Autor Thema: Vertauschte Kleidungsvorlieben  (Gelesen 14769 mal)

rockability

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Re: Vertauschte Kleidungsvorlieben
« Antwort #30 am: 15.07.2017 11:03 »
Wozu der Arbeiterhose gerechter werden, wenn es nicht darum geht, nach Arbeit auszusehen? Das war doch Dein Argument. Ich habe es nur von Dir übernommen.
Und was ist das denn für eine Rebellion, wenn man einfach macht, was gerade in ist und was "alle" in der Peergroup machen?

LG, Micha
[/quote]Es geht um die Auflehnung gegen das Establishment, das zum Beispiel Anzugträger bekleiden. (isˈtɛbliʃmənt/ die soziale Schicht in einer Gesellschaft, die sich etabliert hat und gegenwärtig die Macht hat.)
Man gibt sich als arm und damit frei und unabhängig aus, dass man es nicht nötig hat, sich Vorgaben Anderer zu zu unterwerfen. Und das funktioniert mit niedriger Statussymbolik. In der Peergroup der Anzugsträger und im Establishment ist es auch In Krawatte zu tragen und machen alle.

rockability

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Re: Vertauschte Kleidungsvorlieben
« Antwort #31 am: 15.07.2017 11:06 »
Nur, wenn man Menschen nicht als Ressourcen ansieht. Hast du dir mal angesehen, wer, wo und wie diesen used look in die Jeans hineinzaubert? Stichwort "Sillikose".

http://www.untergrund-blättle.ch/wirtschaft/used_looks_jeans_mit_toedlichem_effekt.html


Ich schrieb, dass die Herstellung selber schon Ressourcen verschwendet. Für eine Jeans werden 8000 Liter Wasser verbraucht.

Offline DesigualHarry

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Re: Vertauschte Kleidungsvorlieben
« Antwort #32 am: 15.07.2017 11:58 »
Hallo!

Es geht auch anders um "used Jeans" herzustellen ;D ;D ;D


http://www.foerderland.de/technik/tipps/artikel/zoo-jeans/

rockability

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Re: Vertauschte Kleidungsvorlieben
« Antwort #33 am: 15.07.2017 12:40 »
"Gerade Jeans sind ein Produkt, bei dem gerne tief in die Taschen gegriffen wird, um sich von den anderen abzuheben. Mehrere hundert Euro für ein Modell sind völlig normal. Und das sieht beim aktuellen Trend nicht makellos, sondern „abgefuckt“ aus. Der Vintage-Style ist eben „in“ – und teuer.

Zerrissene Jeans für wohlhabende Individualisten
– das ist eine interessante Zielgruppe, um Geld zu verdienen. Das dachten sich auch die Mitglieder des japanischen „The Mineko Club“.

Es geht wahrscheinlich auch darum, dass es so aussieht, dass man mit den Hosen die wildesten Abenteuer (üb)erlebt hat, obwohl man die ganze Zeit auf der Couch sitzt.


rockability

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Re: Vertauschte Kleidungsvorlieben
« Antwort #34 am: 15.07.2017 14:01 »
Die Welt wäre bunter und unbeschwerter, wenn man sich und anderen mehr Toleranz entgegen brächte.
Das schon. Aber ich habe oft den Eindruck, dass vor allem Menschen intolerant sind die von anderen Toleranz einfordern. (Ich beziehe mich nicht auf Personen, die undemokraitsche Denkweisen haben, wie Rechte oder Linke)

Hier ein Beispiel aus einem anderen Forum

Zitat
Behaarte Beine sind gruselig.

Egal, ob Mann oder Frau.

Und schicke Pumps mit gruseligen Beinen macht es auch nicht besser. Egal, wie nah man der Person wirklich kommt.
Man(n) sieht es. Und was ich selber gruselig finde, das möchte ich auch keinem zumuten.

Dabei sind Männer es selber, die in dem binären Geschlechtersystem bleiben und es weiter reproduzieren. Aber darauf bestehen wollen, dass Männer in High-Heels sexy aussehen.

Müssten Frauen sich nicht an den Beinen rasieren, wären wir dem Anblick von behaarten Beinen gewöhnt und hätten damit auch kein Problem, wenn Männer behaarte Beine zu allen Anlässen zeigen und Pumps tragen. Das ist übrigens ein Indiz für ein patriarchales System dahinter, dass durch Männer gemacht ist.

