Die Frau im verlinkten Artikel führt tatsächlich gut mit Argumenten, die gleichermaßen auch für Männer gelten, aus, weshalb es rationaler ist, Röcke zu tragen aus. Indirekt läßt sie auch die Irrationalität der Ablehnung der Röcke, welche ebenfalls noch mehr für Männer gilt, erkennen.
Sie lehnte Röcke ab, weil sie Emotionen und Machtlosigkeit ablehnte. Was haben Röcke denn mit Emotionen oder Machtlosigkeit zu tun? Genaugenommen nichts - höchstens daß beim Raufen im Kindergarten Röcke ungeeigneter sind als Hosen. Röcke zu tragen ist, wie gerade festgestellt, in vielen Aspekten sogar rationaler, als Hosen zu tragen. Da läßt sich leichter ein Zusammenhang zwischen Gefühlen und Macht aufzeigen, denn Gefühle machen verletzlich, und Verletzlichkeit gefährdet die Macht.
Der Zusammenhang den sie benennt ist, daß das alles dem Weiblichen zugeordnet wird. Dabei hat jeder gesunde Mensch Emotionen, genauso, wie jeder gesunde Mensch Beine hat. Der einzige Geschlechtsunterschied ist, daß die von Frauen aus einem Vorurteil heraus freundlicher bewertet werden, und Frauen sie mehr zeigen dürfen. Wenn man so will, kann man also die Feststellung, daß ich Beine habe, als Entdeckung einer weiblichen Seite von mir bezeichnen. Ich habe viele derart weiblicher Seiten. Ich bevorzuge aber die Alternative, sowas nicht als weiblich zu bezeichnen, und mich folglich als einfach männlich anzusehen, wobei Eigenschaften, die möglicherweise tatsächlich naturbedingt bei Frauen stärker ausgeprägt sind als bei Männern, an mir meine Männlichkeit nicht beeinträchtigen. Selbst diese sehe ich nicht als weibliche Seite an.
Klar kann man das als rein sprachliche Konvention ansehen, aber das bewahrt vor Denkblockaden, wie zum Beispiel, nicht festzustellen, daß, Röcke zu tragen, in vielen Aspekten vernünftiger ist, als Hosen zu tragen.
Dann kann man aber entdecken, daß die Weiblichkeitsverachtung, die auch Feministen betreiben, in Wirklichkeit Menschlichkeitsverachtung ist, denn was tatsächlich verachtet wird, nämlich Gefühle, weil sie die Machtausübung durch Gewalt gefährden, ist etwas allgemein menschliches.
Gruß,
Jo