Autor Thema: Männer in Röcken Das modische Tabu  (Gelesen 17449 mal)

rockability

  • Gast
Re: Männer in Röcken Das modische Tabu
« Antwort #15 am: 13.06.2017 22:55 »
Hallo Holger,

der Artikel ist aus dem Jahr 2012 als die Männerrockwelle so allmählich wieder abebte und Landiger sein Geschäft wenig später schlossen. Ende der 90er haben einige Hersteller gutes Geld mit Männerröcken verdient, obwohl gleichzeitig die Gesellschaft noch nicht an Männern in Röcken gewöhnt war, wie heute zum teil.

Darum geht es in dem Artikel. Dass er sich bisher nicht durchgesetzt hat, auch zu Zeiten, wo die Chancen gut standen. Aus einem Interview von Robert Landinger weiß ich, dass er das selber sagte, dass er anfangs mal ausgelacht wurde oder Sprüche zu hören bekam. Ich meine, dass daraus der Artikel in der 3. Person handelt.
Warum sollte man auch verschweigen, dass es keine Gelächter von dummen Menschen gibt? Soll man das Verschweigen und Etikettenschwindel betreiben, wie vor dem Autoverkauf noch schnell den Tacho runtergeschraubt oder die Abgaswerte manipuliert?
Der Artikel war zu der Zeit eher ein Gegenwartszeuge und heute ein Zeitzeuge, als eine Hommage, dass Männer Röcke tragen sollen.

Das ist ein wahrschein gutgemeinter Artikel, aber schon die Überschrift schreckt ab, weil sie den Rock zum „modischen Tabu“ erklärt. Dann wird gesagt, dass der Rock „überhaupt nicht en vogue“ ist, dass er „nicht massentauglich ist“
Zu dieser Zeit war er nicht massentauglich.

Zitat
und das der Landinger im Rock “ausgelacht“ wurde. Kein Marketingfehler wird ausgelassen. So wird aus einer guten Absicht Antiwerbung – schade.
Ein Zitat aus einem ehrlichen Interview, hat nix mit Marketingfehler zu tun. Die Zeit wirbt außerdem für keinen Männerrockhersteller. Von daher...

Interessanter finde ich den Focus-Artikel über den Designer Jonathan W. Anderson, der jetzt für UNICLO arbeitet, einem japanischen Label; das sich aktuell in Europa positioniert. Viele meiner Röcke habe ich dort gekauft. In dem Artikel in der Ausgabe vom 13. Mai geht es nicht direkt um Röcke, aber um einen Designer, der auch Mänerröcke gemacht hat und bekannt dafür ist Geschlechtergrenzen aufzuheben.

Yohji Yamamoto? Den meisten Leuten, außer paar Fashionweekvictims sagen beide Namen nichts.
Ich habe mir mal von J.W Anderson einen Hosenrock gekauft aus der Mathematics of Love Collection.
Das Teil kam offiziell 500€. 


Erst mal müssen die Männer ihr Verhältnis zur Mode ganz grundsätzlich weiter entwickeln, bevor man daran denken kann den Männerrock erfolgreicher als Gaultier und Jacobs anzubieten.
Sandra Kurtatle und Robert Landinger waren die erfolgreicheren  im deutschsprachigen Raum, zu einer Zeit, bei denen die Röcke wie warme Semmeln über den Ladenstisch gingen. Ich glaube auch nicht, dass es am Unverständnis der Mode bei Männern liegt. Wenn es um Anzüge und andere Sachen geht, handeln sie ja auch "modisch" und wissen, was zusammen passt und was gut an ihnen aussieht. Für einen Rock sind körperliche Vorausetzungen für Männer sehr maßgeblich.

Dieser Stardesigner könnte der Wegbereiter einer bezahlbaren Unisex-Mode werden, in dessen Fahrwasser ich dem Männerrock einiges zutraue.
Bezweifel ich. 1. Machen diese Designer Designermode und keine Otto-Normal-Alltagsmode 2. machen sich die wenigsten Menschen was aus Designermode. Hauptsache angezogen. 3. gehört J.W. Anderson noch zu den Newcomern, wie Marina Hörmseder und Lena Hoschek oder Alexander Wang, der auch schon Männerröcke designt hat.

rockability

  • Gast
Re: Männer in Röcken Das modische Tabu
« Antwort #16 am: 13.06.2017 22:59 »
Rosa T-Shirt war ein Erfolg. Die Skinny jeans auch.
Das sieht man höchstens an sehr jungen Männern. Und selbst darpber scheiden sich die Geister. In jedem 2. Kommentar steht; "Rosa steht den wenigsten Männern. Und Skinny-Jeans sehen an den meisten Männern fürchterlich aus."

