Autor Thema: Breaking Tolerance  (Gelesen 7730 mal)

Offline Holger Haehle

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Breaking Tolerance
« am: 26.04.2017 06:02 »
Liebe Leute,
ich bin persönlich einen wichtigen Schritt zur Männerrockakzeptanz weitergekommen. Meine Frau und meine Schwiegermutter verstehen meine Argumente für mein Rocktragen. Sie finden es in Ordnung, weil sie meine Outfits als männlich wahrnehmen. Sie mögen es aber nicht, wenn ich in unserem Wohnviertel einen Rock trage oder die Kinder im Rock von der Schule abhole. Sie fürchten, dass wenn auch in ungerechtfertigter, vorurteilsbelasteter Weise schlecht über unsere Familie gesprochen wird und dass die Kinder wegen ihres Rock tragenden Vaters in der Schule gemobbt werden könnten.

Deshalb habe ich nach einem Rock gesucht, der so schlicht und unscheinbar ist, dass er kaum wahrgenommen wird. Und wird er wahrgenommen, dann in keiner Weise weiblich, sondern klar unisexuell. Ein solcher Rock sollte von meiner Familie uneingeschränkt akzeptiert werden. Außerdem könnte er für andere vorsichtige Männer der Einstiegsrock sein, um endlich auch öffentlich einen Rock zu tragen.

Nun habe ich diesen Rock bei Bonprix gefunden (siehe Fotos). Er ist nur wenig ausgestellt. Eine A-Linie ist nur angedeutet. Der Rock ist in einer dunklen Unifarbe und ungemustert. Um ihn noch unscheinbarer wirken zu lassen, trage ich Hemden dazu über dem Bund und nicht im Rock. Die Rocklinie beginnt dann noch deutlicher auf Hüfthöhe und nie auf Taillenhöhe.

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Dieser Unisexrock hat alle Bedenken aufgelöst. Als meine skeptische Frau beim ersten Outdoor-Einsatz, extra hinter mir geht, um die Rektionen der Leute zu beobachten, ist sie von deren Gleichgültigkeit beeindruckt. Damit habe ich nun völlige Rockfreiheit und auch noch mit dem Segen der Schwiegermutter.

Die Nachbarn, die ich befragt habe, sagten durchgehend, dass der Rock nichts dezidiert Weibliches habe und das ich darin weiterhin eine klar männliche Figur mache. „Warum auch nicht“, sagte einer von ihnen: „Den Alten Chinesen und (taiwanischen) Ureinwohnern steht das doch auch."

Mein Fazit ist somit eindeutig. Einen so neutralen Rock kann jeder Mann überall anziehen!

Wirklich überraschend kommt diese Erkenntnis eigentlich nicht. Schon in der Antike wurden z.B. Tuniken und Togas erst weiblich oder männlich durch einen geschlechtsspezifischen Schnitt, Farbe, Musterung und andere Verzierungen. Somit sind Bedenken absolut nicht angebracht!

Es gibt keine Entschuldigung mehr das Haus nicht im Rock zu verlassen.


Offline MAS

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Re: Breaking Tolerance
« Antwort #1 am: 26.04.2017 07:58 »
Lieber Holger,

mich würde mal interessieren, ob Deine Frau und Deine Schwiegermutter unterscheiden zwischen
a) "Mir ist es wichtig, dass Holger männlich aussieht" und
b) "Mir ist es wichtig, dass die Nachbarn sein Aussehen für männlich genug befinden".

LG, Micha
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Offline mario72

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Re: Breaking Tolerance
« Antwort #2 am: 26.04.2017 10:25 »
Lieber Holger,

mich würde mal interessieren, ob Deine Frau und Deine Schwiegermutter unterscheiden zwischen
a) "Mir ist es wichtig, dass Holger männlich aussieht" und
b) "Mir ist es wichtig, dass die Nachbarn sein Aussehen für männlich genug befinden".

LG, Micha

Gute Frage.
So in der Art seh ich auch meine Frau. An dem Punkt wo Holger jetzt ist war ich letztes jahr und stehe da immer noch.
Im Haus, ohne Kinder geht's, draußen in einem anderen Ort ohne kinder null Problem. Aber wehe kinder oder ihre Kollegen oder Nachbarn könnten was sehen... Die frage warum das so ist stellst du Micha.
Lg Mario
Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. 
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Offline Holger Haehle

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Re: Breaking Tolerance
« Antwort #3 am: 26.04.2017 17:40 »
Bevor ich die Frage beantworte, möchte ich zuerst das wichtigste festhalten, warum ich den Thread begonnen habe. Ich wollte euch einen Rock zeigen, der so unscheinbar und geschlechtslos ist, dass man ihn uneingeschränkt tragen kann. Negative Reaktionen sind äußerst unwahrscheinlich. Somit gibt es keinen Grund mehr nicht bei jeder Gelegenheit wenigstens einen vergleichbaren Rock zu tragen. Jetzt sollte sich jeder trauen!


