Autor Thema: Dekorative Kosmetik nun auch öffiziell für Männer  (Gelesen 16368 mal)

Offline Skirtedman

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Antw:Dekorative Kosmetik nun auch öffiziell für Männer
« Antwort #90 am: 04.03.2024 11:53 »
Nun, zum Thema Kosmetik kann und will ich nichts beitragen. Ich habe meine Hygiene, wasche meine Haare mit derselben Seife wie den Rest des Körpers, und habe noch meine Hautcremes i.d.R. für Hände und Lippen. Basta.

Aber auf die Erwähnung der Dandies wollte ich noch eingehen, wobei Micha mir schon kurz und knapp zuvorkam.

Männer haben fast die gesamte Geschichte lang den Rock getragen. Erst seit dem 19. Jahrhundert hat sich dies durch den Einfluss des britischen Dandys geändert. Ich denke, das sollte sich ändern.  ...  ...

Danke, aang1210, für Deinen Beitrag!
Und gleichzeitig herzlich willkommen in diesem schönen Forum!!!

Dandies haben eher die eingschränkte Hosenmode für Männer aufgemischt. Aber Hosen wurden vor dem Dandytum oder Dandyismus schon längst getragen.

Gerne wird von - ich erlaube es mir etwas despektierlich auszudrücken - Hobbyhistorikern die Französische Revolution herangezogen, um das Ende von Kleidern und Röcken an Männern zu erklären.

In der Tat - schaut man etwas näher auf die Französische Revolution - ist da auch von den "Sansculottes" die Rede, die da durchaus auch bekämpft worden sind - im wahrsten Sinne des Wortes. Und "sans culottes" lässt sich tatsächlich auch in schneller Übersetzung als "ohne Hose" übersetzen. Aber die "Hosenlosen" trugen tatsächlich auch Hosen, nur waren das Hosen, die nicht als vollwertige Hosen interpretiert wurden. Im Gegenteil - die Sansculottes trugen sogar eher das, was heute als vollwertige Hosen angesehen wird.

Und Hosentragen war bereits vor der Französischen Revolution bei Jungs und Männern sogar schon mehrere Jahrhunderte Standard. Wie Micha richtig schrieb, geschah dies so im 15. / 16. Jahrhundert. Und ich vermute, dass da beonders der Dreißigjährige Krieg und manch andere kriegerische Konflikte eine entscheidende Rolle dabei gespielt haben dürfte. Jederzeit konnte mit dem Überfall irgendeiner marodierenden Horde gerechnet werden, da erschien die Verteidigungsfähigkeit in Hosen wohl deutlich geeigneter als in Röcken oder wallenden Gewändern. Das Thema Reiten dürfte da auch eine gewaltige Rolle gespielt haben.

Auch der Glaube dürfte da eine entscheidende Rolle gespielt haben, denn die Protestanten lehnten ja schon religös-fürstlichen Prunk und überreich verzierte Kirchengebäude ab. Das erstarkende Bürgertum profilierte sich mit dekorativer Enthaltsamkeit und die Vorläufer des Herrenanzugs etablierten sich. Irgendwo auf dem Land, der kleine Bauer z.B. wird da vielleicht noch länger Röcke und Kleider getragen haben, oder Menschen in ärmlichen Verhältnissen, letztlich aber wird jedermann (als Mann) versucht haben, den Idealen des bürgerlichen, puristisch geprägten Bürgertums sich anzunähern.

Und letztlich gipfelte in der Französischen Revolution und anderen kleinen und großen Revolutionen quer durch Europa der hochschäumende Hass auf die Herrschaft des Adels im Ablehnen jeglicher adeliger Verspieltheit. Spätestens da dürfte in letzten gesellschaftlichen Winkeln der gelegentliche Gebrauch hosenloser Alternativen verschwunden sein.

