Ich finde, das reicht völlig. Die Frauen, die damals anfingen, Hosen zu tragen, haben sich auch nicht erst organisiert, um dann Leitlinien zu definieren, denen sie gemeinsam folgen können. Die haben sie einfach angezogen und sich durchgebissen.
Wobei ich mich da frage: Die Welt muss damals einfacher gewesen sein, ohne Computer, ohne Internet, ohne all die modernen Kommunikationsmittel.
Dann gäbe es auch das Forum nicht und du würdest denken, du wärst der einzige Mann,der Rock trägt und man hätte dich wohlmöglich zum Psychologen geschliffen. Durch das Internet und über den Tellerrand schauen fallen ja erst die ganzen Mauern, die in den 60ern noch gemauert wurden. Wie Krawatten und Anzugspflicht, weil das ja schon immer und überall so war.
Nun gut, das zeigt mir nur, dass männliche Rockträger noch sehr, sehr weit davon entfernt sind, gesellschaftliche Akzeptanz zu erreichen.
Mit ein zwei Ausnahmen hatte ich nie Probleme mit meinem Rock. Weder bei der Stellensuche noch unter Kollegen. Einzig die weitere Verwandtschaft strsst ab und zu noch, dass ich sie mit in den Mittelpunkt stelle. Die kennen aber mehr oder weniger nur schwarz/weiß.
Auf dem Laufsteg? Das sollten Hedonisten sein? Die gucken doch meist so gequält, dass ich mir kaum vorstellen, kann, dass sie ihre Arbeit genießen.
Ja natürlich. Ich sehe das aber in anderen und mehrern Zusammenhängen.
Hedonstisch heißt ja nicht, den ganzen Tag mit ner Grinsebacke wie Dr. Heizer rumzulaufen.
Die Modebranche ist in sich schon hedonistisch da sie sich selber huldigt und einfach mal Geld für mehr oder weniger sinnlose Modeschauen rauspulvert, wo die Kollektionen in der Ecke landen.
Model sollen nur bewegliche Kleiderständer sein und keine Fotomodels. Der Stil mit dem hässlichen wird dort bewusst gebrochen um neue Silhoutetten und Bilder zu erzeugen. Ein Designer sagte mal, wenn die Roboter so ausgreift wären dass man sie über den Laufsteg schicken kann, könnte man auf Models entgültig verzichten.
Der Hedonismus steht genau konträer mit dem was du nennst und kennst.
Aber davon abgesehen gibt es nach meiner Beobachtung zwei Dinge, die andauernd betont werden: Leistung und Genuss. Und Leistung erbringt man, damit man genießen kann. Und unseren Genuss wiederum bedient eine riesige Industrie.
Seit der bürgerlichen Gesellschaft gilt nur noch Leistung, weil sich das Bürgertum immer nur über ihre Leistung definieren konnte und oft das einzige war, was es verkaufen konnte. Ihre Arbeitskraft. Darum ist vor allem in den DACH Ländern Mode überwiegend verpönt.
Das siehst du auch daran, wie sich Politiker anziehen. Sie verkörpern den einfachen Bürger, um im ihm nahe zu stehen und die bürgerlichen Interessen zu vertreten, obwohl sie eigentlich ranghöher sind. Nach dem Gesetz der Mode müssten sie sich eigentlich anders anziehen. Einen Politiker im Gucci oder Slimane Anzug habe ich noch nicht gesehen. Auf der anderen Seite sind sie Politiker die "Angestellten" der Bürger. Und was verlangt der Arbeitgeber von seinem Angestellten? Richtig, Dresscode. Daher ist es auch nicht soo verwunderlich, warum genau die Leute meckern, wenn Gabriel im bunten Gucci Anzug erscheinen würde, die auch über Männer in Röcken meckern oder über Frauen in zu hohen High-Heels usw.