leider ist nicht immer alles so einfach lieber GregorM
hinderungsgründe:
- eigene frau
- eigener beruf
- umfeld
Hallo Silixflox,
ich weiß und habe Verständnis dafür, dass es nicht immer so einfach ist. So war es bei mir auch mal. Von den drei Punkten, die du erwähnst, ist aber eigentlich nur die Nummer 1 wichtig: die eigene Frau.
Meine Frau war anfangs ziemlich viel gegen mein Kilttragen im öffentlichen Raum. Sie hatte Angst für das Umfeld und befürchteten, es könne unter Umständen meine berufliche Position schaden.
Der letzte Widerstand meiner Frau hörte vor fünf Jahren auf. Wir waren in der Toskana auf Urlaub und hatten uns ein schönes Haus gemietet. Kurz nachdem wir angekommen waren, standen wir zusammen außerhalb des Hauses. Ich war im Kilt.
Wir hatten nicht entdeckt, dass die Vermieterin, eine ältere Frau, die kleine Straße zu uns hinaufkam. Erste Reaktion meiner Frau: „Vielleicht solltest du schnell etwas anderes anziehen?“
Ich: „Zu spät, sie hat uns schon gesehen“.
Das änderte alles. Wir unterhielten uns eine Zeit mit der Frau, und nie früher und nie später hat diese so gut Englisch gesprochen, denn sie musste ja letztendlich von meinem Kilt wissen, ob ich schottischer Herkunft sei etc.
Und hier war es meine Frau, die lächelnd Antwort gab: „Schottischer Herkunft, vielleicht ein bisschen, aber dann so weit, weit zurück, dass das überhaupt keine Rolle spielt. Nein es ist einfach so, dass mein Mann sehr gerne im Kilt geht und es deshalb in seiner Freizeit fast immer tut. Er findet den Kilt sehr bequem“.
Die alte Frau erzählte, dass es in dem kleinen Dorf tatsächlich einen Schotten gab, aber ob er auch im Kilt zu sehen war, sagte sie nicht. Meinen Kilt fand sie sehr schön.
Meine Frau, als sie gegangen war: „Ja, nun kannst du ja hier ebenso gut so oft im Kilt gehen, wie du willst".
Das habe ich natürlich getan. Jeden Morgen habe ich in der schönen Gegend gewandert und habe Morgenbrot bei der nächsten Bäckerei der Kilometer unten im Tal geholt. Bald war die ganze Gegend damit bekannt – durch sehen und von der Vermieterin erzählt. Und ich wurde freundlich zugewinkt, wenn die Lokalbevölkerung in ihren Autos vorbeifuhr.
Auch meine Frau erlebte, dass der Kilt wirklich gut ankam.
Als wir vom Urlaub zurück waren, schlug meine Frau von selbst vor, ich könne ja auch weiterhin Morgenwanderungen im Kilt machen – von zu Hause ab. Ihr war es wichtig, dass ich mich der Gesundheit wegen bewegte, und wenn dazu der Kilt helfen würde, war es ihr OK.
Das habe ich gemacht, und bald wussten die Nachbarn davon Bescheid – und akzeptierten es, wie praktisch alle andere auch.
Wäre es dir nur möglich deine Frau zu überzeugen, dass sich ein Kilt problemlos tragen lässt?
Ich sehe, du gehst im Utilikit. Wäre deiner Frau einen echten Kilt lieber? Die meine bevorzugt bei mir klar den Schottenrock – weil er den meisten Leute „verständlicher“ ist.
Gruß
Gregor