Autor Thema: Frau von einem "Rocker"  (Gelesen 35584 mal)

Offline Quark

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Re: Frau von einem "Rocker"
« Antwort #30 am: 04.01.2010 18:02 »
Ist nicht die Kleidung die die Menschen länderbedingt tragen eine der wenigen Dinge, die heute noch einem Land seine Besonderheit schenkt?
Wenn du uns jetzt den Unterschied zwischen einem amerikanischen und einem deutschen Oberhemd, Hose, Halbschuh, ... anhand von Bildern erläutern würdest (ich rede jetzt nicht von regionspezifischen Trachten, sondern von normaler Alltagskleidung) oder auch welchen herausgebrochenenTeil einer anderen Kultur (in deren Ist-Zustand, nicht deren Geschichte) das Tragen eines, sagen wir, stinknormalen Jeansrockes dastellen soll, bestünde ein Restchance dass sich der Inhalt deiner Posts sich wieder weiter von der Bedeutung deines Nicknames entfernt... 8)

Grüße, ElBuitre

Genau das ist was ich schade finde weil wir alle so herum laufen wie die Leute in Amerika, ... auch unsere Sprache übernimmt immer mehr aus dem amerikanischen "Wortschatz". Egal wo man hinschaut, Amerika drenkt so gut wie allen Ländern seine Meinung auf.

Was ich mit dem "Ausbeuten" anderer Kulturen kritisiere ist, das wir (in dem Fall der Westen) durch Reisen, Bücher und andere Impressionen hier und da Glaubenssätze, Kleidungs - und Essgewohnheiten und viel mehr aus dem Zusammenhang reißen und übernehmen, nur weil es gerade  im Trend liegt.
Ohne Frage hat alles einen Ursprung und ist im ständigen Fluss, aber wenn man das einfach auf alle Dinge überträgt sind Leben und Sterben auch grad' relativ/egal ... dementsprechend wäre auch die Frage nach dem eigenen Willen, der eigenen Persönlichkeit hinfällig... man sollte die Dinge also nicht einfacher machen als sie tatsächlich sind.

Und wenn es von den Menschen in einem Land nunmal nicht gern gesehen wird dass man(n) mit Mann Hand in Hand geht oder einen Rock trägt, dann muss man(n) es doch den Leuten nicht auch noch aufzwingen. So lange man(n) für das was man in seinen eigenen vier Wänden tut nicht verfolgt, verhaftet oder in seinen eigenen vier Wänden gestört wird ist es nicht weiter von Belang.
Die Kunst liegt doch darin im Gesetz frei zu sein und das gilt sowohl für geschriebene als auch ungeschriebene Gesetze.


mfG.:

Quark

Offline christian

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Re: Frau von einem "Rocker"
« Antwort #31 am: 04.01.2010 18:12 »
Quark

Genau!

ciao, christian

PS: Neben geschriebenen und ungeschriebenen Gesetzen haben wir auch noch sowas wie eine Rechtschreibung. ;)
Zuhause darfst Du natürlich schreiben, wie und sooft Du willst.  ;D ;D ;D
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Offline radix

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Re: Frau von einem "Rocker"
« Antwort #32 am: 04.01.2010 18:22 »
Hallo Tine,

auch von mir - wenn auch etwas später - ein herzliches Willkommen hier im Forum !

Du hast ja in der kurzen Zeit deiner Mitgliedschaft schon ganz schön für Furore gesorgt - ein solch langer Thread ist bei neuen Mitgliedern eher ungewöhnlich. Aber du hast ja auch schon viele Aspekte beigetragen.

Ich freue mich jetzt schon auf weitere Beiträge von dir !

Viele Grüße

Radix

Offline MAS

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Re: Frau von einem "Rocker"
« Antwort #33 am: 04.01.2010 18:25 »
Hallo Quark,

das liest sich ja sehr nobel und mitfühlend.

Erlaube mir aber zwei Rückfragen:

1. Bist Du generell dagegen, dass Ideen und Waren von Land zu Land und von Kultur zu Kultur wandern, und dort im anderen Kontext von den Menschen aufgegriffen, verändert und ihrem Kontext angepasst werden und so die Aufnahmekultur verändern, ohne dass sie zu einer Kopie der Kultur wird, aus der sie die Ideen und Waren übernommen hat?