Offline Erwin

  • Senior
  • ***
  • Beiträge: 353
  • Geschlecht: Männlich
  • Jeder Mensch ist einzigartig...
Re: Männer in Röcken Das modische Tabu
« Antwort #17 am: 13.06.2017 23:28 »
Das sieht man höchstens an sehr jungen Männern. Und selbst darpber scheiden sich die Geister. In jedem 2. Kommentar steht; "Rosa steht den wenigsten Männern. Und Skinny-Jeans sehen an den meisten Männern fürchterlich aus."

Ich sehe genugend Männern mit rosa Shirt. Und Skinny-Jeans finde ich bei meistem besser aussehen, als die erschreckliche Regular Jeans. Das ist sehr langweilig. Manchmal sehe ich die Hose hinter „hängen“. (Meinen Sie das?) Das finden ich kein Gesicht. Aber wenn alles fest ist. Ich denke, es ist eine ausgezeichnete Wahl.
Jeder Mensch ist einzigartig und doch sehen wir alle gleich aus. Wir sind alle menschliche Wesen. Wozu also die Unterscheidung zwischen uns und ihnen?

rockability

  • Gast
Re: Männer in Röcken Das modische Tabu
« Antwort #18 am: 13.06.2017 23:41 »
Wir denken da anders als die meisten Männer (und Frauen), Erwin.


Offline Holger Haehle

  • Routinier
  • *****
  • Beiträge: 2.748
  • Geschlecht: Männlich
  • Es gibt nichts Gutes außer man tut es
    • holger.haehle
    • gender_free_universe/
    • holgamaria666/
    • channel/UChU2l88t1kVgVnqlcipAgqQ
Re: Männer in Röcken Das modische Tabu
« Antwort #19 am: 14.06.2017 05:46 »
 Dieser Stardesigner könnte der Wegbereiter einer bezahlbaren Unisex-Mode werden, in dessen Fahrwasser ich dem Männerrock einiges zutraue.
Bezweifel ich. 1. Machen diese Designer Designermode und keine Otto-Normal-Alltagsmode 2. machen sich die wenigsten Menschen was aus Designermode. Hauptsache angezogen. 3. gehört J.W. Anderson noch zu den Newcomern, wie Marina Hörmseder und Lena Hoschek oder Alexander Wang, der auch schon Männerröcke designt hat.

Genau das ist der Punkt. Es geht um Mode fuer den Otto-Normal-Verbraucher. Der Star Designer soll fuer Uniclo bezahlbare Mode machen. Hier in Asien ist Uniclo etwa das was H&M in Europa ist. Dort wollen sie jetzt antreten. Erste Shops gibt es in Berlin und Stuttgart.

Offline Barefoot-Joe

  • Routinier
  • *****
  • Beiträge: 2.601
Re: Männer in Röcken Das modische Tabu
« Antwort #20 am: 14.06.2017 10:09 »
Hallo Holger,

Zitat
Genau das ist der Punkt. Es geht um Mode fuer den Otto-Normal-Verbraucher. Der Star Designer soll fuer Uniclo bezahlbare Mode machen. Hier in Asien ist Uniclo etwa das was H&M in Europa ist. Dort wollen sie jetzt antreten. Erste Shops gibt es in Berlin und Stuttgart.

Ich verstehe nicht, warum wir unbedingt "Männerröcke" brauchen. Der Mann lehnt den Rock ab, weil ein Rock ein feminin besetztes Kleidungsstück ist. Daran ändert auch ein "Männerrock" nichts, der sich von einem "Damenrock" ja nur dadurch unterscheidet, dass er marketingtechnisch als "nur für Männer" positioniert wird. Ich schätze mal, der Anteil derjenigen Männer, die sich nur davon von einem Rock überzeugen lassen, ist sehr gering. Denn das ist immer noch ein Rock und für den Mann und seine Ängste spielt es weniger eine Rolle, für wen der Rock verkauft wurde, sondern, was die Kumpels sagen und die Leute denken, wenn er plötzlich im Rock ankommt. Denn alle anderen wissen ja nicht, dass es ein "Men only" Rock ist. Die Problematik für den Mann ist also letztendlich genau die gleiche wie bei einem beliebigen anderen Rock.

Ich stelle mal die These auf, dass fast jeder, der einen solchen "Männerrock" tragen würde, auch einen "Damenrock" tragen würde - nichts feminines aber bspw. einen Cargorock.

