Autor Thema: Gleichheit zwischen den Geschlechtern auch in Bezug auf die Kleidung.  (Gelesen 13256 mal)

Offline Erwin

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Gleichheit zwischen den Geschlechtern auch in Bezug auf die Kleidung. Hier is ein Artikel mit einer guten Geschichte. Es ist in Englisch. Studente in England tragen Röcke is eine positive Entwecklung. Aber es werde eine wirkliche Progressione wenn es ist nicht mehr Nachrichten sind.

http://www.newstatesman.com/2017/06/cheer-exeter-boys-skirts-well-have-real-progress-when-its-no-longer-news
Jeder Mensch ist einzigartig und doch sehen wir alle gleich aus. Wir sind alle menschliche Wesen. Wozu also die Unterscheidung zwischen uns und ihnen?

Offline MAS

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Gleichheit zwischen den Geschlechtern auch in Bezug auf die Kleidung. Hier is ein Artikel mit einer guten Geschichte. Es ist in Englisch. Studente in England tragen Röcke is eine positive Entwecklung. Aber es werde eine wirkliche Progressione wenn es ist nicht mehr Nachrichten sind.

http://www.newstatesman.com/2017/06/cheer-exeter-boys-skirts-well-have-real-progress-when-its-no-longer-news

Das stimmt schon: Alle diese Zeitungsmeldungen in letzter Zeit zeigen zunächst, dass das Ziel der Normalität von Jungs/Männern in Röcken und Kleidern noch nicht erreicht ist. Aber sie können not-wendig sein, um das Ziel zu erreichen. Und wenn es irgendwann niemandem mehr juckt, auf wie viele Röhren wer auch immer seine Beine verteilt hat, dann schreibt da auch kein Journalist mehr drüber, dann ist das Ziel erreicht. Bis dahin aber freue ich mich über jede Meldung.

LG, Micha
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Offline GregorM

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Ein sehr guter Artikel, dessen Inhalt - leider - scheint, richtig zu sein. Doch, obwohl der Rock als Waffe verwendet wird, um etwas anderes zu erreichen, dann finde ich es einen großen Schritt vorwärts zu sein.

Wären diesen Jungs Röcke so total daneben gewesen, hätten sie keine getragen. Einige könnten wohl auch im Geheimen der Meinung sein, dass eigentlich die Aufstandverhältnisse im Rock dem Frieden in kurzen Hosen vorzuziehen wären?

Gruß
Gregor 
Gruß
Gregor

rockability

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Es ist immer ein und der selbe Bericht.


Offline Holger Haehle

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Ich mag die folgende Stelle im Artikel: "... time we challenged anything that needlessly exaggerates difference."
Denn viele Unterschiede zwischen den Geschlechtern werden von Kulturen eingeführt ohne das es eine biologische Notwendigkeit gibt. Gerade Rock und Hose waren machtpolitische Instrumente, um eine auf der Überlegenheit eines Geschlechts aufbauende Hierachie zu manifestieren. Also weg mit dem Geschlechtermüll, den eine Gesellschaft auf dem Weg zu mehr Gleichberechtigung nicht mehr braucht.

Offline MAS

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Denn viele Unterschiede zwischen den Geschlechtern werden von Kulturen eingeführt ohne das es eine biologische Notwendigkeit gibt.

Lieber Holger,

bedeutet bei Dir die Betonung der nichtvorhandenen biologischen Notwendigkeit, dass es deshalb unsinnig ist? Ich meine auch generell: Sind nur die biologisch notwendigen Kulturleistungen in Deinem Weltbild sinnvoll?

LG, Micha
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Offline Holger Haehle

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Hi Micha,

nicht notwendig heißt, dass an dieser Stelle jeder Zwang ungerechtfertigt ist, weil eine intrinsische Kausalität nicht vorliegt. Ich sollte also darauf verzichten dürfen ohne Entzugsprobleme.

Vom nicht notwendigen auf das unsinnige zu schließen ist ein weiter Schritt. Der ist so ohne weiteres nicht zulässig.

Kleidung ist weitgehend ein Kulturprodukt. Deshalb ist es eine Frechheit den Rock als Frauenkleidung zu definieren und das mit Biologie zu begründen. Da gibt es einfach keinen Zusammenhang.