Nun zu Michas Frage. Es trifft natürlich B zu, denn meine Argumente für den Rock werden von meiner Frau wie erwähnt geteilt. Aber speziell meine Schwiegermutter sieht ein Problem dort, wo Mitmenschen diese Argumente nicht auch erkennen.

Den meisten Leuten ist es wichtig, was andere über sie denken. Das ist Status bildend. Deswegen kaufen viele Leute auch nicht das Auto, das sie brauchen, sondern das Auto, das ihren Status dokumentiert. Abweichungen im allgemeinen Rollenverhalten können sich zudem als Missachtung negativ auf die Beziehung zu Mitmenschen auswirken. Mein Verhalten wirkt sich über die Familie auf den Status meiner Schwiegermutter aus. Und da kann dann Rock tragen Konsequenzen haben, wenn man die Nachbarn braucht (z.B. zum Blumen gießen im Urlaub). Wenn die erwarten, dass man sich nach den gesellschaftlichen Standards verhält, die auch sie befolgen, dann kann abweichendes Verhalten zu einer Verschlechterung des nachbarschaftlichen Verhältnisses führen, so dass die Nachbarschaftshilfe darunter leidet.


Offline DesigualHarry

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Re: Breaking Tolerance
« Antwort #4 am: 26.04.2017 18:49 »
Hallo

Klasse....Da entdeckt man die Freiheit sich so zu kleiden wie man möchte, um sich dann trotzdem wieder nach den anderen zu richten.... :( was ist bloß los mit der Gesellschaft... Haben die immer noch nicht genug von diesem Theater?



Offline GregorM

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Re: Breaking Tolerance
« Antwort #5 am: 26.04.2017 18:59 »
Sehr treffend beantwortet, Holger!

Gruß
Gregor
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Gregor

Offline high4all

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Re: Breaking Tolerance
« Antwort #6 am: 26.04.2017 19:32 »
Zitat
Mein Verhalten wirkt sich über die Familie auf den Status meiner Schwiegermutter aus. Und da kann dann Rock tragen Konsequenzen haben, wenn man die Nachbarn braucht (z.B. zum Blumen gießen im Urlaub). Wenn die erwarten, dass man sich nach den gesellschaftlichen Standards verhält, die auch sie befolgen, dann kann abweichendes Verhalten zu einer Verschlechterung des nachbarschaftlichen Verhältnisses führen, so dass die Nachbarschaftshilfe darunter leidet.

Verstehe ich das richtig: Deine Schwiegermutter vermutet, dass ihre Nachbarn die Nachbarschaftshilfe einschränken könnten, weil Du Röcke trägst und sie dadurch einen Ansehensverlust erleidet?

Ich nehme mal an, dass Deine Schwiegermutter nicht in Eurem Viertel wohnt.

LG
Hajo
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Offline MAS

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Re: Breaking Tolerance
« Antwort #7 am: 26.04.2017 20:56 »
Bevor ich die Frage beantworte, möchte ich zuerst das wichtigste festhalten, warum ich den Thread begonnen habe. Ich wollte euch einen Rock zeigen, der so unscheinbar und geschlechtslos ist, dass man ihn uneingeschränkt tragen kann. Negative Reaktionen sind äußerst unwahrscheinlich. Somit gibt es keinen Grund mehr nicht bei jeder Gelegenheit wenigstens einen vergleichbaren Rock zu tragen. Jetzt sollte sich jeder trauen!


Nun zu Michas Frage. Es trifft natürlich B zu, denn meine Argumente für den Rock werden von meiner Frau wie erwähnt geteilt. Aber speziell meine Schwiegermutter sieht ein Problem dort, wo Mitmenschen diese Argumente nicht auch erkennen.

Den meisten Leuten ist es wichtig, was andere über sie denken. Das ist Status bildend. Deswegen kaufen viele Leute auch nicht das Auto, das sie brauchen, sondern das Auto, das ihren Status dokumentiert. Abweichungen im allgemeinen Rollenverhalten können sich zudem als Missachtung negativ auf die Beziehung zu Mitmenschen auswirken. Mein Verhalten wirkt sich über die Familie auf den Status meiner Schwiegermutter aus. Und da kann dann Rock tragen Konsequenzen haben, wenn man die Nachbarn braucht (z.B. zum Blumen gießen im Urlaub). Wenn die erwarten, dass man sich nach den gesellschaftlichen Standards verhält, die auch sie befolgen, dann kann abweichendes Verhalten zu einer Verschlechterung des nachbarschaftlichen Verhältnisses führen, so dass die Nachbarschaftshilfe darunter leidet.