Wir sollten vielleicht Shorts verkaufen, bei denen die Beinröhren bspw. mit Klett gebildet werden. Also praktisch einen Rock mit Klettverschluß, so dass der ängstliche Mann bei Bedarf ganz schnell zwischen Rock und Hose wechseln kann. Das dann explizit als Shorts verkauft (mit entsprechendem kreativem Namen und am Besten mit Bezug zu irgendeiner Extremsportart) würde vielleicht einigen einen sanften Übergang zum Rock erleichtern.
Ich bin ein Mensch mit Irritationshintergrund.

Normality is a paved road: it’s comfortable to walk, but no flowers grow. - Vincent van Gogh

Online high4all

  • Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen. (Psalm 18,30)
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 11.670
  • Geschlecht: Männlich
  • ΙΧΘΥΣ
  • Pronomen: Unwichtig
Re: Männer in Röcken Das modische Tabu
« Antwort #21 am: 14.06.2017 10:38 »
Für einige Männer mag es die Schwellenangst vor dem Rock absenken, wenn explizit Männerröcke angeboten werden. Auch wenn es für die Zuschauer nicht erkennbar ist. Außer bei Röcken mit einer hervorgehobenen "Schamkapsel". Aber das wäre für viele wiederum zu erotisch, fürchte ich.
Herr, ich danke Dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele. (Psalm 139,14)

Never be limited by other people's limited imaginations. (Dr. Mae Jemison)

Wenn wir es recht überdenken, so stecken wir doch alle nackt in unsern Kleidern. (Heinrich Heine

Offline Holger Haehle

  • Routinier
  • *****
  • Beiträge: 2.748
  • Geschlecht: Männlich
  • Es gibt nichts Gutes außer man tut es
    • holger.haehle
    • gender_free_universe/
    • holgamaria666/
    • channel/UChU2l88t1kVgVnqlcipAgqQ
Re: Männer in Röcken Das modische Tabu
« Antwort #22 am: 14.06.2017 16:46 »
Hallo Holger,

Zitat
Genau das ist der Punkt. Es geht um Mode fuer den Otto-Normal-Verbraucher. Der Star Designer soll fuer Uniclo bezahlbare Mode machen. Hier in Asien ist Uniclo etwa das was H&M in Europa ist. Dort wollen sie jetzt antreten. Erste Shops gibt es in Berlin und Stuttgart.

Ich verstehe nicht, warum wir unbedingt "Männerröcke" brauchen. Der Mann lehnt den Rock ab, weil ein Rock ein feminin besetztes Kleidungsstück ist. Daran ändert auch ein "Männerrock" nichts, der sich von einem "Damenrock" ja nur dadurch unterscheidet, dass er marketingtechnisch als "nur für Männer" positioniert wird. Ich schätze mal, der Anteil derjenigen Männer, die sich nur davon von einem Rock überzeugen lassen, ist sehr gering. Denn das ist immer noch ein Rock und für den Mann und seine Ängste spielt es weniger eine Rolle, für wen der Rock verkauft wurde, sondern, was die Kumpels sagen und die Leute denken, wenn er plötzlich im Rock ankommt. Denn alle anderen wissen ja nicht, dass es ein "Men only" Rock ist. Die Problematik für den Mann ist also letztendlich genau die gleiche wie bei einem beliebigen anderen Rock.

Ich stelle mal die These auf, dass fast jeder, der einen solchen "Männerrock" tragen würde, auch einen "Damenrock" tragen würde - nichts feminines aber bspw. einen Cargorock.

Wir sollten vielleicht Shorts verkaufen, bei denen die Beinröhren bspw. mit Klett gebildet werden. Also praktisch einen Rock mit Klettverschluß, so dass der ängstliche Mann bei Bedarf ganz schnell zwischen Rock und Hose wechseln kann. Das dann explizit als Shorts verkauft (mit entsprechendem kreativem Namen und am Besten mit Bezug zu irgendeiner Extremsportart) würde vielleicht einigen einen sanften Übergang zum Rock erleichtern.

Ich muss dir mit einem Jein antworten,

du hast recht B.-J., für dich, mich und eine bestimmte Gruppe von Männern, denen es egal ist welches Geschlechtsetikett ein Rock hat. Aber auch in diesem Forum gibt es die, die lieber Kilts tragen, weil die kulturell anders besetzt sind. Also, viele Wege führen zum Rock. Und auch Shorts mit weiten Beinen und Klettstreifen sind vielleicht eine Brücke. Und auch die Frage, was die Kumpels denken, spielt nur für bestimmte Gruppen eine Rolle. Anderen Männern ist wichtiger, was ihre Liebste denkt, und die, dass zeigen viele Untersuchungen, sehen das Rockthema häufig entspannter als Nico und eben jene Männer, die bestimmte Männerfreundschaften pflegen.

rockability

  • Gast
Re: Männer in Röcken Das modische Tabu
« Antwort #23 am: 14.06.2017 20:02 »
Ich verstehe nicht, warum wir unbedingt "Männerröcke" brauchen. Der Mann lehnt den Rock ab, weil ein Rock ein feminin besetztes Kleidungsstück ist.

