Ja, Zwurg, das wird mit der nachwachsenden Generation sicherlich etwas verändern, mit welchen Begleitgedanken sie auf den Rock am Mann blicken. Da ist es wichtig, wenn es aus deren Vor-Generation, der Väter-Generation Beispiele geläufig sind, wo diese Vorurteile nicht völlig (bis gar nicht) zutreffend sind.
Drum ist unsere Sichtbarkeit in der Gesellschaft, auch wenn wir erst wenige sind, durchaus sinnvoll. Gut - ich persönlich habe nun offensichtlich keine Kinder und entspreche in meiner Freiheit, auch Blümchen zu tragen, manchmal wiederum potentiell eher den Vorurteilen - aber für nachwachsende Generationen ist der klare Kontext Rock/Kleid=Frau stärker aufgebrochen als in unseren Köpfen das noch hineinsozialisiert wurde.
Also dürfte das, was Micha - zutreffend - schreibt, bei jüngeren Generationen weniger hart ins Hirn eingraviert sein:
Da sind halt unterschiedliche Perspektiven auf die Genderrollen schuld, lieber Zwurg. Als Mädchen/Frau Hosen tragen galt damals als das Sichhinaufkleiden in eine ranghöhrere Postition. Das gilt bis heute noch ähnlich, wenn auch nicht mehr so stark. Umgekehrt haben viele Jungs/Männer Angst, sich im Rock in eine rangniedere Position hinabzukleiden oder dahin gehend missverstanden zu werden, sie würden sich für andere Männer sexy kleiden wollen.
LG, Micha
Micha, gerade das Fette im Zitat dürfte (siehe obendrüber) sich ein wenig aufweichen. Aber klar: es wird immer noch eine starke Rolle spielen.
Bei diesem fetten Satz stellen sich zwei Fragen:Spielt sich das nur im eigenen Kopf ab? Wir lesen hier im Forum immer wieder, dass die Hürde nur in unserem Kopf sei. Wir überlegen, was andere wohl denken müssen, und lassen uns von den Gedanken der Anderen, die wir uns nur vorstellen, abhalten. Oftmals träfen diese Gedanken ja gar nicht zu. Die Hürde im Kopf sei also unbegründet.
Oder erfahren wir auch Gegenwind von Anderen? Spielt sich also doch nicht nur alles im eigenen Kopf ab? Um realistisch zu bleiben, muss ich m.M.n. sagen: ja. Gegenwind, der von Anderen kommt, gibt es auch. Siehe Beispiel Oma von cephalus´ Sohn. Also laufen in den Köpfen der Anderen solche Vorstellungen/Vorwürfe ab, dass man sich rangniedriger kleiden würde, dass man attraktiv auf Männer wirken wolle.
Mit dieser Feststellung muss ich - allgemein gesprochen - sagen, dass solche Vorwürfe doch immer mehr bedeutungsloser werden müssten! Bei aller Gleichstellungsdebatten für Frauen und für zwischengeschlechtliche Lebensentwürfe und gleichgeschlechtlicher Liebe.
Eigentlich müsste ich doch gerade durch
die Entscheidung, diese Kleidung tragen zu wollen, ausdrücken, dass sowohl Frauen als auch gleichgeschlechtliche Liebe den selben Wert hat wie jede andere "Lebensform" (Mann

) bzw. jeder andere Lebensentwurf.
Haben wir als Rockträger inzwischen
nicht bereits genügend Konter-Energie zur Verfügung, um solche Vorwürfe abzuwehren und darauf Gegen-Vorwürfe zu formulieren, dass die Gleichstellung der Frau und der Lebens-/Liebesformen in den Köpfen unserer Kritiker noch nicht ausreichend angekommen sind?
Ich denke, wir haben inzwischen genug Waffen im unserem Arsenal,
um solchen Vorwürfen mit Gegen-Vorwürfen zu kontern.
Das müsste eigentlich im Umgang mit unseren Kollegen, mit unseren Nachbarn, mit der nörgelnden Ehefrau funktionieren.
Vielleicht auch im Umgang mit der jubilierenden Oma. Zumindest sollte dieser Gedanke mal aufgegriffen werden bei der Entscheidungsfindung, wie der Sohn nun zu Omas Feier sich kleiden wird.