Autor Thema: "Mein 5-jähriger Sohn zieht Kleider an – so reagieren Andere darauf"  (Gelesen 5874 mal)

Offline rockfreund

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Nur wer selbst Rock trägt, weiss was drunter ist ;-)

Offline Barefoot-Joe

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Hallo Rockfreund,

Ja, da kann bei vielem nur bestätigend nicken. Daß die Hormonspiegel bis etwa 10 Jahre bei Jungs und Mädchen gleich sind, wußte ich auch noch nicht, aber das ist eine interessante Information, wenn mal wieder jemand erzählt, dass Jungs dadurch andere Interessen haben.

Zitat
Eine Geschlechtsidentität entwickle sich, indem wir uns mit unserem Umfeld auseinandersetzen, meint sie.

Das ist das Einzige, bei dem ich widersprechen würde, aber ich denke, das sind eher Begrifflichkeiten. Geschlechtsidentität ist für mich das, was wir mitbringen, was sie meint, ist imho das Rollenbild, das darauf aufgepfropft wird und Teile davon unterdrückt und andere hervorhebt.
Ich bin ein Mensch mit Irritationshintergrund.

Normality is a paved road: it’s comfortable to walk, but no flowers grow. - Vincent van Gogh

Offline high4all

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Zitat
Eine Geschlechtsidentität entwickle sich, indem wir uns mit unserem Umfeld auseinandersetzen, meint sie.

Das ist das Einzige, bei dem ich widersprechen würde, aber ich denke, das sind eher Begrifflichkeiten. Geschlechtsidentität ist für mich das, was wir mitbringen, was sie meint, ist imho das Rollenbild, das darauf aufgepfropft wird und Teile davon unterdrückt und andere hervorhebt.
Ähnlich schreibt sie das hier:

Zitat
Mittlerweile habe ich viel darüber nachgedacht, was Geschlecht eigentlich bedeutet. Und ich denke, wir erziehen unsere Kinder zu einem Jungen oder einem Mädchen, weil wir gewisse Verhaltensweisen oder Reaktionen erwarten. Und weil in unseren Köpfen noch alte Rollenbilder festhängen
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Offline Ludwig Wilhem

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Hallo
dieser Artikel spricht mir aus der Seele. Okay, Simon ist somit ein Junge, der weiß was er will und läßt sich davon nicht abringen, die Mutter hilft ihm auch beim Argumentieren - gut so.
Wenn ich die Kommentare unten lese, bekomme ich Angst, wie verbohrt noch viele Menschen sind, wenn Männer/Jungens Kleider oder Röcke tragen.
Wenn wir uns in diesen Röcken und Kleidern wohl fühlen, ist das doch gut. Aber "toleranz" wird in Deutschland leider noch klein geschrieben.
GRuß Ludwig
Ich trage Röcke oder Kleider gerne, denn es sind Kleidungsstücke für uns alle.


Offline Barefoot-Joe

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Wenn ich die Kommentare unten lese, bekomme ich Angst, wie verbohrt noch viele Menschen sind, wenn Männer/Jungens Kleider oder Röcke tragen.

Die Menschen müssen das erst lernen. Letzten Sonntag kam in "Prominent" ein Beitrag über Desmond, den haben mit Sicherheit viele gesehen. So etwas trägt dann auch dazu bei, so etwas mehr in das normale Bild bei Kindern zu integrieren.

Der hier: https://www.berliner-zeitung.de/panorama/-desmond-is-amazing--zehnjaehriger-gruendet-ersten-drag-queen-club-fuer-kinder-29431410
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Offline cephalus

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Ich bewundere das Selbstbewusstsein des Jungen.

Ich habe zwei Jungs, die jegliche Unterstützung erfahren (würden), wenn sie sich abweichend der gesellschaftlichen Regeln kleiden wollten, und die es auch vorgelebt bekommen, "was geht".
Aber schon bei der leisesten Kritik der Altersgenossen, dass das T-Shirt eine uncoole Farbe hat, ist die Lieblingsfarbe passe.

Ja es gibt Kleidungsstücke die sie lieben, von denen aber niemand, nicht mal die Großeltern wissen dürfen...

Offline JJSW

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Der Junge hat wirklich ein tolles Selbstbewußtsein. Und eine Mutter, die ihn unterstützt.
Vielen Dank für den Artikel.

Mit 45 Jahren war ich eher ein "Späteinsteiger" in Rock und Kleid. Konnte ich mir früher nie vorstellen, bzw. ich dachte wohl nicht daran. Als Kind und Jugendlicher war ich eher angepaßt als wagemutig.

Um so mehr trage ich trage meine Röcke heute mit Freude. Und auch als Zeichen gegen Engstirnigkeit und Borniertheit.

Wir sollten einfach mehr menschlich sein, als irgendwelche Rollen für andere zu erfüllen.

Grüßle
Jürgen
Laßt Euch nicht von Zweifeln plagen
und genießt das Röcketragen

Offline MAS

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Die Subkommentare sind doch gut. :)

LG, Micha
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Offline MAS

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Wobei die positiven Subkommentare nur von zwei Leuten stammen.