Ich glaube, da spielen noch andere Faktoren rein und nicht nur, ob etwas feminin ist. Es gibt genügend andere Dinge, die als feminin gelten und von Männern getragen werden. Ein Grund ist, dass Dameneröcke oft erotisch geschnitten sind udn weichen Stoff haben. Männerröcke sind für viele nicht ansehnlich oder vom Tragegfühl etwas schwer, dass sie lieber bei kurzen Hosen bleiben. Männerröcke zeigen auch nicht viel mehr Bein als eine kurze Männershorts. Und die, bei denen nichts abquetschen soll, ziehen eh weite Hosen an.

Daran ändert auch ein "Männerrock" nichts, der sich von einem "Damenrock" ja nur dadurch unterscheidet, dass er marketingtechnisch als "nur für Männer" positioniert wird.
Ich sehe deutliche Unterschiede von Männerröcken zu DAmenröcken. Dameröcke sind tulpenförmig geschnitten, um Po und Beine zu betonen. Männerröcke sind weniger figurbetont und haben einen Lumberjack ähnliche Stil enthalten, der den Blick von Beinen vermutlich weglenken soll.

Ich schätze mal, der Anteil derjenigen Männer, die sich nur davon von einem Rock überzeugen lassen, ist sehr gering. Denn das ist immer noch ein Rock und für den Mann und seine Ängste spielt es weniger eine Rolle, für wen der Rock verkauft wurde, sondern, was die Kumpels sagen und die Leute denken, wenn er plötzlich im Rock ankommt.
Mit einem Kilt dürften die wenigsten Probleme bekommen, Es mag für den ersten Blick ungewöhnlich sein.

Denn alle anderen wissen ja nicht, dass es ein "Men only" Rock ist. Die Problematik für den Mann ist also letztendlich genau die gleiche wie bei einem beliebigen anderen Rock.
Mein Männerrock wurde immer als Männerrock erkannt. Der Vergleich mit einem beliebigen Rock hinkt.

Ich stelle mal die These auf, dass fast jeder, der einen solchen "Männerrock" tragen würde, auch einen "Damenrock" tragen würde - nichts feminines aber bspw. einen Cargorock.
Kommt auf die Länge und Stoffstärke an. Mit Cargoröcken kann man sich gut rausreden, dass da was maskulines drin ist, weil der Stoff den Hosen ähnlich ist. Die Enscheidungsgründe sind ganz andere. Hier schwindelt das Gehirn was vor.

Wir sollten vielleicht Shorts verkaufen, bei denen die Beinröhren bspw. mit Klett gebildet werden. Also praktisch einen Rock mit Klettverschluß, so dass der ängstliche Mann bei Bedarf ganz schnell zwischen Rock und Hose wechseln kann. Das dann explizit als Shorts verkauft (mit entsprechendem kreativem Namen und am Besten mit Bezug zu irgendeiner Extremsportart) würde vielleicht einigen einen sanften Übergang zum Rock erleichtern.
komm ich gleich dazu

Für einige Männer mag es die Schwellenangst vor dem Rock absenken, wenn explizit Männerröcke angeboten werden. Auch wenn es für die Zuschauer nicht erkennbar ist. Außer bei Röcken mit einer hervorgehobenen "Schamkapsel". Aber das wäre für viele wiederum zu erotisch, fürchte ich.
Nicht erotisch, animalisch unzivilisiert. Das sagte mir mal jemand. Besonders Frauen fühlen sich davon bedroht. Erotische Dinge wie Brüste, Frauenbeine, Po und langes volles Kopfhaar sind positiv besetzt und wird ja geradezu von Frauen erwartet, sie herzuzeigen.

rockability

  • Gast
Re: Männer in Röcken Das modische Tabu
« Antwort #24 am: 14.06.2017 20:18 »
Genau das ist der Punkt. Es geht um Mode fuer den Otto-Normal-Verbraucher. Der Star Designer soll fuer Uniclo bezahlbare Mode machen. Hier in Asien ist Uniclo etwa das was H&M in Europa ist. Dort wollen sie jetzt antreten. Erste Shops gibt es in Berlin und Stuttgart.
Ja toll.. Noch so ein Billigheimer. Glaubst du, dass da Männer, die bissl Wert auf Qualität setzen und nicht schon beim 3. mal Waschen, sich die Nähte verziehen, dort was kaufen? Ich weiß gar nicht, wann ich das letzte mal bei H&M gewesen bin. Bei Designermode geht es nicht um Tragbarkeit. Die ganzen Haute Couture Shows sind ein ganz anderes Metier, da geht darum, den Körper kunstvoll in Szene zu setzen und Kunstwerke zu schneidern.

