Autor Thema: Diese Freund*innen wollen sich nicht festlegen  (Gelesen 12070 mal)

Offline GregorM

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Re: Diese Freund*innen wollen sich nicht festlegen
« Antwort #15 am: 12.05.2017 19:27 »
Ich dachte schon, dass man hier nicht durchschnittlich sein möchte.

Gruss
Gregor
Gruß
Gregor

rockability

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Re: Diese Freund*innen wollen sich nicht festlegen
« Antwort #16 am: 12.05.2017 19:54 »
... und die Stabheuschrecke ist dann etwas zwischen Pflanze und Insekt, und die Erde ist eine Scheibe, weil ich ihre Krümmung nicht erkennen kann.
Alles klar!

Gruß,
Jo
Hallo Jo,

dazu müssten wir Stabheuschrecken befragen, als was sie sich sehen/bezeichnen. Für die Fressfeinde und Beute ist eine Stabheuschrecke solange ein Blatt, bis sie gefressen werden oder die Heuschrecke entarnt und gefressen wird. Genauso sind Männer in Röcken, geschminkt oder in High-Heels für die überwiegende Mehrheit erstmal Frauen. Manche werden enttarnt und andere gehen als Frau durch.

Woher wissen wir denn, dass bei den Seepferdchen die Männchen die Jungen gebären, wie allgemein bekannt ist? So könnte doch unter den Seepferdchen ausgehandelt sein, dass immer das Tier, was die Jungen austrägt/Eier legt, das Weibchen ist und damit genau umgekehrt ist, als wie wir Menschen es festgelegt haben.

Offline Jo 7353

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Re: Diese Freund*innen wollen sich nicht festlegen
« Antwort #17 am: 12.05.2017 20:32 »
Mann und Frau sind soziale Konstrukte.
Mein Penis ist kein soziales Konstrukt.
Wenn Ihr für Euer soziales Konstrukt Wörter braucht, dann mißbraucht nicht biologisch sinnvolle Begriffe!

Gruß,
Jo
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Offline Jo 7353

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Re: Diese Freund*innen wollen sich nicht festlegen
« Antwort #18 am: 12.05.2017 20:35 »
dazu müssten wir Stabheuschrecken befragen, als was sie sich sehen/bezeichnen.
Dann sprich bitte nicht mehr von Pflanzen, bevor Dir nicht eine gesagt hat, daß sie eine Pflanze ist!

Jo
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Offline Jo 7353

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Re: Diese Freund*innen wollen sich nicht festlegen
« Antwort #19 am: 12.05.2017 20:52 »
Ja, wenn man sie nicht erkennen kann und sich nicht traut, seine Erkenntnis zu erweitern, ist die Erde für einen eine Scheibe. Der Stabheuschrecke ist es bestimmt recht so, dass ihre Fressfeinde sie für eine Pflanze halten.
Das änder aber nichts an ihrem Sein.

Gruß,
Jo
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rockability

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Re: Diese Freund*innen wollen sich nicht festlegen
« Antwort #20 am: 12.05.2017 23:16 »
Mann und Frau sind soziale Konstrukte.
Mein Penis ist kein soziales Konstrukt.
Wenn Ihr für Euer soziales Konstrukt Wörter braucht, dann mißbraucht nicht biologisch sinnvolle Begriffe!

Gruß,
Jo
Was ist denn an dem Begriff Penis biologischso sinnvoll? Es würde nichts an der Funktionalität ändern, wenn man den Penis wie den weilbiche Teil, als Klitoris benennen würde. Was anderes ist es im Grunde nicht. Man verwendet für Pobacken schließlich auch keine zwei verschiedene Wörter, oder für Brüste.

Der Penis und die Vagina sind daher sprachlich schon soziale Kontrukte und weil Hebammen daran das Geschlecht einschreiben.

Offline MAS

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Re: Diese Freund*innen wollen sich nicht festlegen
« Antwort #21 am: 13.05.2017 00:07 »
Ja, wenn man sie nicht erkennen kann und sich nicht traut, seine Erkenntnis zu erweitern, ist die Erde für einen eine Scheibe. Der Stabheuschrecke ist es bestimmt recht so, dass ihre Fressfeinde sie für eine Pflanze halten.
Das änder aber nichts an ihrem Sein.

