Autor Thema: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder  (Gelesen 40147 mal)

Offline Hacky

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Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
« Antwort #45 am: 27.08.2015 15:50 »
Hallo Leute,
danke für die vielen Antworten. Soweit habe ich mir gar keine Gedanken gemacht. Meine Kinder sind noch ziemlich jung,
1 und 5 Jahre. Ich sollte glaube ich, nach den ganzen Berichten, erst einmal langsam machen. Jetzt habe ich auch mal eine andere Sicht zu lesen bekommen. Ich muss auch einfach nochmal mit meiner Frau reden. Mal schauen, was sich noch ergibt. Wünschen würde ich es mir schon, nur muss ich auch auf meine Familie schauen.
Vielleicht wird der Männerrock doch noch mal salonfähig. Ich weiß, dass es eine Wunschvorstellung ist, aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Aber mit Eurer Hilfe, wer weiß…  ;)
Ich danke Euch allen auf jeden Fall für die Antworten.

Gruß Hacky

Offline BerlinerKerl

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Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
« Antwort #46 am: 28.08.2015 08:25 »
Der Männerrock wird nicht mehr in deinem Leben salonfähig.

Das Thema ist hier schon sehr breit getreten worden.
Zu seiner Zeit habe ich auch schon gesagt, das man das mit den Kindern nicht so eng sehen sollte.
Warum ich das sage?
Ich selbst habe ein Kind und trage seit gut 30 Jahren Röcke. Am Anfang nicht regelmäßig, aber mit
der Zeit kommt auch der Mut zu mehr.
Als unser Kind unterwegs war habe ich mit meiner Frau gesprochen, weil ich auch bedenken hatte.
Sie hat mir den Mut gegeben so zu bleiben wie ich bin.

Heute gesehen war das eine gute Entscheidung. Weder im Kindergarten, Grundschule noch Gymn. hat
es Probleme gegeben. Sie ist weder gehänselt worden, noch wurde sie von irgendjemand ausgegrenzt.

Wo seht ihr das Problem??
Ich emanzipiere mich, wer kommt mit?

androgyn

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Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
« Antwort #47 am: 28.08.2015 10:55 »
Heute gesehen war das eine gute Entscheidung. Weder im Kindergarten, Grundschule noch Gymn. hat
es Probleme gegeben. Sie ist weder gehänselt worden, noch wurde sie von irgendjemand ausgegrenzt.

Wo seht ihr das Problem??
Der Unterschied ist, dass du eine Tochter und keinen Sohn, wie die meisten hier, hast. Mädchen werden für das Verhalten ihrer Eltern weniger sanktioniert, als die Söhne Der Vater wird als Vorbild rangezogen. Das Problem der Männer ist hier, nicht vor dem Sohn als "Transe" aufzutreten oder von Anderen als solcher und gefährdendes Vorbild zu gelten, vor denen Kinder geschützt werden müssen. Bei Mädchen liegt das Hauptaugenmerk auch eher bei der Mutter. Und Heme bekommt die Tochter nur, wenn die Mutter "assi", also in der gegensätzlich weiblichen Erwartung auftritt. Für einen extravaganten Modegeschmack der Mutter aber schon mal nicht.

Offline Ben

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Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
« Antwort #48 am: 28.08.2015 13:44 »
Ich stimme rock aktiv selten zu, aber daß es für Töchter, wenn sie älter sind, leichter sein kann als für Söhne, halte ich nicht für abwegig.
Entscheidend in Berliner Kerls Fall scheint mir jedoch zu sein, daß auch die Mutter/Gattin damit keine Probleme hat. So kommt ein Kind gar nicht erst in die Verlegenheit, sich auf eine Seite stellen zu müssen.


Offline Jürgen64

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Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
« Antwort #49 am: 29.08.2015 01:41 »
Hallo Hacky,

ich habe jetzt nur die erste Seite überflogen, egal, Du wolltest Antworten von Vätern, ich habe zwei Kinder (9 und 13) und trage Rock nach Lust und Laune seit Februar 2000.

