Autor Thema: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit  (Gelesen 61604 mal)

Offline MAS

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Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
« Antwort #30 am: 04.12.2016 11:22 »
Es ist immer gefährlich, sich ein Label anzuheften, denn die Interpretation, was darunter zu verstehen ist, passiert beim Beobachter. Und der versteht unter Crossdresser das, was man dazu im Internet findet. Wenn man da mal sucht, merkt man schnell, dass das für die meisten ein stark sexualisierter Begriff ist. Da nützt es auch nichts, wenn ich darunter etwas anderes verstehe. Deshalb werde ich mich hüten, mich in irgeneine interpretierbare Schublade zu packen. Ich bin ein Mann, der einen Rock anhat. Das muss reichen...

Oha, das hatte ich sinngemäß ja schon weiter oben geschrieben. Bitte weitergehen, es gibt hier nichts zu sehen... ;)

Ja, es kommt immer darauf an, was man unter einem Begriff versteht.

Ich sagte z.B. mal, ich sei Deutscher. Da meinte einer, er denke, ich sei Europäer. Ich meinte, ja, das eine sei eine Teilmenge vom anderen. er verstand es aber so, dass man entweder Deutscher (also national gesinnt) oder Europäer (also international gesinnt) sein könne, aber nicht beides.

Derselbe mochte gar nicht meinen damaligen Aufkleber "Warum normal sein?", weil "normal" für ihn "gut, richtig, in Ordnung" bedeutete, wärend ich das Wort als "durschnittlich" verstand.

Und der eine Versteht unter "Rock" ein weibliches Kleidungsstück, ein anderer ein geschlechtsunabhängiges.

Usw. usf.

Wenn ich nun sage, ich sei einfach nur Mensch, kann man das auch verschieden verstehen. Kriege z.B. sind je nach verständnis des Wortes menschlich oder unmenschlich.

Ergo: Das Wichtigste bei Kommunikationen ist eine Verständigung über die Wortbedeutungen. Sonst redet man schnell aneinander vorbei und gerät darüber vielleicht sogar in Streit.

Können wir ohne Etiketten in der Gesellschaft leben?

LG, Micha
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androgyn

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Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
« Antwort #31 am: 04.12.2016 14:04 »
Und der eine Versteht unter "Rock" ein weibliches Kleidungsstück, ein anderer ein geschlechtsunabhängiges.

Usw. usf.
Das ist doch alles Wortklauberei. Selbst ich habe bei Rock noch sofort ein weibliches Kleidungsstück im Kopf. Dann sehen erst recht die wenigsten Röcke als geschlechtunspezifisch an. Selbst bei Hose ordne ich die unterbewusst eher Männern zu. Ich müsste mir schon bewusst innerlich anklopfen, dass auch Männer Röcke tragen können.

Wenn ich nun sage, ich sei einfach nur Mensch, kann man das auch verschieden verstehen. Kriege z.B. sind je nach verständnis des Wortes menschlich oder unmenschlich.
Das mit dem Mensch ist auch so eine Sache, was den wenigsten in die Birne geht. Ich habe auch mal gesagt, dass ich in erster Linie ein Mensch bin als mir mal die Entscheidung vorgesetzt wurde, ob ich männlich oder weiblich sein will. Da bekam ich dann nur die Antwort. Das ist doch nicht meine Frage, ich bin auch ein Mensch, wir sind alles Menschen, aber ich fühle mich als Frau.

Ergo: Das Wichtigste bei Kommunikationen ist eine Verständigung über die Wortbedeutungen. Sonst redet man schnell aneinander vorbei und gerät darüber vielleicht sogar in Streit.
Bei dir könnte ich mir vorstellen, dass man erst einen Duden durchackern müsste, bevor man zur eigentlichen Diskussion kommt.  ::)

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Klar. Warum nicht. Wir können alles.

Offline Mann im Rock

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Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
« Antwort #32 am: 04.12.2016 16:02 »
Können wir ohne Etiketten in der Gesellschaft leben?

