Autor Thema: Männer in Röcken Das modische Tabu  (Gelesen 17502 mal)

rockability

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Re: Männer in Röcken Das modische Tabu
« Antwort #30 am: 15.06.2017 22:15 »
Irgendwie kann man es nie allen recht machen. Wenn hier  Designermode gezeigt wird mit Männern, die im Kleid oder Rock über den Catwalk gehen, wie z.B. gerade bei den New Yorker Fashion Shows, dann gibt es Kritik weil diese Entwürfe zu teuer sind und es keine weniger schrillen Varianten dazu in den „normalen“ Shops von Aachen bis Zwickau gibt. Jetzt gibt es die Idee eines großen Einzelhändlers eine Brücke zu schlagen von exklusiver Mode zu Massenmode und schon setzt es wieder Kritik, weil sich bei der Ware von Billigheimern wie H&M, Uniclo, Benneton etc. nach dem 3. Waschen die Nähte verziehen. Man kann nicht alles gleichzeitig haben. Aber vielleicht sollte man etwas mehr schätzen, wenn sich Alternativen entwickeln, die unsere Bekleidungsmöglichkeiten erweitern. Das stimmt mich bei der Zusammenarbeit von Anderson und Uniclo optimistisch.
Ja, es gibt hier einen, dem man es nie recht machen kann. Andere finden es ganz nett, wenn mal wieder ein Versuch in die Richtung bezahlbare Männerröcke gemacht wird.
Das müsste schon ein Herrenlabel wie Engbers oder Scotch & Soda aufgreifen, wo das Preisleistungsverhältnis stimmt. Für 9,99€ beim Lidl wird keiner zu einem Männerrock greifen. Aber für 59,90€ wäre der Preis bei den genannten Labels mit der entsprechenden Qualität akzeptabel. Weil Männer auch wissen, dass dort für den Preis Qualität geboten wird.




Zitat
Ich sehe deutliche Unterschiede von Männerröcken zu DAmenröcken. Dameröcke sind tulpenförmig geschnitten, um Po und Beine zu betonen. Männerröcke sind weniger figurbetont und haben einen Lumberjack ähnliche Stil enthalten, der den Blick von Beinen vermutlich weglenken soll.

Na also, dann hab ich ja nur Männerröcke. Meistens in A-Linie oder glockig weit. Oder zum Wickeln. Aus dickem und auch aus dünnem, leichtem Stoff. Und einige mit Gummibund. Alle sehr bequem zu tragen. Komisch nur, das die meisten beim Kauf aus der Damenabteilung kamen.
Auch eine gute Lösung der Männerrock-Damenrock-Frage. So macht man sich das Leben einfacher und angenehmer.
[/quote] Das meinte ich nicht. Solange der Rock keine Lumberjack Zeug inne hat, wird eine A-Linie ebenfalls als weiblich erkannt, weil es breite Hüften simuliert, damit Gebärfreudigkeit. Um den Männerrokc salonfähig zu machen, müsste man ihn richtig hässlich machen aber auch wieder nicht zu hässlich, damit niemand denkt, dass man ihn nur im Keller zum Heizöl hacken anziehen kann.
Es ist das gleiche wie bei Hosen. Sind die Hosne zu eng, gelten sie als zu feminin für Männer. Schlaghosen gehen auch nicht, weil es weiblich aussieht. Und Saroulhosen ziehen Männer auch kaum an, weil der fließende Stoff zu fein ist und durch das Flattern im Wind einen weiblichen Touch erzeugt.

Offline Dr.Heizer

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Re: Männer in Röcken - kein modisches Tabu
« Antwort #31 am: 16.06.2017 08:12 »
Na also, dann hab ich ja nur Männerröcke. Meistens in A-Linie oder glockig weit. Oder zum Wickeln. Aus dickem und auch aus dünnem, leichtem Stoff. Und einige mit Gummibund. Alle sehr bequem zu tragen. Komisch nur, das die meisten beim Kauf aus der Damenabteilung kamen.
Auch eine gute Lösung der Männerrock-Damenrock-Frage. So macht man sich das Leben einfacher und angenehmer.