Das Tragen von Röcken bzw. vor allem von Kleidern bei kleinen Jungs hat sich jedoch noch länger erhalten und wurde zumindest in Deutschland erst im Umfeld der beiden Weltkriege endgültig ausgemerzt. Das dürfte sich aber aus einer anderen Haltung heraus so lange erhalten haben. Abgelöst wurde diese Kleinkindmode vor allem durch den politisch gewollten, populär werdenden Matrosenanzug, der eine Frühmilitarisierung der Jungs zum Ziel hatte und gleichzeitig eine Verweichlichung kleidchentragender Jungs propagierte.

BIs zu dieser Zeit war aber mindestens schon 2 Jahrhunderte die Hosenkleidung für Männer das Maß aller Dinge. Und während des Erstarkens von Nationalstaaten (und allmählicher Auflösung kleinstaatlicher Fürstentümer) wurde die Männerkleidung immer strenger und formaler.

Edit: Noch ein Gedanke kam mir: Auch das oft mit Revolutionsversuchen verbundene Erstarken des Demokratiegedankens dürfte zur Formalisierung und allgemeinen Angleichung der Männerkleidung beigetragen haben, vielleicht - wie ich interpretiere - als demokratisches, bürgerliches Gegengewicht zu staatlichen und militärischen Uniformen.

Da kam es dann, dass die erwähnten Dandys vor allem so zu Beginn des 20. Jahrhunderts aus dieser tristen Formalität ausbrachen und mit mehr Farbe und auffälligeren Mustern mehr Abwechslung ins Spiel brachten. Nicht zuletzt Schottenkaros an Hosen waren eines der offensichtlichsten Kennzeichen vieler britischer Dandies.

Dandy wurde oft jemand bezeichnet, der eben aus dem schlichten Männernanzug ausbrach. Und oft verstießen sie auch mit der Mischung verschiedener Muster gegen jede klassische Moderegel.

Als einer der berühmtesten Dandys in heutiger Zeit dürfte meiner Meinung nach in Deutschland der Literaturkritiker Dennis Scheck bezeichnet werden.

Soweit der kurze, längst nicht erschöpfende Abriss der Männermode nach dem Aus von Röcken und Kleidern an Männern, gespickt mit meinen eigenen persönlichen Analysen, ohne jede Behauptung anhand von Quellenangaben belegen zu können oder zu wollen.

Ich übergebe das thematische Zepter wieder an diejenigen, die sich über dekorative Kosmetik an Männern austauschen wollen.

Offline Rockie

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Antw:Dekorative Kosmetik nun auch öffiziell für Männer
« Antwort #91 am: 04.03.2024 12:31 »
Nicht immer aber immer öfter :-)

Offline Skirtedman

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Antw:Dekorative Kosmetik nun auch öffiziell für Männer
« Antwort #92 am: 04.03.2024 13:08 »
Mit der Typographie am Ringfinger würde ich Dich als einen literatur-affinen, sehr belesenen Menschen interpretieren.

Offline cephalus

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Antw:Dekorative Kosmetik nun auch öffiziell für Männer
« Antwort #93 am: 04.03.2024 18:33 »
Schön Rockie!
Lack oder Gel?


Online Ein de Waf

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Hallo,

habe jetzt eine Zeitlang überlegt, ob ich hier antworten soll - nachdem sich das Thema vor einiger Zeit etwas in 'Detail'
Diskussionen verlaufen hat. Aber vielleicht ist meine Erfahrung doch für den einen oder anderen interessant.