Wir sollten vielleicht Shorts verkaufen, bei denen die Beinröhren bspw. mit Klett gebildet werden. Also praktisch einen Rock mit Klettverschluß, so dass der ängstliche Mann bei Bedarf ganz schnell zwischen Rock und Hose wechseln kann. Das dann explizit als Shorts verkauft (mit entsprechendem kreativem Namen und am Besten mit Bezug zu irgendeiner Extremsportart) würde vielleicht einigen einen sanften Übergang zum Rock erleichtern.

Ich muss dir mit einem Jein antworten,

du hast recht B.-J., für dich, mich und eine bestimmte Gruppe von Männern, denen es egal ist welches Geschlechtsetikett ein Rock hat. Aber auch in diesem Forum gibt es die, die lieber Kilts tragen, weil die kulturell anders besetzt sind. Also, viele Wege führen zum Rock. Und auch Shorts mit weiten Beinen und Klettstreifen sind vielleicht eine Brücke. Und auch die Frage, was die Kumpels denken, spielt nur für bestimmte Gruppen eine Rolle. Anderen Männern ist wichtiger, was ihre Liebste denkt, und die, dass zeigen viele Untersuchungen, sehen das Rockthema häufig entspannter als Nico und eben jene Männer, die bestimmte Männerfreundschaften pflegen.
Ich pflege kaum Männerfreundschaften.

Wenn es darum geht, dass Mann gut und  attraktiv angezogen ist, greifen Männer komischerweise immer zu Anzug und oder Anzugshose und Sakko. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Hose mit Klettverschluss bei Männer ankommt oder eine Brücke zum Rock sein soll. Neuerdings wurden mal Schuhe vorgstellt, die hinten durch die Plastik ganz komsich aussahen und nicht zum Schnüren waren. Die meisten Männer haben das als Nogo und für hässlich erklärt. "Männer, die keine Schuhe binden können, sind keine richtigen Männer. Die Schuhe sind höchstens was für 3 jährige Jungs."

Männer tragen seit was weiß ich, wieviel Jahren kurze Hosen mit weiten Beinen und trotzdem hat es noch nie als Brücke zum Rock gereicht. Der Unterschied zum Rock ist, dass sie in der Mitte noch was verpackt wird. Die beste und sicherste Kleidung für Männer, wo nichts rausfallen kann, wären Windeln.



Offline MAS

  • Für ein großherziges Forum ohne Ausgrenzung!
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 25.766
  • Geschlecht: Männlich
  • Toleranz ist gut, Respekt ist besser!
    • IFN
  • Pronomen: Unwichtig
Re: Männer in Röcken Das modische Tabu
« Antwort #25 am: 14.06.2017 20:39 »
Die beste und sicherste Kleidung für Männer, wo nichts rausfallen kann, wären Windeln.

 ;D

LG, Micha
Wer das Leben ernst nimmt, muss auch über sich lachen können.

ACHTUNG! Ich verbiete ausdrücklich, Texte oder Bilder, die ich hier einstelle, ohne meine ausdrückliche Erlaubnis auf andere Seiten zu kopieren!

Offline Holger Haehle

  • Routinier
  • *****
  • Beiträge: 2.748
  • Geschlecht: Männlich
  • Es gibt nichts Gutes außer man tut es
    • holger.haehle
    • gender_free_universe/
    • holgamaria666/
    • channel/UChU2l88t1kVgVnqlcipAgqQ
Re: Männer in Röcken Das modische Tabu
« Antwort #26 am: 15.06.2017 13:38 »
Zitat Holger: Genau das ist der Punkt. Es geht um Mode fuer den Otto-Normal-Verbraucher. Der Star Designer soll fuer Uniclo bezahlbare Mode machen. Hier in Asien ist Uniclo etwa das was H&M in Europa ist. Dort wollen sie jetzt antreten. Erste Shops gibt es in Berlin und Stuttgart.
Antwort Nico: Ja toll.. Noch so ein Billigheimer. Glaubst du, dass da Männer, die bissl Wert auf Qualität setzen und nicht schon beim 3. mal Waschen, sich die Nähte verziehen, dort was kaufen? Ich weiß gar nicht, wann ich das letzte mal bei H&M gewesen bin. Bei Designermode geht es nicht um Tragbarkeit. Die ganzen Haute Couture Shows sind ein ganz anderes Metier, da geht darum, den Körper kunstvoll in Szene zu setzen und Kunstwerke zu schneidern.