Nur beim Kilt muß ich zugeben, daß er mir im Sommer oft auch zu warm ist. Es muß aber nicht immer Kilt sein, und vielleicht finde ich auch eine weniger wärmende Variante als meine wollnen Kilts.

Gruß,
Jo
Zum Kilt: ich besitze einige leichte Kilts, welche nicht aus Schurwolle gefertig sind. Diese trage sich auch im Sommer ganz angenehm.
Nun beitze ich auch einen Sarong und ich muss sagen: das Teil ist echt toll, denn der leichte Stoff lässt sich super tragen, doch auch meine leichten Jeans-, Leinen-/Baumwoll- oder Viscoseröcke sind im Sommer sehr angenehm und ich muss sagen, das in meiner gesamten Rockerzeit erst ein einziger Mann mal darüber gelacht hat, wie ich gekleidet war. Viele tausende anderer Begegnungen verliefen normal bis deutlich angenehm und so war es auch für mich ganz normal, dass ich gestern den ganzen Tag im Rock unterwegs war und am Nachmittag auch bis zum Abend mit meiner Frau gemeinsam diverse Läden zum Shoppen (was zum Anziehen und Schuhe für sie, ich kaufe meine Sachen meist alllein) besuchte. Nie war der Rock ein negatives Thema.
Ich werde auch mit Rock gekleidet immer ganz normal behandelt, wie in Hosen auch. In 2 Läden fanden es die Verkäuferinnen sogar toll, wie ich gekleidet war und daher kann ich nur ermuntern: macht Euch locker, Hose aus, Rock/Kilt an und geht damit raus!  :)

Wer will schon warten, bis sich etwas " als Massenmode" etabliert hat, wenn man es heute bereits haben und nutzen kann? Ich nicht, also Rock on!  ;)
Viele Grüße aus dem Vogtland, Dr.Heizer

Offline Barefoot-Joe

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Re: Männer in Röcken Das modische Tabu
« Antwort #32 am: 16.06.2017 08:38 »
Hallo Nico,

Zitat
Für 9,99€ beim Lidl wird keiner zu einem Männerrock greifen. Aber für 59,90€ wäre der Preis bei den genannten Labels mit der entsprechenden Qualität akzeptabel. Weil Männer auch wissen, dass dort für den Preis Qualität geboten wird.

Niemand gibt 60 Euro für einen Versuch aus. Nicht mal ich gebe 60 Euro für einen Rock aus und ich bin über die Anfangsphase nun doch schon ein wenig hinaus. 60 Euro würde ich nur bezahlen, wenn ich genau wüßte, dass ich ihn oft anziehe. Ich bleibe dabei: Für's erste Ausprobieren wäre ein Discounterrock attraktiver. Könnte ja ein Wickelrock sein, mit dem man an den "Saunakilt" anknüpft, der regelmäßig für Männer verkauft wird. Und der Rock für den Mann braucht ein Image.

Ich bin ja eigentlich auch weniger der Fan von "Wir basteln so lange am Rock herum, bis ihn ein paar Männer akzeptieren", sondern eher ein Fan von "Wir emanzipieren den Mann".
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Offline MAS

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Re: Männer in Röcken Das modische Tabu
« Antwort #33 am: 16.06.2017 11:18 »
Hallo Nico,

Zitat
Für 9,99€ beim Lidl wird keiner zu einem Männerrock greifen. Aber für 59,90€ wäre der Preis bei den genannten Labels mit der entsprechenden Qualität akzeptabel. Weil Männer auch wissen, dass dort für den Preis Qualität geboten wird.

Niemand gibt 60 Euro für einen Versuch aus. Nicht mal ich gebe 60 Euro für einen Rock aus und ich bin über die Anfangsphase nun doch schon ein wenig hinaus. 60 Euro würde ich nur bezahlen, wenn ich genau wüßte, dass ich ihn oft anziehe. Ich bleibe dabei: Für's erste Ausprobieren wäre ein Discounterrock attraktiver. Könnte ja ein Wickelrock sein, mit dem man an den "Saunakilt" anknüpft, der regelmäßig für Männer verkauft wird. Und der Rock für den Mann braucht ein Image.

Ich bin ja eigentlich auch weniger der Fan von "Wir basteln so lange am Rock herum, bis ihn ein paar Männer akzeptieren", sondern eher ein Fan von "Wir emanzipieren den Mann".


