Autor Thema: Kopftuch-Streit in Ludwigsfelde (maz-online)  (Gelesen 37090 mal)

androgyn

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Re: Kopftuch-Streit in Ludwigsfelde (maz-online)
« Antwort #120 am: 20.08.2016 18:40 »
Wenn man davon ausgeht, dass die Seele nach dem Tod den Körper verlässt und weiter lebt, tötet man quasi nur die Hülle. Die Seele würde sich eine neue Hülle zum inkarnieren suchen. Eine Gläubige sind auch der Ansicht, dass erst mit der Geburt eines Kindes die Seele in den Körper des Kindes einzieht. Also sei doch konsquent und dreh es nicht so, wie es dir gerade am passt.

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Re: Kopftuch-Streit in Ludwigsfelde (maz-online)
« Antwort #121 am: 20.08.2016 19:29 »
Wenn man davon ausgeht, dass die Seele nach dem Tod den Körper verlässt und weiter lebt, tötet man quasi nur die Hülle. Die Seele würde sich eine neue Hülle zum inkarnieren suchen. Eine Gläubige sind auch der Ansicht, dass erst mit der Geburt eines Kindes die Seele in den Körper des Kindes einzieht. Also sei doch konsquent und dreh es nicht so, wie es dir gerade am passt.

Da ist richtig. Darauf baut z.B. die Bhagavad Gita auf, in der Krischna Ardschuna sagt, er solle seiner kreigerpficht nachkommen und seine Feinde töten, auch wenn sie mit ihm verwandt seien, denn er töte ja nur die Körper, während der Atman eines menschen untötbar und unsterblich sei.

Buddhisten, die ja nicht an einen Atman glauben, haben aber auch schon so argumentiert, weil sie an einen Bewusstseinsstrom glauben, der durch den Tod zwar umgelenkt, aber nicht abgebrochen werde. So kam sogar die Idee auf, man können einem Bewusstsein nützlich sein, wenn man einen Körper töte, in dem dieses Bewusstsein doch nur Unheil anstelle, und ihm so die Chance geben, in einem neuen Dasein auf dem Heilsweg Fortschritte zu machen. Die Japaner im japanischen Imperialismus lehrten teilweise sogar, es sei besser einen Chinesen oder Amerikaner zu töten, denn der könne ja dann zu seinem eigenen Heil als Japaner wiedergeboren werden.

Und doch lehren die Hauptströme beider Religionen, dass man einen anderen Menschen oder überhaupt ein Lebewesen besser nicht töten solle. Ein Lebewesen sei den Handlungen früherer Existenzen zufolge in eine bestimmte Lebensform hinein neu entstanden und solle dieses Leben bis zu seinem natürlichen Ende zu Ende leben. Verkürze man dieses Leben, sei das schlecht, denn dann müsse es nochmal von vorne anfangen mit diesem Stadium seiner Existenz. Und der Tötende lade zudem negative Wirkungen seiner Handlung auf sich, wenn sie aus egoistischen Motiven heraus geschehen sei.

Und was machen nun Materialisten, die an solche geistigen Zusammenhänge ünerhaupt nicht glauben? Für sie hat ein Mensch ein Leben, das von seiner Zeugung bis zu seinem Tode reicht. Also nimmt man, materialistisch gesehen, einem Menschen, den man noch vor seiner Geburt tötet, alle Chancen. Wenn man ihn nicht will, also keine keine Verantwortung für Kinder übernnehmen will, sollte man darauf verzichten, eine Eizelle zu befruchten.