Thema: Lange und lackierte Fingernägel bei Männern

Auch hier gilt für mich: Hut ab vor denen, die es tun. Da gehört 'einiges' dazu.
In letzter Zeit habe ich das Gefühl, dass sich hier gewisse (eingebildete) Tabuschranken hoch heben.
Mehrmals zuletzt habe ich Männer oder männliche Jugendliche mit Nagellack gesehen, mehr als sonst in Jahren.
Zuerst in einem Supermarkt, beim Gemüse. Nach uns betraten zwei das Geschäft und suchten wie wir nach Kaufbaren.
Ein Mann mit (wahrscheinlich) seinem jugendlichen Sohn, 16 oder 17 Jahre als. Beide sahen konservativ aus, keine Rockträger,
Jeans, Shirts, etc. Und der Jugendliche hatte, er hielt die Stange des Einkaufwagen, schwarz lackierte, überlange Fingernägel.
Ich war verblüfft, hatte ich doch seit Jahren keinen Nagellack auf männlichen Fingern gesehen. Nicht im Alltag.
Nun, in den letzten Monaten, sah ich sogar mehrere. Für mich ein gutes Zeichen, nicht wegen der Nägel als solches, sondern
wegen des (eingebildeten) Schranken.

Für mich selbst wäre das nicht. Ich habe Nägel, wie sich viele Frauen das 'antun', ausprobiert. Aufgeklebte Nägel so wie
sie in Drogeriemärkten zu kaufen sind und sich offenbar gut verkaufen. Ich hatte öfters schon Damen damit gesehen, sogar oft
an Supermarktkassen als Kassierin. Und ich wollte wissen, wie es sich anfühlt, wenn. So hatte es bei mir mit Strumpfhosen,
Röcken, Kleidern und Co. begonnen. Mit Neugierde. Also weinrote Fertignägel mit Kleber dabei gekauft. Einen Tag und eine
Nacht hielt ich das fertige Ergebnis letztendlich aus. Aufgeklebt sind die Dinger, die bei mir einen Zentimeter über die
Fingerspitzen ragten, schnell. Das fertige Ergebnis war für mich heftig sexy, im Aussehen und Traggefühl. Die Farbe war
ein Hammer. Aber die Einschränkungen in der Praxis ein Horror. Jeder noch so normale Handgriff wie Computertasten tippen,
sich anziehen, Zähne putzen und so weiter gerät zum Abenteuer. Ein kleines Stück Papier vom Boden aufheben ist unmöglich,
außer man nimmt Werkzeug. Damit schlafen, ist auch fast schon ein Erlebnis. Außerdem sind sie sehr, sehr auffallend und
das Abnehmen braucht Zeit. Also wieder runter damit, Erfahrung gemacht. Auf zu anderen Erfahrungen.

LG. Peter.

Offline Rockie

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Antw:Dekorative Kosmetik nun auch öffiziell für Männer
« Antwort #95 am: 06.03.2024 09:14 »
@Cephalus es sind Gelnägel aus dem Studio.
Und: Nein ich habe nicht viel mit Büchern zu tun ausser das ich sie lese :-) Das gefiel mir halt mit den Buchstaben.

Ich schmunzel gerade über das was Peter schreibt, denn so in etwa ging es mir auch mal. Entscheidend um sich mit den Nägeln wohlzufühlen und im Alltag "überleben" zu können ist die richtige Länge zu finden. Die Länge wie auf dem Foto von mir +/- 2mm ist für mich mittlerweile okay und damit komme ich zurecht. An den Karnevalstagen hatte ich sie etwas länger (siehe Foto) und habe es tatsächlich als Handycap gesehen weil sie eine eben behindert haben. Ausserdem ist es auch nix für Menschen die viel Handwerken, denn auch wenn sie im Alltag kaum kaputtgehen und so 4-5 Wochen halten, so sind sie eben doch zerbrechlich und dann auch schnell kaputt.
Für mich gehören schöne Nägel mittlerweile einfach dazu. Andere gehen zum Friseur, das brauche ich nicht, ich gehe ins Nagelstudio. Je nachdem mal unauffällig und mal auffälliger. Im Sommer eher bunter. Jetzt sind sie eher unauffällig in rostbraun.