Meine Tochter (die Ältere) fragt mich hin und wieder "Papa, ziehst Du heute DEN Rock an, und wir gehen im Partnerlook"! Probleme in der Schule (Gymnasium, kommt jetzt n die 8. Klasse) hat sie offensichtlich nicht. Allerdings, schon im Kindergarten hat sie cool reagiert als ein Nachbarsmädchen sagte "Dein Papa trägt ja Röcke" mit der Antwort "Deiner ist zu feige dazu!"

Der Sohnemann, kommt jetzt in die 4., ist da zurückhaltender. Ihm ist es egal ob ich Rock oder Hose trage. Er kommt nicht auf die Idee Rock zu tragen, hat aber offensichtlich auch kein Problem in unserem ländlichen Umfeld. Es ist halt so, keiner Rede wert.

Gruß
Jürgen
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Offline BerlinerKerl

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Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
« Antwort #50 am: 29.08.2015 09:40 »
Ich denke es kommt auch darauf an, wie man selbst mit dem Thema Rock umgeht.

Die Kinder merken, wenn man selbst unsicher ist und dies überträgt sich.

Einfach eine freie Erziehung zum Thema Mode und gerade Rock. Ich denke, dann
funktioniert das.

Was ich hier häufig lese sind Meldungen von Männern und Frauen, die nur Vermutungen anstellen.
Männer, die sich selbst nicht sicher sind und meinen hier jemanden in Schutz nehmen zu müssen und
Frauen die selbst ein Problem mit dem Partner und der Kleidung haben.

Wie Ben schon richtig erkannt hat, geht unsere Familie offen mit dem Thema um.
Übrigens, ich habe meiner Frau gesagt, dass wenn sie ein Problem damit hat auch alleine
ins Kino, Theater pp. gehen kann.
Warum soll ich mir die Pistole auf der Brust setzen lassen??

Danach ein Kompromiss. Keine Röcke mit Blumen, Rüschen pp. die wirklich als weiblich gelten.

... und ...?

Selbst im Dorf und Freunde nie Probleme gehabt.
Ich emanzipiere mich, wer kommt mit?

Offline Francoscot

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Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
« Antwort #51 am: 29.08.2015 15:45 »
Meine Kinder sahen mich regelmassig in Schottischen Kilt, aber das war nur für Schottische oder sonderbare Evente. Bei der Hochzeit meiner Tochter, zum Beispiel, war es ganz normal dass ich in Kilt sie begleite.

Meine Enkelkinder haben mich nimmer in Hose gesehen. Die älteste, bei schlechtem Wetter, sagte manchmal, ich müsse dicke Strumpfhosen dabei anziehen (lange wollene Socken genügen mir und kommen mir bequemer an), aber keine Verwerfung, selbst wenn ich mit ihr in die Schule ging.
Vor einigen Monaten tanzte ich mit einer Gruppe spanischer Folkloristen die mir eine Hose für das Show liehen. Mein Foto wurde bei Facebook geoffenbart, und meine älteste, die zum ersten Mal mich zweiröhrich sah, schrieb sogleich, sie sah mich lieber mit Rock.
Kann man eine bessere Zeugenaussage kriegen?

Martin (hoffentlich sind meine Worte verstehbar!)


Offline GregorM

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Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
« Antwort #52 am: 30.08.2015 11:44 »
Aus einem amerikanischen Kiltforum kenne ich ein Mitglied, einen Familienvater, der sehr oft Kilts trägt, meistens traditionelle. Seine Frau übrigens nicht nur toleriert sein Kilttragen, sie sieht sehr gerne, dass er im Kilt ist. Auf vielen Fotos im Internet ist sie auch selbst in Mini-Kilt zu sehen, ja die ganze Familie, Vater, Mutter, Teenagesohn und –Tochter, hat sich mehrmals in Kilts bzw. Mini-Kilts ablichten lassen, und oft haben sie dabei alle den gleichen Tartan getragen.
     
Der Vater ist in der Schule der Kinder sehr engagiert und nimmt dort mit Verschiedenem Teilt, was in den USA nicht unüblich ist. Dabei trägt er meistens einen Kilt. Und das hat, laut ihm, den Kindern keine Probleme gebracht.