2. Bist Du dafür, dass jeder alles, was andere Leute nicht gerne sehen, nur in seinen eigenen vier Wänden macht, sich also in der Öffentlichkeit immer verstellen und den Leuten einen Menschen vorspielen muss, der er gar nicht ist, nur damit sie nichts sehen, was sie nicht sehen wollen?

LG,
Michael
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Tine

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Re: Frau von einem "Rocker"
« Antwort #34 am: 04.01.2010 21:18 »
Hallo Radix,

eigentlich war es nicht meine Absicht hier irgendwelchen Wirbel zu verursachen. Sorry, wenn ich mich da zu weit aus dem Fenster gelehnt habe. Das Forum war einfach deswegen interessant, weil hier Leute schreiben, die sich außerhalb der engen Grenzen des derzeitigen Geschmacks bewegen und, die das Bedürfnis und den Mut haben (oder sich hier holen) das auch zu zeigen. Deshalb habe ich erstmal nur gelesen. Bei der Männer-Krisen-Debatte musste ich mich dann einfach einmischen, denn das ist eine Sache, die alle angeht, Männer und Frauen, emanzipiert oder nicht. Und Männer, die sich nicht scheuen, den als weiblich deklarierten Teil der Welt zu betreten, sind Vorreiter einer Veränderung die irgendwann stattfinden wird und muss (sage ich jetzt einfach mal.)

Mein Holder gehört auch zu dieser "Vorreiterei" und ich will ihn dabei gerne unterstützen, stoße aber immer mal wieder an meine eigenen Grenzen, weil ich gegen die Blicke der Herde längst nicht so immun bin wie er. Auch wenn ich mich in den vergangenen Jahren etwas daran gewöhnt habe. (Richtig gepöbelt oder gar schlimmer hat noch niemand. Mir reicht aber das übliche dumme Gekichere meist völlig aus, um mich nicht mehr richtig wohl fühlen zu können.) Insofern ist es sehr interessant zu lesen, was sich andere Männer denken und erleben, wenn sie Röcke anziehen. Und auch, was sie schreiben, wie ihre Frauen darauf reagieren.


Hallo Hans,

ich fände es auch klasse, wenn mehr Männer in Röcken auf der Straße zu sehen wären. Bei uns ist meiner einer von zweien. Wobei ich den zweiten nur zwei Mal von Weitem gesehen habe, im Abstand von Jahren. Die Röcke meines Mannes haben auch erst im Laufe der Zeit an Länge abgenommen und an Farbe zugelegt. Insofern deckt sich meine Haltung mit der Deiner Frau. Wir Co-Rockerinnen müssen uns eben auch langsam daran gewöhnen.
Ich bin mir aber fast sicher, dass die ersten Frauen in Hosenanzug genau die gleichen schiefen Blicke geerntet haben, wie jetzt Mann im Rock, nur ist das schon eine ganze Weile her und diejeniegen, die das aus eigener Erfahrung kennen treiben sich im Altenheim und nicht in Internetforen herum.
Meine Oma meinte jedenfalls - schon vor langer Zeit und völlig unabhängig vom hier diskutierten Thema - dazu, dass sie es seinerzeit genossen hat, bei ihrer Arbeit irgendwann Hosen tragen zu können, statt der zugigen Röcke, die damals für Frauen das alleinig geduldetet Beinkleid darstellten. Im Übrigen hat sie auch sehr entspannt reagiert, als mein Mann zum ersten Mal im Rock bei ihr aufgetaucht ist, ganz im Gegensatz zur "jüngeren" Verwandschaft.

So, und jetzt habe ich auch meinen fünften Beitrag geleistet und kann endlich die Bilder von silixflox anschauen! Hoffentlich haben seine Antimaterie-Reaktoren bei dem Hochgeschwindigkeitsflug keinen Schaden genommen!