Lieber Joe!

Mein teuerstes Kleidungsstück ist ein AL-Rock, den ich zwar nicht oft, aber zu besonderen Anlässen trage. Er kostete 120 €.
Und ich wäre auch bereit, einen Jeansrock für 60 € und mehr zu kaufen, wenn er fair und umweltschonend hergestellt und gehandelt wäre.

LG, Micha
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Offline Seravajan

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Re: Männer in Röcken Das modische Tabu
« Antwort #34 am: 16.06.2017 11:28 »
Vielleicht ist es auch ein Problem des Marketings, dass es mit dem Männerrock (noch) nicht klappt. Wenn man zB an die Fidget Spinners denkt, die aus dem Nichts heraus, boomen, kann man darauf schliessen, dass mehr auch ausserhalb des Rockes gemacht werden muss. Zudem braucht es, wie schon erwähnt wurde, auch Röcke im Niedrigpreis-Segment (bis € 40.-).
Wenn Männer wirklich Männer wären, könnten sie auch ganz souverän Röcke und/oder Kleider tragen, anstatt sich durch das ausschließliche Tragen von Hosen beweisen zu müssen, daß sie Männer seien.
Nils Pickert

Offline Barefoot-Joe

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Re: Männer in Röcken Das modische Tabu
« Antwort #35 am: 16.06.2017 17:07 »
Hallo Micha,

Zitat
Mein teuerstes Kleidungsstück ist ein AL-Rock, den ich zwar nicht oft, aber zu besonderen Anlässen trage. Er kostete 120 €.

Aber das war sicher nicht dein erster Rock, oder? Es ging ja darum, was jemand bereit ist, auszugeben, um einen Rock mal auszuprobieren. Und nur weil ich heute imme rnoch keine teuren Röcke kaufe, heißt das ja nicht, dass das bei dir oder jemand anderem genauso ist.
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Offline MAS

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Re: Männer in Röcken Das modische Tabu
« Antwort #36 am: 16.06.2017 17:09 »
Hallo Micha,

Zitat
Mein teuerstes Kleidungsstück ist ein AL-Rock, den ich zwar nicht oft, aber zu besonderen Anlässen trage. Er kostete 120 €.

Aber das war sicher nicht dein erster Rock, oder? Es ging ja darum, was jemand bereit ist, auszugeben, um einen Rock mal auszuprobieren. Und nur weil ich heute imme rnoch keine teuren Röcke kaufe, heißt das ja nicht, dass das bei dir oder jemand anderem genauso ist.

Nein, mein erster Rock kostete wenn ich mich richtig erinnere um die 100 srilankische Rupies im Jahre 1986 in Sri Lanka. Das waren so 10 DM damals.

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Offline Barefoot-Joe

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Re: Männer in Röcken Das modische Tabu
« Antwort #37 am: 16.06.2017 17:14 »
Hallo Seravajan,

Danke für den Impuls. :)

Zitat
Zudem braucht es, wie schon erwähnt wurde, auch Röcke im Niedrigpreis-Segment (bis € 40.-).

Mir fiel da beim Lesen nämlich gerade noch ein Punkt ein: Man muss es den Männern auch leicht machen, an den Rock zu kommen. Legitim sozusagen, ohne dass ihre Macho-Krone Schlagseite bekommt. ;) Bei den Beispielen oben (Brauerei und Bahn) hatten es die Männer sehr leicht, weil es ihnen der Arbeitgeber angeboten hat. Wenn der Mann sich aber erst überwinden muss, in die Damenabteilung zu gehen, dann wird das nichts. Er muss den Rock in der Herrenabteilung finden oder beim Discounter. Oder meinetwegen auch im Baumarkt. Jedenfalls da, wo er normalerweise auch einkauft und einen Rock mitnehmen kann ohne sich Sorgen um die Gedanken Anderer machen zu müssen.