Umfeld spielt natürlich eine große Rolle. Aber wohl um noch so mehr, WIE man sich anders kleidet. Und hier dürfte ein männliches Erscheinungsbild im Kilt unproblematischer sein, besonders in Relation zu den eigenen Kindern, denke ich, als ein mehr weibliches, wozu der Rock selbst aber nur wenig beitragen dürfte, viel mehr dagegen Schuhwerk, Tops etc.

Gruß
Gregor
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androgyn

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Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
« Antwort #53 am: 30.08.2015 12:37 »
Umfeld spielt natürlich eine große Rolle. Aber wohl um noch so mehr, WIE man sich anders kleidet. Und hier dürfte ein männliches Erscheinungsbild im Kilt unproblematischer sein, besonders in Relation zu den eigenen Kindern, denke ich, als ein mehr weibliches, wozu der Rock selbst aber nur wenig beitragen dürfte, viel mehr dagegen Schuhwerk, Tops etc.

Gruß
Gregor

Hallo Gregor,
bei "damenschuhen" ist es eher die Körperhaltung, die Männer in normalen Schuhen so nicht haben und nur Frauen entweder so oder so gehen. Bei Männen ist es immer  eine einseitige sillhouette. Ähnlich, wie, dass Männer nur in Hosen dargestellt werden. So habe ich schon unterschiedliche Meinungen von Männern gelesen, die z.B. High-Heels nicht als weiblich bezeichnen und sogar anziehen, aber Röcke als total verweiblicht betrachten und nie im Leben einen anziehen würden. Lustigerweiße berufen sich jene auf vergangene Epochen, wie wir es mit den Röcken tun. Im Grunde schwurbeln wir alle nur um unsere eigenen Anliegen und sprechen es widerum anderen ab, dass das eine oder andere schon zuviel und nicht mehr männlich ist.

Das Festhalten an Stereotype, um seine Männlichkeit nach außen zu kehren wird gerade aus dem Grund kein Voranbringen bewirken Ist ein Vater weniger Mann, wenn er androgyn aussieht?  http://www.design-issue.com/bettina-rheims-gender-studies-21-04-bis-17-05-2012-im-nrw-forum-dusseldorf/

Offline GregorM

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Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
« Antwort #54 am: 30.08.2015 13:36 »
Hallo Rock aktiv,

ich habe den verlinkten Artikel gelesen.

Zitat
BETTINA RHEIMS: GENDER STUDIES – 21.04. bis 17.05.2012 im NRW-Forum Düsseldorf
Der „Androgyn ist ein uraltes Sehnsuchtssymbol des Menschen für die ursprüngliche, verloren gegangene Einheit und Harmonie mit dem Kosmos. In der Moderne wurde das Androgynitätsmotiv im 19. Jahrhundert in der europäischen Kunst als Schönheitsideal aufgenommen und heute ist es für viele Modeschöpfer wieder eine Inspiration und erlebt im 21. Jahrhundert eine neue, globale Beachtung unter jungen Menschen.


Nur ist es so, dass nicht jeder Mann, wie auch nicht jede Frau, sich ein androgynes Erscheinungsbild verschaffen kann, die anderen erstrebenswert sein könnte, wie sehr er oder sie es auch gerne möchte. Die Figur, die Gesichtszüge, das Alter und was noch sonst dafür benötigt wird, stimmen nicht.

Ich gebe dir aber Recht, wenn es zu dem, was am Mann als feminin betrachtet wird, kommt, ob Schuhwerk oder Rock/Kleid etc. Es ist subjektiv. Aber wenn man dann mehrere Frauensachen kombinieren, wird man doch früher oder später als weiblich empfunden.

Ob das ein Problem ist, oder ein Vorteil, muss jeder mit sich selbst ausmachen. Da es aber hier um Väter und Kinder geht, ist die Situation doch etwas anders.