Viele Grüße
Tine

Offline Peterjo

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Re: Frau von einem "Rocker"
« Antwort #35 am: 04.01.2010 23:09 »

Ich bin mir aber fast sicher, dass die ersten Frauen in Hosenanzug genau die gleichen schiefen Blicke geerntet haben, wie jetzt Mann im Rock, nur ist das schon eine ganze Weile her und diejeniegen, die das aus eigener Erfahrung kennen treiben sich im Altenheim und nicht in Internetforen herum.
Meine Oma meinte jedenfalls - schon vor langer Zeit und völlig unabhängig vom hier diskutierten Thema - dazu, dass sie es seinerzeit genossen hat, bei ihrer Arbeit irgendwann Hosen tragen zu können, statt der zugigen Röcke, die damals für Frauen das alleinig geduldetet Beinkleid darstellten. Im Übrigen hat sie auch sehr entspannt reagiert, als mein Mann zum ersten Mal im Rock bei ihr aufgetaucht ist, ganz im Gegensatz zur "jüngeren" Verwandschaft.

Viele Grüße
Tine



Als ich in den 60ger Jahren mit einem Bart in der Tübinger Uni auftauchte, bekam ich viel Böses zu hören, üble Beschimpfungen.  Ich war der einzige Mann in der Stadt mit Bart. Eine Frau wollte mir im Laden nichts mehr verkaufen.  So etwas ist mir im Rock noch nicht passiert.

Als ich im Sommer in der Schweiz mit knielangem Rock in der Hitze stand, kamen  gerade ältere Frauen auf mich zu und sagten. „Das ist doch viel besser als unsere Hosen. Wirklich luftig.“ Oder andere zustimmende Kommentare.

Auch heute lehnen die meisten Frauen es ab, dass ihr eigener Mann mit Bart rumläuft. Aber es gibt doch jetzt keine negativen Kommentare bei einem fremden Mann. Vielleicht sind es 10% die den eigenen Mann mit Bart lieben.

Und einen Mann im Rock? Vielleicht sind es auch nur 10%, die es mögen, dass der eigene Mann  einen Rock trägt. Aber die Nachbarn!!! Vielleicht hilft es ja, wenn beide (oder sie läuft im Abstand hinter ihm her) im Zentrum einer Großstadt  (nur in Hannover habe ich beobachtet, dass sich immer wieder Leute verwundert umschauen) auftreten. In der Schweiz oder in allen deutschen Großstädten kann ich im Rock entspannt rumlaufen. Das müsste doch auch sie merken.

Mit freundlichen Grüßen
Peterjo

Offline henri

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Re: Frau von einem "Rocker"
« Antwort #36 am: 05.01.2010 06:27 »
Hallo Tine

Willkommen im Forum!
Ich bin zwar in letzter Zeit kein "grosser" Schreiber mehr gewesen, habe aber die Beiträge immer "studiert"  :).

Meine Frau unterstützt das Rocktragen bei Männern auch. Sie hat mich auch im Rock kennengelernt und fand meine Outfits sehr schön und cool. Und dies tut sie heute noch! Anfänglich ist ihr bei unseren Outdoor - Spaziergängen auch aufgefallen, dass sehr viele Leute einfach schauen oder auch gewisse Bemerkungen (gute und "böse") gemacht haben. Heute laufen wir zusammen durch die Geschäftsstrassen und achten uns überhaupt nicht mehr auf die Reaktionen der Leute. Ist mir sowoeso total "schnorz".

Wenn Jugendliche grinsen, grinse ich zurück, wenn dumme Bemerkungen kommen, gebe ich auch entsprechend zurück oder ignoriere das Ganze.

Klar wäre es schöner und angenehmer, wenn Mann im Rock einfach rausgehen könnte, ohne immer diese Blicke zu empfangen oder dumme Sprüche anzuhören. Frauen in Hosen werden ja heutzutage auch nicht mehr "belästigt"!!!!

Röcke für Männer sind ja nichts Neues (siehe auch www.fashionhistory.ch). Komisch: An vielen Tagen sehe ich Männer auf Damenvelos, mit Kinderwagen, mit Hals- oder Ohrenschmuck, mit Gel in den Haaren, Haare gefärbt usw. Kaum trägt Mann aber Rock....?! kommen die Reaktionen.

