Wie fange ich an, Röcke zu tragen?

[Dr.Heizer]

1. Bundweite messen und einen passenden Rock besorgen z.b. im Laden, Second Hand oder übers internet bestellen

2. Anziehen. Sommer ist auch eine hervorragende Zeit, Hose gegen Rock oder Kilt zu tauschen.

3. Damit spazieren gehen, zum Einkaufen, Auto fahren, in den Garten, in der Wohnung Dinge erledigen oder fernsehen, Ausstellungen und Freunde besuchen... eigentlich alles das tun, was Du sonst auch tust.

4. Positiv darüber reden, wenn Du angesprochen wird, z.B. diesen Satz, den ich immer verwende: "Bei der Wärme trage ich lieber Rock. Das ist luftiger und viel bequemer - solltest Du auch mal probieren!" freundlich lächeln! Ich habe niemanden gefragt, was er davon hält, das hätte nur meine eingene Unsicherheit unterstrichen.

5. Je öfters Du im Rock unterwegs bist, desto selbstverständlicher wird es für Dich selbst und auch andere sehen Dich öfters darin.

Damit wird es ein gewohntes Bild und manchmal bekommst Du ein Kompliment dafür. Manchmal sagt gar keiner was und Du bemerkst nur, wie einge irritiert oder auch angenehm angetan Dir nachsehen. 
Selten kommt mal ein blöder Spruch, doch der kommt auch, wenn jemandem Deine Brille oder Dein Hemd, Deine Schuhe, Dein Auto, Dein Lächeln... nicht gefällt. Finde Dich damit ab, dass Du nicht den Geschmack von jedem treffen kannst und auch nicht willst. 
Im Laufe der Zeit werden sich sogar öfters - anfangs vielleicht nur manchmal - angenehme Gespräche ergeben und man bekommt viel Lob für sein Outfit und den Mut. So erging es mit letztes Wochenende mit vielem Menschnen und eine Frau erzählte mir, dass ihr Mann auch gern Röcke trägt. Sie wohnen nur einige Autominuten von meinem Heimatort entfernt.

Wir sind also nicht allein und als Mann einen Rock oder Kilt zutragen, ist scheinbar ganz normal

[high4all]

Hallo Hajo,

dann bitte meinen Beitrag als nicht geschrieben betrachten. 

Viele Grüße
Gregor

Alles gut, lieber Gregor!

Liebe Grüße
Hajo

[Peter]

Wenn man den Beitrag von Heizer zusammenfasst und diesem Forum voranstellen würde und alle würden sich danach richten, bräuchte es dieses Forum gar nicht.

1. ...passenden Rock besorgen...
2. ...Anziehen.
3. ..alles das tun, was Du sonst auch tust.
4. ...freundlich lächeln!
5. ...Je öfters ...desto selbstverständlicher wird es für Dich...

Selten kommt mal ein blöder Spruch, ...
Im Laufe der Zeit ...
... ganz normal...

Ganz liebe Grüsse an all die unverkrampften, lockeren, einfachen Rockträger da draussen, -und ganz liebe Grüsse an die, die es noch werden!

Peter

[high4all]

Wenn man den Beitrag von Heizer zusammenfasst und diesem Forum voranstellen würde und alle würden sich danach richten, bräuchte es dieses Forum gar nicht.

Peter

Zur Zeit können auf Grund der technischen Probleme nicht viele dieses Forum lesen, fürchte ich.

[Jo 7353]

Ich denke, man sollte sich so vorbereiten, daß man die Angst, sich zu blamieren, überwindet. Blamierne kann man sich, wenn man auf eine spöttische oder abwertende Bemerkung keine Antwort weiß. Die Anzahl solcher Bemerkungen ist aber sehr begrenzt, so daß man sich ein paar zu sich passende Antworten zurechtlegen kann. Im Allgemeinen empfielt sich aber nicht gleich zu aggresiv zu antworten. Oft steht hinter dummen Fragen einfach nur Neugier, was das für ein Mensch ist, der sowas macht. Auf die Frage: "Warum trgst du Röcke?" zu antworten: "Da habe ich endlich genug Platz im Schritt." (Die hab nicht ich, sondern jemand anderes gefunden.) ist ein gutes Beispiel, locker mit Humor zu antworten, und dabei die Männlichkeit zu betonen. Ich schwärme da auch gerne von den Vorzügen des Rocks, und muß da nicht lange überlegen, und bin dabei sogar einfach ehrlich. In der Haltung zu bleiben, daß es selbstverständlich ist, daß Männer Röcke tragen können ist auch hielfreich. Mit einer "Warum nicht?"-Haltung kann man den anderen die Argumentationsnot zuschieben. Das Schönheitsargument zählt nicht, weil Schönheit subjektiv ist, und Röcke an Männern mir gefallen. Hosen machen einen häßlichen Mann auch nicht schöner.
Wer sich beim Einkauf des ersten Rocks geniert, kann ihn ja über Versandhandel bestellen. In Geschäften ist es beim Rockkauf günstig schon einen anzuhaben.
Das erste mal sollte man in stark belebten Plätzen, zur Not auch in einer fremden Stadt losgehen. Wenn kein Publikum da ist, trauen sich Pobler mehr. Da findet man auch ganz sicher Frauen, die durch ihr Kleidung (Hosen) das Argument, daß Hosen männlich seien, widerlegen.
Für den Anfang empfiehlt sich ein schlichter einfacher Rock oder ein Kilt. Man sollte auf jeden Fall selbst überzeugt sein, daß einem der Rock steht. Das ist wichtig für die selbstsichere Ausstrahlung. Manche Menschen spüren Unsicherheit sehr schnell, und greifen da an, um sich an ihrer Überlegenheit zu freuen.
Das Ganze eben gesagte ist nur Hintergrund. Das Wichtigste ist der Genuß am Rocktragen.