Der Bezeichnung "biologisch notwendiger Kulturleistungen" ist unglücklich, denn Kultur definiert sich über die Unabhängigkeit von der Natur. Da entsteht ein Widerspruch.

Bitte unterschätze nicht die nichtbiologische Dimension der Kultur, denn die Biologie hat keine Ethik. Die vorkulturelle Zeit ist die Prähistorie. Da waren wir Tiere. Kultur setzt geistige Leistungen voraus, zu der nur ein Mensch in der Lage ist. Es ist die freie kulturelle Entscheidung der Völker, die jederzeit neu entschieden werden kann, biologische Artefakte einer kulturellen Verwendung zuzuführen oder auch nicht. Jede Möglichkeit ist sinnvoll, die kulturellen Zuspruch findet. Aber als "Wissender Mensch" muss ich nicht alles mitmachen, denn ich bin ja unabhängig von der Biologie und somit frei in meiner kulturellen Entfaltung. Ich kann auch eigene kulturelle Vorstellungen entwickeln, die rezenten Regeln entgegenstehen. Der größte Teil der Kultur ist abgehoben von der Natur. Kultur ist vorwiegend eine Geisteshaltung, die kein Fleisch braucht. Das ist gut so, denn nur so sind ungerichtete Fantasien und Visionen möglich.

Offline MAS

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Hi Micha,

nicht notwendig heißt, dass an dieser Stelle jeder Zwang ungerechtfertigt ist, weil eine intrinsische Kausalität nicht vorliegt. Ich sollte also darauf verzichten dürfen ohne Entzugsprobleme.

Vom nicht notwendigen auf das unsinnige zu schließen ist ein weiter Schritt. Der ist so ohne weiteres nicht zulässig.

Kleidung ist weitgehend ein Kulturprodukt. Deshalb ist es eine Frechheit den Rock als Frauenkleidung zu definieren und das mit Biologie zu begründen. Da gibt es einfach keinen Zusammenhang.

Der Bezeichnung "biologisch notwendiger Kulturleistungen" ist unglücklich, denn Kultur definiert sich über die Unabhängigkeit von der Natur. Da entsteht ein Widerspruch.

Bitte unterschätze nicht die nichtbiologische Dimension der Kultur, denn die Biologie hat keine Ethik. Die vorkulturelle Zeit ist die Prähistorie. Da waren wir Tiere. Kultur setzt geistige Leistungen voraus, zu der nur ein Mensch in der Lage ist. Es ist die freie kulturelle Entscheidung der Völker, die jederzeit neu entschieden werden kann, biologische Artefakte einer kulturellen Verwendung zuzuführen oder auch nicht. Jede Möglichkeit ist sinnvoll, die kulturellen Zuspruch findet. Aber als "Wissender Mensch" muss ich nicht alles mitmachen, denn ich bin ja unabhängig von der Biologie und somit frei in meiner kulturellen Entfaltung. Ich kann auch eigene kulturelle Vorstellungen entwickeln, die rezenten Regeln entgegenstehen. Der größte Teil der Kultur ist abgehoben von der Natur. Kultur ist vorwiegend eine Geisteshaltung, die kein Fleisch braucht. Das ist gut so, denn nur so sind ungerichtete Fantasien und Visionen möglich.

Lieber Holger,

ich unterschätze die nichtbiologische Dimension von Kultur nicht, sondern befürchtete, Du würdest es tun.

Andererseits ist Kultur doch nicht unabhängig von Natur und "biologisch notwendige Kulturleistung" nicht unglücklich. Zum Beispiel ist es für uns biologich notwendig zu essen, und die Kulturleistung der der Landwirtschaft ist somit biologisch notwendig und hat der weiteren kulturellen Entwicklung der Menschheit ganz schön auf die Sprünge geholfen.

Kultur als Geisteshaltung braucht auch Fleisch, da unser Geist im Gehirn sitzt und von dessen Bedingungen mitbestimmt wird.

Und doch sind viele Kulturleistungen nicht biologisch notwendig, sondern diesbezüglich weder nützlich noch schädlich. Merh dazu bei Gelegenheit.

LG, Micha
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rockability

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Kleidung ist weitgehend ein Kulturprodukt. Deshalb ist es eine Frechheit den Rock als Frauenkleidung zu definieren und das mit Biologie zu begründen. Da gibt es einfach keinen Zusammenhang.

