Autor Thema: Unsichtbar  (Gelesen 29005 mal)

Offline JJSW

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Re: Unsichtbar
« Antwort #30 am: 08.01.2017 10:16 »
Vielleicht haben sie auch schlicht kein Interesse und Bedürfnis einen Rock anzuziehen? Daraus könnten wiederum Kleiderpriorisierungen entstanden sein, was welches Geschlecht durchschnittlich mehr anspricht.

Kein Interesse und Bedürfnis einen Rock anzuziehen, dürfte wohl der Hauptgrund sein, da hast Du recht.

Fremden ist es egal, was andere machen oder wie sie ihr Leben leben. Für einige sind das dann höchstens arme verwirrte Seelen.
Egal und Gleichgültigkeit ist doch eigentlich dasselbe. Oder nicht?
Manche würde es schon interessieren, aber trauen sich nicht zu fragen, aber bestimmt interessiert es viele auch gar nicht.
Da stimme ich mit Dir überein.

Anders sieht es aus, wenn es in der eigenen Familie oder im Freundeskreis passiert.
Da könnten wir doch beratend zur Seite stehen...

Zustimmung erreichen wäre gut, wie könnten wir das?

Grüßle
Jürgen
Du bist keine Frau. Einfach einen Minirock anziehen posieren und mit dem Finger schnippen und alle Frauen stehen sabbernd vor dir, funktioniert nicht.
Das hab ich so nicht gemeint. Und der Micha bestimmt auch nicht. Hab ich nicht nötig.
Bin froh, eine verständnisvolle, tolerante Partnerin zu haben.
Vielleicht einfach bisschen mehr Akzeptanz. Um potentiell Interessierten etwas die Angst vor dem ersten Schritt zu nehmen.
Wieso betreibt wohl Holger Studien und schreibt Bücher darüber?

Und was ist Dein Antrieb, Dich hier im Forum zu beteiligen?


Am Lustigsten war es mal in einem Drogeriemarkt, wo der Mann mich sah, aufgeregt durch drei Regalreihen lief, um seine Frau zu suchen und sie dazu zu bringen, in meine Richtung zu schauen. Und seine Frau interessierte es überhaupt nicht.
Meine Fresse, manche machen sich wirklich zum Vollhorst. Ich wäre hinterher und hätte ihn gefragt, ob er bissl balla balla in seiner Suppenschüssel ist und was er davon hat, wie ein kleiner Junge zu Mami zu rennen?  ;D
Hmm, sowas lustiges möcht ich auch mal wieder erleben ;)

Sie hätten ne Frau weniger, wenn sie sich plötzlich, wie Jürgen ein rosanenes Kleid anziehen würden, statt brav auf dem Abstellplatz zu sitzen oder müssten zur Strafe draußen in der Hundehütte pennen.
Da bin ich ja richtig froh mit meiner Partnerin, mit Ihr kann ich auch Kleider tauschen und gemeinsam Röcke kaufen gehen, und sogar mal ein rosa Kleid anziehen. In der Öffentlichkeit hat sie nichts gegen meine Röcke und Kleider, aber da etwas dezenter, nicht gerade in rosa. Kommt auch wohl auf den Anlaß an.

Gruß
Jürgen

Laßt Euch nicht von Zweifeln plagen
und genießt das Röcketragen

androgyn

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Re: Unsichtbar
« Antwort #31 am: 08.01.2017 10:47 »
Anders sieht es aus, wenn es in der eigenen Familie oder im Freundeskreis passiert.
Da könnten wir doch beratend zur Seite stehen...
Ein Drogensüchtiger, der seine Familienmitglieder berät, wie toll Drogen sind? (ist zwar ein überzogener Vergleich, wird aber in etwa von Nicht-Betroffenen so empfunden)


Vielleicht einfach bisschen mehr Akzeptanz. Um potentiell Interessierten etwas die Angst vor dem ersten Schritt zu nehmen.
Wieso betreibt wohl Holger Studien und schreibt Bücher darüber?
Weil er selber Probleme hat und seine Studien eher für seine eigene Aufabreitung dienen als für andere.

