Autor Thema: Januar Heft "National Geographic"  (Gelesen 3293 mal)

Offline mikewellies

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Januar Heft "National Geographic"
« am: 21.01.2017 13:42 »
...ich weiß nicht, ob das hier schon erwähnt wurde...., das aktuelle Heft von NG hat den Titel "Rund um Gender, müssen wir Frau und Mann neu denken?" Bereits auf der Titelseite (hier weiblich) und im Vorwort (da männlich) taucht Andreja Pejic mit Bild auf - insgesamt sind es rund 150 Seiten zu dem Thema. Ist ja vllt. für den einen oder die andere eine ganz brauchbare Informationsquelle, zumindest kann man daraus ordentlich zitieren...... ;) und in der Regel ist NG was die Wissenschaftlichkeit angeht,  ganz gut aufgestellt  :) .

LG Mike
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Offline Barefoot-Joe

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Re: Januar Heft "National Geographic"
« Antwort #1 am: 21.01.2017 17:26 »
Hallo Mike,

Oh, danke für den Tip! Da muss ich doch gleich nochmal zum Bahnhof. :)
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Offline MAS

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Re: Januar Heft "National Geographic"
« Antwort #2 am: 21.01.2017 19:47 »
Ja, das Heft hatte ich irgendwo schon erwähnt.

Interessant ist auch das Spiegel-Heft über Heimat. Darin gibt es ein Foto von koreanischen Männern in Dirndlkleidern.

LG, Micha
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Offline Rockio

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Re: Januar Heft "National Geographic"
« Antwort #3 am: 21.01.2017 20:13 »
Hallo Mike,

Oh, danke für den Tip! Da muss ich doch gleich nochmal zum Bahnhof. :)

Hab's auch schon bestellt (über einen Umweg, weil NG Deutschland zu blöd ist, Bestellungen ins  Ausland anzunehmen).   

Im englischsprachigen Raum ist eine anderes Titelphoto abgebildet: Es ist ein junges Mädchen, die als Junge geboren wurde, aber bereits seit einigen Jahren mit der lobens- und liebenswerten Stützung ihrer Familie in ihrem eigentlichen Geschlecht leben kann. Man weiß heute ja sehr viel mehr über diese Sachen, man weiß wie man mit solchen Kindern umgehen sollte. Und es gibt immer mehr Kinder, die früh die Transition in ihr eigentliches Geschlecht durchführen können.
Das alles stößt in den Augen konservativ(-religiöser) Kreise vor allem den USA natürlich auf keinerlei Akzeptanz bzw. Toleranz. Was sich da derzeit in den Kommentarspalten als Hass über dieses Mädchen und ihrer Familie ergießt, ist furchtbar. Empathie ist bei den Kritikern Null vorhanden.


Offline Rockio

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Re: Januar Heft "National Geographic"
« Antwort #4 am: 21.01.2017 21:45 »

Im englischsprachigen Raum ist eine anderes Titelphoto abgebildet: Es ist ein junges Mädchen, die als Junge geboren wurde, aber bereits seit einigen Jahren mit der lobens- und liebenswerten Stützung ihrer Familie in ihrem eigentlichen Geschlecht leben kann. Man weiß heute ja sehr viel mehr über diese Sachen, man weiß wie man mit solchen Kindern umgehen sollte. Und es gibt immer mehr Kinder, die früh die Transition in ihr eigentliches Geschlecht durchführen können.
Das alles stößt in den Augen konservativ(-religiöser) Kreise vor allem den USA natürlich auf keinerlei Akzeptanz bzw. Toleranz. Was sich da derzeit in den Kommentarspalten als Hass über dieses Mädchen und ihrer Familie ergießt, ist furchtbar. Empathie ist bei den Kritikern Null vorhanden.

Die Mutter dieses Mädchens, Debi Jackson, ist durch beachtliche Reden hervorgetreten
Debi Jackson reading "That's Good Enough"
Debi Jackson at the 2015 Human Rights Campain Foundation's Time To THRIVE Conference


Diese Mutter ist, und das ist schon beachtlich, eine konservative Baptistin, Republikanerin. Es zeigt, dass Menschen die einschränkenden Regeln der Religionen oder Kultur verlassen können bzw. müssen, wenn sie empatisch handeln wollen.
In dem Video sagt sie übrigens auch, dass sie auf dem Weg einige aus ihrer Familie und "Freunde" verloren habe. In dem anderen Video erwähnt sie die verachtenswerten Hass-Kommentare, denen sie und ihre Familie ausgesetzt sind.