LG,
Michel
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Offline Barefoot-Joe

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Re: Kopftuch-Streit in Ludwigsfelde (maz-online)
« Antwort #122 am: 20.08.2016 22:58 »
Hallo Michel,

Zitat
Wenn man es aber so sieht, dass die Seele eines Menschen durch die genetische Verschmelzung von Ei- und Samenzelle entsteht und sich dann entwickelt, im Zuge dieser Entwicklung ein Bewusstsein hervorbringt,

Ja, aber warum sollte man das so sehen? Es gibt viele zu viele Indizien, die dagegen sprechen. Bspw. Kinder, die ihr letztes Leben noch kennen und genaue Angaben über Namen und Orte machen können. Das Erfahren früherer Leben in Rückführungen. Menschen, die klinisch tot waren und sich trotzdem in dieser Zeit ihrer selbst bewußt waren und über alles berichten können. Menschen, die ihre verstorbenen Familienangehörigen getroffen haben. Menschen, die ihren Körper bewußt verlassen können. Menschen, die sich von verschiedenen Orten aus außerkörperlich treffen und danach über die gleichen Erfahrungen berichten. Und so weiter...

Zitat
Man nimmt diesem Menschen die Möglichkeit, sein Leben zu führen.

Das Leben wird überschätzt, Michel. Was wir Leben nennen, ist eher so etwas wie ein Traum, eine Illusion. Wenn auch zugegebenermaßen eine recht überzeugende. ;)
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Offline MAS

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Re: Kopftuch-Streit in Ludwigsfelde (maz-online)
« Antwort #123 am: 21.08.2016 00:06 »
Hallo Michel,

Zitat
Wenn man es aber so sieht, dass die Seele eines Menschen durch die genetische Verschmelzung von Ei- und Samenzelle entsteht und sich dann entwickelt, im Zuge dieser Entwicklung ein Bewusstsein hervorbringt,

Ja, aber warum sollte man das so sehen? Es gibt viele zu viele Indizien, die dagegen sprechen. Bspw. Kinder, die ihr letztes Leben noch kennen und genaue Angaben über Namen und Orte machen können. Das Erfahren früherer Leben in Rückführungen. Menschen, die klinisch tot waren und sich trotzdem in dieser Zeit ihrer selbst bewußt waren und über alles berichten können. Menschen, die ihre verstorbenen Familienangehörigen getroffen haben. Menschen, die ihren Körper bewußt verlassen können. Menschen, die sich von verschiedenen Orten aus außerkörperlich treffen und danach über die gleichen Erfahrungen berichten. Und so weiter...

Zitat
Man nimmt diesem Menschen die Möglichkeit, sein Leben zu führen.

Das Leben wird überschätzt, Michel. Was wir Leben nennen, ist eher so etwas wie ein Traum, eine Illusion. Wenn auch zugegebenermaßen eine recht überzeugende. ;)


Lieber Joe,

ich sehe es mal aus buddhistischer Perspektive: Alles, was Name-Rupa ausmacht, ist bedingt entstanden, also alles, was Geist und Körper des Menschen ausmacht. Es gibt aber - wobei "aber" das falsche Wort ist - eine Verbindung jedes Lebens zu vorangegangenen. Es ist aber - und jetzt passt das Wort - weder derselbe, noch ein anderer, der wiedergeboren wird.

D.h. jedes Leben entsteht einerseits neu  (ein anderer) andererseits abhängig von vorherigem (derselbe).

Und jetzt mal unabhängig von buddhistischer Persopektive: Erinnerungen an frühere eigene Leben findet man meines Wissens hauptsächlich in Kulturen, in denen Menschem durch Sozialisation darauf hin konditioniert sind, an Wiedergeburt derselben Person - was im voklsreligiösen Buddhismus ja auch so geglaubt wird -  zu glauben. Nicht nur unsere der Wahrnehmung folgende Interpretation, sondern auch die Wahrnehmung selbst, ist sozial konditioniert. Das merkt man ja bei der Diskussion um die Wahrnehmung männlicher und weiblicher Merkmale bei Wickie.

Das Leben mag ein Traum sein, aber dass es außerhalb dieses Traumes noch etwas bedeutsames gibt, ist nicht erwiesen, sondern eine Frage des Glaubens. Wenn aber wir Menschen nichts anderes haben als unseren Traum,  dann bedeutet, uns den Traum zu nehmen, uns alles zu nehmen.