Und was ist Dein Antrieb, Dich hier im Forum zu beteiligen?
Weiß nicht.

Am Lustigsten war es mal in einem Drogeriemarkt, wo der Mann mich sah, aufgeregt durch drei Regalreihen lief, um seine Frau zu suchen und sie dazu zu bringen, in meine Richtung zu schauen. Und seine Frau interessierte es überhaupt nicht.
Meine Fresse, manche machen sich wirklich zum Vollhorst. Ich wäre hinterher und hätte ihn gefragt, ob er bissl balla balla in seiner Suppenschüssel ist und was er davon hat, wie ein kleiner Junge zu Mami zu rennen?  ;D
Hmm, sowas lustiges möcht ich auch mal wieder erleben ;)

Da bin ich ja richtig froh mit meiner Partnerin, mit Ihr kann ich auch Kleider tauschen und gemeinsam Röcke kaufen gehen, und sogar mal ein rosa Kleid anziehen. In der Öffentlichkeit hat sie nichts gegen meine Röcke und Kleider, aber da etwas dezenter, nicht gerade in rosa. Kommt auch wohl auf den Anlaß an.

Gruß
Jürgen


Deine Frau ist auch nicht die Tussi, die übertrieben weiblich oder tussihaft alle Blicke auf sich ziehen möchte. Frauen, die sehr ihr Weibliches ausleben, haben viel eher ein Problem mit solchen Männern als eine, die eher leger ist. Ein Thema darüber wäre mal echt interessant, welcher Frauentyp eher bei den Rockträgern vertreten ist.

Offline MAS

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Re: Unsichtbar
« Antwort #32 am: 08.01.2017 10:50 »
Nee, ich denke, der nächste Schritt nach der Gleichgültigkeit, den wir erreichen wollen, ist die Zustimmung!

Hallo Micha,
eigentlich ist der Zustand doch ganz ok, wenn man als rocktragender Mann nicht weiter auffällt, wenn es keine Reaktionen gibt, wenn man quasi unsichtbar ist, wenn es gleichgültig ist.

Wie stellst du dir konkret Zustimmung vor? Für mich ist das ein bisschen anrüchig, weil ich darin auch ein Hecheln nach Bestätigung sehe. Obwohl ich mich auch über eine nicht erwartete, ganz plötzliche Bemerkung freuen würde, dass ein Rock mir gut stehen würde.

Gruß Matthias


Moien Matthias!

Wie stelle ich mir Zustimmung vor?

Im Gegensatz zur gleichgültigen Toleranz (mir doch egal, was der für Klamotten anhat) halte ich Zustimmung für freundlicher, interessierter, offener. Es muss nicht unbedingt so sein, dass da jemand genau meinen Stil schön findet, aber dass er meiner Freiheit der Wahl meiner Kleidung zustimmt und auch für sich in Anspruch nimmt, selbst und frei zu wählen und sich nichts vorschreiben zu lassen. Wer sich selber etwas vorschreiben lässt, ist schnell dabei, auch anderen Vorschriften machen zu wollen bzw. von anderen zu erwarten, sich denselben Vorschriften zu unterwerfen.

Auch hätte ich gerne, dass das Rocktragen für Männer wie für Frauen als bekannte und vorhandene Option wahrgenommen wird. Es gibt Männer, die nicht so mutig sind, um sich in der Damenabteilung zu bedienen. Diese Barriere wünsche ich mit beseitigt: Röcke sollen auch in den Herrenabteilungen oder in geschlechtsunabhängigen Abteilungen angeboten werden. Diese Zustimmung wünsche ich mir von der Gesellschaft.

Die Toleranz in unserer Gesellschaft ist schon besser als eine Intoleranz, aber zugleich ist es eine Gleichgültigkeit den Menschen gegenüber. Lieber ist mir ein Interesse füreinander. Ich mag es auch lieber, wenn mich jemand fragt, warum ich einen Rock trage, als wenn ich mit meiner Kleidungswahl Leuten egal bin. Ich möchte es niemandem aufdrängen, die Zeiten sind vorbei. Als ich mit dem Rocktragen anfing, habe ich alle Bekannte gefragt, was sie davon halten. Bei meinem ersten öffentlichen Spaziergang im Jeansrock habe ich sogar eine mir fremde Frau, die einen sehr ähnlichen Jeansrock trug, gefragt, was sie davon hält, dass ein Mann auch so einen Rock trägt. Sie fand es gut.