Gruß,
Jo

Das Dumme ist nur, dass das Sein der Dinge unser Dasein weniger bestimmen als unser Für-das-Sein-halten. Evtl. stimmt es mit dem Sein der Dinge überein, evtl. nicht, aber wie sollen wir das letztlich überprüfen, also wirklich letztgültig?

LG, Micha

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rockability

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Re: Diese Freund*innen wollen sich nicht festlegen
« Antwort #22 am: 13.05.2017 01:02 »
Jo meint damit, dass die Stabheuschrecke sich nie zu einem Blatt verändern wird, auch wenn sie so aussieht  (Das ändert  nichts an ihrem Sein.). Eigentlich sieht sie wie ein Zweig aus.

Offline DesigualHarry

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Re: Diese Freund*innen wollen sich nicht festlegen
« Antwort #23 am: 13.05.2017 07:16 »
Hallo!

Wenn man den Durchschnitt als Maßstab für das Menschsein hernimmt, wird es immer Leute geben müssen die unter diesem Schnitt liegen. Gleichzeitig ist aber auch über dem Durchschnitt zu liegen mit vielen persönlichen Einschränkungen verbunden. Man will ja über dieser von der Gesellschaft gezogenen Linie sein....

So hört man andauernd die Leute sagen "ich muß" so tun weil es die Gesellschaft will, und nicht "ich kann" so tun weil ich mir selbst Genüge.

Offline Barefoot-Joe

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Re: Diese Freund*innen wollen sich nicht festlegen
« Antwort #24 am: 13.05.2017 08:05 »
Hallo Micha,

Zitat
Das Dumme ist nur, dass das Sein der Dinge unser Dasein weniger bestimmen als unser Für-das-Sein-halten.

Unser Dasein wird eigentlich ganz alleine durch uns selbst, durch das "Sein" bestimmt. Unser äußerer Anschein ist etwas, das das Dasein von anderen mitbestimmen kann, wenn sie es zulassen. Wie die Stabheuschrecke nutzen wir es, um die Reaktionen von anderen zu beeinflussen. DEREN Reaktionen und DEREN äußerer Anschein wird zu uns zurückreflektiert und nur wenn wir dieses Feedback aufnehmen und verarbeiten, bestimmt es unser Dasein.

Ich bin ein Mensch mit Irritationshintergrund.

Normality is a paved road: it’s comfortable to walk, but no flowers grow. - Vincent van Gogh

Offline Barefoot-Joe

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Re: Diese Freund*innen wollen sich nicht festlegen
« Antwort #25 am: 13.05.2017 08:09 »
Jo meint damit, dass die Stabheuschrecke sich nie zu einem Blatt verändern wird, auch wenn sie so aussieht  (Das ändert  nichts an ihrem Sein.). Eigentlich sieht sie wie ein Zweig aus.

Stimmt. Aber das liegt daran, weil man Mimikry und Gender nicht gleichsetzen kann. Mimikry ist Instinkt, Gender ein soziales Konstrukt. Wenn man etwas gleichsetzen wollte, dann müsste man Mimikry und Sex (also bioliogisches Geschlecht) gleichsetzen, denn beides ist von Natur aus gegegen und normalerweise nicht änderbar.  Die Stabheuschrecke verkleidet sich ja nicht als Blatt, weil sie gerne eins sein will, sondern sie sieht von Natur aus wie ein Blatt aus, weil das ihre Überlebenschancen erhöht.
Ich bin ein Mensch mit Irritationshintergrund.

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Offline MAS

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Re: Diese Freund*innen wollen sich nicht festlegen
« Antwort #26 am: 13.05.2017 08:26 »
Hallo Micha,

Zitat
Das Dumme ist nur, dass das Sein der Dinge unser Dasein weniger bestimmen als unser Für-das-Sein-halten.

Unser Dasein wird eigentlich ganz alleine durch uns selbst, durch das "Sein" bestimmt. Unser äußerer Anschein ist etwas, das das Dasein von anderen mitbestimmen kann, wenn sie es zulassen. Wie die Stabheuschrecke nutzen wir es, um die Reaktionen von anderen zu beeinflussen. DEREN Reaktionen und DEREN äußerer Anschein wird zu uns zurückreflektiert und nur wenn wir dieses Feedback aufnehmen und verarbeiten, bestimmt es unser Dasein.



Jetzt wird es auch für mich kompliziert, lieber Joe. Ich lese Deinen Beitrag als ein Plädoyer für eine Sichtweise des Daseins als Vernetzung. Stimmt das?

