Autor Thema: Rundreise im Rock  (Gelesen 22805 mal)

Offline cephalus

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Rundreise im Rock
« am: 02.06.2016 11:37 »
Hallo,
Ich war gerade ein paar Tage unterwegs und habe ausschließlich Röcke und einmal ein Kleid getragen - ich stelle mir jetzt mehr denn je die Frage, warum ich hier immer wieder von Problemen ëin Rock sollte normal werden¨ und ähnlichem lese.
Ich habe jetzt ein kleines touristisches Programm hinter mir, mit Stadtbummel, Kirchen und Museumsbesichtigung, ein paar Restaurant und Kneipenbesuche, einen Geschäststermin (spontan), sonst hätte ich villeicht auf Hose umgestellt  ;),  eine Geburtstagsparty und ein Minirockertreffen.

Was bleibt als Erlebnis:
Ich habe ganz selten mal einen längern Blick geerntet, wurde nie auf den Rock angesprochen, alle Menschen haben sich völlig normal verhalten und selbst auf der Party mit vielen Jugendlichen und deren Eltern, alle so um die 50, wo über alles locker geredet wurde, war der Rock keine einzige Bemerkung wert.
Dabei war es egal, ob mit oder ohne Strumpfhose, ob etwas länger oder kürzer und welcher Art er war. Auch das Kleid fand keinerlei Beachtung unterwegs.

Der einzige Rock der gelegentlich einen längeren Blich einfing, war knöchellag, rostrot bis orange und weitschwingend.

Das wars.

Wer auffallen will, der braucht kräftige bis leuchtende Farben, ein durchschnittlicher Rock ist nicht von Interesse.

Viele Grüße
Cephalus

Offline MAS

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Re: Rundreise im Rock
« Antwort #1 am: 02.06.2016 11:53 »
Lieber Cephalus,

"Minirockertreffen" ist gut! ;D Im doppelten Sinne, denn unsere beiden Röcke waren ja auch kurz.

Aber ja, das ist meine alltägliche Erfahrung: Es spricht mich kaum jemand auf meinen Rock an.

Allerdings machte mich letztens ein befreundeter buddhistischer Mönch darauf aufmerksam, dass andere Leute neugierig und erstaunt gucken. Das habe ich nicht bemerkt, weil ich hinten keine Augen habe. Mich stört es aber auch nicht.

Und vorgestern in der Uni fragte dann doch ein dänischer Kollege, der zwecks Präsentation von Forschungsthemen und -methoden bei uns war, was ich denn da trüge. Ich erklärte ihm, dass es nur ein gewöhnlicher Rock sei, dass ich das Tragegefühl und das Gefühl, emanzipiert zu sein, genösse.  Ich turg da einen langen Rock, zeigte ihm aber auch mal auf der Kamera das Bild von uns beiden vom Montag, mit unseren kurzen Röcken. Da war er ganz aufgeschlossen und meinte, er wolle das auch mal probieren.

LG!
Michael
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androgyn

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Re: Rundreise im Rock
« Antwort #2 am: 02.06.2016 11:55 »
Hallo Cephalus,

bei vielen liegen die Akzeptanzprobleme in der eigenen Familie oder Ehe.
Fremden ist es egal, wenn sie keinen innigen Bezug zu dem Rockträger haben.
Farben sind also ausschlaggebender? Interessant. Aber bin ich als Mann jetzt dazu verdammt nur dunkle Farben zu tragen, wenn ich es farbenfroher mag, als immer nur grau, blau und braun und schwarz?

Offline MAS

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Re: Rundreise im Rock
« Antwort #3 am: 02.06.2016 12:05 »
Hallo Cephalus,

bei vielen liegen die Akzeptanzprobleme in der eigenen Familie oder Ehe.
Fremden ist es egal, wenn sie keinen innigen Bezug zu dem Rockträger haben.
Farben sind also ausschlaggebender? Interessant. Aber bin ich als Mann jetzt dazu verdammt nur dunkle Farben zu tragen, wenn ich es farbenfroher mag, als immer nur grau, blau und braun und schwarz?

Nö, er meint nur, in dunklen Farben fällst Du nicht auf.

LG, Michael
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Offline cephalus

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Re: Rundreise im Rock
« Antwort #4 am: 02.06.2016 12:08 »
Farben sind also ausschlaggebender? Interessant. Aber bin ich als Mann jetzt dazu verdammt nur dunkle Farben zu tragen, wenn ich es farbenfroher mag, als immer nur grau, blau

Hallo Nico,
Das ist nicht so, du wirst nur mehr gesehen und beachtet, wenn du farbiger gekleidet bist.
Wenn dich das allerdings stört, dann schon.

Für Frauen gilt das aber, villeicht zwar in abgeschwächter Form, genauso.