Ich fände es auch schön, wenn Männer ihre Krämpfe bei diesem Thema überwänden. Frauen sind da oft viel offener, aber Männern scheint das Thema Rocktragen oft unangenehm zu sein. Da wünsche ich mir eine Änderung.

Und ja, sicher freue ich mich auch über Komplimente. Aber das ist nicht das Wichtigste, sondern vor allem meine ich eine interessierte Zustimmung zum Thema Rocktragen und Kleidungsfreiheit generell, von Männern, Frauen und anderen Genderidentitäten und nicht nur eine Gleichgültigkeit.

LG, Micha
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Offline Barefoot-Joe

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Re: Unsichtbar
« Antwort #33 am: 08.01.2017 11:10 »
Hallo Nico,

Zitat
Oh mann....ich dachte immer, Männer gehen auf die Jagd und die Frauen warten daheim auf die Rückkehr ihrer Männer?

Beim Shopping ist das umgekehrt. Da gehen die Frauen auf die Jagd und die Männer passen auf die Brut auf. ;) Es ist aber immer wieder interessant, die verzweifelte Langeweile auf den Gesichtern der Männer zu sehen. Aber ich darf ja nichts sagen - ich saß da früher auch mal. Bzw. hielt mich in interessanteren Abteilungen auf. Es ist schon spannend, wie sich die Einstellungen ändern können. Direkt neben C&A ist eine Conrad Filliale. Das Mekka der Elektroingenieure (zu denen ich gehöre). Früher wäre ich schnurstracks in den Conrad gerannt und nichts in der Welt hätte mich dazu gebracht, einen Fuß in C&A zu setzen. Und heute? Ich habe keinen Fuß in den Conrad gesetzt und war zwei Stunden bei C&A... ;)

Zitat
äh...haben die den Mariohuna immer noch nicht weggekehrt? Vielleicht waren die schon stone.

Die stehen da offenbar jeden Samstag. Warum weiß ich allerdings nicht, keine Ahnung, was die rüberbringen wollen.

Zitat
Die Fragte müsste man der FraunebenihrenMann weitergeben, was sie und Frauen allgemein über solche Männer wie du denken.

Ich glaube nicht, dass es bei Frauen einen gemeinsamen Konsens darüber gibt. ;)

Zitat
Daher stellt sich die Frage warum Sommerröcke und behaarte Beine nicht passen.

Weil's mir nicht gefällt. Natürlich basiert das auf meinen Sehgewohnheiten, die mir zeigen, dass behaarte Beine unter Sommerröcken praktisch nicht vorkommen.
Ich bin ein Mensch mit Irritationshintergrund.

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androgyn

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Re: Unsichtbar
« Antwort #34 am: 08.01.2017 11:16 »
Im Gegensatz zur gleichgültigen Toleranz (mir doch egal, was der für Klamotten anhat) halte ich Zustimmung für freundlicher, interessierter, offener. Es muss nicht unbedingt so sein, dass da jemand genau meinen Stil schön findet, aber dass er meiner Freiheit der Wahl meiner Kleidung zustimmt
Das steht auf deiner Stirn geschrieben, oder woher weiß ich, dass du Zustimmung brauchst? Und dazu noch, wenn mir dein Stil zum Beispiel nicht gefällt? Ihh stimme doch nichts zu, was mir nicht gefällt. Akzeptanz ist eine freiwillige Sache und kann nicht aufgezwungen werden. Wenn ich etwas akzeptiere, gebe ich zugleich meinen eigenen Standpunkt auf und übernehme den des anderen. Toleranz ist etwas erdulden zu können, was mir persönlich nicht gefallen muss oder ich mit Dingen nicht einverstanden bin, aber auch die Freiheit der Toleranz des anderen gewähren lassen muss, dass er mit meiner Einstellung und meinen Ansichten nicht einverstanden sein muss. Mehr als Gleichgültigkeit kann man von Menschen nicht einfordern. Alles andere gleicht einem Tolitarismus.