Wiederum buddhistisch gesehen ist Samsara eine Art Apltraum, während Nirvana das Verwehen dieses Alptraumes ist. Was aber Nirvana genau ist, vermag keiner zu sagen, außer ein Erwachter (Buddha), den zu verstehen einem Nichterwachten aber kaum möglich ist. Man muss ihm einfach vertrauen, ihm glauben, oder es sein lassen. Mit dem Vertrauen/Glauben können dann aber entsprechende Erfahrungen kommen, die die Richtigkeit des Vertrauens/Glaubens zu bestätigen scheinen. Diesen Erfahrungen kann man nur wiederum vertrauen/ihnen glauben, oder es sein lassen.

Was aber wichtiger ist, als das, was ich bisher schrieb: Es macht einen ethischen Unterschied, ob man mit der Meinung, das Leben werde überbewertet über das eigene Leben und den eigenen Tod entscheidet oder über Leben und Tod eines anderen Wesens, das sich nicht wehren kann. Zu sagen, das Leben werde überbewertet und dann einen anderen zu töten, ist einfach zu zynisch. So zynisch, wie es in der buddhistischen und hinduistischen Geschichte leider auch vorkam.

LG,
Michel

PS: Du bist der erste, der mich mit "Michel", statt "Michael" ansprach. Eigentlich sind mir beide Namensformen gleich lieb, aber ich spiele ein wenig mit "Michel", weil es mir irgendwie frecher vorkommt, so wie der aus Lönneberga, auch wenn der eigentlich "Emil" heißt.
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Offline Barefoot-Joe

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Re: Kopftuch-Streit in Ludwigsfelde (maz-online)
« Antwort #124 am: 21.08.2016 01:20 »
Hallo Michel,

Zitat
D.h. jedes Leben entsteht einerseits neu  (ein anderer) andererseits abhängig von vorherigem (derselbe).

Ich verstehe das sehr gut, das passt problemlos zu meinem Weltbild. Die Begriffe mögen anders sein, aber im Wesentlichen sehe ich das genauso.

Zitat
Erinnerungen an frühere eigene Leben findet man meines Wissens hauptsächlich in Kulturen, in denen Menschem durch Sozialisation darauf hin konditioniert sind, an Wiedergeburt derselben Person - was im voklsreligiösen Buddhismus ja auch so geglaubt wird -  zu glauben.

Natürlich ist dort das Vorkommen höher, aber das liegt natürlich auch daran, dass solche Geschichten bei Kindern in unseren Kulturen von den Eltern üblicherweise als Unsinn oder Phantasie abgetan werden. Und da wir die Erinnerungen umso mehr verlieren, je mehr wir uns in die Realität integrieren, ist die Chance bei uns eher gering. Buchtipp: https://www.amazon.de/Fr%C3%BCher-gro%C3%9F-war-Reinkarnationserinnerungen-Kindern/dp/3894270241

Zitat
Das Leben mag ein Traum sein, aber dass es außerhalb dieses Traumes noch etwas bedeutsames gibt, ist nicht erwiesen, sondern eine Frage des Glaubens.

Nein, das ist keine Frage des Glaubens. Auch wenn es keine wissenschaftlichen Studien gibt - wenn jemand Kontakt zu einem Verstorbenen aufnimmt und von ihm Informationen erhält, die der Betreffende auf keinen Fall wissen konnte und wenn sich diese Informationen als richtig erweisen, dann ist das schon mal ein sehr starkes Indiz. Ebenso, wenn mehrere Menschen sich gleichzeitig mit einem Verstorbenen treffen, danach ihre Erfahrungen niederschreiben und sich beim Vergleich untereinander herausstellt, dass alle die exakt gleiche Erfahrung gemacht haben.

Es ist natürlich für diejenigen eine Frage des Glaubens, die keine entsprechenden Erfahrungen gemacht haben - sie haben keine Wahl, als zu glauben. Auf der anderen Seite hindert sie ja aber auch niemand daran, entsprechende Erfahrungen zu machen - außer sie sich selbst. ;) Man kann die Bereiche jenseits der physischen Existenz ja besuchen - wir machen das alle jede Nacht ein paar Mal.

Zitat
Wenn aber wir Menschen nichts anderes haben als unseren Traum,  dann bedeutet, uns den Traum zu nehmen, uns alles zu nehmen.

