Danke, Holger, für die Links. Mächtig viel Zeugs! Interessant allemal. Die bringen mich allerdings hier in dieser Fragestellung jedenfalls primär nicht mächtig viel weiter.
Auch nicht in der speziellen Fragestellung bzgl. Genetik/Epigenetik und den daraus gefolgerten, abgeleiteten, interpretierten Feststellungen.
Ich hatte bei den Links gehofft, mehr Details zum Bereich Fühlen, Gefühle über die biochemischen Mechanismen zur erfahren, um eventuell auch Haltungsdifferenzen zwischen Dir und mir in speziellen Punkten besser einordnen zu können.
Ich habe gerade eben in einem Beitrag zu Rock im Winter mich beim Schreiben nochmals korrigiert. Ich habe 'Laufen' durch 'Gehen' ersetzt. Für manche enthalten beide Begriffe grundsätzliche Unterschiede. Für mich im allgeinen eher nicht. Für mich sind das ohne Zusatzinformationen einfach gleichwertige Synonyme.
Und so mögen auch so manche Haltungsdifferenzen zu Genetik/Epigenetik bzw. den Folgerungen daraus, zwischen Dir und mir darauf basieren, dass ich einige Begriffe eher wie Synonyme verwende, während Du sie möglicherweise schematisch hart von einander differenzierst.
So beschreiben für mich 'Fühlen', 'Gefühle', 'Sinneseindrücke', gar 'Emotionen' alle eher wie Synonyme einen bestimmten Bereich eines lebenden Wesens. Falls ich einzelne dieser Begriffe mit einer gezielteren Bedeutung versehe, dann gebe ich diese Informationen hinzu. Dann definiere ich diese Begriffe mit ihren Unterschieden, wie ich sie im speziellen Fall meine, für den betreffenden Forumsbeitrag oder einen begrenzten Diskussionsabschnitt.
Ich habe eben nicht Kant, Descartes oder C.G. Jung gelesen. Mag sein, dass nach der Auffassung solcher Vordenker derlei Begriffe hart voneinander getrennt definiert wurden.
Für mich ist jedenfalls ohne dieses Vorwissen aus meiner Beurteilung heraus sowas eher ein Kontinuum - eben mit nicht sezierbaren, hart abgrenzbaren Unterscheidungen.
Zum Teil bin ich sogar froh, nicht mit Anfang 20, im Studium z.B., die Werke solcher Vordenker gelesen zu haben, um womöglich nicht auf diese vorgedachten Bahnen festgelegt zu sein.
Ich informiere mich gerne über Einzelerkenntnisse, und verschaffe mir auch gerne mal einen Überblick aus Tertialwerken wie Wikipedia oder Sekundärpublikationen, ich ordne die dann aber nach meiner eigenen nicht ganz unkritischen Auffassungsgabe selber ein zu einem umfassenderen Bild.
Die 'Leipziger' Punktmutation bewerte ich als ähnlich hypothetisch wie dass unser Leben ausserirdischen Ursprungs (woanders erschaffen) ist.
Experimentalbiologie wie bei diesem Beispiel mag zwar die Kraft solcher Möglichkeiten beweisen, den unabdingbar endgültigen Nachweis haben die Forscher (jeder andere Ausdruck nervt mich) aber nicht erbracht. Es sind nur ein paar dürftige Indizien, die dafür dprechen, dass deren Interpretation der Indizien richtig sein könnte. Oftmals sind dann lautstark verkündete Forschungsdurchbrüche ja allenfalls kleine Mosaiksteichen, die vor allem deswegen nicht so bedeutungsvoll sind, weil nur einen ganz engen Blick auf ein Wirkungsquant haben, aber etliche andere Faktoren dabei schematisch ausblenden.
Du magst meine synonymale Begriffsverwuschelung vielleicht für höchst unwissenschaftlich halten (was es letztlich auch ist: ich bin kein Wissenschaftler), aber ich erlaube mir, das alles freidenkerisch philosophisch in mein Erkenntnisbild von der Welt einzuordnen.
Und so spreche ich Einzellern (auch wenn die Geißel quasi elektromechanisch im Experiment bei Energiezufuhr ausschlägt), so spreche ich Einzellern nicht ab, fühlen zu können, Gefühle, gar Emotionen haben zu können. Vermutlich ist Lichtzufuhr ja auch nicht der einzige Faktor, der die Reaktion unseres/Deines Einzellers auf seine Umeelt bestimmt. Da gestalten mindestens Verfügbarkeiten zum Stoffwechsel die Entscheidungen mit. Auch ein Stückchen Intelligenz steckt da schon in diesem Einzeller.
Drum bin ich ziemlich überzeugt, dass all die Dinge, die wir so bewundernd an uns Menschen beschreiben, alle in ihrer Urform auch schon in jedem lebenden Organismus vorhanden sind.
Die Funktionsweise aller biochemischen Abläufe ist weder vom Pantoffeltierchen noch vom Fadenwurm vollständig, längst noch nicht vollständig verstanden. Wäre es das, hätten wir schon längst synthetisches Leben aus unbelebten Grundstoffen nach unserer Vorstellung zusammengebaut.
Selbst Craig Venter hat mit seinem lautstarken 'Durchbruch' nur ein zusammengeschnittenes Rumpf-Genom in eine entkernte, aber bereits vorhandwne Zelle eingeschleusst. Sein Erfolg war, dass die DNA sich repliziert hat - seine DNA war also kein kompletter Murks. Die ganzen anderen Funktionseinheiten der Zelle hat er aber aus einer 'natürlichen' Zelle entnommen, weil das alles noch immer viel zu komplex ist, als dass wir komplett wüssten, was und wie genau in so einer Zelle das funktioniert.
Aber da wirst Du als Mikrobiologe ganz andere Ansichten haben.