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Röcke und mehr... => Artikel und Presseberichte => Thema gestartet von: Luan am 15.08.2018 22:34

Titel: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: Luan am 15.08.2018 22:34
Die Nassauische Neue Presse berichtet über die Dreharbeiten zu einem Dokumentarfilm.

Zitat von: Nassauische Neue Presse
"Crossdresser" sind Frauen in Männerkleidung und Männer in Frauenkleidung. In der Altstadt lebt ein 45-jähriger Mann, der seit vier Jahren jeden Tag Röcke und hochhackige Schuhe trägt. Eine aus Lindenholzhausen stammende Studentin hat über ihn einen Dokumentarfilm gedreht.

Wann ist ein Mann ein Mann? Dieser Frage ging Herbert Grönemeyer 1984 in seinem berühmten Lied nach. Das vermeintlich starke Geschlecht weint heimlich, sehnt sich nach Geborgenheit, ist verletzlich – und stirbt an einem Herzinfarkt.

Kann ein Mann ein Mann sein, wenn er Frauenkleider trägt? Matthias Röhricht beantwortet diese Frage mit ja. Der 45-Jährige wohnt in der Altstadt und fällt auf, wenn er durch die Gassen geht. Er ist 1,80 Meter groß, schlank, trägt Schuhe mit sehr hohen Absätzen, einen Minirock und hat die Nägel rot lackiert. Ein Kerl in Stöckelschuhen mit einer tiefen Stimme.

Er ist kein Transvestit; kein Mann, der die fast perfekte weibliche Illusion sucht. Er ist auch kein Transsexueller, der lieber eine Frau wäre. Röhricht ist trotz seiner Frauenkleider als Mann erkennbar, was ihm sehr wichtig ist. Weil er sich als Mann wahrnimmt – als heterosexueller Mann, der sich wohler fühlt, wenn er Frauenkleider trägt. „Ich fühle mich so gut wie nie“, sagt er. „Ich genieße auch die Aufmerksamkeit als angenehmen Nebeneffekt.“

Der Dokumentarfilm der Studetin soll auf Filmfestivals gezeigt werden. "„Es gibt keine Klischees“, sagt sie. „Und die Gesellschaft ist offener als ich dachte.“

Hier geht's zu dem Artikel: Klick (http://www.nnp.de/lokales/limburg_und_umgebung/Warum-Matthias-Roehricht-jeden-Tag-Frauenkleider-traegt;art680,3076064).

In dem Artikel wird zwar das Wort "Crossdresser und Transvestit" verwendet, aber sonst finde ich den Artikel sehr ausgewogen.
Titel: Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: Hansi1973 am 16.08.2018 00:11
Der Dokumentarfilm der Studetin soll auf Filmfestivals gezeigt werden. "„Es gibt keine Klischees“, sagt sie. „Und die Gesellschaft ist offener als ich dachte.“

In dem Artikel wird zwar das Wort "Crossdresser und Transvestit" verwendet, aber sonst finde ich den Artikel sehr ausgewogen.

DANKE für den Hinweis!

Tja, wenn ein Mann schon Rock und Stöckelschuhe trägt ... dann muss er doch in irgendeine (pathologische) Schublade einsortierbar sein!
Offenbar ist auch die Filmemacherin nicht frei von Vorurteilen und Klischees.
Titel: Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: high4all am 16.08.2018 01:33
In der Verwendung des Begriffs "Crossdresser" als Beschreibung für einen Mann, der Frauenkleidung trägt, vermag ich keine großen Probleme zu erkennen. Denn Stöckelschuhe und Röcke sind noch lange keine Männerkleidung, selbst wenn es solche Männer, wie uns gibt, für die diese Sachen längst zum Selbstverständnis als Mann gehören.

Wäre die Filmemacherin frei von Klischees, würde sie diesen Film gar nicht drehen. Weil er völlig uninteressant wäre. Einen Bericht z.B. über Männer, die Hosen und Sneakers tragen, interessiert keine Sau.
Titel: Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: GregorM am 16.08.2018 06:51
Interessant? Oder uninteressant? Was total alltäglich ist, ist uninteressant. Aber dieser Mann ist nicht wie andere Männer gekleidet. Er ist damit anders, und das macht ihn interessant.

Ich finde den Artikel gut, und jeder Mann der sich so wie MR kleidet, oder es möchte, sollte glücklich sein, wenn irgendeiner positiv oder neutral darüber berichtet, wie in diesem Fall die Filmstudentin Stella Fachinger. Sie stellt – glaube sich – Matthias Röhricht als einem Mann vor, der völlig „normal“ ist, nur trägt er Röcke und Absatzschuhe. Er ist weder schwul, noch möchte er lieber eine Frau sein. Und wie tolerant, wir auch alle sind, dann ist es trotzdem noch in 2018 lieber gesehen, wenn Männer und Frauen auch auf diesem Punkt ganz normal sind.

Auch wenn die jungen Männer mit Migrationshintergrund kaum deutsche Zeitungen lesen und Filme sehen, gibt es sicher auch echt Deutsche, die genauso intolerant sind und genau diese Vorurteile haben.

Vielleicht könnten sie davon etwas lernen. Ihre Toleranz würde dabei kaum erhöht werden, aber dann wüssten sie doch, dass ein Mann im Rock nicht per Definition schwul oder mit seinem angeborenen Geschlecht unzufrieden ist. Damit hätte man ihnen das Leben ein bisschen komplizierter gemacht. Und das wäre wohl nicht das schlimmste?

Gruß
Gregor    


Titel: Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: Ludwig Wilhem am 16.08.2018 17:51
Hallo Gregor
ich stimme dir voll zu, dass auch wenn wir als normal erscheinen wollen, dass unsere Umwelt uns nicht immer als normal sieht, daher sehe ich solche Berichte/Filme wohlwollend, um unseren Mitmenschen zu zeigen, das Rock oder Kleider tragende Männer auch ganz normale Menschen sind.
Gruß Ludwig

P.S. laut Redakteur Stefan Dickmann: Der Dokumentarfilm wird nicht im Fernsehen oder Kino gezeigt und ist auch nicht im Internet abrufbar. Es ist eine Studenten-Arbeit, die auf Film-Festivals gezeigt werden soll. Frau Fachinger wird ihren Film bei rund 30 Festivals einreichen und rechnet damit, dass er auf drei Festivals, aber nur erst einmal dort, gezeigt wird.
Mit freundlichen Grüßen
Stefan Dickmann
Titel: Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: Rock-er am 17.08.2018 00:03
.....und wann kommt `mal ein Mann auf die Idee, einen Doku-Film über Männerklamotten tragende Frauen zu Drehen?
Angefangen bei den Männeruniformen tragenden Frauen der Polizei?

Dadurch, daß der Dokumentarfilm nicht im Fernsehen oder Kino und auch nicht im Internet gezeigt wird (warum eigentlich nicht?), sondern dass er auf drei Festivals, aber nur erst einmal dort, gezeigt wird, kommt er mir vor, wie eine Vorführung als seltenen und außergewöhnlichen Spezies, um nicht zu sagen, daß dies doch ziemlich nach Diskriminierung, mindest jedoch nach Abwertung riecht 

Zitat aus dem Bericht: Auch seine Ex-Frau, von der er schon lange vor seiner Verwandlung getrennt lebe, Frage ich mich welche Verwandlung meint sie hier? Hat er sich mit den "Frauensachen", womit erst einmal bewiesen werden muß, das diese tatsächlich nur von Frauen getragen werden können oder dürfen, in ein Monster, Tier oder sonst was seltenes Verwandelt?

