Autor Thema: Wie definiert Ihr Mann/Männlichkeit? Wovon hängt Männlichkeit bei Euch ab?  (Gelesen 14507 mal)

Online Zareen

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Hallo Ihr lieben Männer,
dann lasst Euch mal dazu aus.

Mein Hintergrund, Euch die Frage zu stellen, ist der, anderen Männern Argumente liefern zu können, warum sie trotz Tragen eines Rockes immer noch männlich seln können und ein Rock, oder Kleid nicht zwangsläufig zum Verlust der Männlichkeit führen muss.

Ich beobachte, daß es sehr viele Frauen gibt, die Rock bei Männern toll finden.
Warum denken Männer denn anders?

Wie würdet Ihr argumentieren, wenn ich sage:
Ich und Rock? Niemals! ich bin doch keine Schwuchtel (entschuldigung, aber das kommt bei "echten"(?) Männern oft so rüber). Ich bin Mann und zum Mann gehören Hosen - jedenfalls in unserer westlichen Gesellschaft. Ich mach' mich doch nicht lächerlich!
Mann-sein hängt nicht vom Tragen einer Hose ab.
Warum dann nicht Rock tragen? Nur Mut....

Offline MAS

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Lieber Zareen,

Ferdi pflegte zu sagen: Ein echter Mann kann Kinder zeugen. Mehr braucht es nicht, ein echter Mann sein. (Ob er es auch tut, ist eine andere Sache.)

Ferdi hat Mannsein also auf die Fortpflanzungsbiologie reduziert.

Ich denke, man kann sich noch eine Menge Merkmale mehr hinzudenken, aber muss es nicht.

Ich bin einfach ein Mann und wem ich nicht männlich genug erscheine, für den habe ich ein Zitat vom Karlson vom Dach: Das stört keinen großen Geist. :)

LG, Micha
Wer das Leben ernst nimmt, muss auch über sich lachen können.

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Offline Ludwig Wilhem

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Hallo, was definiert Männlichkeit - brauche ich das, Ferdis Aussage finde ich super:   Mann kann Kinder zeugen
auch Karlson finde ich super:  Das stört keinen großen Geist
Wenn mir jemand mit Schwuchtel kommt, ignoriere ich es (z.B. mein Schwager -75 Jahre -kapiert nichts), sonst ist es mir nicht passiert, in Zukunft nehme ich Fredis Spruch.
Ich trage Röcke oder Kleider, weil es mir gefällt und mehr Auswahl bieten als die Männerabteilung ist mein Standard Spruch.
Aber muss ich als Mann männlich sein, ich habe weibliche - weiche - feminine Anteile, zu denen ich stehe.
Wie auf diesem Bild mit Dirndl
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Ich bin auf weitere Meinungen gespannt. LG Ludwig
Ich trage Röcke oder Kleider gerne, denn es sind Kleidungsstücke für uns alle.

Online Zareen

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Sehr interessant bisher.

Da haben wir
- ich bin Mann weil ich Kinder zeugen kann
- ich bin zwar Mann, aber ich habe auch weIbliche Anteile (Gene)

Ich habe auf einem Kommunikationsseminar gelernt:
Wer als Mann seine weibliche Seite nicht beizeiten auslebt, wird im Alter wie eine zickige alte Frau, und
Wer als Frau ihre männliche Seite nicht beizeiten auslebt, wird im Alter wie ein gnaddeliger alter Mann.

Da findet also ein Wechsel der Psyche statt

Wer will das schon?

Doch ich beobachte heute viele Männer und Frauen, die im Alter diesen Wechsel nicht, oder nur sehr beschränkt vollziehen und auch schon in jüngeren Jahren eigentlich wenig eingeschränkt waren.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Psychologische_Unterschiede_zwischen_M%C3%A4nnern_und_Frauen

Demnach sind Frauen empathischer und Männer sachlicher. Diese Eigenschaften werden durch Erziehung und soziales Umfeld noch deutlich im Laufe des Erwachsenwerdens verstärkt.
Daher dann wahrscheinlich auch die Aussage "Schwuchtel" eines 75-jährigen, der wahrscheinlich sein Leben lang immer nur die sachlich rationale Ebene gelebt hat und sich von der emotional empathischen Ebene gerne ferngehalten hat.

