Autor Thema: Vom Anfang bis in den Alltag  (Gelesen 7620 mal)

Offline DesigualHarry

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Vom Anfang bis in den Alltag
« am: 12.06.2017 21:44 »
Hallo!

Was verleiht einem dazu als Mann in der kürzeren Geschichte unserer Gesellschaft einen Rock zu tragen? Was war am Anfang dieser Entscheidung, ist dieses Etwas immer noch Anwesend auch nach Jahren des Rocktragens im Alltag? Ist es gar intensiver geworden?  Ist es gar die Sehnsucht nach Intensiveren, lieblicheren Gefühlen, die im Mann unserer Gesellschaft nicht vorhanden zu sein scheinen? Ist das Schwingen eines leichten, weiten Rockes ein besserer Zugang zu der Unerforschten Innenwelt, als die vergleichsweise steife Jeans?

Ist es der Wunsch seinem Körper angenehmere und mehr Körpergerechtere Kleidung anzuvertrauen, indem man von der Vielzahl an unterschiedlichen Möglichkeiten im Bereich Röcke, Kleider und Beinkleider wie Leggins und Strumpfhosen gebrauch macht, statt einfach nur das aus der Massenproduktion zu nehmen? Ist es der Wunsch seinem Körper längerfristig diese, vielleicht nur kleine Möglichkeit zur Verfügung zu stellen.

Ist es gar die Erfahrung im Zwischenmenschlichen Bereich, die man mit dieser Kleidung macht, weil man auf einmal sehr viel mehr Gefühle war nehmen kann? Ist es ein sich besser in den Nächsten Einfühlen können, wird man dadurch sensibel? Traut man sich überhaupt so tief in sich hineinfühlen? Oder ist die Angst größer dadurch ein "Softie" zu werden?

Wie ist das aber alles schließlich Wahrnehmbar  als Mann, ab wann spüre ich die Grenze, wo kommt der abertausende alte Gengesteuerte Mann im Gehirn und haut einem mit dem Hammer alles nieder? Oder gibt es in etwa gar nicht...

Hat die Faszination von Rock oder Kleid tragen den darin wohnenden Mann als solches zerstört? Oder hat es in gar Menschlich und Gesellschaftlich in ein neues höherwertigeres Zeitalter katapultiert? Erlebt der Mann als solches dadurch einen Sinneswandel, vom zerstörerischen Krieger hin zum Beschützenden Held? Oder kann ein Mann nur mit einer Waffe in der Hand Rock tragen...

Oder geht es nach all den Jahren einfach bloß darum "einen Rock zu tragen" ganz ohne Zusätzlichen "Gedankenmist"?...wozu aber dann der Aufwand?....


Online JJSW

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Re: Vom Anfang bis in den Alltag
« Antwort #1 am: 13.06.2017 07:02 »
Lieber Harry

Herzlichen Dank für Deinen schönen Artikel.
Ähnliche Enpfindungen und Gedanken habe ich zum Teil auch, wenn ich Röcke trage.
Begonnen hab ich im August 2012, als ich mir im Internet 3 Sarongs bestellte.
Als ich mir den Sarong umwickelte, spürte ich eine Leichtigkeit, ein sanftes Streichen des feinen Stoffes um die Beine.Ein angenehmeres Kleidungsstück hatte ich vorher nie getragen.
Keine Hose konnte mir diese Empfindung geben und sei sie noch so kurz..
Im Herbst war es dann doch zu kühl, doch im nächsten Sommer trug ich wieder meine Sarongs.
Im August 2015 meldete ich mich hier an, kaufte mir wärmere Röcke für Herbst und Winter und trage seitdem das ganze Jahr in der Freizeit meine Röcke.
Zum angenehmen, bequemen Kleidungsstück kam die Freude an der Variation des Rockes: Länge, Weite, Material, Farben, Kleider usw.

Hosen tragen bedeutet für mich:
Funktionieren, Dienst, Pflicht, Routine, Einfalt.

Röcke tragen bedeutet:
Leben, Genuß, Entspannung, Muße, Vielfalt.

wo kommt der abertausende alte Gengesteuerte Mann im Gehirn und haut einem mit dem Hammer alles nieder? Oder gibt es in etwa gar nicht...

Der hat sich bis jetzt nicht gemeldet. Vielleicht traut er sich nicht ;)

Ich meine, das ich mich als Mann, bzw. als Mensch besser fühle im Rock, meinem Selbstbewußtsein hat es nur gut getan.