Ich fände es auch schön, wenn Männer ihre Krämpfe bei diesem Thema überwänden. Frauen sind da oft viel offener, aber Männern scheint das Thema Rocktragen oft unangenehm zu sein. Da wünsche ich mir eine Änderung.
Wenn ich im Internet so lese, "Wie findet ihr Männer in Röcken?", "Mein Mann trägt Damenunterwäsche/Frauenkleidung. Was soll ich tun?", "dürfen Männer High-Heels tragen?", "Darf ich als Mann auch einen Rock tragen? Wie findet ihr das?"...dann sind es oft Frauen, die einen Riegel davor schieben.
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Re: Unsichtbar
« Antwort #35 am: 08.01.2017 11:18 »
Im Gegensatz zur gleichgültigen Toleranz (mir doch egal, was der für Klamotten anhat) halte ich Zustimmung für freundlicher, interessierter, offener. Es muss nicht unbedingt so sein, dass da jemand genau meinen Stil schön findet, aber dass er meiner Freiheit der Wahl meiner Kleidung zustimmt und auch für sich in Anspruch nimmt, selbst und frei zu wählen und sich nichts vorschreiben zu lassen. Wer sich selber etwas vorschreiben lässt, ist schnell dabei, auch anderen Vorschriften machen zu wollen bzw. von anderen zu erwarten, sich denselben Vorschriften zu unterwerfen.

Auch hätte ich gerne, dass das Rocktragen für Männer wie für Frauen als bekannte und vorhandene Option wahrgenommen wird. Es gibt Männer, die nicht so mutig sind, um sich in der Damenabteilung zu bedienen. Diese Barriere wünsche ich mit beseitigt: Röcke sollen auch in den Herrenabteilungen oder in geschlechtsunabhängigen Abteilungen angeboten werden. Diese Zustimmung wünsche ich mir von der Gesellschaft.

Hallo Micha,
ja, ich verstehe, was du meinst.

Gestern: meine Frau und ich waren in zwei Kleidungsgeschäften. Ich schaue mich locker danach um, welche Shirts und Strickjacken in der Damenabteilung hängen. Für mich kein Problem. Die meisten Männer empfinden die Trennung zwischen Damen- und Herrenabteilung wie eine Firewall. Ich bin im Rock mit Strumpfhose, für die meisten Männer unvorstellbar. Ok, vielleicht springt der eine oder andere Mann auf mich an, fühlt sich inspiriert und traut sich auch mehr. Vielleicht ... Ich weiß es nicht.

Kleidungsgeschäfte könnten die Grenzen aufheben, zumindest erstmal bei einfachen Sachen, Shirts, Pullover, Jacken, Hosen. Zwischen Damen- und Herrenabteilung könnte man einen Übergangsbereich platzieren. Man könnte auch von vornherein die Kleidung unabhängig vom Geschlecht präsentieren. Aber da frage ich mich: Ja, schöne Vorstellung, aber was soll ich da bewirken?

Und geht es nicht bei der Erwartung um mehr Zustimmung vornehmlich darum, mehr Sicherheit für sich selbst zu finden? Sind wir uns nicht immer bewusst darüber, dass unser Auftritt ungewöhnlich ist und der Wunsch da ist, dass es ganz normal, ohne Spannung und emotionslos sein sollte? Sind wir also nicht doch irgendwie ein kleines bisschen unsicher?