Kommentar Holger: Irgendwie kann man es nie allen recht machen. Wenn hier  Designermode gezeigt wird mit Männern, die im Kleid oder Rock über den Catwalk gehen, wie z.B. gerade bei den New Yorker Fashion Shows, dann gibt es Kritik weil diese Entwürfe zu teuer sind und es keine weniger schrillen Varianten dazu in den „normalen“ Shops von Aachen bis Zwickau gibt. Jetzt gibt es die Idee eines großen Einzelhändlers eine Brücke zu schlagen von exklusiver Mode zu Massenmode und schon setzt es wieder Kritik, weil sich bei der Ware von Billigheimern wie H&M, Uniclo, Benneton etc. nach dem 3. Waschen die Nähte verziehen. Man kann nicht alles gleichzeitig haben. Aber vielleicht sollte man etwas mehr schätzen, wenn sich Alternativen entwickeln, die unsere Bekleidungsmöglichkeiten erweitern. Das stimmt mich bei der Zusammenarbeit von Anderson und Uniclo optimistisch.


Offline Barefoot-Joe

  • Routinier
  • *****
  • Beiträge: 2.601
Re: Männer in Röcken Das modische Tabu
« Antwort #27 am: 15.06.2017 15:33 »
Hallo Nico,

Zitat
Ich glaube, da spielen noch andere Faktoren rein und nicht nur, ob etwas feminin ist. Es gibt genügend andere Dinge, die als feminin gelten und von Männern getragen werden.

Da fällt mir jetzt ehrlich gesagt nicht viel ein, außer skinny Jeans und mit denen tun sich die meisten Männer ja auch eher schwer. Auf was spielst du denn an?

Zitat
Ein Grund ist, dass Dameneröcke oft erotisch geschnitten sind udn weichen Stoff haben.

Stimmt. Das ist oft der Fall - aber nicht immer. Es gibt ja bspw. den schon angesprochenen Cargorock, der einer kurzen Jeans sehr ähnlich ist und dem alle sonstigen femininen Aspekten fehlen - außer dass es eben ein Rock ist. Aber auch der hat keine Chance bei den Männern. Möglicherweise hätte er bessere Chancen als femininere Röcke, aber der Mann an sich zieht ja einen Rock generell nicht in Betracht. Gut, das wäre dann wieder der Punkt, an den ein entsprechend vermarkteter spezieller Männerrock für das "in Betracht ziehen" sorgen könnte, aber das wäre dann in den allermeisten Fällen wohl nur ein Katalysator: Ich kann mir schon vorstellen, dass beim Anblick eines Männerrocks viele gedacht haben "Ok, interessant, das könnte ich doch auch mal probieren..", dann aber das Thema in Anbetracht der Preise sofort wieder fallen gelassen haben. Vielleicht brauchen wir ja keinen Designer-Männerrock, sondern einen preiswerten, alltagstauglichen Männerrock. Vielleicht sind Kuratle und Anderslandinger einfach an ihren Preisen gescheitert bzw. konnten deshalb nie eine entsprechende Marktdurchdringung erreichen. Vielleicht brauchen wir den Männerrock für 14,99 bei Aldi auf dem Angebotstisch und keine Designerröcke.

Offenbar sind es mehrere Aspekte, die den Mann vom Rock abhalten, nicht nur die feminine Prägung. Man kann ja mal anders herum fragen: Wo funktioniert es denn? Wo zieht Mann freiwiillig einen Rock an? Da fällt mir als erstes die Brauerei ein. Warum? Marketingaktion, ist kühler, kostet nichts. Dann die Bahn: Warum? Ist kühler, kurze Hosen sind nicht erlaubt, kostet nichts.  Also immer dort, wo es praktische Vorteile hat, nichts kostet und der Mann es nicht alleine macht, sondern im Rahmen einer Aktion oder Gemeinschaft.

Logische Konsequenz, wenn wir den Männerrock etablieren wollen: Wir stellen uns bei 30 Grad in Heidelberg in die Fußgängerzone und machen eine Aktion, bei der wir den Männern den Rock schenken, wenn sie ihn gleich anziehen.

