Hallo Freunde!
Gestern ist unser Beitrag in der Sendung "Wat is -jetzt neu" gesendet worden. Der Grund, warum wir das monatelang so streng geheim gehalten haben, war der, dass wir uns vertraglich dazu verpflichtet hatten, vor dem Sendetermin nichts in der Öffentlichkeit darüber zu sagen. Jetzt kann ich also ein wenig davon erzählen.
Der Drehtag war für uns alle ein einmaliges Erlebnis. Ich selbst bin zwar schon ein paarmal im Fernsehen zu sehen gewesen, aber das waren immer Aufnahmen, die ein Reporterteam auf der Strasse gemacht hat. So richtig Studioarbeit habe ich noch nie gemacht. Im Herbst des letzten Jahres meldete sich eine TV-Produktionsfirma beim Webmaster von feinstrumpf-fashion.de und fragte an, ob jemand bereit sei, an dieser Sendung mitzuwirken, die damals neu geplant wurde. Einige erinnern sich sicher noch daran, denn Klaus, der damals Webmaster war, hatte diese Anfrage ins Forum gestellt. Einige von uns sagten zu, weil wir Vertrauen in die Seriosität des Talkmasters Jürgen von der Lippe und in den Sender WDR hatten. Daraufhin fand kurz vor Weihnachten in Köln ein Treffen statt. In einem Restaurant lernten wir eine Dame von der Produktion kennen und unterhielten uns mit ihr darüber, was geplant war. Dabei waren ausser mir noch Matthias (rockmode.de), KlausK und Schorsch.
Es wurde vereinbart, dass im Hause von Schorsch, der damals noch in der Nähe von Köln wohnte, ein Casting stattfinden sollte. Bei diesem Casting hat Schorsch mit seiner eigenen Videokamera die "Daily Soap"-Folgen hergestellt, die Anfang dieses Jahres auf dem alten Server feinstrumpf-fashion.de wöchentlich hochgeladen wurden. Viele erinnern sich vielleicht noch daran. KlausK und ich wurden damals abwechselnd "getestet". Die damals gemachten Aufnahmen wurden dem Regisseur beim WDR vorgelegt und der entschied sich dann dafür, mich in die Sendung zu nehmen. Und dann nahm das Unheil seinen Lauf.
Am 13. Februar war Drehtag und alle Teilnehmer sind von Schorschs Wohnung aus mit seinem Bus in die WDR-Studios gefahren. Wir bekamen einen Garderoberaum zugewiesen, in dem wir uns umziehen konnten (ich brauchte das nicht, ich hatte mein Outfit für die Sendung schon an, aber die Modeschauteilnehmer mussten sich umziehen können, insbesondere Hassan). Wir mussten mittags da sein, um 16 Uhr war der Drehtermin angesetzt. Vorher mussten Proben stattfinden. Auch die anderen Teilnehmer haben wir bei der Gelegenheit kennengelernt, insbesondere die Bürostuhl-Rennfahrer aus Olten in der Schweiz, mit denen wir sehr viel Spass hatten. Deren Beitrag wurde ja gleich in der ersten Sendung gebracht. Bevor die Proben stattfanden wurde wir von der WDR-Kantine ordentlich verpflegt, es herrschte eine insgesamt sehr heitere, lockere Atmosphäre, die uns gleich von vorneherein in ihren Bann nahm. Es war so ein ganz klein wenig "Hollywood"-Gefühl dabei, ich kann das mit Worten schlecht beschreiben, aber man könnte schon süchtig nach dieser Atmosphäre werden.
Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.Vorne am gedeckten Tisch links Hassan (Gruppe Levee), und daneben Matthias (rockmode.de) hinten am Tisch ein Aufnahmeleiter, der immer nervös mit irgendwelchen Leuten im Hause telefonierte (Hollywood-Fachchinesisch, ich hab' nix kapiert), rechts am Bildrand Mitglieder des Schweizer Bürostuhl-Teams.