Für mich ist der ganze Bericht für Rock/Kleidertragende Männer, mit oder ohne lackierte Fingernägel, vorführend und somit diskriminierend.

Wenn ein ähnlicher Bericht über Frauen von einem Mann geschrieben werden würde, würde er als Frauenfeindlich hingestellt werden.

Titel: Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: Skirtedman am 17.08.2018 02:28

Wenn ein ähnlicher Bericht über Frauen von einem Mann geschrieben werden würde, würde er als Frauenfeindlich hingestellt werden.


Nun, in diesem Punkt würde ich Dir Recht geben. Nur, dass halt Frauen sich schon längst auf - sagen wir - Generationen von Vorreitern stützen können. Das können Männer nicht. Männer beginnen gerade, ihren Kampf auszufechten - und den meisten Männern ist es auch noch sowas von schnuppe bis peinlich...!

Insofern kommen dann solche Konstellationen - wie von Dir angeprangert - heraus.

Zu beachten aber ist, dass der Artikel ja nicht die Filmemacherin selbst geschrieben hat - sondern ein Redakteur. Und dieser ist auch noch ein Mann!

Ausserdem ist der Film eine Abschlußarbeit der Macromedia Hochschule in Köln. Filmabschlußarbeiten werden oftmals nur fürs Regal gedreht, bei einer (manchmal noch nicht mal öffentlichen) Vorführung des Jahrgangs in kleinem Kreise gezeigt und allenfalls noch bei Bewerbungen der Absolventen irgendwo eingereicht. Nur wenige der Absolventen haben das Glück, Ihren Abschlussfilm z.B. beim Fernsehspiel im großen Fernsehen oder bei einer speziellen Filmnacht in einem Dritten Fernsehprogramm gezeigt zu werden. Insofern ist es toll, falls der Film überhaupt bei einem Festival angenommen werden wird.

Filmstudenten gehen an ihre Themen unverkrampft ran, werden oft auch von ihren Professorixen darin unterstützt. Später müssen solche Projekte durch ein ganzes Gremium von Entscheidern hindurch kommen - und scheitern oft daran, dass die Entscheider um ihren "guten Ruf" fürchten müssen, wenn sie "absonderliche" Themen unterstützen bzw. Gelder dafür frei machen und verantworten sollen.

An mich trat auch mal eine Filmstudentin heran, das mag bald 20 Jahre her sein. Heute tät ich´s machen, damals hatte ich´s abgelehnt.
Titel: Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: Skirtedman am 17.08.2018 02:37
Übrigens hat der Online-Artikel das Bild abgeschnitten.

Das ganze Bild gibt´s hier:
https://goo.gl/FEvWc4 (https://goo.gl/FEvWc4)
Titel: Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: GregorM am 17.08.2018 07:25

Zitat aus dem Bericht: Auch seine Ex-Frau, von der er schon lange vor seiner Verwandlung getrennt lebe
akzeptiere sein Äußeres.

Ist doch aber gut, dass es geschrieben wurde.

MR wurde nicht geschieden, weil er Röcke trägt. Wie leicht wäre es sonst nicht zu sagen, aber klar, dass er nicht länger verheiratet ist, denn welche Frau würde wohl mit einem Mann im Rock zusammenleben?
 
Wieder ein altes Vorurteil, das hier nicht gelebt wird, weil up front gesagt wird, habe nichts damit zu tun.
   
Gruß
Gregor
Titel: Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: MAS am 17.08.2018 08:37
Übrigens hat der Online-Artikel das Bild abgeschnitten.

Das ganze Bild gibt´s hier:
https://goo.gl/FEvWc4 (https://goo.gl/FEvWc4)

Ganz schön blöd, das Bild so zurechzuschneiden!

Ich finde, er ähnelt Lars.

LG, Micha
Titel: Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: Rock-er am 17.08.2018 12:28
Übrigens hat der Online-Artikel das Bild abgeschnitten.

Das ganze Bild gibt´s hier:
https://goo.gl/FEvWc4 (https://goo.gl/FEvWc4)
Wenn ich das komplette Bild vor meiner Schreiberei gesehen hätte, wäre mein Beitrag etwas anders ausgefallen.

Der Mini-Rock wäre bei einem jungen Mädchen/Frau für viele schon ziemlich gewagt... zu sexi?
Dann muß man(n) sich nicht wundern, wenn ein Mann der so was trägt, als Exot betrachtet wird.

Ich bin der Meinung, daß solche Bilder für uns nicht gerade förderlich sind. Das sich eine Frau dabei scheiden lassen würde, wäre somit auch nicht verwunderlich.

aber klar, dass er nicht länger verheiratet ist, denn welche Frau würde wohl mit einem Mann im Rock zusammenleben?

Ob es auch seiner Zeit, ab Ende der 1950er Jahre, als Frauen anfingen Hosen zu Tragen, die Männer sich haben deswegen scheiden lassen? 
Titel: Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: MAS am 17.08.2018 12:48
Übrigens hat der Online-Artikel das Bild abgeschnitten.

Das ganze Bild gibt´s hier:
https://goo.gl/FEvWc4 (https://goo.gl/FEvWc4)
Wenn ich das komplette Bild vor meiner Schreiberei gesehen hätte, wäre mein Beitrag etwas anders ausgefallen.

Der Mini-Rock wäre bei einem jungen Mädchen/Frau für viele schon ziemlich gewagt... zu sexi?
Dann muß man(n) sich nicht wundern, wenn ein Mann der so was trägt, als Exot betrachtet wird.

Ich bin der Meinung, daß solche Bilder für uns nicht gerade förderlich sind. Das sich eine Frau dabei scheiden lassen würde, wäre somit auch nicht verwunderlich.

aber klar, dass er nicht länger verheiratet ist, denn welche Frau würde wohl mit einem Mann im Rock zusammenleben?

Ob es auch seiner Zeit, ab Ende der 1950er Jahre, als Frauen anfingen Hosen zu Tragen, die Männer sich haben deswegen scheiden lassen? 


Also ich finde sein Outfit ganz adrett!

Ob sich Männer damals von hosentragenden Frauen scheiden ließen? Scheidungen waren damals eh noch nicht so üblich wie heute, aber dass ein Mann seine Frau verprügelte, kam vor.

LG, Micha
Titel: Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: Barefoot-Joe am 17.08.2018 13:08
Übrigens hat der Online-Artikel das Bild abgeschnitten.

Das ganze Bild gibt´s hier:
https://goo.gl/FEvWc4 (https://goo.gl/FEvWc4)

Ich dachte im ersten Moment wirklich, es wäre Lars... ;)

Den Minirock finde ich schick und tragbar, bei seinen Beinen sowieso.
Das Piercing unter dem weißen Shirt irritierte mich im ersten Moment mehr. ;)
Titel: Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: Skirtedman am 17.08.2018 15:48
Dann muß man(n) sich nicht wundern, wenn ein Mann der so was trägt, als Exot betrachtet wird.

Ich bin der Meinung, daß solche Bilder für uns nicht gerade förderlich sind. Das sich eine Frau dabei scheiden lassen würde, wäre somit auch nicht verwunderlich.

Ja, verwunderlich nicht. Was aber eigentlich schade ist, weil: was macht er anders als Tausende andere Menschen in Deutschland? - gut, das sind dann wohl eher Frauen - aber wieviele Frauen laufen täglich in Sachen rum, in denen ein Mann absolut nicht unmännlich wirken würde, und etliche dieser Frauen sind ganz normal verheiratet.

Ob es auch seiner Zeit, ab Ende der 1950er Jahre, als Frauen anfingen Hosen zu Tragen, die Männer sich haben deswegen scheiden lassen? 