Nebenbei bemerkt: Ich habe heute munter in der überfüllten Damenabteilung gestöbert, mich brav bei den Damen zur Ansprobe angestellt und keinen hat es gestört. Alle waren sehr nett und der eine oder andere erstaunte Blick war ja zu erwarten. Am erstauntesten haben tatsächlich die Männer geschaut, vor allem die älteren. Einen wollte ich schon fragen, ob wir ein Selfie zusammen machen wollen, so intensiv und hemmungslos hat der mich gemustert. ;)
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Offline high4all

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Re: Männer in Röcken Das modische Tabu
« Antwort #38 am: 16.06.2017 17:38 »
Zitat
Jedenfalls da, wo er normalerweise auch einkauft .....

An der Tanke! ;)
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rockability

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Re: Männer in Röcken Das modische Tabu
« Antwort #39 am: 16.06.2017 20:27 »
Hallo Joe,

Niemand gibt 60 Euro für einen Versuch aus. Nicht mal ich gebe 60 Euro für einen Rock aus und ich bin über die Anfangsphase nun doch schon ein wenig hinaus. 60 Euro würde ich nur bezahlen, wenn ich genau wüßte, dass ich ihn oft anziehe. Ich bleibe dabei: Für's erste Ausprobieren wäre ein Discounterrock attraktiver. Könnte ja ein Wickelrock sein, mit dem man an den "Saunakilt" anknüpft, der regelmäßig für Männer verkauft wird. Und der Rock für den Mann braucht ein Image.
Bei 9,99€ oder 19,99€ ist die Gefahr auch höher, dass die Qualität mies ist und wie Michael schon sagte, zu Dumpinglohnpreisen hergestellt wurde. Wenn der Rock sich dann überall verzieht oder nicht richtig sitzt, werden Männer es auch gleich wieder sein lassen. Wie ich aus privaten Testberichten entnehmen konnte, ist mit dem H&M Kilt genau das Szenario passiert.

Aber das war sicher nicht dein erster Rock, oder? Es ging ja darum, was jemand bereit ist, auszugeben, um einen Rock mal auszuprobieren. Und nur weil ich heute imme rnoch keine teuren Röcke kaufe, heißt das ja nicht, dass das bei dir oder jemand anderem genauso ist.
Mein erster Rock war auch von Amok für 474 Franken, weil ich unebdingt einen Rock haben wollte und mir zu anfang Damenröcke unpassend erschienen. Es sind gar nicht so wenige hier, die bei ihrem ersten Rock in die Vollen gegriffen haben und sich einen richtig teuren Rock kauften. Einer davon ist Lederkilt. Es wird hier ja auch immer wieder gesagt, dass diverse Looks Neulinge abschrecken würden. Bisher waren es aber immer Neulinge, die gleich mit dem ganzen Sortiment, Strmpfhosen, Röcke und High-Heels eingetreten sind. So dürfte das auch mit den Röcken sein. Kein Mann kommt auf den Gedanken, von sich aus, einfach mal so einen Rock anzuziehen, wenn er nicht schon länger den Gedanken mit sich rumträgt oder von Freundinnen zum Spaß mal dazu gerängt worden ist. Und da spielt der Preis dann auch eher eine Nebensache, als die Tatsache, sich anfangs nicht völlig die Blöße mit einem Billigteil zu geben.

rockability

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Re: Männer in Röcken Das modische Tabu
« Antwort #40 am: 16.06.2017 20:49 »
Er muss den Rock in der Herrenabteilung finden oder beim Discounter.
Woher wissen Männer denn, dass die Röcke im Discounter für sie angeboten werden und nicht doch für Frauen?

Oder meinetwegen auch im Baumarkt. Jedenfalls da, wo er normalerweise auch einkauft und einen Rock mitnehmen kann ohne sich Sorgen um die Gedanken Anderer machen zu müssen.

Am erstauntesten haben tatsächlich die Männer geschaut, vor allem die älteren. Einen wollte ich schon fragen, ob wir ein Selfie zusammen machen wollen, so intensiv und hemmungslos hat der mich gemustert. ;)