Nein, sicherlich nicht im allgemeinen, in konkreten Fällen aber durchaus. Die Hose für Frauen trug mal eine Etikette, heute diskutiert kein Mensch mehr darüber.
Wenn es uns gelingt, uns aus unseren eingebildeten Beschränkungen zu befreien und unser inneres Feuer anzuzapfen, dann sind die Möglichkeiten unbegrenzt. (Dean Karnazes)

Offline cephalus

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Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
« Antwort #33 am: 04.12.2016 19:17 »
Können wir ohne Etiketten in der Gesellschaft leben?

Sicher nicht, im Zuge einer effizienten Kommunikation ist es nicht realisierbar jede Wortbedeutung in neuem Zusammenhang neu zu definieren.

Sinnvollerweise fügt man sich der Mehrheitsansicht, selbst wenn sie subjektiv oder auch objektiv falsch ist und kreiert im Zweifelsfall ein neues Wort bzw. adaptiert es aus einer anderen Sprache (solange bis es wieder mit fraglicher Bedeutung belegt ist, wie z.B. Crossdresser)


Offline MAS

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Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
« Antwort #34 am: 04.12.2016 19:37 »
Können wir ohne Etiketten in der Gesellschaft leben?

Sicher nicht, im Zuge einer effizienten Kommunikation ist es nicht realisierbar jede Wortbedeutung in neuem Zusammenhang neu zu definieren.

Sinnvollerweise fügt man sich der Mehrheitsansicht, selbst wenn sie subjektiv oder auch objektiv falsch ist und kreiert im Zweifelsfall ein neues Wort bzw. adaptiert es aus einer anderen Sprache (solange bis es wieder mit fraglicher Bedeutung belegt ist, wie z.B. Crossdresser)

Das verstehe ich jetzt nicht, Cephalus? Warum sollte man sich der Mehrheit beugen, auch wenn es falsch ist?

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elco

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Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
« Antwort #35 am: 04.12.2016 20:31 »
Das sagte ja schon Erich Kästner in seinem Roman "Fabian": "Es ist richtig, das Falsche zu tun."

Jörg

manfred58

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Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
« Antwort #36 am: 10.12.2016 07:41 »
Wobei man nun erst einmal festlegen muss , was das richtige und was das falsche ist .
Beugt man sich der Mehrheit  oder entscheidet man das für sich selbst ?

Ich zumindest entscheide das selbst In Erster Linie muss ich mir gefallen, nicht der Mehrheit .

Gruß
Manfred

Offline YK89

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Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
« Antwort #37 am: 11.12.2016 05:17 »
So, nachdem ich jetzt eine Woche auf meine Freischaltung warten durfte, kann ich mich auch endlich zu diesem Thema äußern.

Ich habe was das Thema "Transvestiten" und "Crossdressing" angeht einen ganz eigenen Standpunkt.

Kein Crossdresser: Die Männer die einfach nur die Hose gegen einen Rock getauscht haben. (so wie ich)

Crossdresser: Männer die z.B. Stöckelschuhe usw. anziehen (Begründung: Das Eintauschen der Hose gegen einen Rock kann man mit "Komfort" begründen, das Tragen von Stöckelschuhen allerdings nicht.)

Transvestiten: Erkennt man für gewöhnlich auch als solche, aber nur weil ein Kerl einen Rock trägt ist er kein Transvestit oder ähnliches.



Und ich kann mir schon vorstellen woher diese "Überlegung" kommt, mit dem Transvestit.

Es gibt nunmal einen Unterschied ob ein Kerl in nem langen Rock draußen rumrennt, oder ob sich zwei 60+ Herren mit Minirock (OHNE! etwas drunter) auf die Parkbank setzen.

Ich hatte noch nie Probleme damit als "Transe" oder "Schwul" angesehen zu werden, weil ich trotz Rock nicht aussehe wie ein Crossdresser/Transvestit.