Lieber Holger,

die Hauptintention dieses Threads ist mir schon klar. Ob sich deswegen jeder traut, ist noch eine andere Frage.

Und ja, auch klar, viele Menschen tun lieber in ihren eigenen Augen Unsinniges, weil es "alle" machen als in ihren eigenen Augen Sinnvolles, wenn es sonst "keiner" macht. Ich nenne es "soziale Plausibilität vs. sachliche Plausibilität". Ich kenne diese Bestrebung ja auch, habe ihre Kraft aber inzwischen stark abgeschwächt. Das liegt auch daran, dass ich gute Vorbilder habe, die sich lieber nach ihrem Gewissen und ihrer eigenen Einsicht gerichtet haben, als nach der Meinung "der Leute", Hermann Hesse zum Beispiel.

LG, Micha
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Offline GregorM

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Re: Breaking Tolerance
« Antwort #8 am: 26.04.2017 21:22 »

Klasse....Da entdeckt man die Freiheit sich so zu kleiden wie man möchte, um sich dann trotzdem wieder nach den anderen zu richten.... :( was ist bloß los mit der Gesellschaft... Haben die immer noch nicht genug von diesem Theater?


Man kann draußen vor der Tür stehen, oder man kann sich vernünftig anpassen, wie Holger es beschreibt. Die totale Freiheit, die man ja nach Belieben wählen kann – allerdings wenn man nicht auf Nahestehende Rücksicht zu nehmen braucht - ist aber nicht immer so bezaubernd, wie es klingt.

Ich finde kurze Hosen tausend Mal bequemer als Jeans, Anzugshose etc. aber zum Beispiel in einem Konzertsaal würde ich mich echt daneben fühlen, hätte ich kurze Hosen an. Bequem und ich doch unwohl.

Gruß
Gregor


Gruß
Gregor

Offline DesigualHarry

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Re: Breaking Tolerance
« Antwort #9 am: 27.04.2017 07:14 »
Hallo Gregor!

Meiner Meinung nach sollte das "sich anpassen" schon in einem Bereich sein wo man selber noch damit Einverstanden ist.
Wenn man nur nach dem lebt was "erlaubt " ist kommt es weder der Gesellschaft noch einem selber zu gute.

Ich selber würde mich ja auch nicht in einem Dirndl Wohlfühlen, andererseits würde ich aber auch nicht auf die Idee kommen den anderen zuliebe einen möglichst unauffälligen Rock zutragen.

Grüße!

Offline MAS

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Re: Breaking Tolerance
« Antwort #10 am: 27.04.2017 08:04 »
Moin zusammen!

Ich stelle mir dabei die Frage, welchen Einfluss es auf meine Einstellung gegenüber den Menschen hat, deren Intoleranz ich berücksichtigen muss, damit sie meinen Lieben nicht schaden. Ich sehe folgende Möglickeiten:

1) Ich stehe ihnen das Recht auf Intoleranz zu, da sie einer gesellschaftlichen Mehrheit angehören und daher eine Machtposition innehaben, so dass ich dagegen eh nichts machen kann.
2) Ich sehe sie auf einem niedrigeren Entwicklungsstand und stehe ihnen die Intoleranz als Manko zu. Kein Mensch ist vollkommen, aber wir müssen alle miteinander auskommen. So wie ich Kindern einiges zugestehe, was ich Erwachsenen nicht erlaube, so gestehe ich diesen Menschen ihre Intoleranz als Fehler zu, den sie vielleicht irgendwann beheben können.
3) Ich sehe die Menschen also für ihre Intoleranz verantwortlich an, beuge mich aber notgedrungen ihrer Macht, entwickle dabei aber eine negative Haltung ihnen gegenüber.

Ich persönlich könnte mich am ehesten mit 2) anfreunden, sehe aber bei mit sehr die Gefahr von 3), so wie auch hier im Forum bei der Diskussion um den Ausschluss von Mitgliedern.  1) schließe ich für mich völlig aus, denn niemand hat m.E. ein Recht auf Intoleranz, außer gegenüber Verhaltensweisen, die nachgewiesen schädlich sind.

LG, Micha

PS: Holger: "Breaking Tolerance" übersetze ich mit "Toleranz brechen". Was verstehst Du drunter in Bezug auf Deine Geschichte? Inwiefern brichst Du Toleranz?
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Offline Ce_Jäger

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Re: Breaking Tolerance
« Antwort #11 am: 27.04.2017 09:22 »
Servus Holger,

freut mich für dich dass du Fortschritte machst :) Finde ich immer wieder schön zu lesen.