Das ist eine saugute Frage, die ich mir neulich auch schon mal stellte, aber bislang noch keine Antwort darauf fand.
Titel: Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: cephalus am 17.08.2018 16:01
P.S. laut Redakteur Stefan Dickmann: Der Dokumentarfilm wird nicht im Fernsehen oder Kino gezeigt und ist auch nicht im Internet abrufbar. Es ist eine Studenten-Arbeit, die auf Film-Festivals gezeigt werden soll. Frau Fachinger wird ihren Film bei rund 30 Festivals einreichen und rechnet damit, dass er auf drei Festivals, aber nur erst einmal dort, gezeigt wird.
Mit freundlichen Grüßen
Stefan Dickmann


Das ist der Absatz, der mir im Kopf herum geht, aus zwei Gründen:

1. Ich bin neugierig und würde den Film gerne sehen.
2. Wenn ich davon ausgehe, dass der Film objektiv und nicht abwertend gemacht ist, fände ich es gut, würde der einer breiten Öffentlichkeit die Idee von Männern in Röcken näherbringen.
Wie ich das selbst erreichen oder zumindest fördern könnte, bin ich ratlos und suche nach einer entsprechenden Idee.

VG
Cephalus
Titel: Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: Hansi1973 am 17.08.2018 18:41
Übrigens hat der Online-Artikel das Bild abgeschnitten.

Das ganze Bild gibt´s hier:
https://goo.gl/FEvWc4 (https://goo.gl/FEvWc4)
Wenn ich das komplette Bild vor meiner Schreiberei gesehen hätte, wäre mein Beitrag etwas anders ausgefallen.

Der Mini-Rock wäre bei einem jungen Mädchen/Frau für viele schon ziemlich gewagt... zu sexi?
Dann muß man(n) sich nicht wundern, wenn ein Mann der so was trägt, als Exot betrachtet wird.

Ich bin der Meinung, daß solche Bilder für uns nicht gerade förderlich sind. Das sich eine Frau dabei scheiden lassen würde, wäre somit auch nicht verwunderlich.

Damit bist Du aber auch kaum toleranter als "DIE Gesellschaft". Finde ich schade. Gerade in einem Forum wie diesem.
Titel: Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: high4all am 17.08.2018 19:24
Das Outfit ist der Hammer! Sowas von sexy und authentisch. Schade, dass es im Artikel unvollständig zu sehen ist (ein Schelm, wer Böses dabei denkt).
Titel: Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: Rock-er am 17.08.2018 22:02
Damit bist Du aber auch kaum toleranter als "DIE Gesellschaft". Finde ich schade. Gerade in einem Forum wie diesem.

.....Toleranz hin Toleranz her, ich bin Realist und kein Träumer.....
Titel: Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: MAS am 17.08.2018 22:26
Damit bist Du aber auch kaum toleranter als "DIE Gesellschaft". Finde ich schade. Gerade in einem Forum wie diesem.

.....Toleranz hin Toleranz her, ich bin Realist und kein Träumer.....

Hallo Rock-er,

ich glaube, Hansi bezieht sich auf diesen Deinen Satz:
Zitat
Ich bin der Meinung, daß solche Bilder für uns nicht gerade förderlich sind.

Ich werte diesen Satz eher als eine persönliche Meinungsäußerung als als eine realistische Expertise.

Du setzt bei Deiner Meinungsäußerung ein Ziel voraus, das uns ausmacht, und dem solche Bilder nicht förderlich seien.
An welchen Ziel denkst Du dabei?

LG, Micha
Titel: Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: Hansi1973 am 17.08.2018 22:45
Och... ich bin durchaus realistisch veranlagt.
Mir ist durchaus bewusst, dass ein einzelner Mann im Rock und/ oder hohen Schuhen nicht die Welt bewegen wird. Dass er eher skeptisch betrachtet wird, belächelt... vielleicht auch missverstanden wird.
Aber ich habe grundsätzlich kein Problem (mehr) damit, wenn sich jemand sexier kleidet, als man das von einer Frau erwarten dürfte.
Ich bin seit jeher nicht der Meinung, dass manN nur dann Rock tragen darf, wenn er
a) min. 50cm Wadenumfang hat und
b) sich aus seinen Beinhaaren notfalls auch einen Pullover und eine Wolldecke spinnen/ weben können muss.

Mit dem Fokus auf hohe Absätze dachte ich auch lange Zeit, dass "schwule Fummeltrienen" eher schaden würden. Mittlerweile denke ich anders und bin den Kollegen durchaus dankbar, das Eis gebrochen und die Sehgewohnheiten geändert zu haben!

Ein Mann im Rock/ mit hohen Schuhen mag heutzutage immer noch für Verwunderung sorgen, aber er wird schon lange nicht mehr wie ein Aussätziger angestarrt und als Exot behandelt.

Dass es immer noch geistig Beschränkte gibt, die sonstwas denken ("euch hätte man früher vergast!") ist mir echt mal piepegal!

Darum beneide und feiere ich solche Helden wie den hier vorgestellen Matthias Röhricht!
Wenn sich einer DAS traut - dann sollte uns eine abgespeckte Version doch mindestens genauso gut gelingen!

Mich kann man nur schwerlich beleidigen. "Schwul" ist für mich kein Schimpfwort, sondern eher die Adelung für alternativen Lebensstil. "Tunte" zeigt mir, dass das Gegenüber verkrampft an seinem Klischee festhalten muss, um wenigstens darüber Beachtung und Zuspruch zu erlangen,...

Ich glaube wirklich, dass man Toleranz lernen muss.

Der Mensch ist von Haus aus darauf eingestellt, zu taxieren, sich abzugrenzen, das Gegenüber zu bewerten, usw.
Und je nach Erziehung ist der Weg zu einem freieren Geist, einer weltoffeneren Anschaung ein langer, beschwerlicher Weg. Gerade deshalb, weil wir uns hier im modischen Bereich keinerlei wirklichen, weltlichen Gesetzen unterwerfen müssen.
Dennoch sollten wir auch da tolerant genug sein, festzustellen: nicht meins, aber wenn er/sie/es sich wohlfühlt - viel Spaß! 
Titel: Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: MAS am 17.08.2018 23:24
Gut geschrieben, Hansi!  :)

LG, Micha
Titel: Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: GregorM am 18.08.2018 06:40

Wenn ich das komplette Bild vor meiner Schreiberei gesehen hätte, wäre mein Beitrag etwas anders ausgefallen.

Der Mini-Rock wäre bei einem jungen Mädchen/Frau für viele schon ziemlich gewagt... zu sexi?
Dann muß man(n) sich nicht wundern, wenn ein Mann der so was trägt, als Exot betrachtet wird.

Ich bin der Meinung, daß solche Bilder für uns nicht gerade förderlich sind. Das sich eine Frau dabei scheiden lassen würde, wäre somit auch nicht verwunderlich.

Ich bin genau derselben Meinung.


aber klar, dass er nicht länger verheiratet ist, denn welche Frau würde wohl mit einem Mann im Rock zusammenleben?

Ob es auch seiner Zeit, ab Ende der 1950er Jahre, als Frauen anfingen Hosen zu Tragen, die Männer sich haben deswegen scheiden lassen? 


Nein hätten sie nicht, denn wo die Männer dagegen waren, trugen die Frauen keine Hosen. Übrigens war es erst 1964, dass Paris, Milano etc. Hosen "diktierten". 

Gruß
Gregor
Titel: Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: GregorM am 18.08.2018 07:04

Hallo Rock-er,

ich glaube, Hansi bezieht sich auf diesen Deinen Satz:
Zitat
Ich bin der Meinung, daß solche Bilder für uns nicht gerade förderlich sind.