Allerdings bin ich auch noch relativ jung, und das wirkt einfach anders als bei meinem Beispiel mit den beiden 60+ Herren etwas weiter oben.


TL:DR: Nicht die Tatsache dass ihr einen Rock tragt sorgt für dieses Bild, sondern was und wie ihr tragt. (Vor allem das "Wie" ist wichtig. Ich habe einige Männer mit Röcken gesehen hier(in meiner Stadt), und da waren einige bei wo das einfach nur bescheuert ausgesehen hat - und damit macht man sich automatisch zur Zielscheibe für jene Menschen dessen IQ dem Inhalt einer leeren Maggi-Suppentüte entspricht)

Es geht auch nicht um "richtig" oder "falsch".
Wer entscheidet was richtig und falsch ist? Die WHO? Laut der WHO sind Menschen ohne Partner behindert...

Solange ihr noch wie Männer ausseht wenn ihr mit Rock nach draußen geht, stellt das auch für die Allgemeinheit kein Problem dar. (Aber die wenigsten Rockträger kriegen das hin.)

androgyn

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Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
« Antwort #38 am: 11.12.2016 06:15 »
So, nachdem ich jetzt eine Woche auf meine Freischaltung warten durfte, kann ich mich auch endlich zu diesem Thema äußern.
Eine Woche? keep down. Andere warten seit einem Jahr.

Ich habe was das Thema "Transvestiten" und "Crossdressing" angeht einen ganz eigenen Standpunkt.

Kein Crossdresser: Die Männer die einfach nur die Hose gegen einen Rock getauscht haben. (so wie ich)

Crossdresser: Männer die z.B. Stöckelschuhe usw. anziehen (Begründung: Das Eintauschen der Hose gegen einen Rock kann man mit "Komfort" begründen, das Tragen von Stöckelschuhen allerdings nicht.)
Hää? Komfort definiert, wer crossdressing betreibt? Ich habe auch figurbetonte Röcke. Die sind nicht komfortabel dafür aber sexy.
Stöckelschuhe sind Geschmackssache. Ich trag sie gerne zu Röcken, weil es nunmal passt.

Ich merk schon wo das wieder hinführen wird  ::)

Transvestiten: Erkennt man für gewöhnlich auch als solche, aber nur weil ein Kerl einen Rock trägt ist er kein Transvestit oder ähnliches.
Tja, es kommt immer auf dein Gegenüber an, als was er dich sieht.

Und ich kann mir schon vorstellen woher diese "Überlegung" kommt, mit dem Transvestit.

Es gibt nunmal einen Unterschied ob ein Kerl in nem langen Rock draußen rumrennt, oder ob sich zwei 60+ Herren mit Minirock (OHNE! etwas drunter) auf die Parkbank setzen.
Ich habe zwar keinen zweiten mitlaufen, abe Miniröcke ziehe ich gerne an. Ach ohne was darunter? Wieso dass denn? Viele Männer  tragen nichts unter ihrem Kilt darunter.

Ich hatte noch nie Probleme damit als "Transe" oder "Schwul" angesehen zu werden, weil ich trotz Rock nicht aussehe wie ein Crossdresser/Transvestit.
Dann hast du mich noch nicht gesehen.

Allerdings bin ich auch noch relativ jung, und das wirkt einfach anders als bei meinem Beispiel mit den beiden 60+ Herren etwas weiter oben.
Willst du angeben? Willst du konkurrieren? Ich bin auch noch relativ jung. Von 60+ hast du aber nix geschrieben. Nur von zwei Herren. Sind die schwul? Ich frag ja nur....

TL:DR: Nicht die Tatsache dass ihr einen Rock tragt sorgt für dieses Bild, sondern was und wie ihr tragt. (Vor allem das "Wie" ist wichtig. Ich habe einige Männer mit Röcken gesehen hier(in meiner Stadt), und da waren einige bei wo das einfach nur bescheuert ausgesehen hat - und damit macht man sich automatisch zur Zielscheibe für jene Menschen dessen IQ dem Inhalt einer leeren Maggi-Suppentüte entspricht)
Männer sehen aber nun mal nicht alle gleich aus, wie du dir das vielleicht vorstellst. Zur Zielscheibe werde ich nicht. Ich werde eher zum Sexobjekt.