Gruß
Gregor     

Gruß
Gregor

androgyn

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Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
« Antwort #55 am: 30.08.2015 23:25 »
Hallo Rock aktiv,
Nur ist es so, dass nicht jeder Mann, wie auch nicht jede Frau, sich ein androgynes Erscheinungsbild verschaffen kann, die anderen erstrebenswert sein könnte, wie sehr er oder sie es auch gerne möchte. Die Figur, die Gesichtszüge, das Alter und was noch sonst dafür benötigt wird, stimmen nicht.
Hallo Gregor,
Androgynität hat nicht nur was mit dem äußeren Erscheinungsbid zu tun, sondern auch etwas mit dem eigenen inneren Befinden. Denkst du etwa, ich bin androgyn? Ich bin nicht androgyn. Ich bin durchschnittlich behaart, wie die meisten Männer. Ich kann es aber mit Kleidung so verrücken, dass es trotzdem annähernd androgyn aussieht und ich mich so fühle. Auch mit 3Tage Bart.

Ich gebe dir aber Recht, wenn es zu dem, was am Mann als feminin betrachtet wird, kommt, ob Schuhwerk oder Rock/Kleid etc. Es ist subjektiv. Aber wenn man dann mehrere Frauensachen kombinieren, wird man doch früher oder später als weiblich empfunden.
Ersetze mal Weiblichkeit durch Schönheit. Vielleicht fällt dir etwas auf und du kommst der Sache näher.
Ich wurde früher als Jugendlicher oft angefeindet, weil ich ein, zu dieser Zeit, noch relativ puppenhaftes Gesicht hatte und nicht wie die meisten Jungs in dem Alter pickeliges und kantiges Gesicht. Schönheit verunsichert Jungen und Männer. Darum trauen Jungs sich auch nicht die schönsten Mädchen anzusprechen.
Schönheit wird mit Fruchtbarkeit gleichgesetzt und ist etwas wertvolles und anmutiges, dass man Mädchen und Frauen zuordnet, nicht aber den Jungen. Erfüllt ein Junge nun diese Merkmale oder unterstreicht sie noch mit schöner (femininer) Kleidung, statt übermaskulinen Schlapperlook, der das Schönsein verleugnet, kann dieser nur weiblich oder schwul sein. Es passt nicht in das Bild des Selbsterlebten und Gesehen der anderen Jungen und Männer.

Ob das ein Problem ist, oder ein Vorteil, muss jeder mit sich selbst ausmachen. Da es aber hier um Väter und Kinder geht, ist die Situation doch etwas anders.
Gruß
Gregor
Es ist Fluch und Segen zugleich. Zum einen die volle Freiheit zu haben, aus der ganzen Palette schöpfen zu können und auf der anderen Seite sich mit Vorurteilen konfrontiert zu sehen oder Gehässigkeit ausgesetzt zu sein. Egal wie sich der Vater kleidet, er ist trotzdem immer noch ein Mann und Vater seiner Kinder.

Offline MAS

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Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
« Antwort #56 am: 31.08.2015 08:41 »
Nico,

ich habe aber auch Frauen schon sagen hören: "Das ist aber ein schöner Mann!", wobei dieser Mann dann durchaus konventionell männlich gekleidet war ohne irgendwelche Besonderheiten.

Was mich aber an dieser Diskussion hier stört ist, dass von Euch allen nur immer davon ausgegangen wird, dass der Vater gerne Röcke trägt und es dem Sohn/den Söhnen Probleme bereiten könnte.

Keiner schreibt davon, dass auch der Sohn gerne Röcke tragen würde und ein männliches Vorbild braucht. Es heißt immer nur, man solle Rücksicht nehmen auf die Söhne, die keine Röcke tragen wollen, aber nicht auf die Söhne, die gerne wollen, sich aber ohne Vorbild nicht trauen. Vgl. http://www.ksta.de/ratgeber/-viele-jungs-wollen-mal-ein-kleid-tragen-,15189524,13275012.html und selbstverständlich http://www.emma.de/artikel/papa-im-rock-manchmal-muessen-vaeter-eben-vorbilder-sein-266026.

LG, Michael
Wer das Leben ernst nimmt, muss auch über sich lachen können.

ACHTUNG! Ich verbiete ausdrücklich, Texte oder Bilder, die ich hier einstelle, ohne meine ausdrückliche Erlaubnis auf andere Seiten zu kopieren!