Ja. Aber das ist nicht nachgewiesen und so kann man auch das nur glauben. Ob es richtig oder falsch ist, kann man nur durch eigene Erfahrungen herausfinden. Für mich hat es sich als falsch herausgestellt.

Zitat
Wiederum buddhistisch gesehen ist Samsara eine Art Apltraum, während Nirvana das Verwehen dieses Alptraumes ist.

Ja, ich kenne das Konzept und das ist der negative Teil, der mir am Buddhismus so gar nicht gefällt. Es ist schlicht falsch. Das Leben ist kein Alptraum, sondern wir sind freiwillig hier. Es gibt am Anfang eine Phase der Abhängigkeit, in der man immer wieder schnell zurückkehrt, weil das Abenteuer "Mensch" so genial und spannend ist und diese Phase könnte man als den Alptraum ansehen. Nach diversen Leben erkennt man das irgendwann und aus der Abhängigkeit wird eine bewußte und freie Entscheidung. Und irgendwann, wenn man alles erfahren hat, kehrt man zu seinem Ursprung zurück - das ist dann vermutlich das, was der Buddhismus als Nirvana bezeichnet.

Zitat
Mit dem Vertrauen/Glauben können dann aber entsprechende Erfahrungen kommen, die die Richtigkeit des Vertrauens/Glaubens zu bestätigen scheinen. Diesen Erfahrungen kann man nur wiederum vertrauen/ihnen glauben, oder es sein lassen.

Ein Glaubenssystem erzeugt einen Filter, der eigene Erfahrungen begrenzt und verzerrt. So etwas ist im Grunde nur nachteilig, da wäre eine "offen für alles" Einstellung schon erfolgversprechender.

Zitat
Was aber wichtiger ist, als das, was ich bisher schrieb: Es macht einen ethischen Unterschied, ob man mit der Meinung, das Leben werde überbewertet über das eigene Leben und den eigenen Tod entscheidet oder über Leben und Tod eines anderen Wesens, das sich nicht wehren kann. Zu sagen, das Leben werde überbewertet und dann einen anderen zu töten, ist einfach zu zynisch. So zynisch, wie es in der buddhistischen und hinduistischen Geschichte leider auch vorkam.

Da stimme ich zu.

Das mit der Überbewertung muss ich vielleicht noch einmal erläutern: Das ist vergleichbar mit Leuten, die in einem Kinofilm sitzen und die Welt draußen vergessen haben. Für sie ist der Film alles und natürlich "wissen" sie, dass ihr Leben zu Ende ist, wenn der Film zu Ende ist oder jemand den Saal verlassen muss. Dass es außerhalb des Saales eine viel größere Welt mit viel mehr Möglichkeiten gibt, haben sie vergessen. Wüßten sie es noch, hätte der Film einen ganz anderen Stellenwert und keiner würde sich grämen, wenn jemand den Film vorzeitig verläßt. Man würde nur bedauern, dass er ihn nicht zu Ende erleben konnte.

Zitat
PS: Du bist der erste, der mich mit "Michel", statt "Michael" ansprach. Eigentlich sind mir beide Namensformen gleich lieb, aber ich spiele ein wenig mit "Michel", weil es mir irgendwie frecher vorkommt, so wie der aus Lönneberga, auch wenn der eigentlich "Emil" heißt.

Ich spreche die Leute immer mit dem Namen an, mit dem sie ihre Beiträge unterschreiben, weil ich davon ausgehe, dass das ihre gewünschte Anrede ist. :)
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Offline GregorM

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Re: Kopftuch-Streit in Ludwigsfelde (maz-online)
« Antwort #125 am: 21.08.2016 09:31 »

Und welche Lebensbereich sollen wir noch alle hier ausschließen, lieber Gregor?

Mit Hajo habe ich mich über das Laufen ausgetauscht, Karli schreibt über Eisenbahnreisen (seine Berichte möchte ich nicht missen!), usw.