Es geht auch nicht um "richtig" oder "falsch".
Wer entscheidet was richtig und falsch ist? Die WHO? Laut der WHO sind Menschen ohne Partner behindert...
Was?  ???  :o seit wann das? Quelle! Bis gerade eben hast du entschieden was richtig und was falsch ist
Zitat
sondern was und wie ihr tragt. (Vor allem das "Wie" ist wichtig.

Solange ihr noch wie Männer ausseht wenn ihr mit Rock nach draußen geht, stellt das auch für die Allgemeinheit kein Problem dar. (Aber die wenigsten Rockträger kriegen das hin.)
Och na da....Für viele sehe ich nicht so aus und habe deswegen vielleicht auch eine höhere Akzeptanz. Meine Erfahrung ist ne ganz andere als deine.

Offline YK89

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Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
« Antwort #39 am: 11.12.2016 06:50 »
Zitat
Eine Woche? keep down. Andere warten seit einem Jahr.
Wie lange andere warten ist mir relativ... egal. Es ist nur nicht ganz einfach nach einer Woche noch die Worte zu finden die man am Tag der Registration hatte.

Zitat
Viele Männer  tragen nichts unter ihrem Kilt darunter.
Ein Kilt ist für gewöhnlich länger, und jeder weiss das man da besser nicht drunter gucken sollte.

Opi im 30cm Minirock der bis knapp unter die Pobacken geht, mit nichts drunter, ist halt ein nicht grade "angenehmer" Anblick wenn er sich irgendwo hinsetzt. Zumal grade der Minirock noch dazu führt dass die Leute hingucken, ein Kilt erregt da deutlich weniger Aufsehen.

Wer sich so einen Rock ohne etwas drunter anzieht, tut das wohl wissend was er da zur Schau stellen wird. (Da brauchen sich diese Personen dann auch nicht über dumme Reaktionen wundern)

Zitat
Hää? Komfort definiert, wer crossdressing betreibt?
Ich definiere das so, und das habe ich auch so geschrieben.
Zitat: "Ich habe was das Thema "Transvestiten" und "Crossdressing" angeht einen ganz eigenen Standpunkt."

Ja, Komfort kann das definieren.
Es macht durchaus Sinn bequeme Kleidung anzuziehen, und das ist für die meisten Leute da draußen auch nachvollziehbar.
Sich in Stöckelschuhe zu zwängen, die alles andere als Praktisch sind im Alltag, und wo Frauen meistens Froh sind wenn sie die Schuhe wieder ausziehen können, hat nichts mit "Komfort" zu tun.
Diese Person zieht dann ganz bewusst und absichtlich diese Schuhe an, und nimmt die Unannehmlichkeiten die diese Schue nunmal so an sich haben in Kauf. (Genauso wie derjenige der sich bewusst einen minirock ohne was drunter anzieht, nur um sich damit auf eine Bank zu setzen und jedem der vorbeigeht zu zeigen was er nicht sehen will.)

Zitat
Willst du angeben? Willst du konkurrieren?
Was? Tut mir leid, ich verstehe dieses Konkurrenzgetue nicht.
Um was konkurrieren? Gibts hier irgendwas zu gewinnen?

Zitat
Sind die schwul? Ich frag ja nur....
Woher soll ich das wissen?
Als würde mich interessieren welche sexuellen Neigungen diese Personen haben.
Ich war eher angeekelt dass die dort ihre primären Geschlechtsorgane derart zur schau gestellt haben. (Bis irgendeine Mutti mit Kind mal die Polizei holt wegen "2 Perversen alten Kerlen die auf einer Bank neben einem Spielplatz ihre Geschlechtsteile zur Schau stellen".)