Zitat
Männerröcke sind für viele nicht ansehnlich oder vom Tragegfühl etwas schwer, dass sie lieber bei kurzen Hosen bleiben.

Das wäre auch kein Problem: Gummibund, leichterer Stoff, fertig.

Zitat
Ich sehe deutliche Unterschiede von Männerröcken zu DAmenröcken. Dameröcke sind tulpenförmig geschnitten, um Po und Beine zu betonen. Männerröcke sind weniger figurbetont und haben einen Lumberjack ähnliche Stil enthalten, der den Blick von Beinen vermutlich weglenken soll.

Ja, und vielleicht ist das ja der Grund, weshalb sie nicht funktionieren? Ich stelle mal eine Theorie auf: Ein Mann, der sich auf einen Rock einläßt, hat bereits einen Teil seiner weiblichen Seite freigelassen. Die weibliche Seite mag aber keine Röcke, die wie ein Sack aussehen, sondern etwas, das hübsch aussieht. Womit die männliche Seite wieder nicht zurechtkommt und das war's dann für den Rock. Vielleicht muss der Mann erst einmal überhaupt lernen, dass er eine weibliche Seite hat, die sich ausdrücken will.

Zitat
Mit einem Kilt dürften die wenigsten Probleme bekommen, Es mag für den ersten Blick ungewöhnlich sein.

Aber der Kilt hat genau die Probleme, die du oben genannt hast: Zu schwer, derber Stoff, unpraktisch. Für einige wenige ist er imho deshalb eine Option, weil er für Männer gesellschaftlich legitimiert ist und ein "bist du Schotte?" weniger peinlich ist, als ein "bist du schwul?"
Ich bin ein Mensch mit Irritationshintergrund.

Normality is a paved road: it’s comfortable to walk, but no flowers grow. - Vincent van Gogh

Offline JJSW

  • Schwabenrocker
  • Legende
  • ******
  • Beiträge: 7.278
  • Geschlecht: Männlich
  • real men wear skirts
    • https://www.pinterest.de/schwabenrocker/
Re: Männer in Röcken Das modische Tabu
« Antwort #28 am: 15.06.2017 16:13 »

Offenbar sind es mehrere Aspekte, die den Mann vom Rock abhalten, nicht nur die feminine Prägung. Man kann ja mal anders herum fragen: Wo funktioniert es denn? Wo zieht Mann freiwiillig einen Rock an? Da fällt mir als erstes die Brauerei ein. Warum? Marketingaktion, ist kühler, kostet nichts. Dann die Bahn: Warum? Ist kühler, kurze Hosen sind nicht erlaubt, kostet nichts.  Also immer dort, wo es praktische Vorteile hat, nichts kostet und der Mann es nicht alleine macht, sondern im Rahmen einer Aktion oder Gemeinschaft.

Auf Mittelaltermärkten auch, meist Kilt oder kiltähnliche Röcke (obwohl der Kilt gar nicht mittelalterlich ist), aber außer Kilts und den Gotikröcken hab ich auch schon leichtere Röcke an Männern gesehen.
Zur Zeit ist fast jedes Wochenende irgendwo so ne Veranstaltung.
Da scheint es auch mit dem Rock auch zu funktionieren.

Logische Konsequenz, wenn wir den Männerrock etablieren wollen: Wir stellen uns bei 30 Grad in Heidelberg in die Fußgängerzone und machen eine Aktion, bei der wir den Männern den Rock schenken, wenn sie ihn gleich anziehen.

Coole Aktion, da würde ich auch mitmachen und nen Rock spendieren.
Erinnert mich an das Treffen an Straßburg letztes Jahr, als Jean-Luc mehrer Röcke dabei hatte und einige junge Männer gleich mal Röcke anprobierten.

Zitat
Ich sehe deutliche Unterschiede von Männerröcken zu DAmenröcken. Dameröcke sind tulpenförmig geschnitten, um Po und Beine zu betonen. Männerröcke sind weniger figurbetont und haben einen Lumberjack ähnliche Stil enthalten, der den Blick von Beinen vermutlich weglenken soll.

Na also, dann hab ich ja nur Männerröcke. Meistens in A-Linie oder glockig weit. Oder zum Wickeln. Aus dickem und auch aus dünnem, leichtem Stoff. Und einige mit Gummibund. Alle sehr bequem zu tragen. Komisch nur, das die meisten beim Kauf aus der Damenabteilung kamen.