Offline MAS

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Re: Januar Heft "National Geographic"
« Antwort #5 am: 22.01.2017 00:28 »
Hallo Mike,

Oh, danke für den Tip! Da muss ich doch gleich nochmal zum Bahnhof. :)

Hab's auch schon bestellt (über einen Umweg, weil NG Deutschland zu blöd ist, Bestellungen ins  Ausland anzunehmen).   

Im englischsprachigen Raum ist eine anderes Titelphoto abgebildet: Es ist ein junges Mädchen, die als Junge geboren wurde, aber bereits seit einigen Jahren mit der lobens- und liebenswerten Stützung ihrer Familie in ihrem eigentlichen Geschlecht leben kann. Man weiß heute ja sehr viel mehr über diese Sachen, man weiß wie man mit solchen Kindern umgehen sollte. Und es gibt immer mehr Kinder, die früh die Transition in ihr eigentliches Geschlecht durchführen können.
Das alles stößt in den Augen konservativ(-religiöser) Kreise vor allem den USA natürlich auf keinerlei Akzeptanz bzw. Toleranz. Was sich da derzeit in den Kommentarspalten als Hass über dieses Mädchen und ihrer Familie ergießt, ist furchtbar. Empathie ist bei den Kritikern Null vorhanden.


Ja, obwohl Empathie (Nächstenliebe) das Zentralthema des Christentums ist. Aber Menschen machen aus ihren Religionen eben was sie gerne hätten. Und Konservativismus ist eine anthropologische Konstante, ob mit oder ohne Religion, nicht bei jedem Menschen gleich, aber sehr weit verbreitet. D.h. trotz der teils revolutionären Ideen, die Menschen wie Jesus und Siddhartha brachten, haben die Konservativen im Christentum und Buddhismus das Ruder übernommen, so wie auch im Sozialismus, in der Demokratie und so weiter.

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Offline Rockio

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Re: Januar Heft "National Geographic"
« Antwort #6 am: 22.01.2017 01:14 »

Ja, obwohl Empathie (Nächstenliebe) das Zentralthema des Christentums ist.

Wenn man von den vielen häßlichen Worten in der Bibel absieht, die Andersgläubigen und denen, die frei von Religion sind, gelten. Dann ja. Aber die stehen eben auch darin, sind auch "Gottes Wort".


Zitat
Aber Menschen machen aus ihren Religionen eben was sie gerne hätten.

Sicher, Religion ist ein menschliches Konstrukt, mit allen menschlichen Fehlern.


Zitat
Und Konservativismus ist eine anthropologische Konstante, ob mit oder ohne Religion, nicht bei jedem Menschen gleich, aber sehr weit verbreitet.
Ja. Aber der Konservatismus, von dem ich in dem Beispiel der Mutter oben sprach, ist eher ein Wertkonservatismus der "guten, alten Werte" (Anständigkeit, Ehrlichkeit, für den anderen einstehen usw.), der es ihr erlaubt über den Schatten zu springen.  Beeindruckend finde ich es auch, wie sie öffentlich für gleiche Rechte von Minderheiten einsteht.

Zitat
D.h. trotz der teils revolutionären Ideen, die Menschen wie Jesus und Siddhartha brachten,
Stimmt das als Tatsachenbehauptung?
Soweit mir bekannt, gibt es keine Äußerungen Jesu, die hinreichend belegt sind. Wir wissen nicht, was der Mensch gesagt hat. Dass in den Schriften, die lange Zeit nach seinem Ableben entstanden, verschiedenes steht, was er gesagt haben soll, steht auf einem anderen Blatt.

Und revolutionär finde ich auch die Jesu zugeschriebenen Dinge nicht. Z. T. sind die angeblichen Äußerungen ausgrenzend, wie die aller Religionen gegenüber den jeweils anderen (und gegenüber Menschen, die frei von Religion sind).

Vielleicht ist die Quellensituation für Siddharta besser, darüber kann ich nichts sagen. Aber auch da ist wohl früh schon sehr viel Legende und frommes Dazustricken hinzugewoben worden, um diesen Menschen zu einem "Heiligen" zu machen.

Zitat
haben die Konservativen im Christentum und Buddhismus das Ruder übernommen,
Ja ...