Ich werte diesen Satz eher als eine persönliche Meinungsäußerung als als eine realistische Expertise.

Du setzt bei Deiner Meinungsäußerung ein Ziel voraus, das uns ausmacht, und dem solche Bilder nicht förderlich seien.
An welchen Ziel denkst Du dabei?



Hallo Micha,

ich sehe es so, und das tut vielleicht auch Rock-er:

Ich hätte gerne eine Bewegung mit dem gemeinsamen Ziel, Rock am Mann salonfähig zu machen, gesehen.

Dazu gehört, meiner Meinung nach, ein männliches Erscheinungsbild, wo grundsätzlich nur die Hose durch einen "passenden" Rock ersetzt wird. Wie einst die Frauen nur die Hose durch den Rock oder das Kleid ersetzte. Alles andere blieb unverändert. Zum Beispiel trugen sie keine Herrenschuhe (wie es sich doch sonst zur Hosen gehört), sondern sie blieben bei ihren Absatzschuhen und den eigenen Oberteile. Und Schmuck und Kosmetik und Parfum.
  
Dabei blieben sie eindeutig weiblich in Hosen. Wie wir auch leichter eindeutig männlich bleiben, wenn wir uns zum Rock begrenzen. Und je weniger man von etablierten Normen abweicht, je leichter und besser wird man verstanden und akzeptiert.
Mit Exoten ist es viel schwieriger.

Das einzige, das uns geholfen hat, ist die Tatsache, dass die Welt toleranter geworden ist. Aber davon zum Nachahmen = mehr Männer im Rock ist ein weites Stück.

Gruß
Gregor

PS. Aber schön doch, dass M.R. Röcke trägt, auch hätte ich selbst einen um ein paar Zentimeter längeren gewählt. Man kann ja auch den Standpunkt vertreten, dass Exoten uns das Leben im Rock leichter machen, damit wir dabei als "normaler" betrachtet werden. 
Titel: Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: MAS am 18.08.2018 08:43
Lieber Gregor,

ja, dieses Ziel, einfach Hose durch Rock zu ersetzen, und ansonsten alles beim Alten zu belassen, hatte ich auch mal. Aber, anders als Du es dargestellt hast, tragen Frauen heute Hosen, flache Schuhe, Hemden, Jackets, die sich von denen aus der Herrenabteilung manchmal nur durch die Größe unterscheiden. Frauen haben das ganze Spektrum von extrem weiblich bis extrem männlich für sich erobert. Manche ehemals rein männlichen Kleidungsstücke wie Langschaftstiefel und kurze Jacken, werden heute fast nur noch von Frauen getragen.

Die meisten Frauen sind trotzdem noch eideutig als Frauen erkennbar, aber nicht alle. M.R. ist aber auch in seinem Outfit eindeutig als Mann zu erkennen.

Ich denke aber, wir haben ja noch ein anderes Ziel: Jeden Menschen als gleichwertigen und gleichberechtigten Menschen anerkennen, egal, wie er sich kleidet. Also nicht meckern, wenn jemand dann doch vom Massengeschmack abweicht.

In welchem Zusammenhang die Kleidung zur geschlechtlichen Identität und Orientierung steht, bleibt jedem selbst überlassen. Jo schrieb ja schon ganz richtig, dass die Motivation, warum jemand Rock trägt, hier kaum noch jemanden interessiert. Und das hätte ich auch gerne für die Gesamtgesellschaft. Man respektiert einfach, das jemand trägt, was er*sie tragen will, und alles weitere sieht man als persönliche Angelegenheit jedes Menschen.

Und um dieses Ziel zu erreichen, halte ich es für kontrapoduktiv, Männer darauf verplichten zu wollen, nur flache Schuhe und Herrenhemden zum Rock tragen zu dürfen.

LG!
Micha
Titel: Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: cephalus am 18.08.2018 11:06
Die meisten Frauen sind trotzdem noch eideutig als Frauen erkennbar, aber nicht alle. M.R. ist aber auch in seinem Outfit eindeutig als Mann zu erkennen.


Ich gehe davon aus, dass die Erkennbarkeit als Mann in beliebiger Kleidung ebenso hoch ist, wie bei den Frauen - wenn sich der Betrachter daran gewöhnt hat zu hinterfragen wer in einem Kleid steckt. Anfänglich machte das auch bei hosentragenden Frauen manchen Leuten Probleme.

Titel: Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: MAS am 19.08.2018 01:04
Die meisten Frauen sind trotzdem noch eideutig als Frauen erkennbar, aber nicht alle. M.R. ist aber auch in seinem Outfit eindeutig als Mann zu erkennen.


Ich gehe davon aus, dass die Erkennbarkeit als Mann in beliebiger Kleidung ebenso hoch ist, wie bei den Frauen - wenn sich der Betrachter daran gewöhnt hat zu hinterfragen wer in einem Kleid steckt. Anfänglich machte das auch bei hosentragenden Frauen manchen Leuten Probleme.



Das stimmt!

LG, Micha
Titel: Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: high4all am 19.08.2018 02:15
Zitat
Zum Beispiel trugen sie keine Herrenschuhe (wie es sich doch sonst zur Hosen gehört),

Das mag damals so gewesen sein. Jedoch haben sich Frauen modisch weiter entwickelt und tragen heute Schuhe (z.B. klassische Budapester), die sich lediglich in der Größe von Modellen für Männer unterscheiden.

Hoffentlich kann irgendwann jeder sebst entscheiden, was er trägt. Nämlich die Kleidung, die zu ihm passt und nicht die Kleidung, von der die Gesellschaft (Familie, Freunde, Nachbarn, Arbeitskollegen, Forenteilnehmer, Leute auf der Straße, usw.) meint, dass sie zu ihm passt.

Alle Leute, die sich nicht nach Norm kleiden, bereiten anderen Leuten Probleme. Mal mehr, mal weniger.

Zitat
Man darf anders denken als seine Zeit, aber man darf sich nicht anders kleiden.

Zitat
Nichts macht uns feiger und gewissenloser als der Wunsch, von allen Menschen geliebt zu werden.
Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach

LG
Hajo

Titel: Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: GregorM am 19.08.2018 07:02
Lieber Gregor,

ja, dieses Ziel, einfach Hose durch Rock zu ersetzen, und ansonsten alles beim Alten zu belassen, hatte ich auch mal. Aber, anders als Du es dargestellt hast, tragen Frauen heute Hosen, flache Schuhe, Hemden, Jackets, die sich von denen aus der Herrenabteilung manchmal nur durch die Größe unterscheiden. Frauen haben das ganze Spektrum von extrem weiblich bis extrem männlich für sich erobert. Manche ehemals rein männlichen Kleidungsstücke wie Langschaftstiefel und kurze Jacken, werden heute fast nur noch von Frauen getragen.


Hallo Micha,

ja HEUTE tragen Frauen alles, was ihnen gefällt. Sie können sich zum Beispiel auch Herrenhemden kaufen und tragen - weil es ähnliche für sie selbst gibt, und der Unterschied so gering ist, dass es entweder keine Rolle spielt, oder es von niemandem bemerkt wird. Es dauerte aber Jahrzehnte, bis sie so weit waren. Ich allerdings kann mir vorstellen, dass hätten sie Mitte der 60er Klamotten und Schuhe aus der Männerabteilung tragen wollen, hätten sie es erheblich schwerer gehabt.

Aber auch sonst ist ja mit den Frauen was passiert. Sie sind dem Mann ebenbürtig geworden und sind dabei, ihn auf viele Gebiete zu überholen. Sie bekommen in der Schule die besseren Noten, sie werden besser ausgebildet, und sie werden demzufolge auch damit rechnen können, mehr als die Männer zu verdienen und die besseren Positionen einzunehmen.