Der Bezeichnung "biologisch notwendiger Kulturleistungen" ist unglücklich, denn Kultur definiert sich über die Unabhängigkeit von der Natur. Da entsteht ein Widerspruch.
Was würden denn Menschen anziehen, wenn sie sich nur noch auf die Natur beziehen? Ich denke nicht, dass der Rock gesellschaftlich nur als Frauenkleidung bezeichnet wird, weil damit das weibliche Geschlecht zugeordnet sein soll, sondern damit, dass es generell nur schöneren Menschen zugestanden, "erlaubt" wird. Die fette Grobe aus der Wursttheke will auch niemand in enger Pelle oder im kurzen Rock sehen. Veranschaulicht gesagt. Ist keine Wertung-

Offline high4all

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Zitat
Was würden denn Menschen anziehen, wenn sie sich nur noch auf die Natur beziehen?

Etwas Bequemes, Zweckmäßiges und Unscheinbares, was bei Frauen und Männern kaum auseinander zu halten ist. Denn Mode spielt keine Rolle.
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Das glaube ich nicht. Die Unterscheidung wäre wohl stärker ausgeprägt.

Offline kalotto

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Das würde die Menschheit um 5000Jahre zurückwerfen, klimatisch bedingt von gar nichts bis zu Fellen und Wickelroben, oder wäre es ein Einheitsgewand wie in Mao's China oder jetzt in Nordkorea ...
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Er kam sich underdressed vor und nähte sich Röcke

rockability

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Es gäbe deutlichere Unterschiede. Durch Kultur sind die Unterschiede kleiner geworden.

Offline Holger Haehle

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Zitat Nico: Was würden denn Menschen anziehen, wenn sie sich nur noch auf die Natur beziehen?

Antwort Holger: Die Frage ist leicht zu beantworten. Da nach Lehrmeinung der Kulturbeginn des Menschen mit seiner Historie beginnt, gilt für den "Vormenschen" die bekannte Kleidung der Prähistorie. Da Mode individueller kultureller Ausdruck ist, sollte eine nur naturbezogene Kleidung über deutlich weniger Ausdrucksmöglichkeiten verfügen. 

Offline Holger Haehle

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Zitat Micha: Andererseits ist Kultur doch nicht unabhängig von Natur und "biologisch notwendige Kulturleistung" nicht unglücklich. Zum Beispiel ist es für uns biologich notwendig zu essen, und die Kulturleistung der der Landwirtschaft ist somit biologisch notwendig und hat der weiteren kulturellen Entwicklung der Menschheit ganz schön auf die Sprünge geholfen.

Also Micha,
über dieses Thema kann man viel streiten, weil die archäologischen Artefakte für Beweise unzureichend sind. Jedenfalls war die Landwirtschaft die zweite große Veränderung nach der kognitiven Revolution. Mit ihr entstanden übrigens nach den verbreiteten animistischen Kulten der Sammler und Jäger die ersten großen Religionen.

Landwirtschaft war nicht notwendig, um die Menschen zu ernähren. Knochenanalysen zeigen, dass die voragrarischen Gesellschaften  nicht schlechter ernährt waren. Die Entscheidung zur Landwirtschaft hatte wahrscheinlich keine biologischen Gründe. Es war eine kulturelle Entscheidung (vielleicht aus religiösen oder machtpolitischen Motiven, denn die Landwirtschaft ermöglichte ein enormes Bevölkerungswachstum) unabhängig von einer biologischen Notwendigkeit, die man in einer Mangelernährung suchen könnte, aber eben nicht findet.

Mit der landwirtschaftlichen Vorratshaltung entstand zudem eine weiter zunehmende Unabhängigkeit von der Natur. Das schaffte zusätzlichen Freiraum für Kultur. Die aufkommende Arbeitsteilung machte es für Priester, Soldaten, Exekutive (Adel) möglich, ausschließlich eine Funktion (Beruf) auszuüben, ohne zusätzlich auf die Jagd oder einen Acker zu gehen. Genauso waren z.B. die Skulpturen sumerischer Steinmetze ohne sichtbare Spuren auf die Ernährung ihrer Erschaffer. Die künstlerischen Leistungen waren unabhängig von der Natur.

Das alles kann man in vielen Büchern nachlesen, so auch bei Yoval Noah Hararis: "Sapiens - Eine kurze Geschichte der Menschheit".


 

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