Eigentlich schade, dass die Modeindustrie nicht endlich reagiert und auch bei Herren einge Röcke ins Schaufenster stellt.

Gruss
heinz

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Offline Jürgen64

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Re: Frau von einem "Rocker"
« Antwort #37 am: 05.01.2010 10:00 »
Hallo Tine,

mit den Blicken, das ist so eine Sache ... ich trage jetzt seit 10 Jahren Röcke und bemerke die sehr wohl. Natürlich, in der ländlichen Region, in der ich lebe, hat sich das Umfeld längst an mich gewöhnt. Sobald ich aber in eine der Nachbarstädte gehe, erlebe ich das Gleiche wie Du.

Wenn ich etwas Ungewöhnliches sehe, schaue ich auch hin. Vielleicht oder eher wahrscheinlich schaue ich zuerst auch mal blöd oder schmunzle - kann ich das dann anderen übel nehmen, wenn sie mich im Rock, also in ihren Augen ebenso ungewöhnlich, erstmals sehen? Ich denke nein. Allerdings weiß ich aus meine eigenen Erfahrung auch, dass das keine Wertung ist, sondern nur eine erste Reaktion: ich werte den Menschen, der da ungewöhnlich kommt, nicht gleich ab, auch wenn ich erstmal blöd aus der Wäsche schaue! Ich denke, anderen geht es da nicht anders.

Deswegen versuche ich bei Menschen deren Aussage ich vertraue (die mir nicht nur Gutes berichten) immer wieder mal zu erfahren, was denn nun als Ergebnis aus der Diskussion um meine Erscheinung rausgekommen ist. Genau hier zeigt sich, dass nach anfänglich kontroverser Diskussion regelmäßig ein neutrales bis positives Ergebnis herauskommt, also angefangen von "warum nicht?" bis hin zu "der traut sich, find' ich gut!" Das motiviert mich seit Anbeginn dieser 10 Jahre weiterzumachen.

Gruß
Jürgen
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Offline MAS

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Re: Frau von einem "Rocker"
« Antwort #38 am: 05.01.2010 10:17 »
Um es kurz zu sagen: Selbstwahrnehmung und tatsächliche Außenwirkungen müssen nicht übereinstimmen. Schön für die, bei denen sie es tun!

Hallo Tine,

ich stimme Dir in vielem zu, auch weil ich vieles von dem Was Du schreibst, von meiner Frau kenne. Und auch ich schaue bei berockten Frauen aufmerksamer hin, als bei behosten, das gebe ich zu, teils weil, weil es oft erotischer wirkt, teils, weil ich Röcke generell schön finde, an anderen und an mir selbst.

Aber bei dem oben zitierten Sazt würde ich gerne ein Wort an eine andere Stelle setzen:
"Tatsächliche Selbstwahrnehmung und Außenwirkungen müssen nicht übereinstimmen."

Das Wort "tatsächlich" betont dabei, was einem wichtiger ist.

Manche Leute meinen ja, die Meinungen anderer Leute über einen seien nicht wichtig. So weit möchte ich nicht gehen. Vielmehr sind mir ihre Meinungen über mich wichtig, und ich möchte sie gerne zu unser beider Vorteil beeinflussen.
Ich möchte also nicht Thermometer der Meinung anderer Menschen sein, sondern Thermostat. Um die Temperatur richtig zu regeln, muss man sie natürlich vorher messen, aber man solte Mittel und Zweck nicht verwechseln. Das Problem mancher Menschen ist es, die Meinungen anderer Menschen beeinflussen zu wollen, ohne diese richtg zu kennen. Wenn ich weiß, warum jemand gerne Rock trägt oder warum er dem gegenüber negativ eingestellt ist, kann ich ihn besser verstehen und wenn nötig korrigieren.

LG,
Michael

Moin moin zusammen!

Ich möchte meine oben zitierte Aussage von gestern doch noch mal relativieren, nachdem ich nochmal darüber nachgedacht habe.