Offline cephalus

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Antw:Dekorative Kosmetik nun auch öffiziell für Männer
« Antwort #96 am: 06.03.2024 09:54 »
Hallo Peter,
ich glaube auch, dass die Grenzen flexibler werden. Mein Sohn (13) lackiert sich immer mal wieder seine Nägeln, in unregelmäßigen Abständen. 
Einfach weil er Lust darauf hat.
Die Mädels in seiner Klasse finden es cool 8)   die Jungs nicht.  ::)
Er erhält dafür reihenweise Kommentare,  auch von Mitschülern aus anderen Klassen.

Die Erfahrung mit den Kommentaren habe ich auch gemacht: Ein paar mal hatte ich in den letzten Jahren meine Nägel lackiert, wofür ich ein x-faches an Bemerkung erhalten habe, wie für Röcke oder Kleider.

Lange aufgeklebte Nägel in der Art wie du deine beschreibst habe ich bislang ein Mal an Halloween getestet und sie auch noch einen Tag dran gelassen.
Ausser, dass ich damit unmittelbar eine Strumpfhose zerstört habe, kam ich damit erstaunlich gut zurecht.

Für den Alltag wäre es mir aber optisch zu extrem, ausserdem sind meine Nägel zu groß und breit, als, dass vorkonfektionierte richtig passen würden.
Für eine Verkleidung ist es ok, für den Alltag wären dann eher welche aus dem Nagelstudio angesagt.

Offline Skirt-Man

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Antw:Dekorative Kosmetik nun auch öffiziell für Männer
« Antwort #97 am: 06.03.2024 13:59 »
Ich habe auch lange überlegt und immer wieder die Worte meiner Frau im Kopf gehabt: "Was sollen die anderen über Dich denken?"
Diese Worte sagte sie, als ich Ihr beim Nägel machen mal meine Hand hin hielt.

Letztes Jahr im Sommer habe ich mich dann einfach mal getraut und von ner Freundin Gelnägel machen lassen.
Von einfachen 2mm langen in French, bin ich jetzt bei 6mm langen schwarz, weiß, silber glitzerndem Muster.
Natürlich schauen die Leute, wenn sie es überhaupt sehen. Einige Kommentare sind negativ, aber die meisten, von Frauen, positiv.
An die Länge gewöhnt man sich sehr schnell, wenn die Monat für Monat länger werden und man(n) sich langsam dran gewöhnen kann.

Offline Peter55Muc

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« Antwort #98 am: 06.03.2024 19:37 »
Ich habe auch lange überlegt und immer wieder die Worte meiner Frau im Kopf gehabt: "Was sollen die anderen über Dich denken?"
Diese Worte sagte sie, als ich Ihr beim Nägel machen mal meine Hand hin hielt.

Letztes Jahr im Sommer habe ich mich dann einfach mal getraut und von ner Freundin Gelnägel machen lassen.
Von einfachen 2mm langen in French, bin ich jetzt bei 6mm langen schwarz, weiß, silber glitzerndem Muster.
Natürlich schauen die Leute, wenn sie es überhaupt sehen. Einige Kommentare sind negativ, aber die meisten, von Frauen, positiv.
An die Länge gewöhnt man sich sehr schnell, wenn die Monat für Monat länger werden und man(n) sich langsam dran gewöhnen kann.
Und was sagt deine Frau jetzt dazu, hat sie sich arrangiert, oder gefallen sie ihr sogar ?

Offline kanadier

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Antw:Dekorative Kosmetik nun auch öffiziell für Männer
« Antwort #99 am: 06.03.2024 23:39 »
Ja, lange und/oder lackierte Fingernägel am Mann sind genauso ein Diskussionsthema wie Kleid, Rock u.a. angeblich nur für Damen bestimmte Kleidung.

Ich bin stolz auf meine Fingernägel!