Gruß,
Jo

[GregorM]

Ein echt konstruktiver Beitrag, Jo.

Vielen Danbk dafür.

Gruß
Gregor

[popolus1]

Hallo zusammen.

Ich bin neu hier und werde mich demnächst auch noch an anderer Stelle vorstellen.
Da das Thema hier aber gerade aktuell ist, möchte ich bereits hier meinen Senf dazu geben.

Mein erster Rockkauf liegt nun bereits zwei Jahre zurück.
Da wollte ich das erstmal nur probieren und habe mir auch einfach keine Gedanken gemacht.
Rein in den Laden, anprobiert und gekauft.
Da ich keine Ahnung von meiner Frauen-Kleidergröße hatte, war das Anprobieren ein Muss.
Ich war da ganz schön aufgeregt, so dass ich auch gar nicht auf andere Leute geachtet habe.

Bei den folgenden Einkäufen war es dann schon etwas schwieriger für mich.
Da machte ich mir auch Gedanken, was ich denn sagen sollte, wenn mich jemand fragt,
warum ich ausgerechnet als Mann einen Rock kaufe.
Da habe ich mir dann auch die gängige Ausrede mit der verlorenen Wette zurechtgelegt
bzw. als die Faschingszeit ran war, gab es auch die Möglichkeit einen Rock als Verkleidung zu kaufen.
Die Variante, einen Rock für meine Frau zu kaufen, viel aus, da ich den Rock ja vorher anprobieren wollte.
Im Nachhinein waren die Bedenken allerdings völlig unbegründet.
Es interessiert sich einfach keiner dafür, was man da einkauft.

Nachdem man dann einmal den ersten Rock hat, kann man es sich auch ganz einfach machen,
indem man beim Rockkauf bereits einem Rock trägt.
Da fragt dann mit Sicherheit keiner mehr, was man mit dem Rock will.

Das waren zumindest meine Erfahrungen beim Rockkauf.

Grüße popolus

[Peter]

Das erste mal sollte man in stark belebten Plätzen, zur Not auch in einer fremden Stadt losgehen. Wenn kein Publikum da ist, trauen sich Pobler mehr.
...

Man muss nur noch mal sagen, dass "Pöbler" eine ganz seltene Ausnahme sind, überwiegend bewegen sich die Reaktionen doch zwischen Desinteresse und Neugier. Ich bin noch nie blöd angesprochen worden.

LG

Peter

[GregorM]

Hallo Populus,

erstmals herzlich willkommen hier, und besonders erfreulich ist es ja, dass du nun auch hier schreibst! 

Du habe dir Gedanken gemacht, schreibst du, wie andere Leute wohl reagieren würden, und genau hier liegt, meiner Meinung nach, ein generelles Problem für viele Männer. Du hast dann – wie auch andere – entdeckt, dass es tatsächlich kein Problem gibt. Und dass sich deshalb Probleme meistens nur im eigenen Kopf befinden.

Hoffentlich kann dein Bericht nun andere überzeugen, dass es wirklich geht und dabei beizutragen, dass sie sich endlich trauen, den erwünschten Rock auszusuchen, anprobieren, kaufen – und tragen.

Darf ich fragen, wie lange es dauerte, von der Idee, einen Rock zu tragen, bei dir entstand, und bis du dir einen kauftest? Und was machte, dass du deinen Traum realisiertest?
     
Gruß
Gregor

[GregorM]

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Gruß
Gregor

[popolus1]

Darf ich fragen, wie lange es dauerte, von der Idee, einen Rock zu tragen, bei dir entstand, und bis du dir einen kauftest? Und was machte, dass du deinen Traum realisiertest?
     
Gruß
Gregor

Hallo Gregor.
Wann ich das erste Mal die Idee hatte, einen Rock zu tragen, weiß ich nicht mehr. Da mein erster Kauf jedoch ziemlich spontan war, wird es nur wenige Tage zuvor gewesen sein.
Gruß popolus

P.S. Meine Freischaltung hat sich etwas verzögert. Ich hab mich letztes Jahr im August registriert und erst heute festgestellt, dass ich Anfang Juni freigeschaltet wurde. Von daher konnte ich leider nicht eher schreiben.