[...] Sie fürchten, dass wenn auch in ungerechtfertigter, vorurteilsbelasteter Weise schlecht über unsere Familie gesprochen wird und dass die Kinder wegen ihres Rock tragenden Vaters in der Schule gemobbt werden könnten.

Deshalb habe ich nach einem Rock gesucht, der so schlicht und unscheinbar ist, dass er kaum wahrgenommen wird. Und wird er wahrgenommen, dann in keiner Weise weiblich, sondern klar unisexuell. [...]

 „Warum auch nicht“, sagte einer von ihnen[...]

Mein Fazit ist somit eindeutig. Einen so neutralen Rock kann jeder Mann überall anziehen!

[...]
Es gibt keine Entschuldigung mehr das Haus nicht im Rock zu verlassen.

gute überlegungen und schöne Erkenntnis :)

gruß
Ce
...ob Hose oder Rock - was sollte es denn für einen Unterschied für mich machen?

Offline Holger Haehle

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Re: Breaking Tolerance
« Antwort #12 am: 27.04.2017 09:27 »
Also Hajo,
meine Schwiegermutter lebt nicht nur im Viertel, sie bewohnt auch eine Etage im Haus. Sie genießt ihren sozialen Status, und sie möchte ihre Kontakte zu Nachbarn auf einem bestimmten Niveau halten.

Ein solches Verhalten ist in uns als Rudeltiere angelegt. Selbst Querdenker und Revolutionäre macht da Kompromisse, wo sie die Gesellschaft brauchen. Und auch ich nehme mir nicht einfach Freiheiten, sondern erarbeite sie mir. Ich mag nicht Leute vor den Kopf zu stoßen, auch nicht wenn sie Idioten sind. Es macht mich glücklicher, wenn ich Freiheiten zugestanden bekomme, weil die Leute erkennen, dass das in Ordnung ist.

Deswegen beschäftigt mich der Rock so sehr historisch, anthropologisch, psychologisch und philosophisch. Mit Wissen entwickle ich die Argumente für meine Überzeugungsarbeit im Konsens mit den gesellschaftlichen Kräften. So kann ich beides sein, Individuum und Gesellschaftstier. Ein jedes Ding zu seiner Zeit.

Übrigens bedeutet „breaking tolerance“ etwa besondere Toleranz, ähnlich so wie „breaking news“ eben besondere Nachrichten sind. Ich breche nicht mit Toleranz, genauso wie CNN nicht mit Nachrichten bricht.

Offline MAS

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Re: Breaking Tolerance
« Antwort #13 am: 27.04.2017 12:15 »
Also Hajo,
meine Schwiegermutter lebt nicht nur im Viertel, sie bewohnt auch eine Etage im Haus. Sie genießt ihren sozialen Status, und sie möchte ihre Kontakte zu Nachbarn auf einem bestimmten Niveau halten.

Ein solches Verhalten ist in uns als Rudeltiere angelegt. Selbst Querdenker und Revolutionäre macht da Kompromisse, wo sie die Gesellschaft brauchen. Und auch ich nehme mir nicht einfach Freiheiten, sondern erarbeite sie mir. Ich mag nicht Leute vor den Kopf zu stoßen, auch nicht wenn sie Idioten sind. Es macht mich glücklicher, wenn ich Freiheiten zugestanden bekomme, weil die Leute erkennen, dass das in Ordnung ist.

Deswegen beschäftigt mich der Rock so sehr historisch, anthropologisch, psychologisch und philosophisch. Mit Wissen entwickle ich die Argumente für meine Überzeugungsarbeit im Konsens mit den gesellschaftlichen Kräften. So kann ich beides sein, Individuum und Gesellschaftstier. Ein jedes Ding zu seiner Zeit.

Übrigens bedeutet „breaking tolerance“ etwa besondere Toleranz, ähnlich so wie „breaking news“ eben besondere Nachrichten sind. Ich breche nicht mit Toleranz, genauso wie CNN nicht mit Nachrichten bricht.


Danke, Holger, für die Antwort!

Und ja:
Zitat
Es macht mich glücklicher, wenn ich Freiheiten zugestanden bekomme, weil die Leute erkennen, dass das in Ordnung ist.
Mich auch!

LG aus dem ICE nach Berlin!
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Offline BerlinerKerl

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Re: Breaking Tolerance
« Antwort #14 am: 27.04.2017 14:17 »
Dann gute Reise nach Berlin. Auf das du in keinen Bahnstau kommst.
Viel Spass.
Ich emanzipiere mich, wer kommt mit?


 

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