Farblich alles recht gut abgestimmt, hirti!
So kannst Du sicherlich unter die Leute gehen und mit Deinen Kollegen kollaborieren.
Dennoch tendiert mein persönlicher Eindruck auch ein wenig weg davon, meinen Geschmack getroffen zu haben. Leicht altmodisch à la Lars´ Urteil mag da mitschwingen. Mich stört nun auf dem großen Display jetzt auch ein wenig der Materialmix zwischen Strickjacke und glattem Rock - durchaus grundsätzlich möglich, was genau mich daran stört, kann ich noch nicht einmal genau benennen - vielleicht ist der Strick doch eine Spur zu grob, oder ist es die Farbnuance, die der Strick durch seine Struktur mit einbringt.
Was mich bereits auf dem kleinen Display meines Handys störte: a) Ich finde, die A-Linie des Rocks mit seiner Materialsteifheit schmeichelt Deiner Figur nicht gänzlich. Sie zaubert eine Silhouette, die - vielleicht mischt da auch die Perspektive noch ein klein wenig mit - zu sehr den Rock in Dominanz bringt, Deinen Oberkörper incl. dem wichtigsten, was Du vermutlich mit ins Büro bringst: Deinen Kopf so gänzlich zur Nebensache erscheinen lässt. Mich dünkt fast, eine Nummer kleiner dieses Rockes hätte Dir auch gestanden.
Verstärkt wird das noch von b) dem dominanten Gürtel mit der noch mehr um Dominanz buhlenden Gürtelschließe (oder wie das da in der Mitte heisst ... Schnalle eben). Hierzu fallen mir zwei Dinge ein:
nämlich zwei ganz wesentliche Stilelemente, die in der Damenmode häufig eingesetzt werden, um die Trägerinnen niedlicher wirken zu lassen:
ba) entweder alles ein wenig niedlicher, enger, körperbetonter zu gestalten als im Verhältnis zu Männersachen (daher oft auch die etwas zu kurzen Ärmel, oder 3/4-Ärmel z.B.)
bb) oder ganz konträr, Dinge plakativ groß zu gestalten, wie z.B. große Blumenprints, übergroße Puffärmel, Oversized-Pullis, sehr auffallend große Knöpfe etc.
Und zu dem Fall bb) zählt eben auch die Breite des Gürtels, die Gürtelschnalle noch mehr, aber auch die Silhouette des Rocks.
Nicht, dass es in der Männermode nicht auch manchmal wuchtige Elemente, z.B. Gürtelschnallen gäbe. Die sind zwar eher die Ausnahme, dann aber auch oft mit einer Schwere, mit Ecken und Kanten versehen.
Mir steckt in Deinem Outfit - entschuldige, wenn ich mal wieder soweit aushole - unterhalb Deiner Rippenbögen zuviel wuchtige Niedlichkeit, die Deinem Typ meines Erachtens nicht gerecht wird. Vielleicht - um mal etwas konstruktiv zu sein - würde ein dunkleres Oberteil, aber dafür eine mindestens ähnlich helle (wie der Rock) oder noch hellere Jacke dieser ganzen Wirkung etwas Schärfe nehmen.
Willkommen im Alltag, Hirti! Deine Rockbegeisterung ist im Alltag angekommen. Da kann nicht jedes Outfit bis ins letzte Detail immer ausgefeilt sein. Da muss man auch mal Unzulänglichkeiten in Kauf nehmen. Deine Kollegen werden Dich dafür nicht steinigen. Und manchen Kollegen gefällt vielleicht ein Outfit von Dir, was mir super gefällt, weniger und dafür das hier, das ich gerade "auseinander genommen habe", vielleicht super. Man kann es freilich nicht allen Recht machen. Im Alltag nimmt man manchmal bewusst auch einige Unzulänglichkeiten in Kauf, macht Kompromisse (vielleicht weil irgendwas gerade einen Fleck hatte, oder man nicht so viel Zeit für das Optimum aufbringen konnte, oder ein unpassendes Licht hatte). Manchmal ist man aber auch so gedanklich in ein bestimmtes Teil verliebt, das man unbedingt an diesem Tag tragen möchte, und übersieht, dass die darum gebaute Kombination Schwachstellen hat - sowas kommt bei mir im Alltag immer wieder vor - vielleicht sogar bei jedem dritten Outfit von mir...
Also, Hirti: Super! Deine Röcke sind im Alltag angekommen! Und das ist das wichtigste, was zählt!!!