Durch einen längeren Krankenhausaufenthalt könnten meine Fingernägel wachsen und ich hatte Zeit sie zu pflegen. Vorher waren sie durch die Arbeit oft abgebrochen und gesplittert und mangels Zeit ungepflegter. Nun bin ich stolz drauf, dass sie so aussehen und ich pflege sie entsprechend. Vor einigen Wochen habe ich sie testweise mit transparentem Nagellack verschönert und erneuere ihn nun alle 2 Wochen, weil sie mir so noch besser gefallen. Meine erwachsene Tochter (32) war erst etwas irritiert über meine Fingernägel. Ein ordentliches Gespräch hat ihre Sorge widerlegt, ihr Papa könnte vielleicht schwul oder nicht normal sein. Mit meiner Frau gibt es immer wieder unsinnige Diskussionen, was denn andere Menschen über meine Kleidung und aktuell meine Fingernägel denken. Trotz des Schubladendenkens vieler Menschen sind meine Erfahrungen und die Kommentare größtenteils positiv. Man(n) muss nur ganz normal mit mit sowas auftreten.

Am übernächsten Wochenende ist meine Frau nicht zuhause, dann kommt der nächste Designtest mit schwarzem Nagellack, passend zu anderer femininer Kleidung.

Gruß Stefan

Offline Yoshi

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Antw:Dekorative Kosmetik nun auch öffiziell für Männer
« Antwort #100 am: 07.03.2024 01:15 »
Ich lasse mir immer meine Naturnägel wachsen, die mittlerweile wieder recht lang sind und mich fragen des Öfteren Frauen, ob die echt sind und warum die so sehr bei mir halten. Tja, Männernägel sind halt robuster. Irgendwann bleibe ich dann aber doch immer mal wieder hängen und reiße mir einen Nagel ein, dann kürze ich sie halt und lasse sie wieder wachsen.

Nageltips sind bei meinem großen Daumen äußerst schwierig zu finden. Wenn würde ich eher mit Schablone und Gel arbeiten, aber mir ist das dann doch zu viel Arbeit. Ins Nagelstudio möchte ich nicht, weil ich gerne ein- bis zweimal wöchentlich meine Nägel frisch lackiere. Ich stimme mein Outfit immer auf die Farbe des Nagellacks ab und da brauche ich Abwechslung auf den Fingern. Irgendwie hat für mich das Lackieren was entspannendes, fast schon meditatives, wenn ich dabei Musik höre und über die Finger pinsele. Zudem liebe ich den Geruch vom frischen Nagellack auf den Fingern, an dem ich gerne schnüffel.

Lackiere Fingernägel sind bei Männern wirklich ein kleiner Trend. Zwar kein Massenphänomen, aber Teenager und Twens sehe ich häufiger mal in Frankfurt. Übrigens haben viele kleine Jungs in den Kitas lackierte Fingernägel, teilweise durch meinen Einfluss, aber viele haben das auch schon unabhängig von mir gemacht, bevor ich in die jeweiligen Kitas kam. In meiner vorletzten Kita gab es in meiner Gruppe allein sechs Jungs mit Nagellack in den unterschiedlichsten Farben. Es ist jedenfalls häufiger als Röcke oder Kleider, aber das kommt auch immer wieder häufiger vor, dass einige wenige Jungs darin erscheinen. Da nehme ich schon eine Entwicklung in den letzten Monaten wahr.

Die Kinder finden meine Nägel immer spannend. Zurzeit bekomme ich wieder sehr viele Reaktionen, weil ich eine neue Arbeitsstelle habe. Heute kam ein Mädchen zu mir und sagte: "Du hast ja Nagellack. Das ist voll lustig!" Sie lachte vor Freude und meinte dann: "Es ist so witzig. Ich finde das schön." Beim Mittagessen hatten wir dann drei Mädels aus einer anderen Gruppe bei uns, die noch keinen Kontakt mit mir hatten. Ich verteilte die Messer an die Sitzplätze und dann sagte eine: "Hast du das gesehen?" - "Ja, er hat Nagellack." Ich höre wie die drei Kichern und sich nicht mehr einkriegen. Es ist dieses "niedliche" Kichern, was man von Mädels in dem Alter kennt. Danach verteile ich die Gabeln und sie schauen mir dabei auf die Finger. Das Gekicher geht natürlich wieder los. Dann höre ich: "Er hat ja auch einen Rock an." - "Ja, voll lustig." Ich sitze am anderen Tisch und sehe wie ich beobachtet werde. Nach kurzer Zeit bin ich dann wieder uninteressant und sie unterhalten sich über etwas anderes.