Wenn es soweit ist – und es vom Mann erkannt wird - und Frauen dann überhaupt noch Röcke tragen, werden Röcke vielleicht endlich etwas, wonach sich Männer streben. Die Frage ist nur, ob die Frauen dann erlauben werden, dass ihre Männer Röcke tragen, und wenn, dann vermutlich nicht dieselben, die sie selbst tragen, sondern Röcke, die eindeutig als Männerröcke zu erkennen sind - wie in den 60ern und 70ern die Hosen, die Frauen tragen durften     

Gruß
Gregor
Titel: Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: Barefoot-Joe am 19.08.2018 09:00
Hallo Gregor,

Zitat
Es dauerte aber Jahrzehnte, bis sie so weit waren. Ich allerdings kann mir vorstellen, dass hätten sie Mitte der 60er Klamotten und Schuhe aus der Männerabteilung tragen wollen, hätten sie es erheblich schwerer gehabt.

Die Männer haben es heute umgekehrt mit Sicherheit einfacher, aber bei Männern gibt es keine Emanzipationsbewegung, deshalb passiert nichts. Wenn du den Rock am Mann etablieren willst, nützt es nichts, wenn ein paar einsame Gestalten einen unscheinbaren Männerrock anziehen - da muss man schon mit der groben Kelle drangehen und erstmal gesellschaftliche Normen aufbrechen. Und das geht am Besten, indem man möglichst weit vom männlichen Rollenmodell abweicht.

Wenn man etwas erreichen will, darf man nicht das fordern, was man haben will. Man muss mehr fordern, damit man am Ende das bekommt, was man haben will. McDonalds Strategie: Wenn du jemandem einen Milchshake verkaufen willst, darfst du nicht fragen ob er einen haben möchte, du musst fragen, ob er einen oder zwei haben möchte, damit er dann einen nimmt.

Zitat
Aber auch sonst ist ja mit den Frauen was passiert. Sie sind dem Mann ebenbürtig geworden

*hust* Das waren sie schon immer. Es wurde nur gesellschaftlich unterdrückt.

Zitat
und sind dabei, ihn auf viele Gebiete zu überholen. Sie bekommen in der Schule die besseren Noten, sie werden besser ausgebildet, und sie werden demzufolge auch damit rechnen können, mehr als die Männer zu verdienen und die besseren Positionen einzunehmen.

Nein, sie können nicht damit rechnen, bessere Positionen zu bekommen und mehr zu verdienen, denn da gibt es ein Problem: Schwangerschaften. Frauen, die Kinder bekommen wollen, fallen nun einmal längere Zeiten aus und können in dieser Zeit nicht an ihrer Karriere arbeiten. Und was die besseren Noten und die besser Ausbildung angeht: Nein, nicht wirklich. Diese Faktoren werden nur durch Zwang gepusht: Girls day, Quotenregelungen, usw.

Und entgegen der Meinung bestimmter Kreise will auch gar nicht jede Frau Karriere machen, sondern findet ihr Glück nach wie vor in Familie und Kindererziehung. Die Karrieregeilheit bei Frauen zu fördern, schadet im Grunde der Gesellschaft, denn das wird dann auf dem Rücken der Kinder - und Männer - ausgetragen.
Titel: Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: MAS am 19.08.2018 09:15
Die Karrieregeilheit bei Frauen zu fördern, schadet im Grunde der Gesellschaft, denn das wird dann auf dem Rücken der Kinder - und Männer - ausgetragen.


Ich finde generell, dass es der Menschheit schadet, Karrieregeilheit zu fördern, auch der Männer. Die Gier nach Mehrhabenwollen, Mehrseinwollen usw. schadet auch mehr als die nützt. Die sollte man nicht auch noch fördern, aber sie wird es in unserer Gesellschaft mit ihrer Ideologie vom unendlichen wirtschafltichen Wachstum.

LG, Micha
Titel: Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: MAS am 19.08.2018 09:21
Wenn es soweit ist – und es vom Mann erkannt wird - und Frauen dann überhaupt noch Röcke tragen, werden Röcke vielleicht endlich etwas, wonach sich Männer streben. Die Frage ist nur, ob die Frauen dann erlauben werden, dass ihre Männer Röcke tragen, und wenn, dann vermutlich nicht dieselben, die sie selbst tragen, sondern Röcke, die eindeutig als Männerröcke zu erkennen sind - wie in den 60ern und 70ern die Hosen, die Frauen tragen durften    

Gruß
Gregor


Lieber Gregor,

Du sprichst hier den sozialen Status der Kleidung an. Ja, da ist was dran. Sozialer Status, Anerkennung usw. sind bei vielen Menschen die wichtigste Motivaton, überhaupt etwas zu tun. Ich lese gerade eine Bachelorarbeit über Pro-Ana-Seiten im Internet, die von Magersüchtigen betrieben werden, deren Hauptmotivation darin besteht, durch Entsprechung eines Schönheitsideals extremer Schlankheit, mehr Anerkennung zu erhalten. Diese Anerkennung ist ihnen wichtiger, als ihre Gesundheit.

Ich denke, dass auch vielen Menschen die Kleidung vor allem ein Mittel ist, um sozial anerkannt zu sein, dazuzugehören usw., und dieses Ziel ihnen wichtiger ist, als Gesundheit, Bequemlichkeit, eigener Geschmack usw., wobei letzterer ja auch gesellschaftlich konstruiert ist (zumindest zum Teil).

Unser Individualismus geht zum Teil andere Wege, aber anderseits können wir das, weil Individualismus in unserer modernen Gesellschaft eine hohe Anerkennung erfährt - bis zu einem bestimmten Grade.

LG, Micha
Titel: Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: cephalus am 19.08.2018 10:57
Hallo zusammen,

diesen Themenkomplex hatten wir schon mehrere Male wobei mir auffällt, dass manche über die Zeit ihren Standpunkt ändern, wo ich mich auch dazu zähle, andere konsequent ihre Meinung beibehalten.

Die Fragen bleiben immer die gleichen:

Was genau wollen wir hier gemeinsam erreichen?
Was will der einzelne für sich erreichen?
Welches der beiden Ziele wiegt schwerer, sofern sie nicht identisch sind?
Welchen Weg schlagen wir ein?
Was macht der einzelne?
Ist es sinnvoll viel zu fordern um einen Teil zu bekommen?
Ist es besser ganz langsam wenig zu fordern?
Macht es mehr Sinn, eine Evolution der Gesellschaft von innen heraus zu fördern?
Oder ist es besser der Gesellschaft als Revoluzer den Spiegel vor zu halten?

Zitat
Es dauerte aber Jahrzehnte, bis sie so weit waren. Ich allerdings kann mir vorstellen, dass hätten sie Mitte der 60er Klamotten und Schuhe aus der Männerabteilung tragen wollen, hätten sie es erheblich schwerer gehabt.

Die Männer haben es heute umgekehrt mit Sicherheit einfacher, aber bei Männern gibt es keine Emanzipationsbewegung, deshalb passiert nichts. Wenn du den Rock am Mann etablieren willst, nützt es nichts, wenn ein paar einsame Gestalten einen unscheinbaren Männerrock anziehen

Wir werden den Männerrock nicht etablieren, egal was wir machen. Es fehlt schlicht der fruchtbare Boden dazu, es besteht kein Interesse bei den allermeisten Männern an der Bekleidungssituation etwas zu ändern, ebenso wie die wenigsten Männer an ihrer gesellschaftlichen Situation Änderungen wünschen. Die meisten fürchten sich eher vor Veränderungen und halten krampfhaft am Bestehenden fest.