Ich hoffe aber, dass es mit den negativen Kommentaren, die quasi dem Jungen sein Recht auf Selbstbestimmung nehmen und ihn zwingen wollen, sich in ihr binäres System einzupassen, so ist, wie mit dem Müll, der überall in der Landschaft rum liegt, wo viele Menschen hinkommen. Die meisten Leute nehmen ihren Müll wieder mit und entsorgen ihn ordentlich, aber der Müll der Leute, die ihn einfach in die Landschaft werfen, bliebt liegen und stört ordentliche Menschen.

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Offline cephalus

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Ich hoffe aber, dass es mit den negativen Kommentaren, die quasi dem Jungen sein Recht auf Selbstbestimmung nehmen und ihn zwingen wollen, sich in ihr binäres System einzupassen, so ist, wie mit dem Müll, der überall in der Landschaft rum liegt, wo viele Menschen hinkommen. Die meisten Leute nehmen ihren Müll wieder mit und entsorgen ihn ordentlich, aber der Müll der Leute, die ihn einfach in die Landschaft werfen, bliebt liegen und stört ordentliche Menschen.

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Die andere Seite sieht das leider oft genau so...

Offline MAS

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Ich hoffe aber, dass es mit den negativen Kommentaren, die quasi dem Jungen sein Recht auf Selbstbestimmung nehmen und ihn zwingen wollen, sich in ihr binäres System einzupassen, so ist, wie mit dem Müll, der überall in der Landschaft rum liegt, wo viele Menschen hinkommen. Die meisten Leute nehmen ihren Müll wieder mit und entsorgen ihn ordentlich, aber der Müll der Leute, die ihn einfach in die Landschaft werfen, bliebt liegen und stört ordentliche Menschen.

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Die andere Seite sieht das leider oft genau so...

Richtig, und da könnte ein Dialog anfangen. Ähnlich wie bei Ali Cans Buch "Sorgentelefon für besorgte Bürger", in dem er erzählt, wie er sich mit eben diesen "besorgten Bürgern" in deren Kneipen, bei deren Demos und am Telefon auseinandersetzt.

LG, Micha
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Offline cephalus

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Richtig, und da könnte ein Dialog anfangen.

Sehr schwierig wäre das, wenn nicht unmöglich, Michael.

Früchte tragen kann sowas nur, wenn mindestens eine Seite bereit ist, teilweise von ihre Position abzurücken. Man nenne mich gerne verbohrt und sturköpfig, aber ich werde von meiner Position diesbezüglich sicher keinen Jota abrücken.

Und ja, mir fehlt jedes Verständnis, obwohl ich mich durchaus schon bemüht habe, die Gedankengänge der Menschen zu verstehen - in diesem Fall, wie auch bei "besorgten Bürgern" und anderen Themen.

"Die Anderen" verstehen auch nicht, wie man eine bunte, multikulturelle, multiethnische, offene und freie Gesellschaft gut heißen kann in der sich zur Krönug am Ende vielleicht noch jeder, frei von (geschlechter)Normen geben und kleiden kann wie er will.




Offline RockyBee

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Hallo,

das finde ich nicht, ich finde beide Themen nicht wirklich geeignet um den Kern zu treffen ....

Der Kern ist für mich die Tatsache, dass Kleidung nicht geschlechtsorientiert betrachtet werden sollte (Der einzige der das verstanden hat ist der 5 Jährige).  ;)

In deinem Beispiel finde ich es eher negativ belastet, weil der Bekleidungswunsch gleich in die Drag Queen Ecke geschoben wird ...

Why?

Warum muss ich mich für etwas rechtfertigen oder eine Begründung finden?

LG

Offline MAS

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Ich finde es noch etwas anders. Es gibt viele Grunde, warum jemand die Kleidung wählt, die er wählt.

In Bezug auf die Wahl von Kleidung, die gemeinhin andersgeschlechtlich konnotiert ist, kann das das sein, dass man sie geschlechtsneutral sieht, aber auch, dass man die Gegengeschlechtlichkeit mag und will. Beides sollte gleichermaßen möglich und respektiert sein. Man soll einfach im Blick haben, dass man nicht einfach vom Sehen z.B. eines rocktragenden Mannes, gleich weiß, warum er Rock trägt, uns dass das letztlich seine eigene Angelegenheit ist, solange er wie alle anderen ein sozialverträglicher Mensch ist.

LG, Micha
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Man soll einfach im Blick haben, dass man nicht einfach vom Sehen z.B. eines rocktragenden Mannes, gleich weiß, warum er Rock trägt, uns dass das letztlich seine eigene Angelegenheit ist, solange er wie alle anderen ein sozialverträglicher Mensch ist.

LG, Micha
Gut gebrüllt, Löwe!

Leider kann der Frömmste nicht in Frieden leben, solange es dem Nachbarn nicht gefällt.

Will sagen, solange es besorgte Menschen gibt, die in jeder noch so kleinen Abweichung von ihrer Norm den Untergang des Abendlandes wittern, werden wir nicht unbehelligt die Kleidung tragen, die wir tragen.

Toleranz ist keine Leistung, auf die sich irgend jemand etwas einbilden sollte, denn wir ertragen/erdulden jeden Tag ohne großes Nachdenken viele Menschen/Situationen/Dinge/Umstände.

Respekt ist eine ganz andere Nummer, weil es Nachdenken und eine Willensentscheidung fordert.

Beispiel: Ich mag die Kleidung von xy nicht, aber ich respektiere xy und seine Kleidung. Auch dann wenn mir xy damit auf die Nerven geht.

LG
Hajo

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