Offline cephalus

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Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
« Antwort #57 am: 31.08.2015 10:33 »
Hallo Michael,
diese Jungs gibt es sicher:

Keiner schreibt davon, dass auch der Sohn gerne Röcke tragen würde und ein männliches Vorbild braucht.

Ich denke, es sind vergleichsweise wenig, vor allem wenn sie mangels Vorbild garnicht erst auf die Idee kommen, einen Rock zu tragen.

Hilfreicher wäre es, würden entsprechene Wünsche von der Gesellschaft akzeptiert und nicht unterdrückt, wenn Jungs einen entsprechenden Wunsch äussern.

Ich schreibe ausdrücklich Gesellschaft, weil ich es gerade bei meinen Jungs erlebe, wie massiv der Widerstand und der Einfluss ausserhalb der engsten Familie ist, wird das männliche Normbild auch nur minimal verlassen.
Ich rede hier nur von Frisur, eier Haarklammer, einer Hose in leuchtendm Blau oder einer Gänseblümchenkette.

Mit welchem Widerstand. zu rechben wäre, ginge es um ein Kleid oder um einen Rock, kann man sich ausmalen. Da käme vermutlich auch Widerspruch miener Frau, und auch ich müsste, gegen meine Überzeugung, abwägen was für das Kind besser erscheint - der freie Wille, oder gesellscaftliche Akzeptanz.

Wie auch immer, ich denke nicht, dass Männer in Röcken als Vorbild für die Kinder benötigt werden, wenn, dann eher als Beispiel für die Gesellschaft.

Cephalus


Offline Dr.Heizer

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Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
« Antwort #58 am: 31.08.2015 10:38 »
Meine Kinder sahen mich regelmassig in Schottischen Kilt, aber das war nur für Schottische oder sonderbare Evente. Bei der Hochzeit meiner Tochter, zum Beispiel, war es ganz normal dass ich in Kilt sie begleite.

Meine Enkelkinder haben mich nimmer in Hose gesehen. Die älteste, bei schlechtem Wetter, sagte manchmal, ich müsse dicke Strumpfhosen dabei anziehen (lange wollene Socken genügen mir und kommen mir bequemer an), aber keine Verwerfung, selbst wenn ich mit ihr in die Schule ging.
Vor einigen Monaten tanzte ich mit einer Gruppe spanischer Folkloristen die mir eine Hose für das Show liehen. Mein Foto wurde bei Facebook geoffenbart, und meine älteste, die zum ersten Mal mich zweiröhrich sah, schrieb sogleich, sie sah mich lieber mit Rock.
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Ein sehr schönes Beispiel aus unseren Reihen! Danke Francoscot für diesen Beitrag, denn besonders lächeln musste ich über die Mitteilung Deiner ältesten Tochter - das ist die beste Bestätigung nach dem Motto: "Papa rockt und das ist gut so!"

Ich denke einfach, wenn man ein echter Kerl ist, kann man bequem in Rock oder Kilt am öffentlichen Leben teilnehmen, ohne dass die Kinder dadurch ein Problem haben werden. Wir haben hier einige Mitglieder im Forum, bei denen das überhaupt kein Problem ist, GregorM hat auch ein Beispiel aus der sonst so konservativen USA geschildert. Ich denke gerade auch an den Spruch der Tochter von Jürgen64
 

Meine Tochter (die Ältere) fragt mich hin und wieder "Papa, ziehst Du heute DEN Rock an, und wir gehen im Partnerlook"! Probleme in der Schule (Gymnasium, kommt jetzt in die 8. Klasse) hat sie offensichtlich nicht. Allerdings, schon im Kindergarten hat sie cool reagiert als ein Nachbarsmädchen sagte "Dein Papa trägt ja Röcke" mit der Antwort "Deiner ist zu feige dazu!"