Eigentlich halte ich weder die Selbstwahrnehmung für wichtiger, noch die Außenwirkung, sondern beides für gleich wichtig. Wie ich mich selbst wahrnehme hängt ja auch von einem Prozess der Auseinandersetzung mit Gedanken, Gefühlen, Erlebnissen und so weiter zusammen. Dazu gehört eben auch, wie ich andere Menschen wahrnehme, und wie ich wahrnehme, dass sie mich wahrnehmen. Und als soziales Wesen fühle ich mich wohler, wenn ich von anderen Menschen toleriert, respektiert oder gar akzeptiert werde, als wenn das nicht der Fall ist.

Nur eben wenn ich selber nach reiflicher Überlegung zu einem Selbstbild von mir gekommen bin und merke, dass dieses Selbstbild sich stark von dem Bild, das sich andere von mir machen, unterscheidet, und ich zu der Meinung komme, dass ich mich besser kenne als die anderen mich kennen, und dass demzufolge mein Bild von mir realistischer ist, dann ist mir mein Selbstbild wichtiger, als die Bilder der anderen Menschen von mir. Da ich mich dann aber nicht richtig wohl fühle, möchte ich das Bild der Anderen von mir korrigieren, und nicht mich so verstellen, dass die anderen ein Bild von mir entwerfen können, dass ihrem Geschmack mehr entspricht. Unter diesen Umständen kann ich sagen, dass mir mein Selbstbild wichtiger ist, als die Außenwirkung auf Menschen, die mich nur mangels Wissen so sehen, wie sie mich sehen.

So, jetzt muss ich was schaffen.

LG,
Michael
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Offline Quark

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Re: Frau von einem "Rocker"
« Antwort #39 am: 05.01.2010 17:01 »
Quark

Genau!

ciao, christian

PS: Neben geschriebenen und ungeschriebenen Gesetzen haben wir auch noch sowas wie eine Rechtschreibung. ;)
Zuhause darfst Du natürlich schreiben, wie und sooft Du willst.  ;D ;D ;D

Ich bemühe mich wenigstens noch darum, und das ohne Rechtschreibprogramm.  :)
Allerdings hatte ich mit dem Zitieren so meine Schwierigkeiten und glaubte erst, im falschen Themenverlauf geantwortet zu haben.


mfG.:

Quark (hat nichts mit Physik zu tun)

Hans

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Re: Frau von einem "Rocker"
« Antwort #40 am: 05.01.2010 18:33 »
Hallo Peterjo,

dann gehöre ich ja immmerhin schon zu den 20 %, 10 % für den Vollbart und genausoviel für den Rock.
Ich hätte den Bart schon mal wieder abgenommen, stoße bei meiner Frau aber auf massiven Widerstand.
Beim Rocktragen in der Kombination mit Bart kommt sicherlich auch keiner auf falsche Gedanken, ich möchte mich als Frau darstellen. Aber auch bei dieser Kombination ziehe ich immer noch reichlich Blicke auf mich, die ich mit einem Lächeln erwidere.


Hallo Henry,

lange schon bevor ich anfing Rock zu tragen, hatte ich schon immer einen Fabel für Schmuck, auch Ohrschmuck. Nun kombiniere ich oft beides, warum nicht.
Deinem Beitrag kann ich nur zustimmen.


Hallo Quark,

ich gebe Dir recht, Quark hat im engeren Sinne nichts mit Physik zu tun. Wenn ich mir allerdings Deine ersten Beiträge ansehe, komme ich immer wieder zu der Überzeugung, dass ich den Namem Quark schon in Verbindung mit Käse gehört habe.
Ich frage mich ernsthaft, was Du als Rockgegner hier in diesem Forum willst.


Hans

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Re: Frau von einem "Rocker"
« Antwort #41 am: 05.01.2010 18:37 »
So nun habt Ihr erst einmal Ruhe vor mir.
Ich nehme mir jetzt eine Rockauszeit und fliege nach Sham El Sheik. Aber was will ich beim Schnorcheln auch mit Rock.
Dafür ist aber die Galabea als Rockersatz im Gepäck und damit werde ich in Ägypten bestimmt nicht auffallen.