Oder geht es nach all den Jahren einfach bloß darum "einen Rock zu tragen" ganz ohne Zusätzlichen "Gedankenmist"?...wozu aber dann der Aufwand?....

So siehts aus. Ich trage meine Röcke einfach aus purer Freude.
Ohne Gedanken an diese ewig wiederkehrenden Diskussionen hier über Religion, Genderfragen, die Rolle der Männer oder Frauen...
Aus diesen Themen halte ich mich inzwischen weitgehend heraus, ich will Euch da nicht stören und wünsche weiterhin frohes Diskutieren.

Da ich en Freund von Bildern bin und nicht von langen Worte stelle ich mal wieder ein Bild ein. Hier im offenen Bereich.
Einmal vom August 2012 im blauem Sarong und von Gestern 12. Juni 2017 im dunkellila Wickelrock.

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Rocktragen ist einerseits für mich alltäglich, andererseits immer wieder etwas Besonderes.
Das Kribbeln aus der Anfangszeit ist immer noch da. Es hat sich aber vom Bammel, der Aufgeregtheit zu einem ganz angenehmen Gefühl weiterentwickelt, das ich nicht so richtig beschreiben kann.

Als ich gestern abend im Wickelrock unterwegs war, war es mir völlig egal ob ich Zustimmung, Ablehnung oder Nichtbeachtung erhielt.
Es ging mir einfach darum, im Rock rauszugehen. Eine schöne kleine Flucht aus dem Alltagstrott. Dazu muß der Rock schön farbenfroh sein :)
Und meinen Sarong aus der Anfangszeit habe ich immer noch. Auch den werde ich sicher bald wieder mal tragen.

Das waren nun meine Gedanken hinzu
Gruß
Jürgen
Laßt Euch nicht von Zweifeln plagen
und genießt das Röcketragen

Offline MAS

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Re: Vom Anfang bis in den Alltag
« Antwort #2 am: 13.06.2017 08:07 »
Lieber Harry,

meine eigene Rockgeschichte habe ich ja schon mehrmals erzählt. Soll ich sie wirklich wiederholen?

Deine Formulierung mit dem Katapultieren in ein höhere Zetalter gefällt mir.

Rocktragen ist für mich sehr angenehm in physischer wie in psychischer Hinsicht. Mit nackten Beinen empfinde ich Röcke als luftig, mit Leggins/Strumpfhosen darunter bei kühlen Temperaturen als angenehm warm und weich.

Psychisch fühle ich mich den Frauen mit all den ihnen stereotyp unterstellten Eigenschaften näher, und doch bin ich ein normaler Mann geblieben. Die so empfundene Ergänzung der Gegensätze empfinde ich als eine Art Menschwerdung oder Heilwerdung.

Zugleich fühle ich mich selbstbewusster, stärker und auch etwas stolz, weil es ja doch Widerstände, nciht zuletzt in mir selbst, zu überwinden galt.

LG, Micha
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Offline DesigualHarry

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Re: Vom Anfang bis in den Alltag
« Antwort #3 am: 13.06.2017 10:09 »
Hallo!

Mir geht es hier nicht so sehr darum, lieber Michael, seine Rockgeschichte erneut niederzuschreiben, sondern vielmehr sich selbst zu hinterfragen was mit einem "geschieht" wenn er längerfristig Rock trägt. Jürgen hat da für mich schon sehr Interessante Zeilen geschrieben!

Ich hatte eigentlich gehofft mal wenigstens hier  von dieser ewigen Grundsatzdiskussionen  weg zu kommen, mal die Diskussionen in ganz andere neue Richtungen zu bekommen.

Kein Interesse?


Offline MAS

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Re: Vom Anfang bis in den Alltag
« Antwort #4 am: 13.06.2017 14:08 »
Hallo!

Mir geht es hier nicht so sehr darum, lieber Michael, seine Rockgeschichte erneut niederzuschreiben, sondern vielmehr sich selbst zu hinterfragen was mit einem "geschieht" wenn er längerfristig Rock trägt. Jürgen hat da für mich schon sehr Interessante Zeilen geschrieben!

Ich hatte eigentlich gehofft mal wenigstens hier  von dieser ewigen Grundsatzdiskussionen  weg zu kommen, mal die Diskussionen in ganz andere neue Richtungen zu bekommen.

Kein Interesse?

Aber genau das habe ich doch gemacht, Harry, beschrieben, was geschieht usw.

 ???

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Offline DesigualHarry

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Re: Vom Anfang bis in den Alltag
« Antwort #5 am: 13.06.2017 18:22 »
Hallo!