Zitat
so wie auch im Sozialismus, in der Demokratie und so weiter.

allerdings ist politischer Konservatismus wohl etwas anders gelagert: Es ist keine Bewegung, die die (immaterielle) Werte bewahren will. Niemand stürzt soviel um wie politisch angeblich Konservative, vor allem wenn es dabei um "Der Teufel sch...t immer auf den größten Haufen". Es ist nur noch konservativ (bewahrend, erhaltend) in dem Sinne, dass der eigene Besitzstand bewahrt, erhalten wird, aber vor allem hemmungslos auf Kosten anderer, meistens Schwächerer gemehrt wird.

Offline MAS

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Re: Januar Heft "National Geographic"
« Antwort #7 am: 22.01.2017 11:10 »
Mal ohne Zitation:

Ja, Rockio, Religionen sind menschliche Konstrukte, so wie Wissenschaften, Künste, Techniken, Wirtschaften und alle anderen Bereiche menschlicher Kultur. Gemessen an den jeweiligen Beurteilungsmaßstäben finden sich überall wunderbare und fehlerhafte Merkmale.

Ich weiß nun aber nicht, ob das Wort "Konstrukte" für Dich und mich dieselbe Bedeutung hat.
Bevor ich selber da groß aushole, verlinke ich mal auf ein Interview mit mir von 2011: http://www.remid.de/blog/2011/09/der-buddha-im-westen-moderne-einmal-anders/ So am Anfang der zweiten Hälfte steht was zu meinem Konstriktivismusverständnis.

Konservativismus ist konkstruktivistisch betrachtet auch nichts per se Schlechtes. Es handelt sich vielmehr um das Bewahrenwollen bewährter Routinen, die einem den Zwang zum Immer-wieder-neu-entscheiden-müssen nehmen. Diese Routinen geben Sicherheit, Gewohnheit, Orientierung und sind so lange gültig oder nützlich, wie sich die Lebensumstände, zu denen sie passen, nicht ändern. Tun sie es aber, müsste man sie in Frage stellen. Viele Menschen tun das aber ungerne, sondern bekämpfen dann lieber die sich ändernden Umstände. Auch das ist nicht per se verwerflich, denn es gibt ja nicht nur gute Änderungen der Umstände. Auch Konservativismus ist also differenziert zu betrachten, will man ihm gerecht werden.

Die Historizität der Aussagen Jesu, Siddharthas, Sokrates, Kung Tses, Lao Tses, Muhammads usw. sind nicht sehr wahrscheinlich, da keiner von ihnen selber geschrieben hat, sondern immer die Anhägner deren Aussagen überliefert haben. Aber sinngemäß werden sie dem schon nahe kommen, was tatsächlich gesagt wurde. Und wenn ich die überlieferten Aussagen lese, kann ich nicht anders, als vieles als revolutionär zu halten. "Liebe Deinen Feind", statt "Liebe Deinen Freund und hasse Deinen Feind" oder Freiheit durch Verzicht, statt Freiheit durch Macht usw. sind doch Einstellungen, die dem, was man normalerweise so denkt, diametral entgegenstehen. Was allerdings sein kann, ist, dass noch viele andere Menschen solche Erkenntnisse oder Idee hatten, von denen aber nichts überliefert ist oder gar, dass das wirklich nichts Neues war, sondern schon immer einige Menschen so dachten, sich aber nicht durchsetzen. Auch die oben genannten Persönlichkeiten haben sich mit diesen Ideen ja noch nicht wirklich durchgesetzt. Das steht noch aus oder aber wird nie passieren.
Kennst Du das Buch "Die maßgebenden Menschen" von Karl Jaspers?

Und doch, auch Sozialismus und Demokratie wollen immaterielle Werte bewahren. Gemeinschaft und Herrschaft des Volkes, statt nur weniger Leute, die über das Volk herrschen. Neulich meinte auch ein Trump-Wähler, die Amerikaner wollten den Geist der Gründerväter der USA bewahren, und dafür stehe auch Trump. Ich würde es anders sehen, aber das hat einer gesagt, und damit eigentlich ganz gut gezeigt, was poltischer Konservativismus auch in Bezug auf das Bewahren einstmals revolutionäre Ideen bedeuten kann, nämlich die von den Gründervätern im 18. Jh. angebahnte Entwicklung nicht weiterdenken, sondern einfrieren.

So, ich habe heute - trotz Sonntag - noch was zu tun, nämlich CD-Rezensionen schreiben.

LG!
Micha

 
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