Es ist mühsiggang. Du siehst doch selber, wenn du direkt vor der Nase rumspringst, dass das kein Mann für sich nur vom Hinsehen, in Erwägung zieht. Ich war heute in der Abteilung, wo es Abendkleider gibt und habe ein gelbes Sommerkleid mit Zitronen anprobiert. Die Kabinen war rappevoll mit Frauen, die Kleider anprobierten und die ihre Laufbur... äh Freunde immer loschickten andere Größen oder Modelle zu holen. Leider hat es dann Seiten etwas gedrückt. Tine kann da vielleicht mehr dazu sagen, ob Kleider generell etwas spannen. Jedenfalls saß es obenrum wie angegossen. Und mich haben alle vorm Spiegel gesehen. Ich glaube nicht, dass sich ein Mann dazu animiert gefühlt hat, zu seiner Freundin zu gehen um gleich mal selber ein Kleid anzuprobieren, Ich kann mich auch täuschen. Aber Männer sind ein mühsiges Kapitel. In der Firma sehen mich auch alle. Sehen, wie Kolleg*innen reagieren, dass kein Gelächter oder negative Reaktionen kommen. Trotzdem hab ich das noch keinen Mann nachmachen gesehen. Ich denke, dass da auch sehr viel Optik für Männer eine Rolle spielt, dass das nicht für sie in die Tüte kommt.

Offline DesigualHarry

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Re: Männer in Röcken Das modische Tabu
« Antwort #41 am: 16.06.2017 21:07 »
Hallo!

Bis 100.- Euro sehe ich keine Qualitätsunterschiede bei Röcken und generell Kleider, was den Grundstoff angeht. Die kaufen alle bei den selben Anbietern ein. Die Qualitätsunterschiede kommen erst bei der Verarbeitung zum tragen. Zudem ist die Qualität des Rohgarns von Baumwolle im Vergleich zu Schurwolle für mich ziemlich schlecht, das kann ich deswegen beurteilen da ich ja mit beiden Materialien gearbeitet habe bzw. arbeite.

Offline Barefoot-Joe

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Re: Männer in Röcken Das modische Tabu
« Antwort #42 am: 17.06.2017 09:42 »
An der Tanke! ;)

Gute Idee, Hajo! :) Slips und Strumpfhosen gibt's da ja auch schon. ;)
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Offline Barefoot-Joe

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Re: Männer in Röcken Das modische Tabu
« Antwort #43 am: 17.06.2017 09:55 »
Hallo Nico,

Zitat
Bei 9,99€ oder 19,99€ ist die Gefahr auch höher, dass die Qualität mies ist

Klar, aber das spielt für den ersten Versuch ja keine Rolle. Niemand erwartet bei einem solchen Preis hohe Qualität, darauf haben die Discounter die Leute schon konditioniert.

Zitat
und wie Michael schon sagte, zu Dumpinglohnpreisen hergestellt wurde.

Das ist auch bei teuren Röcken oft der Fall, da ist dann nur die Marge höher.

Zitat
Mein erster Rock war auch von Amok für 474 Franken, weil ich unebdingt einen Rock haben wollte und mir zu anfang Damenröcke unpassend erschienen.

Du bist auch nicht wirklich repräsentativ, Nico. ;)

Zitat
Es sind gar nicht so wenige hier, die bei ihrem ersten Rock in die Vollen gegriffen haben und sich einen richtig teuren Rock kauften. Einer davon ist Lederkilt.

Das mag ja alles sein, Nico, aber es ging darum, dass die Männer nicht bereit sind, für den ersten Versuch(!) Unsummen auszugeben. Niemand blättert mal eben 474 Franken auf die Ladentheke, wenn er nicht vorher schon sicher weiß, dass er den Rock dann auch häufig anzieht.

Zitat
Es wird hier ja auch immer wieder gesagt, dass diverse Looks Neulinge abschrecken würden. Bisher waren es aber immer Neulinge, die gleich mit dem ganzen Sortiment, Strmpfhosen, Röcke und High-Heels eingetreten sind. So dürfte das auch mit den Röcken sein.

Das ist dann wieder die Aufgabe des Marketings. Natürlich hat der typische Mann bei dem Bild "Rock am Mann" nicht einfach einen normalen Mann vor Augen, der einen Rock trägt, sondern die Sissy, die er von den Pornoseiten kennt. Er muss erst lernen, dass der Rock am Mann ein normales Kleidungsstück sein kann.

Zitat
Kein Mann kommt auf den Gedanken, von sich aus, einfach mal so einen Rock anzuziehen, wenn er nicht schon länger den Gedanken mit sich rumträgt oder von Freundinnen zum Spaß mal dazu gerängt worden ist.