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culture skirt

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Was männlich ist, definieren Frauen, die ihre Männer erziehen. Was heute noch als männlich durchgeht kann in 40 Jahren schon weiblich sein.

culture skirt

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für den habe ich ein Zitat vom Karlson vom Dach: Das stört keinen großen Geist. :)
Na das wird die Leute beeindrucken und kleinlaut werden lassen.. Eine Phrase aus den 60ern..  ::)

culture skirt

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Daher dann wahrscheinlich auch die Aussage "Schwuchtel" eines 75-jährigen, der wahrscheinlich sein Leben lang immer nur die sachlich rationale Ebene gelebt hat und sich von der emotional empathischen Ebene gerne ferngehalten hat.
Das höre ich auch viel öfters von 30 jährigen Kinderwagenschiebenden Männern als von irgendwelchen alten Männern. Denn viele der alten Männer lebten sich hinterrücks mit schwulen Männern aus, weil mit der Frau zuhause nichts mehr läuft.

Offline GregorM

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Daher dann wahrscheinlich auch die Aussage "Schwuchtel" eines 75-jährigen, der wahrscheinlich sein Leben lang immer nur die sachlich rationale Ebene gelebt hat und sich von der emotional empathischen Ebene gerne ferngehalten hat.

Ich sehe im Fernsehen wie auch im privaten Leben immer mehr Männer, die (ihre) Gefühle zeigen, jung wie alt, alt wie ich selbst, und das wird bei uns als etwas Positives gefunden. Richtige Männer können und dürfen weinen. Gefühle sind menschlich. Empathie ist nicht Frauen vorbehalten.

Gruß
Gregor
Gruß
Gregor

Online Zareen

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Genau so iss es Gregor.
Es ist auch gut so. Mir persönlich sind Menschen zumal Männer, die auch öffentlich weinen können, wesentlich autentischer, als die superharten Kerle.
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Offline hirti

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Hallo!

Ich habe ja schon vor vielen Jahren festgestellt dass ich eine deutlich weibliche Seite habe und sie auch zugelassen.
Ich trage Röcke, Kleider und habe mir im Laufe der Jahre immer mehr weibliche Kleidungsstücke erlaubt auf die ich Lust hatte. Auch habe ich ein unnatürliches Interesse an Mode und ein paar mehr Interessen die Männern nicht zugeschrieben werden.

Dann fand ich die Frau für's Leben, Haus gekauft, Kind gekommen... und inzwischen stelle ich fest, dass ich doch bei der völlig klassischen Rollenverteilung gelandet bin. Und ich fühle mich auch wohl darin. Und so sehe ich auch viele Eigenschaften als typisch männlich an die allgemein so angsehen werden. Ich bin als Mann der, der die große Spinne beseitigt, die Maus fängt, den Baum im Garten fällt, Löcher in die Wand bohrt, sich mit IT auskennt, die Autos wäscht und liebt und mit dem Sohn zum ersten Mal die schnelle Rodebahn hinunterdonnert...

Und so fühle ich auch viele von den für mich typisch männlichen Eigenschaften, wie Selbstbewusstsein, Mut, Kraft, die Fähigkeit sich auf eine Sache voll zu konzentrieren, technisches Verständnis...

Interessanterweise finde ich dass das Tragen von besonderer femininer Kleidung mir sogar geholfen hat das alles zu entwickeln. Denn ohne Mut und Selbstvertrauen wird der schöne Mann im Minirock nicht glücklich. Besonders bewusst wurde mir das zum Beispiel bei diesem Outfit:
https://www.rockmode.de/index.php?topic=8557.msg157832#msg157832
Es ist so feminin, für viele vielleicht lächerlich. Aber als ich es trug fühlte ich mich wunderbar. Bewusst einen festen Schritt vor den anderen auf den hohen Absätzen setzend schritt ich an den Menschen vorbei. Und fühlte mich dabei so männlich und stark wie selten.

