Polyester erfordert aber etwas drunter aus Baumwolle oder Leinen. Sonst wird es sehr schnell unangenehm. Vor allem auch olfaktorisch.
Ja, das mit dem olfaktorisch kann vorkommen. Das war vor allem in den 70ern und 80ern so der Fall, weshalb Kunstfasern eher wieder in Verruf gerieten.
Inzwischen sind diese Kunstfasern aber meistens deutlich anders beschaffen und sind deutlich atmungsaktiver als damals. Man betrachte nur die Sport-Modebranche.
Ich habe ein paar Billig-Kunstfaser-Teile, die erst nach zwei, drei Waschmaschinen ihre Neigung zur olfaktorischen Ungunst verloren haben. Vermutlich lag das in diesem Fall eher an den Farben für Druck oder Färbung, nehme ich an.
Angenehme und kühlende Kunstfasern müssen nicht unbedingt eine Frage des Preises sein. Da gibt es durchaus auch Billigteile, die atmungsaktiv sind.
Bei mir funktioniert der Wärmeabtransport am besten mit eher schweren, dickeren und glatten Polyesterstoffen mit mindestens 10 Prozent Elasthananteil.
Dass es bei Dir die eher schwereren, dickeren sind, ist durchaus interessant - aber halt wirklich sehr individuell abhängig. Die Sache mit dem "glatt" kann ich auf jeden Fall ebenso bestätigen.
Ich kann bei sommerwarmen Händen, wenn meine Adern auf dem Handrücken gut sichtbar werden, mit einem kurzen Griff an die Kunstfaser-Stoffe relativ gut beurteilen, ob ein Stoff eher kühlend ist oder diesen kühlenden Effekt eben nicht hat. Klappt am besten im Vergleich, wenn man unterschiedliche Teile nebeneinander hängen hat.
Und das mit dem Elasthan-Anteil kann ich ebenso bestätigen. Das bringt mir auch einen zusätzlich eher kühlenden Effekt. Daran hatte ich auch schon in diesem Zusammenhang mich erinnert. Am besten wirkt dieser für mich kühlende Zusatz-Effekt, wenn der Stoff (trotz Elasthan) nicht straff auf der Haut sitzt.
Mit rauhen und dünnen Stoffen wird mir persönlich viel zu warm.
So ähnlich, wie ich das im Falle von
Flammflax beschrieben hatte. Oder heisst es Brandflachs, oder Brennflax oder so ähnlich. Unter dem Begriff werde ich im Internet gerade irgendwie nicht fündig. Jedenfalls un- oder grob-gekämmter Flachs, unterschiedlich verzwirlt, mit unterschiedlichen Knötchen, ein Garn, das sehr oft hauchdünn, aber unregelmäßig dick ist: Es ergibt im groben sehr hauchdünne und recht leichte Textilien, hat aber sehr viel abstehende Fasern und daher rau und ist unerwartet wärmend.
Abschließend:
Es gibt halt die verschiedenen Mythen, wie z.B. dass Polydingsbums-Stoffe überaus zum Schwitzen und Stinken neigen, und dass Leinen das unübertroffene Sommergewebe sei.
Das ist längst nicht mehr so.
Und schön finde ich, dass scheinbar nicht nur ich mich mit mehr Details bzgl. Kleidung und Hitze auseinandersetze, sondern viele von Euch sich auch schon damit beschäftigt haben.