Weißt Du, ich habe mehrere E-Mail-Verteiler über (inter)religiöse Themen und auch einen über Folk-Musik, und die überschneiden sich auch immer wieder. So kam ein Leserbrief zum vorletzten interrel. Rundbrief von einem Mitglied meines folkigen-Rundbrief-Verteilers. Also noch ein Spezial-Forum über Religion brauche ich nicht, das könnte ich auch gar nicht mehr leisten.

Manchmal ergeben sich einfach Themen, man fängt mit dem Rock an und kommt auf anderes.


Lieber Michael,

ich habe große Freude an den Reisebeiträgen von Karli. Sein Rock ist ihm fester Begleiter. Und ich habe nie erlebt, dass Beiträge dieser Art zu heftigen Diskussionen führen. Und so ist es mit den allermeisten Hobby-betonten Themen. Etwas wird erwähnt, es kommen eine Handvoll freundliche Kommentare und damit aus.

Deshalb macht ein Vergleich mit ihnen und Religion und Politik wenig, wenn überhaupt, Sinn.

Denn die beiden Themen gehen immer sehr schnell in Diskussionen über, die nicht nur nichts mehr mit Rock am Mann zu tun haben, sondern meistens noch dazu sehr persönlich und hart werden. Fruchtlos sind sie auch, denn keiner lässt sich überzeugen. Wir haben die, die an (unseren) Gott glauben, einige, die wohl eher an mehreren Götter gleichzeitig glauben, einige, die an die Existenz Gottes zweifeln, oder sie bezweifelt oder sie nicht anerkannt. Alle haben feste Meinungen darüber, die sie gerne und vehement verteidigen.

Dasselbe mit Politik.     

Kein Wunder deshalb, dass genau diese Themen in anderen Foren, die ich kenne, gebannt sind.

Hier einige Beispiele.

SkirtCafe

Zitat
No politics, unless related to skirts/kilts.

No religion, unless related to skirts/kilts.

These topics were banned because they lead to endless flame wars.

Und über den Ton im Forum:

Respect for others at all times. No profanity/swearing. No personal insults.


Wie sieht es oft hier aus?

Skirts4Men

Zitat

No discussing of Religion or Politics unless in an accepted humorous way.


Kiltforum

Zitat

About religion

We all have different beliefs.

This is a kilt forum; religious threads are not allowed, prayer requests are not allowed either.

There are several other forums on the web for religious discussions.


About politics

Political discussions are not allowed. There are several other forums on the web for political discussions.

Exception: When politics affect kilt wearing, kilt-makers, kilt accessories, Scotch whisky or Scottish tourism it is appropriate to discuss the political issue. Always keep it friendly, respectful and on topic.

Behaviour and attitude
 
Always be friendly, courteous and supportive to other forum members. Don't start a fight, don't join a fight either.



X Marks The Scot

Zitat

We believe in fostering polite discussion.
 
Posts which provoke quarrels, escalate contention, or are hostile or insulting, are subject to removal.

Discussions on the topics of religion and politics most often result in conflict between members.

Posts which quote historical facts or historical events are acceptable. Discussions of the rightness or wrongness of, espousing one over another, perceptions of, or personal belief in, a religion or political system are not acceptable.

Quite simply, check your religion and politics at the door before entering.


.

HeJ

Zitat
Les adhérents, dans leurs activités au sein de l'association ou dans leurs propos, doivent s'abstenir de tout prosélytisme religieux, ou de débats politiques non liés strictement aux objectifs de l'association.



Hier handeln manchmal alle acht neusten Beiträge auf der Startseite über Religion und Politik. Und falls es nicht aus den Überschriften hervorgeht, braucht man oft nicht lange zu lesen, bevor man erkennt, dass es keine Silbe mit Röcken gibt.

Viele potentielle Mitglieder laufen vermutlich schreiend weg, wenn sie zu einer solchen Startseite kommen.

Ich finde Politik und Religion hier irrelevant, und sollte es die Themen überhaupt in einem Rockforum geben, sollte es in einem Sub-Forum sein oder „Hinter geschlossenen Türen“ ohne Hinweis auf der Startseite zu den Themen.

Oder warum nicht einfacher die Plattformen, die du ja schon hast, dazu benutzen? 

