mir fehlt die Erfahrung als Junge, aber alles fand ich sicher nicht ansprechend. Um nicht zu sagen: Wie spricht man denn in der Schule das Lernverhalten der Jungen an? Mit dem Rohrstock, wie vor hundert Jahren?
Mein Eindruck ist, Mädchen/Frauen fällt es viel leichter, Tätigkeiten auszuführen, die sie wollen oder auch nur für notwendig erachten, obwohl die eigentliche Ausführung eher eintönig ist. Jungen/Männer sind mehr auf unmittelbare bzw. über den ganzen Zeitraum der Tätigkeit anhaltende Motivation angewiesen. Man kann Mädchen eher dazu bringen, fleißig zu sein, als Jungen.
Unterricht ist von Haus aus eher langweilig. Welcher Lehrer versucht schon, für etwas "Action" zu sorgen? Das wäre aber notwendig, damit das Gebotene auch hängen bleibt.
Dann der Deutschunterricht, der viel Raum einnimmt: Wieviel Mädchen lesen regelmäßig, wieviel Jungen? Da gibt es doch drastische Unterschiede. Handwerkliche Themen kommen dagegen in der Schule praktisch nicht vor. (Selbst in der DDR war das so, wo es immerhin im 2-Wochen-Abstand einen "Unterrichtstag in der Produktion" gab, der nach meiner damaligen Beobachtung gerade die schwächeren männlichen Schüler ansprach.)
Selbst der Sportunterricht hilft da nicht weiter: Der Sportlehrer, den ich in der Schule hatte, haßte (nur dieses harte Wort beschreibt es wirklich) jede Art von Ballspielen, ganz besonders Fußball.
Genug der Beispiele. Ich weiß nicht, ob das einer wissenschaftlichen Überprüfung standhalten würde, aber mir erscheint jedenfalls, daß sich die Sache so verhält.
Kiran