Männer sollen aus genau den genannten Gründen lange Hosen anziehen, weil Männerbeine behaart und damit nicht ansehlich sind. Und rasieren darf sich ein "echter" Mann, der zu seiner Männlichkeit steht, auch nicht, weil es schwul aussieht. Rasiert er sich, imitiert er Weiblichkeit, rasiert er sich nicht, is die Meinung, dass es ungepflegt und ekelhaft aussieht. Also bleibt nur die lange Hose. Egal wie Männer es sich drehen, sie können argumentativ nur verlieren und das erschreckende ist, sie halten an diesen Ansprüchen noch selber fest, obwohl sie darauf bestehen, im Sommer kurze Sachen wie Frauen anziehen zu können.


Hier nocohmal zur Verdeutlichung:

Zitat
Und ganz böse finde ich es, wenn man(n) oder Frau behaarte Beine in die Nylons (oder dünne Strumpfhose) steckt.

Karl zu Max: "Schau mal, hat die Frau dort nicht schöne Beine"
Max: "Ja, meine hingegen hat Beine wie ein Reh".
Karl: "Oh, so zart?"
Max: "Nein - so behaart"
Zitat
Ich versteh nicht, was daran so schlimm oder böse ist, wenn Menschen unter Strupfhosen behaart sind. Bei mir sind die Beine auch nicht 100 prozentig rasiert und beim genaueren Hinsehen sieht man auch Haare darunter, die durchscheinen.

Hansi1973

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Re: Vertauschte Kleidungsvorlieben
« Antwort #35 am: 15.07.2017 19:53 »
Jeans wäscht man nicht, wenn sie nicht gerade mit Öl oder sehr stark verdreckt sind. Dann verschleißt auch nichts.

BULLSHIT!
Auch wenn er sich täglich duscht und parfümiert, sondert Schweiß&Co an die Klamotten ab.
Mit ein Grund warum man Unterwäsche trägt - um die Oberbekleidung möglichst lange sauber zu behalten.
Doch nach ein paar Tagen fangen die Klamotten (hier: Jeans) einfach an zu müffeln. Zwar kann man die Klamotten an die frische Luft hängen (manche schwören gar aufs Einfrieren!), aber auch dann wird irgendwann der Waschgang in der Maschine nötig.

Hansi1973

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Re: Vertauschte Kleidungsvorlieben
« Antwort #36 am: 15.07.2017 19:56 »
Zitat
Behaarte Beine sind gruselig.

Fast so gruselig, wie Dein Exodus, das Thema OFFTOPIC zu führen!

rockability

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Re: Vertauschte Kleidungsvorlieben
« Antwort #37 am: 15.07.2017 20:24 »
BULLSHIT!
Denk an deinen Blutdruck.
http://www.stylebook.de/fashion/jeans-nicht-waschen-experiment-das-passiert-962498.html
http://www.focus.de/finanzen/videos/fuer-langlebige-kleidung-levi-s-chef-warnt-warum-man-seine-jeans-niemals-waschen-sollte_id_6007305.html
http://www.cosmopolitan.de/jeans-waschen-nur-wenn-man-seine-lieblingsjeans-so-waescht-haelt-sie-ewig-65295.html
"Ist dann doch mal wieder Zeit für gründlichere Reinigung, ist eine unkomplizierte Handwäsche ideal. Dazu die Jeans eine Stunde in kaltes (bis gaaanz leicht warmes) Wasser legen und ein kleines Glas Essig dazugeben"

"Die Jeans bitte wirklich nie in die Maschine stecken"


Offline MAS

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Re: Vertauschte Kleidungsvorlieben
« Antwort #38 am: 15.07.2017 21:13 »
Ich war heute in meinem zweitältesten kurzen Jeansrock unterwegs, 2004 gekauft, noch keinen Riss und kein Loch, nur von der Sonne natürlich gebleicht. Mein ältester Jeansrock von 1997 sieht auch noch gut aus, ist mir aber zu eng geworden.