Zitat
und sind dabei, ihn auf viele Gebiete zu überholen. Sie bekommen in der Schule die besseren Noten, sie werden besser ausgebildet, und sie werden demzufolge auch damit rechnen können, mehr als die Männer zu verdienen und die besseren Positionen einzunehmen.

Nein, sie können nicht damit rechnen, bessere Positionen zu bekommen und mehr zu verdienen, denn da gibt es ein Problem: Schwangerschaften. (...)
Und entgegen der Meinung bestimmter Kreise will auch gar nicht jede Frau Karriere machen, sondern findet ihr Glück nach wie vor in Familie und Kindererziehung. Die Karrieregeilheit bei Frauen zu fördern, schadet im Grunde der Gesellschaft, denn das wird dann auf dem Rücken der Kinder - und Männer - ausgetragen.

[/quote]

Die Nachteile durch Schwangerschaften auszugleichen, daran hat sich eine starke Lobby festgebissen und ich gehe davon aus, dass sie damit auch langfristig Erfolg haben wird.
Nicht umsonst wird uns jährlich vorgerechnet, wie viel niedriger das Durchschnittseinkommen von Frauen gegenüber von Männern ist.
In den wenigsten Vergleichen wird nämlich auch die Anzahl der Arbeitsstunden und der Ununterbrochenen Berufserfahrung berücksichtigt – will Frau ja nichts dafür kann, dass sie die Kinder bekommt, und dann auch lieber weniger arbeitet um sich um die Kinder zu  kümmern, anstatt es dem Mann zu überlassen.

Ich denke Kinder sollten im selben Maß von beiden Partnern betreut und erzogen werden, dass das gut funktionieren kann beweisen meine Frau und ich seit Jahren – jeder verbringt etwa die gleiche Zeit mit Erwerbstätigkeit und Kindern – jeweils abwechselnd.
Und ganz ehrlich, ich hätte weder Lust mich nur um die Kinder zu kümmern, noch ausschließlich meinem Job nachzugehen und die Kinder nur am Abend oder am Wochenende zu sehen.

Um auf die anfänglichen Fragen zurück zu kommen:

Meine Statistische Lebenserwartung eicht nicht, um auskosten zu können, was u.U. durch eine langsame Evolution erreicht werden kann, zu einem Revoluzionär eigne ich mich auch nicht.

Ich kann mich nur im Hier und Jetzt so kleiden, ich so verhalten, wie ich mich wohl fühle – im Bezug auf meine Kleidung uns auch auf die Reaktionen darauf (die auch Einfluss auf mein Wohlbefinden haben).

Ich kann nicht mal genau sagen, warum ich Manches trage und Manches nicht, es passt eben für mich zu diesem Zeitpunkt oder eben auch nicht und ich beschränke mich nicht bewusst selbst  oder werde beschränkt.

Cephalus






Titel: Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: GregorM am 19.08.2018 16:44
Nein, sie können nicht damit rechnen, bessere Positionen zu bekommen und mehr zu verdienen, denn da gibt es ein Problem: Schwangerschaften. (...)
Und entgegen der Meinung bestimmter Kreise will auch gar nicht jede Frau Karriere machen, sondern findet ihr Glück nach wie vor in Familie und Kindererziehung. Die Karrieregeilheit bei Frauen zu fördern, schadet im Grunde der Gesellschaft, denn das wird dann auf dem Rücken der Kinder - und Männer - ausgetragen.

Hallo Cephalus,

wenn das richtig ist, habt ihr in Deutschland wirklich etwas nachzuholen. Frauen haben natürlich Schwangerschaften, aber das bedeutet nichts für ihre Karriere, weder in DK noch in S. Sie bleiben auch nicht nach der Schwangerschaft zuhause um ihr Glück in Familie und Kindererziehung zufinden. So war es zur Zeit meiner Mutter, die vor acht Jahren im Alter von 87 Jahren gestorben ist. Meine Frau arbeitete einige Jahre 75% der normalen Arbeitszeit, und meine Tochter mit Mann und drei Kindern ist, wie bei uns üblich, vollbeschäftigt.

Gruß
Gregor

Titel: Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: conne am 19.08.2018 17:14
Hallo zusammen,

also mir wäre das Röckle, das er auf dem Bild trägt, zu kurz.
Aber wenn es ihm gefällt, dann ist das eben so.

Grüßle
Conne
Titel: Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: cephalus am 19.08.2018 17:41

Hallo Cephalus,

wenn das richtig ist, habt ihr in Deutschland wirklich etwas nachzuholen. Frauen haben natürlich Schwangerschaften, aber das bedeutet nichts für ihre Karriere, weder in DK noch in S. Sie bleiben auch nicht nach der Schwangerschaft zuhause um ihr Glück in Familie und Kindererziehung zufinden. So war es zur Zeit meiner Mutter, die vor acht Jahren im Alter von 87 Jahren gestorben ist. Meine Frau arbeitete einige Jahre 75% der normalen Arbeitszeit, und meine Tochter mit Mann und drei Kindern ist, wie bei uns üblich, vollbeschäftigt.

Gruß
Gregor


Hallo Gregor,
im wWesentlichen sollte man dafür sorge tragen, dass jeder sein Leben den eigenen Wünschen entsprechend gestalten kann.
Ich empfinde die ausschließliche Orientierung an Job und Karriere oft befremdlich und bedenklich, bin ich doch der Meinung, dass es nicht nur für die Kinder eine wertvolle Zeit ist, die mit den Eltern zusammen verbracht wird .

Ich lege ebenso wenig Wert auf Vollzeitjob und Karriere wie meine Frau, auch wenn es für uns beide umsetzbar wäre.
Ich denke sehr viele Leute sehen das genauso, dies zu äußern erschwert jedoch ein gewisser gesellschaftlicher Erwartungsdruck.

Diesem Druck können (nur) Frauen dadurch entfliehen, dass sie durch Kinder davon quasi befreit sind.
Ich kenne persönlich eine ganze Reihe Frauen, die ohne Weiteres die Möglichkeit zu Vollzeitjob oder Karriere hätten, dies aber nicht möchten.
Kinder sind hier der sozial akzeptierte Ausweg.
Ich stelle damit nicht in Frage, dass es auch die andere Seite gibt, die wider Willen aufgrund von Kindern nicht wie gewünscht dem Beruf nachgehen kann.
Ausschließlich letztere ist allerdings medial präsent.

LG
Cephalus
Titel: Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: high4all am 19.08.2018 20:13
Dann gibt es noch die Frauen, die schlicht aus wirtschaftlicher Not heraus arbeiten, weil sie die Kohle benötigen. Und die sich leider zwischen Kind und Karriere entscheiden müssen und, egal für welchen Weg sie sich entscheiden, unter gesellschaftlichem Druck stehen (Entweder "Heimchen" oder "Rabenmutter").

Die Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie findet in Deutschland nur sehr eingeschränkt statt.
Titel: Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: MAS am 19.08.2018 20:36
Es gibt ja diesen blöden Begriff "life work ballance". Blöd deshalb, weil er eine Ballance zwischen dem Ganzen (Leben) und dem Teil (Arbeit) fordert, statt eine Einordnung der Arbeit (Teil) in das Leben (Ganzes).

LG, Micha
Titel: Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: Barefoot-Joe am 19.08.2018 21:36
Hallo conne,

Zitat
also mir wäre das Röckle, das er auf dem Bild trägt, zu kurz.

Warum genau wäre dir das denn zu kurz?