Frau in Jeans (egal ob Rock oder Hose) mit grauem Shirt zieht auch weniger Blicke auf sich als im bunten Frühlingsblumenkleid.
VG
Cephalus

Offline high4all

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Re: Rundreise im Rock
« Antwort #5 am: 02.06.2016 12:50 »
Auch als hosentragender Mann fällst Du auf, wenn Du eine Hose trägst, die nicht grau, braun, blau oder schwarz ist. Und wohlmöglich ein Muster hat.

Ähnliches gilt für Oberhemden.

Im Sommer fällst Du etwas weniger auf als im Winter. Weil im Winter selbst viele Frauen eintönig herumlaufen. Im Somer dagegen wird´s allgemein farbenfroher.

Zu Farben eine kleine Anekdote:

Gestern meinte ein Arbeitskollege: "Einen Rock lasse ich mir gefallen, aber die Farbe dieser Hose ist zuviel!" Warum hat er das gesagt? Nun, die kurze Trachtenhose ist pinkfarben, der Trachtenrock, auf den sich seine Aussage bezieht, ist braun, der Rest des Outfits war etwa gleich.

Hier hat die Farbe die entscheidende Rolle gespielt, nicht die Frage ob Rock oder Hose.

An meine Röcke hat er sich bereits gewöhnt, nur die Farbe der kurzen Hose war für ihn ungewohnt.

Anmerkung:
Da wir uns gegenseitig respektieren, ist bei solchen Unterhaltungen der Ton freundliche Bisweilen auch neckisch, ohne despektierlich zu sein.

Bei meinen Desigual-Röcken, die bunt sind (aber nicht "stechend"), habe ich schon postive Feedbacks von Kollegen bekommen.

LG
Hajo
Herr, ich danke Dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele. (Psalm 139,14)

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Offline GregorM

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Re: Rundreise im Rock
« Antwort #6 am: 02.06.2016 13:06 »


Wer auffallen will, der braucht kräftige bis leuchtende Farben, ein durchschnittlicher Rock ist nicht von Interesse.


Ist auch meine Erfahrung - wenn nicht auch noch mehr.

Gruß
Gregor
Gruß
Gregor

Offline GregorM

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Re: Rundreise im Rock
« Antwort #7 am: 02.06.2016 13:12 »

bei vielen liegen die Akzeptanzprobleme in der eigenen Familie oder Ehe.

Fremden ist es egal, wenn sie keinen innigen Bezug zu dem Rockträger haben.

Farben sind also ausschlaggebender? Interessant. Aber bin ich als Mann jetzt dazu verdammt nur dunkle Farben zu tragen, wenn ich es farbenfroher mag, als immer nur grau, blau und braun und schwarz?


Meiner Erfahrung nach gewöhnen sich Familie und Ehe ziemlich schnell daran - kommt natürlich darauf an, wie grenzüberschreitend die Kleidung ist.

Und ja, Fremden ist es egal.

Farben wecken immer Aufmerksamkeit. Und?

Gruß
Gregor
Gruß
Gregor

Offline Ce_Jäger

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Re: Rundreise im Rock
« Antwort #8 am: 02.06.2016 13:28 »
[...]
Das wars.

Wer auffallen will, der braucht kräftige bis leuchtende Farben, ein durchschnittlicher Rock ist nicht von Interesse.
[...]
:) ja, eigentlich machen wir uns viel zu viel Gedanken... wie wo und so weiter anstatt einfach nur geniessen.
nichtsdestoweniger ein schöner Bericht :)

gruß
ce.
...ob Hose oder Rock - was sollte es denn für einen Unterschied für mich machen?

Offline Dr.Heizer

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Re: Rundreise im Rock
« Antwort #9 am: 02.06.2016 20:24 »
Deine Kurze Schilderung, cephalus, hat bestätigt, was ich ebenso erlebe: macher guckt etwas länger als sonst, doch ein Aufreger ist es nicht: Mann im farbig auffallenden Rock. Genau so lang geguckt wie bei einem farbigen Rock wird auch, wenn ich farbige Hosen trage.
Ich besitze neben den üblichen Nuancen von schwarz - grau - weiß auch Töne von blau, grün, rot, magenta, pastellrosé und gellb. Bei der gelben wurde bisher am meisten geglotzt, dabei ist die doch nur eine einfache lange Hose ;D

Es hat mich jedenfalls inspiriert, letztes Jahr einen gelben Rock zu kaufen ;)

Es ist eben einfach so: wenn Du Du bleibst, statt Dich zu verstellen und zu verkleiden, kannst Du eben auch was anziehen, was nicht alle tragen. Egal, was es ist, es geht.
Viele Grüße aus dem Vogtland, Dr.Heizer

Offline JoWi

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Re: Rundreise im Rock
« Antwort #10 am: 02.06.2016 22:32 »
- ich stelle mir jetzt mehr denn je die Frage, warum ich hier immer wieder von Problemen ëin Rock sollte normal werden¨ und ähnlichem lese.

