Hallo Czar,
gute Frage. Benoit hätte ich, wie du, für eine Frau gehalten, eine gutaussehende Frau sogar. Für mich ist es definitiv klar, dass er es liebt, wie eine Frau auszusehen. Ich verstehe nicht viel davon, was er sagt – nach vier Jahren Französisch-Lernen im Gymnasium muss ich feststellen, dass ich es mit Fremdsprachen schwer habe. Deshalb basiert sich meine Beurteilung fast ausschließlich auf das, was ich sehe, nicht was ich höre. Ob er das auch „muss“, weiß ich deshalb nicht. Aber er übertreibt nicht, er ist für mich „authentisch“ Frau. Er ist kein Drag-Typ. Es ist eine Art Kunst. Dafür würden die meisten Leute Respekt haben, meine ich.
Er ist verlobt. Wenn er und seine Freundin unterwegs sind, würde man wohl glauben, sie machen ein hübsches, lesbisches Paar aus. Aber auch dafür wird die Gesellschaft ja Verständnis haben. Und seine Freundin muss ja auch damit einverstanden sein, dass sie so betrachtet werden können. Oder es gar mögen.
Jean-Philippe würde ich wohl in die Grauzone rubrizieren. Mir ist er eben zu weitgegangen, um Mann-im-Rock bzw. Mann-im-Kleid überzeugend zu sein. Aber dafür nicht weit genug dazu, dass man sagen könnte, er möchte weiblich sein oder weiblich vorkommen. Er hat nicht Benoits selbstsichere Ausstrahlung. Das bringt Zweifel in sein Umfeld, könnte ich mir vorstellen.
Aber ob es in der Praxis den großen Unterscheid bedeuten würde? Kaum. Die Gesellschaft ist extrem tolerant geworden, ist meine Meinung.
Gruß
Gregor