Ich habe neuere Jeansröcke, da sind schon mal die Taschen durchlöchtert, von den Schlüsseln, die ich darin trage. Die Löcher lasse ich beim Schneder flicken.

Ich brauche keine Löcherhosen, um zu zeigen wie arm ich bin. Ich kaufe lieber lang haltende Kleidung, um Geld und Ressourcen zu sparen. So machen arme Leute das. Alles andere ist Pfusch!

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rockability

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Re: Vertauschte Kleidungsvorlieben
« Antwort #39 am: 15.07.2017 21:27 »
Guck mal, was ich noch gefunden habe. "Von „distressed“ bis „destroyed“: Zerfetzte Jeans liegen im Trend. Aber muss man ihm auch mit Ü30 noch folgen? Nur, wenn man die Botschaft hinter der Hose vertreten kann, meint unsere Autorin. " https://www.welt.de/icon/article145053069/Wann-ist-man-zu-alt-fuer-zerrissene-Jeans.html Es geht anscheinend doch um distressed.
Zitat
Das Problem daran ist nicht etwa die bloße Haut, es geht ja hier nicht um Anstand, und viele Vierzigjährige haben ein strafferes Bindegewebe als mancher Teenager. Es geht um die Botschaft hinter den Stofffetzen. Die schreit häufig eine Spur zu laut „Pfff, ich pfeife auf Wohlstand!“. Gegen diese Haltung ist nichts einzuwenden, wenn sie denn authentisch ist. Einer mittellosen Studentin nimmt man das ab, einer Oligarchen-Gattin eher weniger.


Offline MAS

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Re: Vertauschte Kleidungsvorlieben
« Antwort #40 am: 15.07.2017 21:39 »
Guck mal, was ich noch gefunden habe. "Von „distressed“ bis „destroyed“: Zerfetzte Jeans liegen im Trend. Aber muss man ihm auch mit Ü30 noch folgen? Nur, wenn man die Botschaft hinter der Hose vertreten kann, meint unsere Autorin. " https://www.welt.de/icon/article145053069/Wann-ist-man-zu-alt-fuer-zerrissene-Jeans.html Es geht anscheinend doch um distressed.
Zitat
Das Problem daran ist nicht etwa die bloße Haut, es geht ja hier nicht um Anstand, und viele Vierzigjährige haben ein strafferes Bindegewebe als mancher Teenager. Es geht um die Botschaft hinter den Stofffetzen. Die schreit häufig eine Spur zu laut „Pfff, ich pfeife auf Wohlstand!“. Gegen diese Haltung ist nichts einzuwenden, wenn sie denn authentisch ist. Einer mittellosen Studentin nimmt man das ab, einer Oligarchen-Gattin eher weniger.



Wer auf Wohlstand verzichtet, soll alte Klamotten tragen und keine neuen kaputt verkauften.

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rockability

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Re: Vertauschte Kleidungsvorlieben
« Antwort #41 am: 15.07.2017 22:10 »
Es ist doch nur eine Symbolik die transportiert werden soll, weil es es widererwartend der gehobenen Gesellschaft als ungepepflegt eingestuft wird. Aber niemand wirkllich abgetragene Sachen tragen will, die vielleicht vorher schon jemand aufgetragen hat oder so.

Also zum Verständnis nochmal. Es geht nicht darum, tatsächlich irgendwie arm sein zu wollen oder zu müssen, sondern nur so darzustellen, weil man es sich leisten kann keine Verbindlichkeiten in einer Leisutngsgesellschaft eingehen zu müssen, ohne wirklich arm zu sein. Es ist eine Lebenshaltung, wie Punk, Emo oder was weiß ich, was es noch alles gibt. Das ist übrigens näher am Rocktragen angesiedelt als wir vermuten. Das Gegenargument gegen abweichende oder abgfuckte Kleidung ist ja genau das auf Linie bringen wollen "So wie du rumläufst bekommst du nie eine Arbeit und kannst dir was leisten."