Hallo Cephalus,

schätze mal, daß das nicht in München war,
das ist leider wieder ultraspießig geworden.

War vorletzte Woche in Köln, da ist mir das erst so richtig deutlich bewußt geworden.... war dort - einschließlich an- un abreise ausschließlich im Rock - Anreise und am Abreisetag im langen schwarzen Nadelstreifen-Männerrock, sonst im Sportkilt. War alles überraschend easy - aber auch sonst ein Superklima (meine jetzt nicht das Wetter...). Mußte mich fast überwinden, wieder heimzufahren.

In den 80ern war München viel lockerer, offener, unverkrampfter....

Johannes

Offline JJSW

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Re: Rundreise im Rock
« Antwort #11 am: 03.06.2016 06:06 »
Lieber Cephalus

Danke für den schönen Reisebericht
Ähnliche Erfahrungen habe ich auch in meinem Urlaub letzte Woche gemacht. Hosen daheim gelassen Röcke getragen und bin vielen freundlichen Menschen begegnet. Dabei kaum Reaktionen auf meinen Rock. Blicke und verdrehte Köpfe gibts schon ab und zu, wenn meine Partnerin mir mal im Abstand einiger Meter folgt, kann sie das schön beobachten :)

Bei schönem Wetter ung genügend Zeit liebe ich es durch Stadt und Land zu spazieren, da mag ich gerne lange, weite und bunte Röcke, so wie den, den ich in Strasburg getragen habe.
Dann genieße ich es, aufzufallen ;)

Straßburg gefällt mir gut, in Köln hat es mir im Rock auch gut gefallen, in Venlo und Siegburg auch :)

Seltsam, die Entwicklung in München. Wo sind denn all die Rocker hin, die sich dort früher immer zu den Stammtischen trafen?
Selbst nach Stuttgart komme ich heutzutage nur noch selten hin, obwohl so nah...

Meist bin ich in kleineren Städten oder in der Natur im Rock unterwegs. Alles easy ;D

Grüßle
Jürgen
Laßt Euch nicht von Zweifeln plagen
und genießt das Röcketragen

Offline cephalus

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Re: Rundreise im Rock
« Antwort #12 am: 03.06.2016 08:19 »
chätze mal, daß das nicht in München war,
das ist leider wieder ultraspießig geworden.

War vorletzte Woche in Köln, da ist mir das erst so richtig deutlich bewußt geworden.... war dort - einschließlich an- un abreise ausschließlich im Rock - Anreise und am Abreisetag im langen schwarzen Nadelstreifen-Männerrock, sonst im Sportkilt. War alles überraschend easy - aber auch sonst ein Superklima (meine jetzt nicht das Wetter...). Mußte mich fast überwinden, wieder heimzufahren.

In den 80ern war München viel lockerer, offener, unverkrampfter....

Johannes

Hallo Johannes,
Ich weiß nicht, woran Du deine Einschätzung zu München fest machst, ich kann sie nicht nachvollziehen.
Vieleicht liegt das auch daran, dass ich schon immer in München lebe...
Was mich betrifft, sehe ich in München keinen Unterscheid zu anderen Regionen.
Klar hat sich München seit den 80ern verändert, die Quote der einheimischen (dort geborenen und aufgewachsenen) ist dramatisch gesunken, und die Stadt wurde und wird kontinuierlich dichter, aufgerämter, sauberer und edler, bezogen auf Röcke sehe ich aber keinen Unterschied - sehe ich mal davon ab, dass ich damals noch keine Röcke getragen habe.

Zu deiner Frage: Die Rundreise war in etwa M-S-KA-COC-BN-K-F-AB-N-M

VG
Cephalus

Offline MAS

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Re: Rundreise im Rock
« Antwort #13 am: 03.06.2016 09:38 »
Zu deiner Frage: Die Rundreise war in etwa M-S-KA-COC-BN-K-F-AB-N-M

VG
Cephalus

Darf ich korrigieren, Cephalus?

M-S-KA-COC-SU-K-F-AB-N-M

In Cochem warst Du auch?

LG, Michael

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Offline cephalus

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Re: Rundreise im Rock
« Antwort #14 am: 03.06.2016 10:08 »

Darf ich korrigieren, Cephalus?

M-S-KA-COC-SU-K-F-AB-N-M

In Cochem warst Du auch?

Oh, entschuldige Michael, welch Lapsus...
Ja, in Cochem  war ich auch, zufällig, ein Ort von dem ich vorher noch nie etwas gehört hatte.


 

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