Die Jugend ist weiter als wir denken...

[Barefoot-Joe]

Ich habe heute eine interessante Rückmeldung bekommen, die ich euch nicht vorenthalten möchte. Einige wissen ja vielleicht, dass ich öfter mal Vorträge für unseren Arbeitskreis im Rathaus Mainz halte. Das habe ich die letzten Male auch im Rock gemacht ohne daß es zu Reaktionen darauf gekommen wäre. Bei meinem letzten Vortrag hatte eine unserer Mitstreiterinnen ihre Tochter dabei, sie saß mit im Publikum.  Daß ich bei Vorträgen auch barfuß bin, versteht sich fast von selbst und das alle verfügbaren Nägel lackiert sind, wißt ihr ja auch.

Heute saßen wir nun zur Besprechung neuer Themen zusammen und die oben erwähnte Dame erzählt mir, wie ihre Tochter später ihren Freunden über den Vortrag erzähllte und daß ich barfuß war. Sie meinte dann zu ihr, dass da ja doch noch andere Sachen auffällig waren, warum sie darüber nicht erzählte. Sinngemäß:

"Welche denn?"
       "Naja - der Rock? Die lackierten Nägel?" 
"Ach das? Nee, da ist doch nichts besonderes."

Nanu? Unterschätzen wir die Jugend vielleicht? Haben wir da ein falsches Bild? Kann es sein, dass unsere Ängste auf veralteten Vorstellungen basieren und die Jugend sich heute gar nicht mehr daran stört, wenn jemand sich nicht normgerecht kleidet? Wenn ich mich recht erinnere, kam dann sinngemäß noch die Aussage, dass doch heute jeder das anzieht, was er möchte.

Da würde auch ins Bild passen, dass meine Kinder eigentlich gar kein Problem haben, mit mir im Rock gesehen zu werden. Da habe ich eher die Bedenken, dass ihre Freunde ihnen blöde Fragen stellen, aber mir scheint, der von mir empfundene Tabubruch wird von der junge Generation gar nicht als solcher wahrgenommen.

[Dr.Heizer]

Ich habe heute eine interessante Rückmeldung bekommen, die ich euch nicht vorenthalten möchte. Einige wissen ja vielleicht, dass ich öfter mal Vorträge für unseren Arbeitskreis im Rathaus Mainz halte. Das habe ich die letzten Male auch im Rock gemacht ohne daß es zu Reaktionen darauf gekommen wäre. Bei meinem letzten Vortrag hatte eine unserer Mitstreiterinnen ihre Tochter dabei, sie saß mit im Publikum.  Daß ich bei Vorträgen auch barfuß bin, versteht sich fast von selbst und das alle verfügbaren Nägel lackiert sind, wißt ihr ja auch.

Heute saßen wir nun zur Besprechung neuer Themen zusammen und die oben erwähnte Dame erzählt mir, wie ihre Tochter später ihren Freunden über den Vortrag erzähllte und daß ich barfuß war. Sie meinte dann zu ihr, dass da ja doch noch andere Sachen auffällig waren, warum sie darüber nicht erzählte. Sinngemäß:

"Welche denn?"
       "Naja - der Rock? Die lackierten Nägel?" 
"Ach das? Nee, da ist doch nichts besonderes."

Nanu? Unterschätzen wir die Jugend vielleicht? Haben wir da ein falsches Bild? Kann es sein, dass unsere Ängste auf veralteten Vorstellungen basieren und die Jugend sich heute gar nicht mehr daran stört, wenn jemand sich nicht normgerecht kleidet? Wenn ich mich recht erinnere, kam dann sinngemäß noch die Aussage, dass doch heute jeder das anzieht, was er möchte.

Da würde auch ins Bild passen, dass meine Kinder eigentlich gar kein Problem haben, mit mir im Rock gesehen zu werden. Da habe ich eher die Bedenken, dass ihre Freunde ihnen blöde Fragen stellen, aber mir scheint, der von mir empfundene Tabubruch wird von der junge Generation gar nicht als solcher wahrgenommen.

Liegt ganz einfach daran, dass man auch in der Jugend noch recht ungezwungen experimetiert. Manche Dinge behält man bei, an anderen ebbt das Interesse vielleicht ab. Jene, die viel ausprobiert haben, sind auch später offen gegenüber  Andersgekleideten. Wenn ich also an meine Schul- und Jugendzeit denke...

Ich sehe das bei vielen Kindern und jugendlichen, denen ich bisher begenete. Kaum Negatives, meist nur Wahrnehmung und Einordung als "nicht aufregend, da bekannt" oder oft sogar positive Kommentare.

[GregorM]

Auch meine Erfahrung, und worüber ich auch mehrmals berichtet habe: Kinder und Jugendliche nehmen von einem Mann im Rock keine Notiz. Es ist, als wissen sie nicht, dass Röcke „eigentlich“ nur für Frauen sind - weil schon bei Frauen selten getragen.

Gruß
Gregor

[Zareen]

Hallo,  meine Rockerfahrung ist ähnlich. Ich habe mir einen langen Leinenrock genäht und trage dazu ein Hemd aus grober Baumwolle.  Da kommen eher Bemerkungen wie "was für eine Tracht ist das denn?". Ich sage den Leuten dann, ist meine Tracht. Der Rock wird kaum noch von Frauen getragen, da wird es Zeit, daß wir Männer dises superbequeme Kleidungsstück wieder für uns entdecken. Schließlich haben wir was zwischen den Beinen, was gerne luftig mag. Zustimmung bei Frauen >90%, und die "feigen" Männer nicken  vielleicht nur mit dem tiefsten Wunsch, der bei ihnen ewig nie in Erfüllung gehen wird...

[Ce_Jäger]

meine Erfahrung ist dass Kinder es durchaus bemerken - und auch öfters als Erwachsene ansprechen.
Manche mit "du hast ja einen Rock an" - und andere mit "warum" bis zu "Rock ist doch für Mädchen" - meist mit wenigen Worten waren sie oftmals um eine Erkenntins reicher

manche Sachen sind einfach neu und unbekannt - und nicht bewertbar wenn man es nicht kennt. insofern sind Kinder meist herrlich unvoreingenommen.

gruß
Ce

[BerlinerKerl]

Meine Standardantwort:
"Warum trägst du Hosen wie die Mädchen."

Dann ist meist Sendepause, weil man darüber nachdenkt.

[Barefoot-Joe]

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[GregorM]

Von Jugendlichen höre ich, wie gesagt, keine Kommentare und sehe auch sonst keine Reaktionen. Wenn mehrere zusammengehen, zum Beispiel wenn Schulklassen auf Exkursion sind, blicken sie beim Vorbeigehen entweder nicht mal auf, oder sie blicken mich kurz an und reden miteinander weiter, genau als hätte ich Hosen an. Nichts deutet daran, dass sie es außergewöhnlich oder merkwürdig finden.

Da sind Erwachsene doch mehr aufmerksam.

Gruß
Gregor