Ich weiß echt nicht, wie ich es noch erklären soll. Gleich kommt sicherlich wieder das nächste Totschlagargument... Ich dachte, der Artikel bringt bisschen Licht ins Dunkel und habe dich auch bisschen besser in deinen kognitive Fähigkeiten, Informationen zu verarbeiten eingeschätzt. Was nicht heißt, dass du die nicht hast. Aber manchmal glaube ich, dein Beruf lässt nicht viel geistige Beweglichkeit zu, weil vieles von vorgerfertigten Nachschlagewerken vorgekaut und vorgesetzt wird. Ich meine...es heißt ja  auch nicht umsonst, Medizin studieren ist einfach Bücher auswendig zu lernen und hoffen, dass das in der Prüfung abgefragt wird.
Ich weiß nicht, ob das bei Theologie genauso ist. Mit geistiger Kreativität und Kombinieren hat das ja alles nicht viel zu tun. Nun gut, jetzt bin ich abgeschwiffen.

LG

Hansi1973

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Re: Vertauschte Kleidungsvorlieben
« Antwort #42 am: 15.07.2017 22:14 »
Bis Anfang/ Mitte der 90er trug man bei der Bundeswehr noch den Feldanzug aus Baumwolle/ Moleskin in "steingrau-oliv". 100% Baumwolle und am ersten Tag tatsächlich noch oliv.
Mit jedem Waschvorgang wurde das Zeug immer heller und geschmeidiger. Und so unterschied man schon von weitem "Altgediente" und "Rekruten" - alleine an der Farbgebung.  :P

Offline MAS

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Re: Vertauschte Kleidungsvorlieben
« Antwort #43 am: 15.07.2017 22:18 »
Es ist doch nur eine Symbolik die transportiert werden soll, weil es es widererwartend der gehobenen Gesellschaft als ungepepflegt eingestuft wird. Aber niemand wirkllich abgetragene Sachen tragen will, die vielleicht vorher schon jemand aufgetragen hat oder so.

Also zum Verständnis nochmal. Es geht nicht darum, tatsächlich irgendwie arm sein zu wollen oder zu müssen, sondern nur so darzustellen, weil man es sich leisten kann keine Verbindlichkeiten in einer Leisutngsgesellschaft eingehen zu müssen, ohne wirklich arm zu sein. Es ist eine Lebenshaltung, wie Punk, Emo oder was weiß ich, was es noch alles gibt. Das ist übrigens näher am Rocktragen angesiedelt als wir vermuten. Das Gegenargument gegen abweichende oder abgfuckte Kleidung ist ja genau das auf Linie bringen wollen "So wie du rumläufst bekommst du nie eine Arbeit und kannst dir was leisten."

Ich weiß echt nicht, wie ich es noch erklären soll. Gleich kommt sicherlich wieder das nächste Totschlagargument... Ich dachte, der Artikel bringt bisschen Licht ins Dunkel und habe dich auch bisschen besser in deinen kognitive Fähigkeiten, Informationen zu verarbeiten eingeschätzt. Was nicht heißt, dass du die nicht hast. Aber manchmal glaube ich, dein Beruf lässt nicht viel geistige Beweglichkeit zu, weil vieles von vorgerfertigten Nachschlagewerken vorgekaut und vorgesetzt wird. Ich meine...es heißt ja  auch nicht umsonst, Medizin studieren ist einfach Bücher auswendig zu lernen und hoffen, dass das in der Prüfung abgefragt wird.
Ich weiß nicht, ob das bei Theologie genauso ist. Mit geistiger Kreativität und Kombinieren hat das ja alles nicht viel zu tun. Nun gut, jetzt bin ich abgeschwiffen.

LG

Ich bn weder Mediziner, noch Theologe (d.h. letzteres von einen Nebenfach her schon, und von der Abteilung, der ich angehöre, aber nicht hauptfächlich).

Ich verstehe diesen Mummenschanz sehr gut, und weil ich ihn verstehe, kann ich ihn als Mummenschanz entlarven.

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Hansi1973

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Re: Vertauschte Kleidungsvorlieben
« Antwort #44 am: 15.07.2017 22:28 »
Was die gute alte "Nietenhose" angeht...
Ich hatte Anfang der 80er noch eine Diskussion mit meinem Pastor, ob eine Jeans "kirchentauglich" wäre. Aufhänger war dieses Bild:
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Wir kamen beide zu dem Schluss, dass die Kleidung alleine nicht "gottfrömmig" wäre - man mit Jeans kein schlechterer Christ wäre als im formellen Anzug.


 

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