Gruß Hans

Offline Quark

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Re: Frau von einem "Rocker"
« Antwort #42 am: 05.01.2010 22:40 »
Guten Tag Michael,

ich versuche 1. und 2. aus meiner eigenen Sicht zu beantworten. Aber was ist schon "eigen". Ich bin von der Einbildung meiner eigenen Meinung zumindest soweit überzeugt, dass ich dazu bereit bin diese zu äußern auch wenn ich weiß dass diese aufgrund der Illusion fehlbar ist.  :)

1. Ohne Frage ist die Welt in ständiger Veränderung, selbstverständlich gäbe es ohne jüdisch - arabische Tempelgesänge keinen gregorianischen Choral, ohne diesen keinen Palestrina, keinen J.S.Bach, keinen Jazz, Free-Jazz, keine Minimal-Music, keine E – und U-Musik, etc... alles entspringt dem Logos und bla bla... Sicher ist unser Zahlensystem alles andere als von abendländischen Ursprung, ebenso wäre "unsere" Medizin oder allein das Wissen um die Verarbeitung und Behandlung von Holz ohne den - wahrscheinlich schon antiken - Einfluss von Ostasien undenkbar etc...

Aus meiner Wenigkeit Sicht heraus handelte es sich dabei allerdings um Notwendigkeiten die das Überleben weniger Menschen und kleiner Städte sichern sollten.
Heute finden Veränderungen nur noch nach Lust und Laune der Menschen statt, ob man diese allerdings zum Maßstab und zur Orientierung machen sollte halte ich für fragwürdig. Es zählt nicht mehr derjenige der sich gehorsam einordnet, sich einfügt, es zählt nicht mehr ob das was man tut dem kulturellen Rahmen und den gesellschaftlichen Anforderungen entspricht, es geht nur noch darum sich selbst zu verwirklichen; die Medien haben ja bestimmte „Mantras“ schon über Jahre hinweg in die Leute eingebrannt.
Jemand der normal ist, ist ein Langweiler, einer dessen Leben stagniert und damit unattraktiv für die anderen wird. Dementsprechend ist einer der gegenüber Neuem immer aufgeschlossen ist flexibel, erfolgreich und zudem sexy, attraktiv. Und wozu diese Bilder? Ich denke weniger um die Leute zum so gepriesenen Glück zu bringen als viel mehr mit ihnen ein gutes Geschäft und kauffreudige Kunden zu machen.

Ich bin sicher nicht gegen Fortschritt und Entwicklung, wohl aber gegen die Amerikanisierung und Globalisierung die den Verlust an Kultur und Besonderheit eines jeden Landes mit sich bringt.
Warum sollen sich die Leute überall auf der Welt gleich kleiden? Warum sollen sich Mann und Frau auch äußerlich so ähnlich werden? Warum kann man gewisse Dinge nicht einfach unangetastet, in Frieden lassen, deswegen muss es noch lange nicht zu einer Stagnation kommen?
Hat es die Frauen in ihrer Emanzipation tatsächlich weiter gebracht indem sie Hosenanzüge tragen? Wird es tatsächlich zu einer Gleichberechtigung kommen wenn Männer wie Frauen in Unisex-Kleidung herumlaufen?

Nein, auch wenn das Äußere ein Spiegel des Inneren sein mag so können weder Männer noch Frauen eine tatsächliche Gleichberechtigung der Geschlechter durch „Verkleiden“ erreichen.
Wir Menschen von heute sind doch angeblich zu so vielen abstrakten Gedankengängen fähig, warum schaffen wir es dann nicht eine Frau im Rock nicht als Jagdobjekt, sondern als stark und leistungsfähig zu empfinden?
(Ich kenne sehr wohl Frauen in Röcken die aufgrund ihrer autoritären Persönlichkeit Männer in Hosen dominieren, und das sind keine Dominas. Aber wenn ich lese dass Wissenschaftler wie Steve Jones vom „Mann als Irrtum der Schöpfung“ sprechen, … kann die Gleichberechtigung noch lange auf sich warten lassen. Man(n) muss doch nicht gleich von einem Extrem in das andere Fallen. Versuchten die Patriarchen aus dem Mittelalter, alles Strumpfhosen - und Rockträger wohlgemerkt, den Mann als alleinige Krönung der Schöpfung zu erheben, versuchen moderne Wissenschaftler den Mann als Ursprung allen Bösen zu verteufeln.)
Ich deute es sogar als Schwäche und mangelndes Abstraktionsvermögen der Frauen, die meinen durch das Tragen von Hosen mehr Respekt zu bekommen. Warum sollten wir Männer also den gleichen Schritt tun indem wir glauben der sog. feminisierten Gesellschaft besser entsprechen zu können indem wir uns im westlichen Sinne femininer Kleidung bedienen?