Offline high4all

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Antw:Dekorative Kosmetik nun auch öffiziell für Männer
« Antwort #101 am: 07.03.2024 08:25 »
Tja, Männernägel sind halt robuster.

Leider stimmt das so pauschal nicht.  :-X

Ins Nagelstudio möchte ich nicht, weil ich gerne ein- bis zweimal wöchentlich meine Nägel frisch lackiere. Ich stimme mein Outfit immer auf die Farbe des Nagellacks ab und da brauche ich Abwechslung auf den Fingern.
Im Nagelstudio lasse ich mit die Nägel in "Naturfarbe" (rosa) machen. Dann kann ich selbst beliebigen Lack auftragen und so die Farbe öfter wechseln.

Mit einer Überlänge von sechs bis acht Millimeter komme ich gut klar. Wenn es zu lang wird, greife ich zwischendurch zur Feile.
Herr, ich danke Dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele. (Psalm 139,14)

Never be limited by other people's limited imaginations. (Dr. Mae Jemison)

Wenn wir es recht überdenken, so stecken wir doch alle nackt in unsern Kleidern. (Heinrich Heine

Offline Rockie

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Antw:Dekorative Kosmetik nun auch öffiziell für Männer
« Antwort #102 am: 07.03.2024 09:50 »
Klarlack schadet den Nägeln auch. Meine werden leider nach 3-4 Lackierungen brüchig und ich muss dann 3 Wochen warten bis sie nachgewachsen sind. Daher nur noch Gel-Nägel. 1 x im Monat und gut ist. Und überlackieren wenn ich mal nen Tag was anderes will ist auch problemlos möglich. Nachher einfach mit acetonfreiem Entferner drüber und sie sind wieder schön lackiert wie vom Studio :-)

Offline cephalus

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« Antwort #103 am: 07.03.2024 11:05 »
Tja, Männernägel sind halt robuster.

Leider stimmt das so pauschal nicht.  :-X

Da muss ich Hajo leider Recht geben, meine Nägel sind eine Katastrophe.

Sie knicken, splittern und bröseln, dass es nur noch nervt. Drei haben eine Sollbruchstelle der läng nach an der sie immer einreißen,  sobald sie auch nur 0,5mm über das Nagelbett gewachsen sind.
Es nervt.
Auf einem Nagel hatte ich mal Gel drauf  in der Hoffnung   dass der Riss herauswächst und wieder gut wird, das Gel wuchs heraus und das Problem war wieder da.

Meine Frau schlägt mir immer pauschal Gelnägel vor, aber ich habe keine Lust ständig nacharbeiten zu lassen, und weit herausgewachsene Gelnägel sind in meinen Augen wenig attraktiv.

Ich kann mich also nur zwischen der einen oder anderen nervigen Option entscheiden.


Offline Yoshi

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Antw:Dekorative Kosmetik nun auch öffiziell für Männer
« Antwort #104 am: 07.03.2024 16:53 »
Tja, Männernägel sind halt robuster.

Leider stimmt das so pauschal nicht.  :-X

Ja, ist natürlich bei jedem Mann anders. Ich habe allerdings von einigen Transfrauen schon gehört, dass ihre Nägel nach der Einnahme von Östrogenen weicher wurden und dadurch anfälliger.

Im Nagelstudio lasse ich mit die Nägel in "Naturfarbe" (rosa) machen. Dann kann ich selbst beliebigen Lack auftragen und so die Farbe öfter wechseln.

Auf die Idee kam ich gar nicht, aber das ist ein guter Tipp und wäre eine Überlegung wert.


 

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