Oder von der Werbung dazu animiert wurde... (die natürlich heute noch nicht existiert). Es ist doch klar, dass der Mann dazu irgendwie einen Impuls bekommen muss - das würde dann bspw. die Werbung des Discounters übernehmen.

Zitat
Und da spielt der Preis dann auch eher eine Nebensache, als die Tatsache, sich anfangs nicht völlig die Blöße mit einem Billigteil zu geben.

Beim ersten Rausgehen im Rock in die Öffentlichkeit denkt sicher jeder Mann nur darüber nach, dass die anderen die Qualität der Nähte kritisieren könnten.  ;) Beim ersten Outing in der Öffentlichkeit hat der Mann vor allem möglichen Schiß, aber ganz sicher nicht vor der Qualität seines Rocks... ;)
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Offline Barefoot-Joe

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Re: Männer in Röcken Das modische Tabu
« Antwort #44 am: 17.06.2017 10:11 »
Hallo Nico,

Zitat
Woher wissen Männer denn, dass die Röcke im Discounter für sie angeboten werden und nicht doch für Frauen?

Aus dem Discounter-Werbeblättchen. Man könnte im ersten Ansatz bei der nächsten Heimwerker-Werbeaktion einfach mal einen "Workman-Kilt" mit dazumischen. Schön mit Befestigungsmöglichkeiten für Werkzeug und Haltevorrichtung für eine Bierflasche. Wenn dann Mann nicht kapiert, dass das ein Rock für Männer ist, tja, dann ist er leider nicht mehr zu retten... ;)

Zitat
Es ist mühsiggang. Du siehst doch selber, wenn du direkt vor der Nase rumspringst, dass das kein Mann für sich nur vom Hinsehen, in Erwägung zieht.

Der Mann war locker über 70, in klassischem Rentnerbeige und wartete auf seine Frau - ich glaube, er zog nicht mehr viel für sich in Erwägung. ;) Was jüngere Männer in Erwägung ziehen, weiß ich nicht, aber sie bekommen einen Impuls und das finde ich wichtig.

Zitat
Ich war heute in der Abteilung, wo es Abendkleider gibt und habe ein gelbes Sommerkleid mit Zitronen anprobiert. Die Kabinen war rappevoll mit Frauen, die Kleider anprobierten und die ihre Laufbur... äh Freunde immer loschickten andere Größen oder Modelle zu holen.

Ja, so war das bei mir auch. Aber einer der Männer hat mich sogar auf eine freie Kabine hingewiesen und schien tatsächlich erfreut zu sein, dass ich dort etwas anprobieren wollte. :)

Zitat
Und mich haben alle vorm Spiegel gesehen. Ich glaube nicht, dass sich ein Mann dazu animiert gefühlt hat, zu seiner Freundin zu gehen um gleich mal selber ein Kleid anzuprobieren,

Ein Kleid ist ja auch nicht Level 1, Nico. Ein einfacher Rock ist Level 1. Ein Kleid ist vileleicht Level 10... ;)
Ein Kleid kann sich kaum ein Mann an sich vorstellen, wie soll er da auf die Idee kommen. Wenn du einen einfachen Cargorock anprobiert hättest, wäre die Chance schon höher gewesen.

Zitat
Ich kann mich auch täuschen. Aber Männer sind ein mühsiges Kapitel. In der Firma sehen mich auch alle. Sehen, wie Kolleg*innen reagieren, dass kein Gelächter oder negative Reaktionen kommen. Trotzdem hab ich das noch keinen Mann nachmachen gesehen.

Natürlich nicht. Auch hier wieder:

Level 0: Handtuch nach der Dusche drumwickeln und denken "Hmm, sieht aus wie ein Rock"
...
Level 5: Rock heimlich zu Hause anziehen, wenn keiner da ist.
...
Level 75: Rock auf der Arbeit anziehen.
...

Bis jemand im Rock auf die Arbeit kommt, muss schon sehr, sehr viel im Kopf passieren und das braucht seine Zeit. Zumal viele im Laufe des Spiels an den Endgegnern scheitern (i.e. Frau, Eltern, Schwiegereltern, Freund, Arbeitskollegen, usw.)
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