Und am nächsten Tag steht in der Lokalzeitung/BILD: "Zwei Perverse im Rock haben Geschlechtsteil auf Spielplatz gezeigt"...
Und das wiederum ist ein Problem für alle anderen Rockträger, weil die Leute das unbewusst direkt damit in Verbindung bringen wenn sie dann einen Kerl mit Rock sehen.

Die waren einfach mit der falschen Kleidung, am falschen Ort, und haben das Falsche gemacht.

Zitat
Was?  Huh?  Shocked seit wann das? Quelle! Bis gerade eben hast du entschieden was richtig und was falsch ist
Habe ich nicht?
Ich habe lediglich dargestellt wie ich diese Personen kategorisiere, solange ich sie nicht kenne.
Was richtig und falsch ist, muss jeder selber wissen. (Muss dann aber auch mit den Reaktionen der Anderen leben.)

Ich möchte jedenfalls nicht mit diesen älteren Herren in Verbindung gebracht werden, nur wegen meiner Kleidung.

Zitat
Meine Erfahrung ist ne ganz andere als deine.
Spricht ja nichts dagegen - das wird ohnehin von Stadt zu Stadt und Bundesland zu Bundesland variieren.
Aber die Chance dass mich jemand für eine Transe hält ist doch deutlich geringer wenn ich auch nicht wie eine aussehe.

Offline MAS

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Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
« Antwort #40 am: 11.12.2016 09:41 »
Doch, Nico, die +60 hat YK89 auch am Anfang erwähnt. Lies es nochmal.

Aber, YK89, das ist doch eher ein Beispiel für Exhibitionismus also für Transvestismus oder eben eine Kombination von beidem. Die primären Geschlechtsteile sichtbar zu präsentieren hat aber mit Transvestismus eigentlich nichts zu tun.

Ich verwende die Wörter so:

Kein Crossdresser: Jemand der nur Kleidung trägt, die (auch) für sein Geschlecht gedacht, angefertigt und verkauft/verschenkt wurde.

Crossdresser: Jemand der Kleidung für sein eigenes Geschlecht und Kleidung für ein anderes Geschlecht gedacht, angefertigt und verkauft/verschenkt miteinander kreuzt, d.h. mischt.

Transvestit: Jemand, der sich vollkommen andersgeschlechtlich kleidet.

Travestikünstler: Jemand, der auf der Bühne als Angehöriger eines anderen Geschlechtes auftritt.

Exhibitionist: Jemand, der seine primären Geschlechtsteile außerhalb eines FKK-Bereiches in der Öffentlichkeit zeigt.

Weches Alter ein Mensch dabei hat, ist völlig egal.
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Offline YK89

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Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
« Antwort #41 am: 11.12.2016 10:13 »
Zitat
Die primären Geschlechtsteile sichtbar zu präsentieren hat aber mit Transvestismus eigentlich nichts zu tun.
Ja, das ist korrekt - im Nachhinein hab ich auch keine Ahnung mehr warum ich das in den Beitrag mit reingenommen habe.
Ich bin da wohl wegen rock_aktiv ein wenig zu sehr drauf eingegangen - mein Fehler.


Offline Barefoot-Joe

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Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
« Antwort #42 am: 11.12.2016 11:11 »
Hallo YK89,

Zitat
Es macht durchaus Sinn bequeme Kleidung anzuziehen, und das ist für die meisten Leute da draußen auch nachvollziehbar.
Sich in Stöckelschuhe zu zwängen, die alles andere als Praktisch sind im Alltag, und wo Frauen meistens Froh sind wenn sie die Schuhe wieder ausziehen können, hat nichts mit "Komfort" zu tun.

Möglicherweise ist deren Begriff von Komfort ein anderer als deiner. Stöckelschuhe an sich sind sicher für jeden unbequem, aber bei denen, die sie freiwillig tragen, führen sie dazu, dass sie sich "vollständiger" fühlen und das ist eben deren Komfort.