Es ist also nicht der Rock oder Kilt, sondern es ist der Mann, der darinsteckt, der eine wichtige Rolle für die Kinder spielt! Ist es der weichgespülter Warmduscher, der sich bei jeder fauchenden Miezekatze versteckt und überall Probleme sieht, sogar Angst vor dem Erklimmen eines Baumhauses in 2 Metern Höhe hat oder einfach ein Kerl, der Zeit hat für seine Kinder, mit ihnen was unternimmt, sie bestärkt und unterstützt? Der erste ist peinlich, Kinder wollen den zweiten! Rock oder Hose sind dann nachrangig.  :)
Viele Grüße aus dem Vogtland, Dr.Heizer

Offline MAS

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Re: Bedenken der Frau bei Rock und Kinder
« Antwort #59 am: 31.08.2015 10:52 »
Hallo Michael,
diese Jungs gibt es sicher:

Keiner schreibt davon, dass auch der Sohn gerne Röcke tragen würde und ein männliches Vorbild braucht.

Ich denke, es sind vergleichsweise wenig, vor allem wenn sie mangels Vorbild garnicht erst auf die Idee kommen, einen Rock zu tragen.

Hilfreicher wäre es, würden entsprechene Wünsche von der Gesellschaft akzeptiert und nicht unterdrückt, wenn Jungs einen entsprechenden Wunsch äussern.

Ich schreibe ausdrücklich Gesellschaft, weil ich es gerade bei meinen Jungs erlebe, wie massiv der Widerstand und der Einfluss ausserhalb der engsten Familie ist, wird das männliche Normbild auch nur minimal verlassen.
Ich rede hier nur von Frisur, eier Haarklammer, einer Hose in leuchtendm Blau oder einer Gänseblümchenkette.

Mit welchem Widerstand. zu rechben wäre, ginge es um ein Kleid oder um einen Rock, kann man sich ausmalen. Da käme vermutlich auch Widerspruch miener Frau, und auch ich müsste, gegen meine Überzeugung, abwägen was für das Kind besser erscheint - der freie Wille, oder gesellscaftliche Akzeptanz.

Wie auch immer, ich denke nicht, dass Männer in Röcken als Vorbild für die Kinder benötigt werden, wenn, dann eher als Beispiel für die Gesellschaft.

Cephalus




Lieber Cephalus,

um auf die Idee zu kommen, einen Rock tragen zu wollen, brauchte ich auch als etwa Fünfjähriger kein Vorbild, da genügte, dass mir Röcke gefielen und meine Freundin mich ihre anprobieren ließ. Aber Röcke in der Öffentlichkeit zu tragen, auch unter den Augen von Männern, denen gegenüber ich mich damals geschämt hätte, im Rock zu erscheinen, nicht aber gegenüber Frauen und Mädchen, da brauchte ich selbst als Erwachsener Vorbilder, die ich ja auch mit 34 Jahren (!) dann fand, als ich im Netz danach suchte.

Sicher wünsche ich mir, dass "die Gesellschaft" Männer und Jungs in Röcken und Kleidern usw. akzeptiert. Aber "die Gesellschaft" ist ein Abstraktum. Sie besteht konkret aus lebenden Menschen, und die gilt es zu beeinflussen, damit sie merh Akzeptanz und Respekt aufbringen. Das kann aber wiederum auch nur durch Menschen geschehen, und diese Menschen sind wir.

Jungs brauchen zudem auch Vorbilder darin, sich gegen einen Gesellschaftsdruck zu stellen. Das ist allein schon für die politische Mündigeit wichtig! Weichei-Väter, die Vorbild sein wollen darin, sich der Herde anzupassen, sind kontraproduktiv.

Dem Wohl des Kindes, das ja auch ein zukünftiger Erwachsener ist, ist es bestimmt nicht förderlich, wenn man ihm vorlebt, wie man am besten nicht auffällt und sich immer schön der Masse anpasst, um keine negativen Reaktionen von dieser zu erwarten. Helden werden nicht geboren, sondern erzogen, Feiglinge ebenso. (Obwohl es auch genetische Dispositionen gibt.)
Vordergründig und kurzfristig mag es gut für das Kind sein, ihm negative Reaktionen der Gesellschaft (vor allem der Peers) zu ersparen, aber langfristig schadet das dem Kind.

Kennt Ihr das Lied vom Johnny Cash "A boy named Sue"? https://de.wikipedia.org/wiki/A_Boy_Named_Sue
Ganz so meine ich es nicht, aber schon so in der Richtung.

LG, Michael



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