Ich habe den Eindruck, dass einige hier gern im Garten arbeiten. Vielleicht sind sie in Foren, die sich mit Pflanzen beschäftigen, tätig. Vielleicht haben sie dort in einem Nebensatz erwähnt, dass sie gerne Röcke tragen. Und das war’s.

Wort zum Sonntag 
Gregor   
Gruß
Gregor

Offline MAS

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Re: Kopftuch-Streit in Ludwigsfelde (maz-online)
« Antwort #126 am: 21.08.2016 09:40 »
Lieber Joe,

ich würde mich gerne weiter mit Dir über so wichtige Themen wie Leben und Tod austauschen, aber Gregor mag das nicht, und einige andere auch nicht.

Schade, wo wir beide doch gar nicht streiten, sondern hier endlich mal ein richtiger Dialog stattfindet ohne Phobien irgendwelcher Art!

Wir sind hier in einem Spaßgesellschaftsforum, in dem man nur über spaßige Sachen schreiben darf.

Ich interessiere mich zwar auch für die Menschen hinter der Rockfassade, aber wenn dieses Interesse hier nicht erwünscht ist, dann schreibe ich ab jetzt nur doch über Röcke und andere Klamotten.

Keine Politik, keine Religion, keine Wissenschaft, keine Philosophie, nur noch Mode, Kleidung, Klamotten und andere belanglose Themen.

LG,
Michel
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Offline MAS

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Re: Kopftuch-Streit in Ludwigsfelde (maz-online)
« Antwort #127 am: 21.08.2016 10:48 »
Lieber Gregor,

was ich besonders schade finde, ist, dass Du auf mein Argument der Fragmentierung gar nicht eingehst.

Du regst Dich darüber auf, dass über Religion so angeregt diskutiert wird, weil das angeblich andere Leute abschrecke. Man kann daraus aber auch lesen, dass hier Interesse besteht, sonst würde darüber nicht diskutiert weren.

Es kommen Phobien vor, das stimmt. Aber es sind eigentlich nur einige hier, die irgendeinen Hass auf Religion im Allgemeinen oder eine Religion im Besondern pflegen und damit die verletzten, denen diese Religion wichtig ist. Das ist ein Lernprozess, einen richtigen Dialog zu führen, ohne die eigene Ansicht als die einzig richtige darzustellen und mit einer offenen Rede über die eigenen Ansichten, ohne Rechthaberei und mit Zuhören bzw. aufmerksamem Lesen mit dem Versuch, den Gesprächspartner zu verstehen, und nicht, ihn falscher Ansichten zu überführen.

Und es sind halt Themen, die die Menschen ausmachen in ihrem Innersten. Die ganze Zeit nur über Rocklängen, -farben, - kombinationen usw. zu reden, fände ich stinklangweilig. Wenn man dann mal wissen will, welcher Mensch da eigentlich den Rock für sich entdeckt hat und was ihm wirklich wichtig ist im Leben, woran er glaubt und wofür er lebt, dann soll man aufhören oder das Forum verlassen?

Ich habe in der letzten Zeit kaum noch ein religionsbezogenes Thema angefangen und auch in "meinem" Thread "interreligiöser Dialog" mehr oder weniger nur auf meinen interrel. Rundbrief verlinkt, aber wenn dann andere mit einem mich interessierenden Thema beginnen, darf ich darauf nicht eingehen?

Wir schreiben jetzt also nur noch über Röcke ohne irgendwelche religiösen, politischen, philosophischen, gesellschaftlichen Bezüge.

Okay.

Vielleicht schreibe ich dann weniger. Nein, bestimmt schreibe ich dann weniger.

Habe einen schönen Sonntag! (Hups, "Sonntag" ist ja ein religiöses Thema, sorry!)
Habe also einen schönen Tag!

Michel
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Offline high4all

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Re: Kopftuch-Streit in Ludwigsfelde (maz-online)
« Antwort #128 am: 21.08.2016 11:00 »

Keine Politik, keine Religion, keine Wissenschaft, keine Philosophie, nur noch Mode, Kleidung, Klamotten und andere belanglose Themen.