Ja, und vielleicht ist das ja der Grund, weshalb sie nicht funktionieren? Ich stelle mal eine Theorie auf: Ein Mann, der sich auf einen Rock einläßt, hat bereits einen Teil seiner weiblichen Seite freigelassen. Die weibliche Seite mag aber keine Röcke, die wie ein Sack aussehen, sondern etwas, das hübsch aussieht. Womit die männliche Seite wieder nicht zurechtkommt und das war's dann für den Rock. Vielleicht muss der Mann erst einmal überhaupt lernen, dass er eine weibliche Seite hat, die sich ausdrücken will.

Vermutlich lag es daran, das ich die ersten Jahre im Sommer Sarongs getragen hatte. "Damenröcke" konnte ich an mir nicht vorstellen.
Und Männer im Sarong hatte ich schon öfter mal gesehen. Auf irgenwelchen Festivals. Beim Konstanzer Seenachtsfest. Bei der LoveParade (die hab ich aber nur im Fernseher gesehen).
Fand ich irgendwie cool.

Zitat
Zitat
Mit einem Kilt dürften die wenigsten Probleme bekommen, Es mag für den ersten Blick ungewöhnlich sein.

Aber der Kilt hat genau die Probleme, die du oben genannt hast: Zu schwer, derber Stoff, unpraktisch. Für einige wenige ist er imho deshalb eine Option, weil er für Männer gesellschaftlich legitimiert ist und ein "bist du Schotte?" weniger peinlich ist, als ein "bist du schwul?"

Dann vielleicht lieber den Sarong wenns warm ist?

Gruß
Jürgen
Laßt Euch nicht von Zweifeln plagen
und genießt das Röcketragen

Offline Jo 7353

  • Hero
  • ****
  • Beiträge: 1.029
  • Geschlecht: Männlich
Re: Männer in Röcken Das modische Tabu
« Antwort #29 am: 15.06.2017 21:51 »
Irgendwie kann man es nie allen recht machen. Wenn hier  Designermode gezeigt wird mit Männern, die im Kleid oder Rock über den Catwalk gehen, wie z.B. gerade bei den New Yorker Fashion Shows, dann gibt es Kritik weil diese Entwürfe zu teuer sind und es keine weniger schrillen Varianten dazu in den „normalen“ Shops von Aachen bis Zwickau gibt. Jetzt gibt es die Idee eines großen Einzelhändlers eine Brücke zu schlagen von exklusiver Mode zu Massenmode und schon setzt es wieder Kritik, weil sich bei der Ware von Billigheimern wie H&M, Uniclo, Benneton etc. nach dem 3. Waschen die Nähte verziehen. Man kann nicht alles gleichzeitig haben. Aber vielleicht sollte man etwas mehr schätzen, wenn sich Alternativen entwickeln, die unsere Bekleidungsmöglichkeiten erweitern. Das stimmt mich bei der Zusammenarbeit von Anderson und Uniclo optimistisch.
Ja, es gibt hier einen, dem man es nie recht machen kann. Andere finden es ganz nett, wenn mal wieder ein Versuch in die Richtung bezahlbare Männerröcke gemacht wird.

Die weibliche Seite mag aber keine Röcke, die wie ein Sack aussehen, sondern etwas, das hübsch aussieht. Womit die männliche Seite wieder nicht zurechtkommt und das war's dann für den Rock.
Dann sollte man die beiden Seiten das in aller Ruhe ausdiskutieren lassen und währenddessen einen Spaziergang mit dem erstbesten Rock, der sich findet, machen.

Zitat
Ich sehe deutliche Unterschiede von Männerröcken zu DAmenröcken. Dameröcke sind tulpenförmig geschnitten, um Po und Beine zu betonen. Männerröcke sind weniger figurbetont und haben einen Lumberjack ähnliche Stil enthalten, der den Blick von Beinen vermutlich weglenken soll.

Na also, dann hab ich ja nur Männerröcke. Meistens in A-Linie oder glockig weit. Oder zum Wickeln. Aus dickem und auch aus dünnem, leichtem Stoff. Und einige mit Gummibund. Alle sehr bequem zu tragen. Komisch nur, das die meisten beim Kauf aus der Damenabteilung kamen.
Auch eine gute Lösung der Männerrock-Damenrock-Frage. So macht man sich das Leben einfacher und angenehmer.

Nur beim Kilt muß ich zugeben, daß er mir im Sommer oft auch zu warm ist. Es muß aber nicht immer Kilt sein, und vielleicht finde ich auch eine weniger wärmende Variante als meine wollnen Kilts.

Gruß,
Jo
Der Rock ist kein Geschlechtsmerkmal.


 

SMF 2.0.19 | SMF © 2020, Simple Machines | Bedingungen und Regeln

go up