Na gut, lieber Michael, wenn du, und die anderen Mitglieder nicht mehr dazu zu sagen haben, dann verstehe ich das. Dann wird es für mich langsam Zeit mir andere Möglichkeiten zu suchen mich weiterzuentwickeln, denn das wird hier für mich aufgrund immer gleicher Diskussionen und  Grundsatzdiskussionen immer schwerer.

Liebe Grüße Harry!

Offline cephalus

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Re: Vom Anfang bis in den Alltag
« Antwort #6 am: 13.06.2017 19:35 »
Hallo Harry,
ich glaube nicht, dass der Rock etwas mit einem macht, einen verändert.
Ich denke erst, wenn man diesen Machomann überwunden hat, offener geworden ist und entsprechend selbstsicher und was noch alles in den Themenbereich gehört, schaft man überhaupt erst sich draußen, öffentlich in einem Rock zu zeigen.
Je weiter man in dieser Entwicklung gekommen ist, umso leichter, offener und vielfältiger wagt man sich zu kleiden und sich in immer neue Situationen begeben.

Ab der ersten Idee einen Rock zu tragen ist viel Zeit vergangen, bis überhaupt der Gedanke aufkam, es nicht heimlich zu machen. Danach vergingen nochmals zehn Jahre, bis mich die ersten Menschen im Rock sahen.
Nicht der Rock hat mich verändert, sondern meine Veränderung hat den Rock ermöglicht.

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Cephalus

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Re: Vom Anfang bis in den Alltag
« Antwort #7 am: 13.06.2017 20:03 »
Wenn ich auf die vergangenen drei Jahre zurück schaue, erkenne ich eine Wechselwirkung zwischen dem Tragen von Röcken und der Entwicklung meiner Persönlichkeit. Nach dem ersten Schritt in die Öffentlichkeit ging es beinahe Schlag auf Schlag von unauffälligen Jeansrock bis zum auffälligen Dirndl. Parallel dazu ist mein Selbstbewusstsein gestiegen und als Folge davon traue ich mir mehr zu. Nicht alleine im Bezug auf das Tragen von männeruntypischer Kleidung sondern auch beim Umgang mit Menschen und unbekannten Situationen. Nicht dass ich jede Situation meistere, aber ich kann jetzt offener auf andere Leute zugehen.
Herr, ich danke Dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele. (Psalm 139,14)

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Offline Erwin

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Re: Vom Anfang bis in den Alltag
« Antwort #8 am: 13.06.2017 20:28 »
Schön zwei dieser Fotos zusammen. Auch sehr schön wie du das in deinem Text hatte präsentiert. Wir haben alle unsere eigene Geschichte. Und wir sind, wie es genannt wird, eine Menge Mut um uns zu unterscheiden vom Rest von der Welt. Da über kann man nur stolz sein.
Jeder Mensch ist einzigartig und doch sehen wir alle gleich aus. Wir sind alle menschliche Wesen. Wozu also die Unterscheidung zwischen uns und ihnen?

Offline mario72

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Re: Vom Anfang bis in den Alltag
« Antwort #9 am: 13.06.2017 20:33 »
Da möchte ich mich auch mal irgendwie mit einbringen 😊
Mein erstes mal im Kleid, da war ich 8 oder 9 Jahre alt, damals wollte ich zum Fasching ein Mädchen machen. Von da an bis heute war es ein langer und nicht leichter weg. Die erste Jahre heimlich nur zu Hause. Dann später mit der ersten partnerin nur dort zu Hause, sie wusste es und hat es akzeptiert. Nochmal viele Jahre später dann wieder mal Fasching und ich ausgenutzt und komplett gestylt dahin, war einfacher als gedacht.
Ab da war ich soweit öfter im Rock auf die Straße zu gehen.
Was dabei mit mir passiert ist, nun ich habe Selbstbewusstsein entwickelt, in mir bis dahin unbekanntem ausmaß.
Mittlerweile mit neuer Partnerin geht es sogar zusammen raus.
Das tragegefühl und so weiter brauch ich nicht beschreiben, das kennt jeder von uns.
Für mich wichtig ist eben die Änderung meiner psyche. Ich fühl mich befreit von allen auferlegten zwängen.
Gruß Mario  
Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. 
Albert Einstein, 14.03.1879 - 18.04.1955

Offline MAS

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Re: Vom Anfang bis in den Alltag
« Antwort #10 am: 13.06.2017 21:51 »
Hallo!