LG,
Michel
Lieber Michael,

es wäre schade, wenn das Forum zu einem oberflächlichen Modeforum verkommt, in dem alle tiefergehenden Theman gebannt sind.

Nur über Rocklängen, Stoffmuster, die neuesten Modetrends und das Wetter (falls das noch erlaubt ist) zu schreiben, dürfte die Zahl der Beiträge bei strenger Auslegung um 90% reduzieren.

Das Tragen von Röcken ist und bleibt für Männer ein Politikum, weil es keineswegs zur Normalität gehört und beständig verteidigt werden muss.

Von Teilen der Politik wird ein Burka-Verbot gefordert, weil das Kleidungsstück die Integration behindert und sich die Burka-Trägerin durch ihre Kleidung aus der Gesellschaft ausgrenzt.

Vielleicht kommt irgendeine Partei auf die Idee, Männern das Tragen von Röcken zu verbieten, weil der Träger sich durch den Rock von der Gesellschaft ausgrenzt und nicht integrierbar ist?

Oder andere auffällige Kleidung?

Darüber dürfte ich im Forum nicht mehr schreiben, weil das ja ein politisches Thema ist.

Wer auch immer verhindern will, dass ich über unerwünschte Themen schreibe, muss mich schon rauswerfen. >:(

Und meine Signatur ändere ich auch nicht, obwohl das ein religiöses Thema ist.

Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom, Michael. Kopf hoch!

LG
Hajo

P.S. Wer wissen will, wie ein seichtes Modeforum aussieht, kann sich ja mal bei heelscity.com umschauen. Viele Bilder und wenig Text.
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Offline cephalus

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Re: Kopftuch-Streit in Ludwigsfelde (maz-online)
« Antwort #129 am: 21.08.2016 11:37 »
Hallo,
ich sehe nicht die Themen wie Religion usw. als Problem an, sondern dass sie in viele Threads einstreuen und, dass oft nicht in einer freundlichen offenen Form diskutiert wird.
Oft wirkt die Diskussion auf mich aggressiv, grenzwertig beleidigend und von einem rechthaberischen Unterton begleitet.

Vielleicht wäre es möglich wenn entsprechende Themen wie Religion, Gender oder Politik aufkommen in einen entsprechenden Thread zu wechseln, einen Link zu setzen und das Ursprungsthema davon frei zu halten?

Über den Diskussionston brauche ich wohl kein Wort verlieren?!

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Re: Kopftuch-Streit in Ludwigsfelde (maz-online)
« Antwort #130 am: 21.08.2016 11:45 »
Hallo,
ich sehe nicht die Themen wie Religion usw. als Problem an, sondern dass sie in viele Threads einstreuen und, dass oft nicht in einer freundlichen offenen Form diskutiert wird.
Oft wirkt die Diskussion auf mich aggressiv, grenzwertig beleidigend und von einem rechthaberischen Unterton begleitet.

Vielleicht wäre es möglich wenn entsprechende Themen wie Religion, Gender oder Politik aufkommen in einen entsprechenden Thread zu wechseln, einen Link zu setzen und das Ursprungsthema davon frei zu halten?

Über den Diskussionston brauche ich wohl kein Wort verlieren?!


Vollkommen einverstanden, lieber Cephalus.

Einmal habe ich es auch versucht, eine Diskussion in einen anderen Thread zu überführen, aber die anderen sind mir nicht gefolgt, sondern in dem Anfangsthread geblieben, auch wenn es da laut Überschrift nicht hingehörte.

LG,
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Offline DesigualHarry

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Re: Kopftuch-Streit in Ludwigsfelde (maz-online)
« Antwort #131 am: 21.08.2016 12:15 »
Hallo!

Meiner Meinung nach besteht das Problem auch in Modethemen.  Outfits werden mitunter schon sehr stark  nach persönlichen Vorlieben bewertet. Ich sehe gerade dieses Bewerten von Dingen als zentralen Problem-und Streitpunkt  an.  Der Kiltträger muss sich mitunter gleich fűr sein Verhalten verteidigen, wie der der an einen untűpischen Gott glaubt. Ich gehe immer mehr dazu über weniger zu bewerten, und statt dessen das zu Leben was ich leben möchte.  Was andere machen nehme ich entweder als Interessanten Aspekt in mein Leben, oder ich befasse mich erst gar nicht mit dem.