Nach dem Essen wurde es ernst, erst wurde das Schweizer Bürostuhlteam ins Studio gebeten, die Proben konnten wir auf einem Monitor verfolgen. Danach waren wir an der Reihe. Noch konnten wir uns einigermassen frei bewegen, warum sich das später änderte erzähle ich nachher. Wir wurden in das Studio geführt, wo eine ganze Menge emsiger Leute herumwuselten, es herrschte eine betriebsame, aber nicht hektische Atmosphäre. Uns wurde kurz der Ablauf der Sendung erklärt, ich nahm auf dem Stuhl an dem Tisch Platz, an dem später das Interview stattfand. Ich sass aber nicht Jürgen von der Lippe gegenüber sondern einem Aufnahmeassistenten, der dessen Rolle übernahm. Man hatte mir ein kleines Mikrofon an der Weste befestigt, den dazugehörigen Sender trug ich auf dem Rücken unter der Weste am Rockgürtel angeclipst. Ich musste etwas erzählen, Soundcheck, alles in Ordnung. Auch die Modenschau wurde geprobt, alle waren zufrieden.
Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen. Soundcheck mit dem Aufnahmeassistenten
Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.Die Modeschau wird geprobt. v. l.: Schorsch, Klaus, Hassan und Michael (MAS)
Dann ging's in die Maske. Dort wurden wir alle für die Kameras hergerichtet. Viel Kosmetik, Creme und Puder. War wie beim Friseur.
Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.Hier wird gerade KlausK hergerichtet, ich weiss nur nicht, warum er so streng dreinschaut. Anlass gab's keinen.
Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.Und hier wurde ich bearbeitet. Die Maskenbildnerin war übrigens sehr nett.
Als wir fertig waren wurden wir abgeschottet. Wir durften unseren Aufenthaltsraum nicht mehr verlassen, Toilettengänge mussten vorher angemeldet werden und konnten nur stattfinden, wenn die Luft rein war. Der Grund: Jürgen von der Lippe war eingetroffen und der durfte keinen von den Teilnehmern sehen. Die Sendung lebt nämlich davon, dass Jürgen bis zum letzten Moment nicht weiss, was auf ihn zukommt. Das macht das Ganze so interessant. Und dann wurde es endgültig ernst. Aufnahme!
Die Teilnehmer der Modenschau stellten sich hinter einem Vorhang auf und ich musste hinter einer Tür auf mein Stichwort warten. Vor mir auf einem Hocker ein kleiner Monitor, auf dem ich sehen konnte, wie Günni mit seinem Rock auf das Gebläse stieg und den Monroe-Test machte.
Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.Dann gab er Jürgen den Briefumschlag, und in dem Moment musste ich die Treppe zwischen den Zuschauerreihen zu Jürgen heruntergehen und das Gespräch begann. Alles lief in einem Stück ab und wurde lückenlos aufgezeichnet. 15 Minuten waren vorgesehen, ich unterhielt mich mit Jürgen aber über 25 Minuten. Es musste leider einiges rausgeschnitten werden, z. B. meine Erlebnisse mit Frauen auf Rolltreppen und die Sache mit der Autofahrerin, die auf eine Verkehrsinsel fuhr. Aber die Regie hat ganz sauber und einwandfrei geschnitten, das Wesentlichste kam sehr gut rüber. Dass ich die Zeit so überzogen hatte lag daran, dass Jürgen von dem Thema offenbar sehr angetan war und immer mehr wissen wollte. Mit der Modenschau endete dann auch unser Beitrag. Schade, dass uns dafür nur vier Personen zur Verfügung standen, es wäre schön gewesen, wenn noch einer oder zwei mehr dabei gewesen wären. Aber es hat allen gefallen.
Als alles "im Kasten" war, sassen alle Teilnehmer noch mit Jürgen von der Lippe bei Bier zusammen und haben den Tag ausklingen lassen. Von Jürgen von der Lippe, von seinem Wesen, seiner Art mit den Gästen umzugehen und von seinem Können als Entertainer bin ich beeindruckt und begeistert. Er versteht wirklich sein Handwerk und versucht nicht ein einziges Mal, sich auf Kosten seiner Gäste zu profilieren. Mit ihm würde ich sofort wieder zusammenarbeiten. Welch ein gewaltiger Unterschied zu dem Dilettantismus, der bei den Privatsendern herrscht.
Schöne Grüsse,
Ferdi
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