Ich höre immer, dass Mann keine so kurzen Röcke tragen soll, aber irgendwie konnte mir noch keiner eine für mich sinnvolle Begründung dafür liefern. Meine Frau meint, damit man beim Bücken nicht den Hintern sieht. Nun, zum einen bücke ich mich in kurzen Röcken nicht, sondern gehen in die Knie und wenn einer meinen Hintern sieht, habe ich damit auch nicht wirklich ein Problem. Was soll da passieren?
Titel: Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: high4all am 19.08.2018 22:06
Zitat
Ich höre immer, dass Mann keine so kurzen Röcke tragen soll

Hi Joe,

ich argwöhne, dass eine gewisse Prüderie hinter solchen Aussagen steckt. Die Furcht davor, dass die Kronjuwelen unversehens öffentlich sichtbar werden, ist sehr groß. Bei Männern und Frauen.

Der Mann wird in der Öffentlichkeit als ein Wesen verstanden, dass seine Sexulalität gefälligst zu verbergen hat. Selbst die entfernte Möglichkeit, dass ein Mißgeschick passieren könnte, ist dringendst auszuschließen.

Natürlich ist es bei sehr kurzen Röcken bei Unachtsamkeit möglich, dass mehr zu sehen ist, als gewünscht. Ein "Glocken-Gate" (in Anspielung auf Nipple-Gate) sozusagen.

Längere Röcke sind in der Hinsicht sicherer.

Mit der richtigen Geh- und Sitztechnik ist ein geübter Rockträger durchaus in der Lage, Miniröcke zu beherrschen und nur das preiszugeben, was ungefährlich ist. Nämlich seine schönen Beine.

LG
Hajo
Titel: Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: DesigualHarry am 19.08.2018 22:17
Hallo

Ich bin der Meinung "Je kürzer der Rock, desto weniger hat man davon"... ;D ;D ;D
Titel: Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: Hansi1973 am 20.08.2018 00:08
Solange manN Unterwäsche trägt, sieht man auch bei hochgewehtem Rock nicht mehr als im Schwimmbad.
Titel: Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: high4all am 20.08.2018 00:22
Solange manN Unterwäsche trägt, sieht man auch bei hochgewehtem Rock nicht mehr als im Schwimmbad.
Für uns ist das sonnenklar. Aber zwischen Schwimmbad und Straße ist ein himmelweiter Unterschied.

Und ich rede nicht von den sogenannten Schwimm-Shorts, sondern von richtigen Badehosen, wie sie früher benutzt wurden.
Titel: Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: MAS am 20.08.2018 07:34
Und ich rede nicht von den sogenannten Schwimm-Shorts, sondern von richtigen Badehosen, wie sie früher benutzt wurden.

Auch heute gibt es noch richtige Badehosen. Und die werden mitunter sogar kirchlich gesegnet: https://www.ardmediathek.de/tv/mareTV/Zypern-Insel-der-Aphrodite/NDR-Fernsehen/Video?bcastId=14049152&documentId=55146288 (https://www.ardmediathek.de/tv/mareTV/Zypern-Insel-der-Aphrodite/NDR-Fernsehen/Video?bcastId=14049152&documentId=55146288)

LG, Micha
Titel: Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: Skirtedman am 20.08.2018 10:06
Zuerst sei dies gesagt: Bei allem Verständnis von individueller Selbstverwirklichung, freier Entfaltung und dem Wunsch, die Geschlechter gleich zu berechtigen - es ist derzeit noch immer so, dass nur Frauen dazu in der Lage sind, auf natürliche Weise und "kostengünstig" Nachwuchs in ihrem Körper heranreifen zu lassen - so dass Frauen aufgrund dieser letztlich doch auch beneidenswerten Fähigkeit eine gewisse gesamtgesellschaftliche Verantwortung zukommt, die jede einzelne Frau individuell zwar ablehnen kann, dennoch sollten das nicht alle Frauen tun. Umgedreht erwächst dadurch, wenn man dies weiterdenkt, natürlich auch dem Mann ein Paket von gesamtgesellschaftlicher Verantwortung, das weit über die Zurverfügungstellung seines Spermas hinausgeht, die u.a. dazu beitragen soll, dass Frauen ihre ihnen zueigene Fähigkeit möglichst optimal entfalten können.

Die Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie findet in Deutschland nur sehr eingeschränkt statt.

Bei dieser Aussage gilt es, u.a. zu bedenken, dass unsere Gesellschaft sich soweit in einem Masse individualisiert hat, dass das, was die Vereinbarkeit von Beruf und Familie heute ermöglichen würde, abgeschafft wurde: die Großfamilie.

Die jungen Eltern streben durch welches Streben auch immer, in großer Zahl fort von ihren eigenen Familien - die Großeltern arbeiten noch 10 bis 15 Jahre und sehnen sich nach ihrer Rente (das heisst, sie haben keinen Bock mehr auf das, was sie aber noch eine gewisse Zeitspanne tun müssen). Oder die Großeltern sind schon in Rente, geniessen aber ihre Freiheit, indem sie viele Wochen bis Monate im Jahr auf Kreuzfahrten oder sonstigen Auswärtsaufenthalten unterwegs sind, oftmals getrennt leben und auch an Wochenenden in Single-Freizeitgruppen umherschwärmen, oder unter der Woche.

Das alte Bild der Großfamilie hinterlässt bei uns den grauen Schleier einer unangenehmen Gänsehaut, obwohl dies gerade in unserer heutigen Zeit ein wichtiger Faktor sein könnte, Mehrfachbelastungen aufzufangen. Die Großfamilie ist weitgehend tot in unserer Gesellschaft - und wir rufen nach der Politik, Rahmenbedingungen zu schaffen, die unser Mehr an Individualität auffangen soll.

Die Frage ist doch, ob diese Vereinbarkeit Grundrecht für alle Menschen (schon allein rein zahlenmässig) sein soll, oder ob wir da nicht manch andere wetvollen Aspekte unter den Tisch kehren, weil wir sie als wertlos ansehen.

Manche Länder mögen gerne als Beispiele herhalten, wie staatliche Fürsorge (sprich organisierte Kinderbetreuung, und vieles mehr) sehr viel besser funktioniert - ob dies aber so ein wertvoller gesamtgesellschaftlicher Dienst ist zum Wohle der künftigen Gesellschaften, da hege ich noch immer meine Zweifel.

Wenn ich alleine anschaue, wie sehr aus unterschiedlichen Interessen heraus heutzutage durch Medikamente wie Ritalin ganze Schwärme von jungen Menschen ruhiggestellt werden, nur damit sie ins konstruierte System passen und funktionieren, obwohl ihnen Freiraum zur Selbstentfaltung, körperliche Nähe und das Gefühl von Zutrauen und Vertrauen und Geborgenheit fehlt, dann ist mir nicht wohl beim Gedanken, mit welchen Psychosen diese Menschen in ihrem Erwachsenendasein sich herumschlagen müssen und wie sich das gesamtgesellschaftlich dann auswirken wird.

Ob die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wirklich das Nonplusultra-Ziel ist, das es wert ist anzustreben?

Ich glaube, den Wert von Familien-"Arbeit", angefangen von Schwangerschaft über alle innerfamiliären Eigenleistungen bis hin zu den Rahmenbedingungen, dies alles zu ermöglichen, diesen Wert müssen wir alle in unserem "Herzen" noch viel stärker verankern, ehe dieser Wert - besser: diese Werte - auch sinnvoll von der Politik aufgenommen werden kann und gefördert werden kann.