Du bist aber nicht vom Daseins-Begriff Martin Heideggers beeinflusst, oder? Bei ihm gehört zum Dasein Bewusstsein, zum Sein nicht unbedingt. Aber ich verstehe ihn nicht so ganz.

Was bei bei der Überlegung aber wieder einfällt: Wir denken ja in Sprache, in Wörtern. Wortbedeutungen können wir enger oder weiter fassen. Jo versteht "Mann" und "Frau" als rein biologische Begriffe, Rockability als rein soziologische. Soziologisch oder psychosozial ist es richtig, dass wir unsere Identität und auch die Identitäten, die wie anderen zuschreiben, mit anderen abgleichen, parallelisieren. Mit den Identiäten als Mann oder Frau schwingt so vieles mit: aufgeteilte biologische Rollen bei der Reproduktion, damit verbunden unterschiedliche Rollen bei der Aufzucht der Nachkommen, unterschiedliche hierarchische Ebenen in der Gesellschaft, unterschiedliche Kleidungsvorschfriften usw. usf jeweils je nach Gesellschaftlich unterschiedlich bis auf - und da gebe ich Jo Recht - bei der Reproduktion. Nur würde ich nicht so weit gehen wie Jo und "Mann" und "Frau" auf die Reproduktionsfunktion zu reduzieren. Da wir Menschen durch unsere jeweilige Sozialisation ja in Denkgewohnheiten hinein erzogen wurden, ist das, was wir Denken für uns Wirklichkeit, auch wenn wir je nach Sozialisation verschiedenes denken. Da setzt dann der Dialog ein, wenn wir uns über diese Unterschiede hinweg verständigen wollen. Wenn wir aber die gesamte menschliche Kultur auf Biologismen reduzieren, bleibt nicht viel - erst recht nicht vom religiösen Glauben, der Jo doch auch wichtig ist.

LG!
Micha
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Offline Jo 7353

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Re: Diese Freund*innen wollen sich nicht festlegen
« Antwort #27 am: 13.05.2017 11:02 »
Das Dumme ist nur, dass das Sein der Dinge unser Dasein weniger bestimmen als unser Für-das-Sein-halten.
Es bestimmt nicht unser Dasein, sondern unser Denken und das daraus folgende Handeln, und das ist so dumm, daß man dagegen vorgehen sollte, statt es zu verstärken.

Gruß,
Jo
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Offline Jo 7353

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Re: Diese Freund*innen wollen sich nicht festlegen
« Antwort #28 am: 13.05.2017 11:09 »
Was ist denn an dem Begriff Penis biologischso sinnvoll? Es würde nichts an der Funktionalität ändern, wenn man den Penis wie den weilbiche Teil, als Klitoris benennen würde.
Der Penis hat eine biologische Funktion, die eine Klitoris nicht ausfüllen kann. Diese Funktion ist für die Menschen so bedeutend, daß eine sprachliche Trennung sinnvoll ist.

Der Penis und die Vagina sind daher sprachlich schon soziale Kontrukte und weil Hebammen daran das Geschlecht einschreiben.
Umgekehrt! Die Geschlechtsorgane sind Gegebenheiten, auf die manche Menschen unterschiedliche , sinnvolle und unsinnige soziale Konstrukte aufbauen.

Gruß,
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Offline Jo 7353

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Re: Diese Freund*innen wollen sich nicht festlegen
« Antwort #29 am: 13.05.2017 11:16 »
Stimmt. Aber das liegt daran, weil man Mimikry und Gender nicht gleichsetzen kann. Mimikry ist Instinkt, Gender ein soziales Konstrukt. Wenn man etwas gleichsetzen wollte, dann müsste man Mimikry und Sex (also bioliogisches Geschlecht) gleichsetzen, denn beides ist von Natur aus gegegen und normalerweise nicht änderbar.  Die Stabheuschrecke verkleidet sich ja nicht als Blatt, weil sie gerne eins sein will, sondern sie sieht von Natur aus wie ein Blatt aus, weil das ihre Überlebenschancen erhöht.
Richtig, und Gender ist ein überflüssiges in sich widersprüchliches, also unsinniges Denkschema, während das biologische Geschlecht dagegen eine wichtige Rolle im menschlichen Leben hat.

Gruß,
Jo
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