Offline doppelrock

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Hallo Hirti,
in den meisten Punkten stimme ich dir zu, möchte ein paar Aspekte meiner Ansicht von "männlich"  noch ergänzen:

Für mich ist ein ganzer Mann erst richtig komplett,
wenn er nicht nur mit Kraft und Gewalt einen Baum fällen, sondern auch einen Baum pflanzen und heranziehen kann,
wenn er nicht nur selbstbewusst und sicher ist, sondern auch großes Einfühlungsvermögen und Sozial- und Moralkompetenz besitzt,
wenn er unter Druck entspannt und souverän bleibt,
wenn er sich nicht von Aussagen wie peinlich, lächerlich oder politisch korrekt irritieren lässt, sondern ohne Zögern sein Ding durchzieht,
wenn er das Auto nicht nur wäscht, sondern auch sicher fährt und parkt, sowie warten und reparieren kann,
wenn er sein Fleisch nicht nur im Supermarkt erbeutet, sondern auch Pflanzen und Kräuter in der Natur kennt und sammelt,
wenn er Straßenkarten lesen und aus jedem Irrgarten herausfinden kann,
wenn er neben Sachlichkeit und analytischem Denken Optimismus und Humor besitzt,
wenn er echte Liebe lebt,
wenn er mit Sohn UND Tochter gut umgehen kann.

Sicher gibt es da noch ein paar mehr...

Offline high4all

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Hallo, was definiert Männlichkeit - brauche ich das, Ferdis Aussage finde ich super:   Mann kann Kinder zeugen
auch Karlson finde ich super:  Das stört keinen großen Geist
Und was ist mit Männern, die, aus welchen Gründen auch immer, keine Kinder zeugen können?

Sind das keine Männer?
Herr, ich danke Dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele. (Psalm 139,14)

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Offline MAS

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Gude zusammen!

Ich möchte noch mal was zu Ferdis reduktionisitischer Definition sagen, und worum es ihm dabei ging.

Es ging ihm dabei darum, dass Männlichkeit nichts ist, worauf man stolz sein könne, genau so wenig wie Weiblichkeit, sondern beides einfach eine biologische Funktion, die angeboren ist. Mit "Kinder zeugen können" oder bei Weiblichkeit "Kinder gebären können" meinte er die grundsätzliche Fähigkeit. Wer aus medizinischen Gründen zeugungs- oder gebärunfähig ist, war für ihn trotzdem männlich oder weiblich.

Wen er dabei indes überhaupt nicht im Blick hatte, sind Transgender. Hanna, Du wärest durch sein Raster gefallen. Indes hätte er Dich respektiert.

Nochmal zum Biologischen: Zum konkreten Zeugen oder Gebären gehört aber auch, einen Sexualpartner bzw. eine -partnerin zu finden. Dazu braucht es Sexapeal: Man muss auf den gewünschten Partner/die gewünschte Partnerin attraktiv wirken. Und da spielen neben den angeborenen Auslösmechanismen (vgl. https://www.rockmode.de/index.php?topic=9024.msg161041#msg161041), die auf primäre und sekundäre Geschlechtsmerkmale reagieren, auch die gesellschaftlich konstruierten Geschlechtsmerkmale eine Rolle, und zwar nicht nur die optisch wahrnehmbaren wie Kleidung, Frisur, Schmuck oder auch die olifaktorisch wahrnehmbaren wie Duft (Parfüm, Pheromone) auch Verhaltensweisen, die als männlich oder weiblich gelten.

Insofern spielt für die meisten von uns auch unser Sexapeal eine Rolle: Wir wollen auf potentielle oder akutelle Geschlechtspartner*innen sexuell attraktiv wirken. Das gilt für homosexuelle Beziehungen genau wie für heterosexuelle. Und bei Autoerotik spielt es auch eine Rolle, wie wir uns selbst wahrnehmen. Das hat Holger ja in einem andern Thread beschrieben (https://www.rockmode.de/index.php?topic=9024.msg161036#msg161036).

Drittens spielen gesellschaftliche Erwartungen eine Rolle, denen wir entweder genügen wollen oder auch nicht.


LG, Micha
 
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Und was ist mit Männern, die, aus welchen Gründen auch immer, keine Kinder zeugen können?

Sind das keine Männer?

Dazu habe ich zeitgleich was geschrieben: https://www.rockmode.de/index.php?topic=9030.msg161044#msg161044

LG, Micha
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Offline doppelrock

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Und was ist mit Männern, die, aus welchen Gründen auch immer, keine Kinder zeugen können?

Sind das keine Männer?
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Wer eine rhetorische Frage stellt, hat die Antwort für sich selbst schon längst vorgegeben und erwartet eigentlich gar keine erklärende Stellungnahme von anderen Personen.
Frage an Hajo: Wie heißt deine Antwort auf deine Frage?


 

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