Zwar bin ich in diesen Punkten sehr viel konservativer als es die meisten sich schon abgewöhnt haben zu sein, meine Idee wäre, statt Energie und Gelder in das immerwährende Kinderbetreuungs-Netzwerk zu stecken, diese Gelder direkt in die Familie zu stecken oder über Umwege über die Firmen, die Schwangerschaftszeiten, Elternzeiten und die Rückkehr an den Arbeitsplatz zu ermöglichen - aber auch Förderung, dass nicht beide Elternteile ins unbedingte Erwerbsleben gedrängt werden *müssen*. Ich denke, dass Ahnliches gesamtgesellschaftlich sehr viel dienlicher wäre, als dem populären Ruf nach "Vereinbarkeit von Familie und Beruf" gerecht zu werden.
Titel: Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: MAS am 20.08.2018 10:15
Gut geschrieben, Wolfgang!

Und wenn wir mal daran denken, wie es mit uns im Alter aussieht, ohne eigene Kinder, ohne Enkel usw. dann wird mit ganz weh um Herz.

LG, Micha
Titel: Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: Skirtedman am 20.08.2018 10:21

Zitat von: Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach
Nichts macht uns feiger und gewissenloser als der Wunsch, von allen Menschen geliebt zu werden.

LG
Hajo

Eine wunderbar formulierte Erkenntnis.
Titel: Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: conne am 20.08.2018 19:26
Hallo conne,

Zitat
also mir wäre das Röckle, das er auf dem Bild trägt, zu kurz.

Warum genau wäre dir das denn zu kurz?

Ich höre immer, dass Mann keine so kurzen Röcke tragen soll, aber irgendwie konnte mir noch keiner eine für mich sinnvolle Begründung dafür liefern. Meine Frau meint, damit man beim Bücken nicht den Hintern sieht. Nun, zum einen bücke ich mich in kurzen Röcken nicht, sondern gehen in die Knie und wenn einer meinen Hintern sieht, habe ich damit auch nicht wirklich ein Problem. Was soll da passieren?

Weil es mir nicht gefällt. Willst du jetzt noch eine zehnseitige schriftliche Begründung?
Titel: Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: MAS am 20.08.2018 19:31
Hallo conne,

Zitat
also mir wäre das Röckle, das er auf dem Bild trägt, zu kurz.

Warum genau wäre dir das denn zu kurz?

Ich höre immer, dass Mann keine so kurzen Röcke tragen soll, aber irgendwie konnte mir noch keiner eine für mich sinnvolle Begründung dafür liefern. Meine Frau meint, damit man beim Bücken nicht den Hintern sieht. Nun, zum einen bücke ich mich in kurzen Röcken nicht, sondern gehen in die Knie und wenn einer meinen Hintern sieht, habe ich damit auch nicht wirklich ein Problem. Was soll da passieren?

Weil es mir nicht gefällt. Willst du jetzt noch eine zehnseitige schriftliche Begründung?


Geschmäcker sind halt unterschiedlich. Darüber sollten wir nicht streiten.

LG, Micha
Titel: Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: JJSW am 20.08.2018 21:10

Geschmäcker sind halt unterschiedlich. Darüber sollten wir nicht streiten.

LG, Micha

Genau. Deswegen gibt es doch Röcke in allen Längen von Mini bis Maxi. Da ist für jeden das passende dabei.

Ich finde jedenfalls gut, das M.R. Rock trägt. Und seine Beine braucht er nicht verstecken.

Grüßle
Jürgen
Titel: Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: Barefoot-Joe am 21.08.2018 20:02
Hallo Hajo,

Zitat
ich argwöhne, dass eine gewisse Prüderie hinter solchen Aussagen steckt. Die Furcht davor, dass die Kronjuwelen unversehens öffentlich sichtbar werden, ist sehr groß. Bei Männern und Frauen.

Ich denke auch, aber ich finde das ehrlich gesagt absurd. Im Schwimmbad ist auch alles sichtbar, da stört das keinen, aber kaum ist ein Stück Stoff drüber, bricht Panik aus. ;) Frauen können mit Cameltoe durch die Gegend laufen, da kräht kaum ein Hahn danach, aber bei Männern muss selbst die Möglichkeit ausgeschlossen werden, dass man etwas erahnen könnte. Mich beschleicht da irgendwie der Verdacht, dass dahinter die übliche Vorverurteilung des Mannes steckt, quasi der Neandertaler, der seine Triebe nicht unter Kontrolle hat und dessen Waffe man wegsperren muss...

Zitat
Natürlich ist es bei sehr kurzen Röcken bei Unachtsamkeit möglich, dass mehr zu sehen ist, als gewünscht. Ein "Glocken-Gate" (in Anspielung auf Nipple-Gate) sozusagen.

Ja, aber kein Mann geht hin und zeigt seine Glocken absichtlich. Wenn da mal Unterwäsche zu sehen wäre, warum ist das gleich ein Problem? Und warum nur beim Mann? Im Grunde ist das eine Form sexueller Diskriminierung, allerdings frage ich mich, wer denn die Regel überhaupt aufgestellt hat - existiert die wieder einmal nur in unseren Köpfen?

Ich lasse mich jedenfalls nicht davon abhalten, im Minkleid oder Minirock herumzulaufen. Wenn da einer was sieht, dann weil er absichtlich hingeschaut hat und dann ist er selbst schuld. ;)

Zitat
Mit der richtigen Geh- und Sitztechnik ist ein geübter Rockträger durchaus in der Lage, Miniröcke zu beherrschen und nur das preiszugeben, was ungefährlich ist. Nämlich seine schönen Beine.

Ganz meine Meinung. Dass man sich in Miniröcken nicht bückt und Manspreading traininert, ist doch selbstverständlich. Aber vielleicht ist es ja genau das, was die anderen befürchten. Dass man sich als Mann im Minirock wie ein Mann benimmt... ;)
Titel: Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: Barefoot-Joe am 21.08.2018 20:09
Weil es mir nicht gefällt. Willst du jetzt noch eine zehnseitige schriftliche Begründung?

Nein, deine Antwort hat völlig gereicht.
Titel: Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: high4all am 21.08.2018 20:40

Nein, deine Antwort hat völlig gereicht.

Das klingt doppeldeutig.

Duckundwech!
Hajo
Titel: Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: Barefoot-Joe am 22.08.2018 20:00
Wir verstehen uns, Hajo... :)
Titel: Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: MAS am 22.08.2018 20:09
Wir verstehen uns, Hajo... :)

Wer, wir, Joe? Du und Hajo oder Du und Conne?

LG, Micha

Titel: Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: high4all am 22.08.2018 20:19
Und Micha versteht nur Bahnhof! ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D
Titel: Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: MAS am 22.08.2018 20:32
Und Micha versteht nur Bahnhof! ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D

Es gibt verschiedene Optionen:
1.) Joe versteht Conne.
2.) Joe versteht Conne nicht, sondern interpretiert sein eigenes Selbstverständnis in Conne.
3.) Joe versteht Conne besser als er sich selber.
4.) ...

Die Doppeldeutigkeit kann sein:
1.) Joe gibt vor, dass es ihm reicht, aber es reicht ihm nur, um sein eigenes schon gefasstes Urteil bestätigt zu wissen.
2.) Joe versteht Conne und respektiert es.

LG, Micha
Titel: Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: JJSW am 22.08.2018 22:56
Hä?


Und das alles wegen eines (nicht) zu kurzem Rock?

Grüßle
Jürgen
Titel: Re: Warum M. R. jeden Tag Frauenkleider trägt
Beitrag von: MAS am 22.08.2018 23:30
Hä?


Und das alles wegen eines (nicht) zu kurzem Rock?

Grüßle
Jürgen

Genau! Das nennt man: Aus einer Mücke einen Elefanten machen.  ;)

LG, Micha