Gruß Matthias
Wenn es uns gelingt, uns aus unseren eingebildeten Beschränkungen zu befreien und unser inneres Feuer anzuzapfen, dann sind die Möglichkeiten unbegrenzt. (Dean Karnazes)

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Re: Unsichtbar
« Antwort #36 am: 08.01.2017 11:20 »
Im Gegensatz zur gleichgültigen Toleranz (mir doch egal, was der für Klamotten anhat) halte ich Zustimmung für freundlicher, interessierter, offener. Es muss nicht unbedingt so sein, dass da jemand genau meinen Stil schön findet, aber dass er meiner Freiheit der Wahl meiner Kleidung zustimmt
Das steht auf deiner Stirn geschrieben, oder woher weiß ich, dass du Zustimmung brauchst? Und dazu noch, wenn mir dein Stil zum Beispiel nicht gefällt? Ihh stimme doch nichts zu, was mir nicht gefällt. Akzeptanz ist eine freiwillige Sache und kann nicht aufgezwungen werden. Wenn ich etwas akzeptiere, gebe ich zugleich meinen eigenen Standpunkt auf und übernehme den des anderen. Toleranz ist etwas erdulden zu können, was mir persönlich nicht gefallen muss oder ich mit Dingen nicht einverstanden bin, aber auch die Freiheit der Toleranz des anderen gewähren lassen muss, dass er mit meiner Einstellung und meinen Ansichten nicht einverstanden sein muss. Mehr als Gleichgültigkeit kann man von Menschen nicht einfordern. Alles andere gleicht einem Tolitarismus.

Ich fände es auch schön, wenn Männer ihre Krämpfe bei diesem Thema überwänden. Frauen sind da oft viel offener, aber Männern scheint das Thema Rocktragen oft unangenehm zu sein. Da wünsche ich mir eine Änderung.
Wenn ich im Internet so lese, "Wie findet ihr Männer in Röcken?", "Mein Mann trägt Damenunterwäsche/Frauenkleidung. Was soll ich tun?", "dürfen Männer High-Heels tragen?", "Darf ich als Mann auch einen Rock tragen? Wie findet ihr das?"...dann sind es oft Frauen, die einen Riegel davor schieben.
"Wenn es ein anderer Mann macht, ist mir das egal. Aber nicht bei meinem eigenen Mann. Dann wäre ich ganz schnell weg"

Ich fordere es nicht ein, Nico, ich wünsche mir, dass es freiwillig geschieht. Ich meine auch nicht Zustimmung zu meinem bestimmten Kleidungsstil, sondern Zustimmung zu der Freiheit, sich so kleiden zu dürfen, wie man es möchte. Also auch, dass jeder sich selbst die Freiheit gönnt und zugesteht, statt sich so zu kleiden, wie man denkt, dass andere es erwarten.

Also Zustimmung zur Freiheit statt nur Duldung der Freiheit!

LG, Micha
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Offline Barefoot-Joe

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Re: Unsichtbar
« Antwort #37 am: 08.01.2017 11:21 »
Hallo Jürgen,

Zitat
Jetzt bin ich bisschen beruhigt, das Du Schuhe getragen hast. Barfuß kann ich mir beim bestem Willen nicht bei den derzeitigen Minusgraden vorstellen, wenn ich dann noch an Schneematsch, Salz und Splitt denke.

Ja, da gibt es eine natürliche Grenze. Spilt ist unangenehm und Salz kühlt den Boden auf bis zu -16°C ab. Und ehe ich mir da Erfrierungen hole, ziehe ich lieber Schuhe an. Das ist dann einfach ein Schutz, wie bei Handschuhen auch.

Zitat
Bei der Kälte trage ich gerne meinen langem Jeansrock, das scheint schon fast niemanden zu interessieren.

Das hatte ich mir auch überlegt, aber der Shirtrock ist bequemer und wärmer. Und vor allem dank Gummibund schneller aus und angezogen - ich wollte ja Shoppen. :)

Zitat
Heute trug ich eine warme Leggings, meine Wanderstiefel zum grauem Sweatkleid  Darüber meine schwarze Jacke, Der rote Schalkragen des Kleides schaute oben heraus.