Ob bei der Arbeit oder in der Öffentlichkeit, konventionelle, genormte Kleidung (Wortspiele wie Die Hose und Der Rock sind hinfällig da wir ja wissen dass die neuzeitliche Hose aus der französischen Revolution stammt) hält niemanden davon ab erfolgreich zu denken und zu handeln. Dürfen wir Männer hier im Westen wenigstens durch unser äußeres Erscheinungsbild unsere konventionelle Männlichkeit behalten, oder sollen wir uns auch diese durch Frauen in Hosenanzügen relativieren, nehmen lassen? (Es geht mir dabei nicht um den autoritären Mann der alles regiert, aber das „Mann-Sein“ ist für mich ein Lebensgefühl dass ich nicht gerne mit Frauen teile, und da gehört die Kleidung mit dazu.) Denn alles andere ist in der Tat gesellschafts – und kulturunabhängig, denn wer hat behauptet dass Kommunikationsfähigkeit, Team-Fähigkeit, etc… weibliche Eigenschaften seien? Demnach müssten all die griechischen Philosophen Frauen gewesen sein…

2. Ich bräuchte mich als Mann nicht in Rock zu kleiden und würde aufgrund meiner persönlichen Orientierung, die ich nur im privaten Bereich auslebe, dennoch auffallen. Ich hätte mittlerweile nur noch ein kleines Problem damit was die anderen Leute über mich denken würden aber ich bin mir dessen bewusst, dass meine persönliche Orientierung kein Vorbild für ein funktionierendes Familienleben sein kann und zudem nicht den gesellschaftlichen Anforderungen entspricht.
Das hat nichts mit Verstecken, Schauspiel oder Unehrlichkeit zu tun, es geht einfach darum dass es einen privaten und einen öffentlichen Teil in meinem Leben gibt und dass ich den Kindern kein schlechtes Vorbild sein möchte. Es geht mir darum dass die Gesellschaft zusammenhält, dass sie funktioniert … und das geht nur mit Normen und Konventionen. Ohne das feste Fundament dieser hätte es kein Wirtschaftswunder gegeben. Ich sage immer, solange man für das was man in seinen eigenen vier Wänden tut nicht von der Gesellschaft ausgeschlossen wird kann man(n) nicht klagen.


mfG.:

Quark

Offline Quark

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Re: Frau von einem "Rocker"
« Antwort #43 am: 05.01.2010 22:45 »
Guten Tag Hans,

ich will aufzeigen dass die Dinge nicht so einfach sind wie man sie gerne sieht. Zudem will ich dazulernen und andere Meinungen kennenlernen.


mfG.:

Quark

Offline MasinAD

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Re: Frau von einem "Rocker"
« Antwort #44 am: 05.01.2010 23:54 »
Hallo Quark,

Ich bin sicher nicht gegen Fortschritt und Entwicklung, wohl aber gegen die Amerikanisierung und Globalisierung die den Verlust an Kultur und Besonderheit eines jeden Landes mit sich bringt.
Warum sollen sich die Leute überall auf der Welt gleich kleiden? Warum sollen sich Mann und Frau auch äußerlich so ähnlich werden? Warum kann man gewisse Dinge nicht einfach unangetastet, in Frieden lassen, deswegen muss es noch lange nicht zu einer Stagnation kommen?

Falsche Baustelle. Abgesehen davon musst Du Dir die Frage gefallen lassen, warum es Unterschiede zwischen Mann und Frau von der Kleidung her geben sollte. M.E. liegt dabei der Fokus zu stark auf den Aspekt der Balz, der wenige Hundertstel Promille unserer Lebenszeit einnimmt.