Zitat
(Genauso wie derjenige der sich bewusst einen minirock ohne was drunter anzieht, nur um sich damit auf eine Bank zu setzen und jedem der vorbeigeht zu zeigen was er nicht sehen will.)

Das Problem ist aber nicht der Minirock. Das Problem ist derjenige, der drinsteckt. Und diejenigen, die darauf blöderweise auch noch reagieren.

Zitat
Und das wiederum ist ein Problem für alle anderen Rockträger, weil die Leute das unbewusst direkt damit in Verbindung bringen wenn sie dann einen Kerl mit Rock sehen.

Das passiert ja bei allen anderen Themen auch. Sollen wir jetzt keine Röcke mehr tragen, weil sich Einzelpersonen im Rock danebenbenommen haben? Letztens hat einer in Hosen eine Bank überfallen. Mit dem möchte ich nicht in Verbindung gebracht werden, ich ziehe deshalb keine Hosen mehr an. Absurd? Genau!

Zitat
Aber die Chance dass mich jemand für eine Transe hält ist doch deutlich geringer wenn ich auch nicht wie eine aussehe.

Und was wäre das Problem, wenn man dich dafür hält? Ist das denn etwas negatives?

Das Schubladendenken bei anderen kannst du nur vermeiden, wenn du in der Masse untergehst und das machst, was alle machen. Wenn du im Rock - und sei der Rest noch so männlich - auf die Straße gehst, hält dich keiner mehr für normal und sortiert dich sofort in eine passende Schublade ein. Und auf keiner von denen steht "Normal", sondern darauf steht "Schwul", "Transvestit", "Crossdresser", "Transsexuell".
Ich bin ein Mensch mit Irritationshintergrund.

Normality is a paved road: it’s comfortable to walk, but no flowers grow. - Vincent van Gogh

androgyn

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Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
« Antwort #43 am: 11.12.2016 14:29 »
Ich dachte, die beiden Männer seien nur ein hypothetisches Beispiel und daß es ausgerechnet zwei Rockträger sind, wird die sexuelle Orientierung als Maxime noch oben draufgesetzt.

Die beiden Männer scheinen exhibitionistisch zu sein statt transvestitisch.
Interessant an dem Beispiel ist, wie unterschiedlich die Gemüter erhitzt werden. Ungeachtet des Alters ist es so.
Eine nackte Frau, die durch die Stadt läuft, zaubert jeden ein Lächeln auf die Lippen. Ein Mann Empörung und würde von der Polizei verhaftet werden. Das ist meiner Ansicht nach die größere Hürde, weil Röcke mit freiliegende Geschlechtsteilen assoziiert werden. Der Unterschied zu zu Röcken und Hotpants ist nämlich kein großer. Männer dürfen keine Reize zeigen. Dass die beiden Männer nun ausgerechnet nichts darunter an hatten, wo wir selber kaum Rockträger sehen und dann noch in dieser extremen Konstellation kann ich mir kaum vorstellen. Möglich ist es aber. Es bleibt einem aber auch demnach noch das weggucken übrig, wenn man es nicht sehen möchte. Und abgesehen vom Jugendschutz haben doch eher Erwachsene Probleme mit ihrer Sexualität, wenn sie meinen, dass es schädlich ist, wenn Kinder Geschlechtsteile sehen. Schließlich haben sie selber welche und erkunden ihren Körper. Auf der anderen Seite werden Kinder in Werbung und auf Plakaten mit Brüsten und halbnackten Frauen in lasziven Posen zugedröhnt. Darüber regt sich auch keine besorgte Mutter auf.

Ich kenne allerdings hier auch niemanden, der nichts unter seinen Rock anziehen würde. Egal ob knielange oder Miniröcke.

Crossdressing bezeichnet das Tragen von gegengeschlechtlichen Sachen. Dazu zählen auch Röcke. Der Komfortaspekt spielt keine Rolle.