Welche Farbe hatten denn die Leggings? Ich war im Kleid bisher wenig draußen, aber die wenigen Male hatte ich auch positive Reaktionen. Warum auch nicht? Ich finde es auch immer gut, wenn positives Feedback dann kommt, wenn unsere Partner mit dabei sind. :)

Zitat
Den gewünschten Rock hatten wir schnell gefunden, wir wählten beide den gleichen, einen schwarzen, glockigen, gemusteren Rock aus Polyester-Viscose-Stoff. Das der Partner einer Kundin ebenfalls einen Rock anprobiert, hat die anderen Kundinnen anscheinend  kaum interessiert,  weder Blicke und Kommentare.

Wie bei mir. Da wünsche ich mir manchmal jemandem mit einer Kamera, der die Leute mal interviewt und fragt, ob sie das denn nicht bemerkt haben. ;)

Zitat
Und die Läden können eigentlich so bleiben wie sie sind. Ich konnte ungestört in aller Ruhe Röcke aussuchen und anprobieren. Was brauch ich mehr?

Stimmt. Wenn man die anfängliche Scheu vor der Damenabteilung mal überwunden hat, ist das eigentlich völlig egal. Wenn genügend Männer dort anprobieren, werden sie irgendwann sowieso überlegen, ob sie noch getrennte Abteilungen brauchen.
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Offline Barefoot-Joe

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Re: Unsichtbar
« Antwort #38 am: 08.01.2017 11:23 »
Hallo Jürgen,

Zitat
Vielleicht zieh ich dann doch mal im rosa Spitzenkleid los. Aber bisschen wärmer soll dann sein ;)

Wenn du das machst, komme ich mit. Einer muss ja die Kamera bedienen. :)  ;D
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Offline Barefoot-Joe

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Re: Unsichtbar
« Antwort #39 am: 08.01.2017 11:26 »
Hallo Micha,

Zitat
Nee, ich denke, der nächste Schritt nach der Gleichgültigkeit, den wir erreichen wollen, ist die Zustimmung!

Wollen wir das wirklich? Oder ziehen wir nicht doch einen Teil des Spaßes gerade daraus, dass wir etwas tun, dass nicht von der Masse gebilligt wird?
Ich bin ein Mensch mit Irritationshintergrund.

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androgyn

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Re: Unsichtbar
« Antwort #40 am: 08.01.2017 11:27 »
Früher wäre ich schnurstracks in den Conrad gerannt und nichts in der Welt hätte mich dazu gebracht, einen Fuß in C&A zu setzen. Und heute? Ich habe keinen Fuß in den Conrad gesetzt und war zwei Stunden bei C&A... ;)
Ist mir auch schon aufgefallen. Früher bin ich auch regelmäßig in Elektronicmärkte gerannt, um zu gucken, was es neues gibt. Nur gibt es nichts neues, außer dass die Festplatte statt 128GB jetzt für 256GB erhältlich ist. Aber ich habe ja schon eine. Oder der DJ Controller jetzt ein Metallicgehäuse und größere Regler hat statt vorher aus schwarzen Kunststoff. Was mich da immer reingetrieben hat, ohne etwas explizit kaufen zu wollen, kann ich mir auch nicht erklären. Röcke und Schuhe dagegen kann man nie genug haben.

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Die Lebenswirklichkeit der Frauen bildet das aber genau so ab.

Offline MAS

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Re: Unsichtbar
« Antwort #41 am: 08.01.2017 11:28 »
Im Gegensatz zur gleichgültigen Toleranz (mir doch egal, was der für Klamotten anhat) halte ich Zustimmung für freundlicher, interessierter, offener. Es muss nicht unbedingt so sein, dass da jemand genau meinen Stil schön findet, aber dass er meiner Freiheit der Wahl meiner Kleidung zustimmt und auch für sich in Anspruch nimmt, selbst und frei zu wählen und sich nichts vorschreiben zu lassen. Wer sich selber etwas vorschreiben lässt, ist schnell dabei, auch anderen Vorschriften machen zu wollen bzw. von anderen zu erwarten, sich denselben Vorschriften zu unterwerfen.

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Hallo Micha,
ja, ich verstehe, was du meinst.