Nein, auch wenn das Äußere ein Spiegel des Inneren sein mag so können weder Männer noch Frauen eine tatsächliche Gleichberechtigung der Geschlechter durch „Verkleiden“ erreichen.

Es geht weder hier noch in vielen ähnlich gelagerten Foren um Verkleidung sondern um Kleidung. Und es ist zu bezweifeln, ob Gleichberechtigung monokausal herbeigeführt werden könnte. Aber verschiedene Mittel einzusetzen, ist schließlich nicht verboten.

Ob bei der Arbeit oder in der Öffentlichkeit, konventionelle, genormte Kleidung (Wortspiele wie Die Hose und Der Rock sind hinfällig da wir ja wissen dass die neuzeitliche Hose aus der französischen Revolution stammt) hält niemanden davon ab erfolgreich zu denken und zu handeln. Dürfen wir Männer hier im Westen wenigstens durch unser äußeres Erscheinungsbild unsere konventionelle Männlichkeit behalten, oder sollen wir uns auch diese durch Frauen in Hosenanzügen relativieren, nehmen lassen?

Kreativität ist sicherlich auch eine Eigenschaft, die nicht nur geübt werden kann sondern sogar muss. Kreativer Umgang mit der eigenen Kleidung übt also allgemeine Kreativität. Das lässt sich sicher auch anders bewerkstelligen, nur warum sollte Mann diesen einen Bereich explizit aussparen?

Die Frage ist, warum Du Geschlechtlichkeit oder auch Geschlechtsidentität an der Kleidung festmachst?

Das hat nichts mit Verstecken, Schauspiel oder Unehrlichkeit zu tun, es geht einfach darum dass es einen privaten und einen öffentlichen Teil in meinem Leben gibt und dass ich den Kindern kein schlechtes Vorbild sein möchte. Es geht mir darum dass die Gesellschaft zusammenhält, dass sie funktioniert … und das geht nur mit Normen und Konventionen. Ohne das feste Fundament dieser hätte es kein Wirtschaftswunder gegeben. Ich sage immer, solange man für das was man in seinen eigenen vier Wänden tut nicht von der Gesellschaft ausgeschlossen wird kann man(n) nicht klagen.

Und hier lauten meine Fragen, warum Du glaubst, durch Kleidungsdinge Deinen Kindern ein schlechtes Vorbild zu sein. Und warum wäre Deine Frau kein schlechtes Vorbild, wenn sie modisch aktiv wäre? Welche gesellschaftliche Funktion stützt die aktuell geltende Kleidungskonvention? Ich sehe es so, dass modische Freiheit der Gesellschaft weitaus mehr helfen würde, würden wir alle doch lernen, Entscheidungen anderer Menschen zu achten. Oder ist dies kein erstrebenswerter Wert? Sind geistige Offenheit, Toleranz, Achtung und Entscheidungsfreiheit keine lohnenswerte Ziele? Welche Normen strebst Du an? Unterordnung? Hörigkeit? Angst vor gesellschaftlicher Missbilligung? Und: Warum arbeitest Du explizit darauf hin, Männern die Freiheiten der Frauen zu verweigern? Welche Dinge tust Du in Deinen eigenen vier Wänden, dass Du das hier so oft erwähnst? Du erweckst den Eindruck, Wünsche zu haben, aber nicht ausleben zu können oder sie Dir zumindest selbst zu verweigern.

Und vielleicht mag es Dir nicht klar geworden sein: Keiner hier will, dass alle Männer nur noch so rumlaufen, wie man es von Drag-Queens, Transvestiten oder auch einfach Frauen kennt -- jeder soll die Freiheit haben, selbst zu entscheiden, sich unauffällig bürgerlich oder auffällig aristokratisch zu kleiden, wie es ihm beliebt. Ich empfehle: Lerne die Vielfalt lieben, begrüße Veränderungen, erfreu Dich an der Ausgelassenheit und Leichtigkeit der Menschen. Verübel es ihnen nicht, Du musst nicht mitmachen, aber warum solltest Du sie behindern wollen? Was fällt Dir daran so schwer, einen Mann im Rock als Geschäftspartner zu achten?

LG
Masin


 

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