Na gut, lieber Michael, wenn du, und die anderen Mitglieder nicht mehr dazu zu sagen haben, dann verstehe ich das. Dann wird es für mich langsam Zeit mir andere Möglichkeiten zu suchen mich weiterzuentwickeln, denn das wird hier für mich aufgrund immer gleicher Diskussionen und  Grundsatzdiskussionen immer schwerer.

Liebe Grüße Harry!

Wie man sich täuschen kann, lieber Harry.

Ich dachte nämlich, das mein kleiner Text:

"Deine Formulierung mit dem Katapultieren in ein höhere Zetalter gefällt mir.

Rocktragen ist für mich sehr angenehm in physischer wie in psychischer Hinsicht. Mit nackten Beinen empfinde ich Röcke als luftig, mit Leggins/Strumpfhosen darunter bei kühlen Temperaturen als angenehm warm und weich.

Psychisch fühle ich mich den Frauen mit all den ihnen stereotyp unterstellten Eigenschaften näher, und doch bin ich ein normaler Mann geblieben. Die so empfundene Ergänzung der Gegensätze empfinde ich als eine Art Menschwerdung oder Heilwerdung.

Zugleich fühle ich mich selbstbewusster, stärker und auch etwas stolz, weil es ja doch Widerstände, nciht zuletzt in mir selbst, zu überwinden galt."

die gefallen würde.

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Offline DesigualHarry

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Re: Vom Anfang bis in den Alltag
« Antwort #11 am: 13.06.2017 23:45 »
Lieber Michael!

Wie kommst du darauf dass mir dein Text nicht gefallen würde? Ich schrieb ja "wenn du, und die anderen Mitglieder nicht mehr dazu zu sagen haben"

Ich kenne dich ja inzwischen hier auf diese Weise doch schon eine Weile, ich kenne deine Meinung, deine Art und deine Lebensgeschichte, und ich empfinde dich als einen sympathischen Zeitgenossen und, ja als einen guten Freund.

Hier in diesem Thread hatte ich aber etwas vor, was anscheinend doch sehr wenige Menschen auch so empfinden wie ich.
Ich wollte einfach viel tiefer in die Materie vordringen, weil ich bei mir persönlich doch schon sehr oft die Grenzen meines Empfindens verschieben musste, weil ich immer tiefere Einblicke in immer feineren Abläufe erkennen kann. Ich empfinde bei den Themen die du mit Nico immer wieder durcharbeitest, gibt es für mich nichts mehr neues. Es langweilt mich doch schon sehr. Ich habe auch keine Ambitionen Nico etwas zu schreiben, wenn er alles was ich schreibe für falsch erklärt. Mir wird dazu meine Zeit langsam zu schade.

Es ist für mich O.K. wenn du das alles nicht so empfinden kannst, ich würde dir das niemals übel nehmen. Wenn ich schreibe "das ich mir andere Möglichkeiten suche um mich weiterzuentwickeln" bedeutet das für mich auch weiterhin dass ich dich als sympathischen Zeitgenosse und Freund empfinde.

Liebe Grüße!

Offline MAS

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Re: Vom Anfang bis in den Alltag
« Antwort #12 am: 13.06.2017 23:53 »
Lieber Michael!

Wie kommst du darauf dass mir dein Text nicht gefallen würde? Ich schrieb ja "wenn du, und die anderen Mitglieder nicht mehr dazu zu sagen haben"

Ich kenne dich ja inzwischen hier auf diese Weise doch schon eine Weile, ich kenne deine Meinung, deine Art und deine Lebensgeschichte, und ich empfinde dich als einen sympathischen Zeitgenossen und, ja als einen guten Freund.

Hier in diesem Thread hatte ich aber etwas vor, was anscheinend doch sehr wenige Menschen auch so empfinden wie ich.
Ich wollte einfach viel tiefer in die Materie vordringen, weil ich bei mir persönlich doch schon sehr oft die Grenzen meines Empfindens verschieben musste, weil ich immer tiefere Einblicke in immer feineren Abläufe erkennen kann. Ich empfinde bei den Themen die du mit Nico immer wieder durcharbeitest, gibt es für mich nichts mehr neues. Es langweilt mich doch schon sehr. Ich habe auch keine Ambitionen Nico etwas zu schreiben, wenn er alles was ich schreibe für falsch erklärt. Mir wird dazu meine Zeit langsam zu schade.

Es ist für mich O.K. wenn du das alles nicht so empfinden kannst, ich würde dir das niemals übel nehmen. Wenn ich schreibe "das ich mir andere Möglichkeiten suche um mich weiterzuentwickeln" bedeutet das für mich auch weiterhin dass ich dich als sympathischen Zeitgenosse und Freund empfinde.