Gestern: meine Frau und ich waren in zwei Kleidungsgeschäften. Ich schaue mich locker danach um, welche Shirts und Strickjacken in der Damenabteilung hängen. Für mich kein Problem. Die meisten Männer empfinden die Trennung zwischen Damen- und Herrenabteilung wie eine Firewall. Ich bin im Rock mit Strumpfhose, für die meisten Männer unvorstellbar. Ok, vielleicht springt der eine oder andere Mann auf mich an, fühlt sich inspiriert und traut sich auch mehr. Vielleicht ... Ich weiß es nicht.

Kleidungsgeschäfte könnten die Grenzen aufheben, zumindest erstmal bei einfachen Sachen, Shirts, Pullover, Jacken, Hosen. Zwischen Damen- und Herrenabteilung könnte man einen Übergangsbereich platzieren. Man könnte auch von vornherein die Kleidung unabhängig vom Geschlecht präsentieren. Aber da frage ich mich: Ja, schöne Vorstellung, aber was soll ich da bewirken?

Und geht es nicht bei der Erwartung um mehr Zustimmung vornehmlich darum, mehr Sicherheit für sich selbst zu finden? Sind wir uns nicht immer bewusst darüber, dass unser Auftritt ungewöhnlich ist und der Wunsch da ist, dass es ganz normal, ohne Spannung und emotionslos sein sollte? Sind wir also nicht doch irgendwie ein kleines bisschen unsicher?

Gruß Matthias

Ja, doch, Matthias,

das stimmt: Es gibt ja immer noch die Situationen, in denen ich mich frage, ob mein Rock da wohl toleriert und meine Freiheit respektiert wird. Und ich bin in Sachen Rocktragen ein "alter Hase". Ich wünsche mir, dass wer Lust auf Rock hat oder auf welche Kleidung auch immer, ohne solche Überlegungen und Ängste einfach seine Lieblingskleidung anziehen kann, weil er weiß, dass ihm da keiner Probleme machen wird, weil die Leute generell tolerant und respektvoll genug sind.

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Offline Mann im Rock

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Re: Unsichtbar
« Antwort #42 am: 08.01.2017 11:30 »
Ich glaube nicht, dass es bei Frauen einen gemeinsamen Konsens darüber gibt. ;)
Die Lebenswirklichkeit der Frauen bildet das aber genau so ab.

????????
Was ist DIE Lebenswirklichkeit DER Frauen?
Wenn es uns gelingt, uns aus unseren eingebildeten Beschränkungen zu befreien und unser inneres Feuer anzuzapfen, dann sind die Möglichkeiten unbegrenzt. (Dean Karnazes)

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Re: Unsichtbar
« Antwort #43 am: 08.01.2017 11:31 »
Röcke und Schuhe dagegen kann man nie genug haben.

Doch, kann man. Ich zumindest.

Ich habe derzeit genug davon. Noch mehr zu kaufen ist Luxus, den ich mir aber trotzdem immer wieder gönne.

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Offline Barefoot-Joe

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Re: Unsichtbar
« Antwort #44 am: 08.01.2017 11:32 »
Hallo Matthias,

Zitat
Am Lustigsten war es mal in einem Drogeriemarkt, wo der Mann mich sah, aufgeregt durch drei Regalreihen lief, um seine Frau zu suchen und sie dazu zu bringen, in meine Richtung zu schauen. Und seine Frau interessierte es überhaupt nicht.

Meine Interpretation: Wenn ein Mann das macht, hat er selbst Interesse daran und versucht seiner Frau zu zeigen, dass es andere auch machen. Und Frau hat Angst davor, dass er es tatsächlich macht und ignoriert es deshalb. Ich würde wetten, dass er zu Hause irgendwo Frauenkleidung hat. ;)

Zitat
Ach, habt ihr das mal gehabt, diesen Spruch "der ist schwul"? Ich hab das noch nie erlebt. Meine Antwort darauf wäre: "Na klar, die Erde ist ja auch ne Scheibe".

Nicht so indirekt, aber ich wurde ja mal von einer Frau mit Mann im Schlepp explizit gefragt, ob ich schwul sei. Meine Reaktion war "Das hier ist meine Frau, dahinten steht mein Kind, noch Fragen? ;)"
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