Wenn Männer gesellschaftlich und aus Schönheitsgründen dazu "verpflichten" werden würden, dass sie sich rausputzen, ist das in dem Sinne auch Tra(n)svestie bzw. das transvestitische hätte keine Subtanz mehr und würde ausgehebelt. Dem kosmetisch künstlichen Frauenkörper steht der naturbelasse Männerkörper gegenüber. Diesbezüglich würde (mehr oder weniger) jede naturbelassene Frau etwas männliches darstellen. Man muss da allerdings etwas tiefer eintauchen um das nachvollziehen zu können. Man schaue sich nur mal an, was Frauen alles machen um eine "Frau" darzustellen. Künstliche Fingernägel, Fake Lashes, Haarteile für mehr Volumen bis hin zu Perücken um kahle Stellen zu bedecken, Extension und Haarverlängerungen, Beine rasieren, High-Heels die die Beine optisch verlängern, Lippenstifte um Fruchtbarkeit zu signalisieren, Mascara um Wimpern optisch zu zu verstärken, Kajale um die Augen optisch zu vergößern, Silikonbrüste. Frauen sehen so nicht aus, zumindest von Natur aus. Im Gegenzug könnte man dann nähmlich auch von Männern verlangen, dass sie auf ihr lichtes Haupt Perücken aufsetzen sollen, weil es sich gesellschaftlich so schickt und schöner aussieht.

Offline Mann im Rock

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Re: einige Gedanken zu Männerocker und Transvestit
« Antwort #44 am: 11.12.2016 20:09 »
Mir ist das eigentlich im Laufe der Jahre ziemlich egal geworden, welche Begriffe zur Kategorisierung es gibt und wie sie definiert werden.

Ich bin in der Öffentlichkeit mit Rock, Strumpfhose, und weiß nicht, wie andere das aufnehmen. Ich habe auch aufgegeben zu interpretieren, was ein anderer über mich denken könnte. Wie mich jemand sieht, nehme ich nur dann auf, wenn es mir jemand direkt sagt, dass er mich für einen XXX hält. Bisher ist sowas noch nie passiert. Wenn ich mit Jeans unterwegs bin, interessiert sich keiner für mich. Das nennt sich dann gesellschaftliche Akzeptanz. Trage ich draußen Rock und Strumpfhose, interessiert sich auch keiner, also sehe ich das für mich auch als gesellschaftlich akzeptiert.

Von meinen eigenen Eindrücken her sehe ich aber diese Abstufungen:
  • Jemand, der eindeutig als Mann erkennbar ist, aber als solcher einen Rock und andere Kleidungsstücke aus der Damenabteilung.
  • JJemand, der als Mann auch kein Problem mit seiner Geschlechtsidentität hat, der aber gern Rock, Kleider usw., aber auch BH, Perücke, Makeup trägt, aber nicht als Mann, sondern als Frau wahrgenommen werden will, sich hinter einer Maske verstecken will.
  • JJemand, der lieber Frau wäre, sich auch so aufbereitet, nicht nur kleidungsmäßig, sondern auch verhaltensmäßig, der auch als Frau wahrgenommen werden will, den aber seine Rolle als Mann frustiert, ohne dass er eine geschlechtsangleichende OP anstreben würde.
  • JJemand, der lieber Frau wäre und eine geschlechtsangleichende OP anstrebt und durchführen lässt.

Ich selbst ordne ich mich in die erste Gruppe an und grenze mich auch gedanklich selbst von den anderen ab. Wie gesagt, in welche Schubladen mich andere stecken, ist mir nicht bekannt und interessiert mich nicht sonderlich. Ich denke nur, wenn sich diese erste Gruppe separieren und verselbständigen würde, wenn eine Entsexualisierung stattfinden würde, wenn sie sich zu einer ganz eigene Schublade entwickeln würde, dann hätte damit der Mann mit Rock auch bessere Chancen auf Anerkennung.

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