[GregorM]

Hallo populus,

ja, und wie ich aus einem anderen Draht erfahre, ist es doch nicht so leicht, einfach einen Rock zu tragen. Besonders die eigene Frau kann ein Problem sein.

Und wie üerzeugt man sie?

Gruß
Gregor

PS. Meine Frau akzeptiert zu Vollem, dass ich Kilts trage, und manchmal geht sie auch mit mir in die Nachbarschaft spazieren, wenn ich im Kilt bin. Nachbarn, Freunde, einige alten Kollegen und Familie wissen sowieso davon. Traditionelle Kilts sind doch die einzigen Röcke, die sie bei ihrem Mann akzeptieren kann.   

[cephalus]

Besonders die eigene Frau kann ein Problem sein.
Und wie üerzeugt man sie?

Wenn Gewöhnung nicht hilft, dann vermutlich gar nicht.
Da die Ablehnung meist (immer?) auf emotionaler Ebene stattfindet helfen keine logischen Argumente.

Meine Frau mag auch keiner Röcke, sie macht auch keinen Unterscheid zwischen Kilt oder einem anderen Rock, akzeptiert aber, erstaunlicher Weise Kleider. Kleider natürlich nur in dem Stil wie ich sie hier schon gezeigt habe. Typische feminine Kleider mit großem Ausschnitt, figurbetont, Blümchenmuster usw. würde sie mit Sicherheit noch mehr ablehnen, als Röcke.

Ich habs nicht ausprobiert, da sie mich auch nicht interessieren.

Cephalus

[Peter]

Besonders die eigene Frau kann ein Problem sein. Und wie überzeugt man sie?

Wenn Gewöhnung nicht hilft, dann vermutlich gar nicht.
Da die Ablehnung meist (immer?) auf emotionaler Ebene stattfindet helfen keine logischen Argumente.

Genau so ist es.

Dann geht das nur über den Weg, zusammen mit der Herzdame einen gemeinsamen Kompromiss zu suchen: abklären was man selbst will, ergründen, was sie stört und schauen, ob es nicht wenigstens einen kleinen gemeinsamen Nenner gibt...

Und noch mal die Warnung: Heimlichkeiten sind gefâhrlich.

LG

Peter  

 

[Dr.Heizer]

Und noch mal die Warnung: Heimlichkeiten sind gefâhrlich.

LG

Peter  

Ja, das sind sie. Es könnte Vertrauen zerstört werden und die Möglichkeit für eine konstruktive Gesprächsbasis.

Unser Kompromiss war anfangs recht einseitig, doch ich konnte Röcke tragen, auch draussen. Heute ist es kein Kompromiss mehr, sondern tue das, was ich mag und gut finde. Die Bedenken waren anfangs bei mir vorhanden, doch bei meiner Frau hatten sie sich scheinbar manifestiert. "Was könnten die Leute denken? - Erst der Rock und was kommt danach? ..." es gab ruhigen gesprächsbedarf un d ich erläuterte meine Beweggründe. Bezüglich der "Anderen leute" blieben ihre Bedenken. Nachdem meine Frau auch öfters mit mir gemeinsam unterwegs war, wenn ich Rock tug, bemerkte sie, dass sich nur wenige überhaupt dafür interessieren. Ab da ging es leichter. Als sie dann auch so manche positive Reaktion mitbekam, hat sie es einfach akzeptiert. Es ist nicht so, dass sie Jubelsprünge macht, doch es wird akzeptiert und manchmal freut sie sich auch darüber, welch nette Gespräche sich ergeben.

Heute weiß sie, dass ich einfach nur gern Röcke oder Kilt trage, manchmal auch andere Schuhe dazu, als sonst im Büro.
Doch das geht, weil ich nie ein Geheimnis daraus gemacht habe sondern Sie mit einbezog, als ich der Überzeugung war, dass mir das Rocktragen angenehmer erscheint, als ständig in Hosen zu sein. Es entwickelt sich eben alles positiv und es kann auch manche Frau sehr stolz machen, denn nicht viele Männer bringen den Mut auf, im Kilt oder Rock tagsüber unterwegs zu sein und einfach das selbe tun wie sonst auch. Also Rock ON, Jungs!

Immer gilt: freundlich sein und selbst eine verbale dumme Äußerung kann man lächelnd hinnehmen, statt sich darüber zu grämen. Ich kenne die Leute doch meist gar nicht, was interessierte mich dann deren Geschwätz über mein Gewand. Ich finde deren Outfits oft auch gräßlich, doch ich beschäftige mich nicht weiter damit.

Das Kompliment genieße ich und schließe es in meiner Erinnerung ein. Je eher man damit beginnt - und es beginnt nicht nur mit dem Anziehen des Rockes, sondern auch im Kopf - desto mehr kann man es genießen!