordergrund gestellt. Das ist doch ein Unterschied, oder?

LG, Michael

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