Liebe Grüße!

Oh, danke, lieber Harry!

Ja, es dreht sich maches im Kreise. Vielleicht habe ich die Hoffung, Nico oder am anderen Ende Ce irgendwann zu verstehen und mich ihnen verständlich zu machen. Da treibt mich ein Trieb, als könnte ich dadurch die Welt retten.

Was mich angeht, weiß ich allerdings kaum, was über Menschwerdung und Ganz- oder Heilwerdung durch das Rocktragen noch mehr kommen soll. Vielleicht ein Übermensch zu werden? Das strebe ich aber eigentlich nicht an.

Vielleicht verstehe ich ja aber auch noch, worauf Du hinauswillst!

In Freundschaft!
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Offline Barefoot-Joe

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Re: Vom Anfang bis in den Alltag
« Antwort #13 am: 14.06.2017 00:06 »
Hallo Micha,

Zitat
Rocktragen ist für mich sehr angenehm in physischer wie in psychischer Hinsicht. Mit nackten Beinen empfinde ich Röcke als luftig, mit Leggins/Strumpfhosen darunter bei kühlen Temperaturen als angenehm warm und weich.

Psychisch fühle ich mich den Frauen mit all den ihnen stereotyp unterstellten Eigenschaften näher, und doch bin ich ein normaler Mann geblieben. Die so empfundene Ergänzung der Gegensätze empfinde ich als eine Art Menschwerdung oder Heilwerdung.

Zugleich fühle ich mich selbstbewusster, stärker und auch etwas stolz, weil es ja doch Widerstände, nciht zuletzt in mir selbst, zu überwinden galt."

Ich kann deine Worte sehr gut nachvollziehen, sie könnten auch von mir sein. :)

Das Rocktragen ist im Grunde ein äußerer Ausdruck für eine innere "Ergänzung" durch einen femininen Anteil, der lange Zeit unterdrückt wurde. Er hat den männlichen Anteil nicht verdrängt, sondern ergänzt und mich als Mensch sozusagen komplettiert. Ich kann für meine Frau heute nicht nur der Mann sein, sondern auch eine Freundin, denn der feminine Anteil kann Dinge, die der männliche Anteil nicht kann (und die er sogar vehement ablehnt) - Spaß an Mode haben, Shoppen gehen, über Kosmetik reden, in der Parfümerie stöbern, Schmuck aussuchen oder einfach nur zuhören.  Meine Frau und ich waren heute bspw. shoppen und hatten viel Spaß dabei - etwas, das vor ein paar Jahren noch völlig unmöglich war. Damals weigerte sich meine Frau, mich überhaupt mitzunehmen, weil sie einfach nicht in Ruhe shoppen gehen konnte, wenn sie wußte, dass ich irgendwo auf sie warte oder sie sich zu einer bestimmten Zeit wieder mit mir treffen muss. Denn zusammen mit mir nach Klamotten zu stöbern, war unmöglich - mein männlicher Anteil findet das stinklangweilig und kann damit nichts anfangen. Heute lehnt er sich entspannt zurück und läßt den weiblichen Anteil machen. Das kehrt sich problemlos um, sobald eine Spinne gefangen oder eine Spülmaschine repariert werden muss. ;)
Ich bin ein Mensch mit Irritationshintergrund.

Normality is a paved road: it’s comfortable to walk, but no flowers grow. - Vincent van Gogh

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Re: Vom Anfang bis in den Alltag
« Antwort #14 am: 14.06.2017 09:08 »
Hi Joe,

die Einteilung in männliche und weibliche Anteile ist mir immer weniger wichtig. Anfänglich war ich überrascht über meine weiblichen Anteile, mittlerweile habe ich mich an sie gewöhnt. Ich interfrage nicht mehr, ob dieses oder jene Facette meiner Persönlichkeit zur männlichen oder weiblichen Seite gehört. Für mich gehört das alles untrennbar zusammen und ist nicht unbedingt fein säuberlich voneinander zu unterscheiden. Beide Seiten möchte ich nicht mehr missen.

Ein wenig mehr in die Welt der Frauen einzutauchen hilft mir sehr bei dem Verständnis für Frauen und erweitert meinen geistigen Horizont. Die Welt des Mannes kenne ich seit Jahrzehnten von innen, es ist sehr hilfreich, diese Welt ein Stück weit von außen zu sehen (aus einer weiblichen Sichtweise).

LG
Hajo
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