Hallo Dieter,
natürlich weiß ich, dass es schon Arbeitsplätze gibt, wo das gleiche bezahlt wird und wo man sich um gleiche Rechte und Pflichten bemüht, gottseidank oft auch mit Erfolg. Ich arbeite zum Beispiel sehr viel mit Verlagen zusammen, wo auf allen Führungsebenen bis in die oberste Spitze sehr viele Frauen arbeiten, dass man meinen könnte, hier müßte man mal eine "Männerquote einführen"
Aber Deine Frage ist ja wirklich nicht ernst gemacht. Schau Dich doch mal in der Welt um, und zwar mit der notwendigen Distanz, das erhöht die Ãœbersichtlichkeit:
Ich behaupte, mindestens 60 - 70 % der Frauen werden weltweit irgendwie unterdrückt (vorsichtigt geschätzt), wobei mir klar ist, dass wir erst einmal definieren müßten was Du und ich unter Unterdrückung überhaupt verstehen. Mindestens ebensoviele Kinder werden nicht wirklich fortschrittlich und seriös behandelt, sie werden geschlagen (damit meine ich nicht den kleinen Klapps zur rechten Zeit), zur Kinderarbeit gezwungen, nicht ernst genommen und, und ,und, (nicht in Deutschland, da sind es vielleicht 10 %).
Wenn ich meine Beiträge schreibe und irgendwelche Klischees aufnehme, dann sind immer genau die und nur die davon betroffen, die es betrifft. Alle anderen betrifft es nicht und brauchen sich demnach auch nicht angesprochen fühlen, weil - sie betrifft es ja nicht. Leider fehlt der Tonfall in dem Satz, aber Du weißt vielleicht, wie ich es meine.
Vielleicht noch ein Beispiel, obwohl man sagt "...wer ein Beispiel braucht ist nicht in der Lage abstrakt zu denken":
Welche Frau, die zu Hause arbeitet, bekommt für Ihre Arbeit ein der Arbeitszeit und der Vielfältigkeit entsprechendes Entgelt (Trifft analog auf den Hausmänner zu). Wer honoriert denn die Doppelbelastung von Beruf und Familie? Singels kaufen sich von der Verantwortung für den Generationenvertrag durch höhere Steuern frei, während Mütter und Väter mit Kindern rund um die Uhr in Bereitschaft sind und nicht selten 80 Stunden und mehr pro Woche beschäftigt sind (Beruf, Familie, etc.). Damit das keiner falsch versteht, ich halte die Entscheidung, ein Single zu sein für legitim, obwohl ich selbst vier Kinder habe, schließlich soll sich jeder sein Leben so einrichten, wir es im Spass macht und legal ist. Wir haben schließlich nur dieses eine Leben und irgendwelche Zwänge durch Gesetze, Bestimmungen, Formulare etc,. gibt es nun wirklich genug, dass wir selbst nicht noch eigene Schranken aufbauen müssen.
Wollte ich aber jedesmal alle Möglichkeiten differenzieren, wäre mein Mail unendlich lang.
Wenn es denn aber tatsächlich so ist, das der gleiche Lohn für gleiche Arbeit geleistet wird, dann ist das aber auch nur relativ (gleich viel oder gleich wenig?)
In einer Leistungsgesellschaft müssen die meisten Arbeitnehmer "unter Druck" gesetzt werden. Nur dann funktioniert eine "Leistungsgesellschaft. Man zahlt doch lieber für ein paar Millionen Menschen Arbeitslosengeld, als dass man sich mit 26 Millionen Arbeitnehmern über angemessene Bezahlung, ausreichenden Urlaub, persönlicher Entfaltung, Urlaubssperre usw. streitet.
Ãœbrigens, zu glauben, wenn man weniger bezahlt spart man Geld, ist nur auf der ersten mathematischen Ebene eine Rechnung, die aufgeht. Aber es zeigt, dass es keine Visionäre mehr gibt, die in der Lage sind, Wasser bergauf fließen zu lassen.
Ich gehe sogar noch weiter. Wenn jeder - bei gleichem Lohn- nur die Hälfte arbeiten müßte, hätten wir einen enormen Schritt in der Entwicklung des Menschen getan und es würde sich auch rechnen - aber wer traut sich diesen Schritt? Abgesehen davon, wenn dass einer alleine machen würde, würde es auch nicht funktionieren.
Ich glaube, dass man durch erhöhten Lohn durchaus Geld sparen kann - wenn man weitere Aspekte berücksichtigt. Dazu bedarf es aber Kreativität - und die wird durch Routinearbeit im Keim erstickt.
Na ja, hat ja alles nicht besonders viel mit dem Rock zu tun, deswegen hör ich jetzt lieber auf.
Ich habe diese Woche übrigens folgendes gelernt:
"Lieber in Konkurs gehen als gar kein Geld mehr haben", oder - für mich das Unwort des Jahres:
"Wirtschaftsaufschwungherbeire depolitiker".
Da sind Rockträger und Feinstrumpfhosenträger jedenfalls willkommene Kunden in den Geschäften - wir kaufen wenigstens noch etwas zusätzliches. Wenn es nur mehr Auswahl gäbe....
Schöne Grüße aus Bayern,
Wolfgang