Liebe Grüße Harry :)

androgyn

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Re: Kopftuch-Streit in Ludwigsfelde (maz-online)
« Antwort #132 am: 21.08.2016 12:22 »
Lieber Michael,

es wäre schade, wenn das Forum zu einem oberflächlichen Modeforum verkommt, in dem alle tiefergehenden Theman gebannt sind.

Nur über Rocklängen, Stoffmuster, die neuesten Modetrends und das Wetter (falls das noch erlaubt ist) zu schreiben, dürfte die Zahl der Beiträge bei strenger Auslegung um 90% reduzieren.
Das ist doch längst geschehen. Dr. Heizer ist z.B. so ein Spezi, der ungern in die Tiefe geht und schwere Kost ist hier auch nicht gern gesehen.


Von Teilen der Politik wird ein Burka-Verbot gefordert, weil das Kleidungsstück die Integration behindert und sich die Burka-Trägerin durch ihre Kleidung aus der Gesellschaft ausgrenzt.

Vielleicht kommt irgendeine Partei auf die Idee, Männern das Tragen von Röcken zu verbieten, weil der Träger sich durch den Rock von der Gesellschaft ausgrenzt und nicht integrierbar ist?

Oder andere auffällige Kleidung?
Naa...wieso aufällige Kleidung? Als Pendant müsste es ein Gechäftsanzugsverbot geben, weil er der weiblichen Burka ähnelt. Fehlt nur die Sturmmaske.

Und meine Signatur ändere ich auch nicht, obwohl das ein religiöses Thema ist.
Die bitte ich zu ändern, weil sie Nicht-Christen diskriminiert. So nach dem Motto, wer nicht an den heiligen Schafshirten glaubt, kommt in die Hölle. Damit stillisirst du dich zu einen besseren Menschen gegenüber den anderen hoch. So ähnlich wie für Viele die Botschaft der Trägerin eines Kopftuchs ist, dass sie ehrbarer und rein ist als eine Frau, die ihr Haar offen trägt.

P.S. Wer wissen will, wie ein seichtes Modeforum aussieht, kann sich ja mal bei heelscity.com umschauen. Viele Bilder und wenig Text.
Bilder sagen manchnmal mehr als 1000 Worte oder wie war das?

Offline high4all

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Re: Kopftuch-Streit in Ludwigsfelde (maz-online)
« Antwort #133 am: 21.08.2016 12:43 »
Wenn Du eine Einladung als Diskriminierung betrachtest, hast Du noch keine wirkliche Diskriminierung erlebt.
Herr, ich danke Dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele. (Psalm 139,14)

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Re: Kopftuch-Streit in Ludwigsfelde (maz-online)
« Antwort #134 am: 21.08.2016 13:19 »
Nico,

Du bist einer der Kandiaten, denen ich eine Religions-Phobie unterstelle.

Wenn aber Hajo schreibt "Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zugrunde gehen, sondern das ewige Leben haben", schreibt er ja nicht "Jeder, der nicht an ihn glaubt, wird zugrunde gehen, und nicht das ewige Leben haben". Das wäre diskriminierend, aber das schreibt er ja nicht.

Wenn ich sage: "Jeder, der Röcke trägt, wird es genießen können" schreibe ich ja auch nicht "Keiner, der keine Röcke trägt, wird seine Kleidung genießen können."

Also eine Bejahung einer Ansicht ist nicht zugleich eine Verneinung einer anderen Ansicht.

Eher kann meine Signatur als eine Diskriminierung aller Menschen verstanden werden, die nicht über sich lachen können, weil ich ihnen unterstelle, das Leben nicht ernst zu nehmen. Warum also forderst Du nicht von mir, meine Signatur zu ändern?

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Michel
Wer das Leben ernst nimmt, muss auch über sich lachen können.

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