Micha, natürlich würde euer Haus das nicht überleben, weil es nicht entsprechend gebaut ist. Bei vielen Erdbeben dieser Stärke wie in Haiti, dem Iran oder der Türkei waren ganze Stadtteile platt.
Aber hier wird bei Neubauten sehr lange am Fundament gebaut, weil bis zu 20 schmale Stahlbetonsäulen pro 100 Quadratmeter tief im Boden verankert werden, die wie Wurzeln eines Baumes Stabilität geben. Der Aufbau ist immer eine tragende Stahlkonstruktion, die nur "verputzt" und befenstert wird. Diese Bauweise ist nicht starr und bricht, sondern elastisch und beweglich. Deswegen konnte ich ja zusehen, wie sich die Decke 30cm ryhthmisch hin und her bewegt. Wie stabil diese Bauweise ist, das hat man vor einigen Jahren bei einem japanischen Erdbeben der Stärke 9 gesehen. Alle Neubauten blieben stehen. Nur der "Verputz" kann runterfallen. Das reduziert die Schäden enorm. Vor Jahren kippte ein 20 stöckiges Gebäude bei einem kleineren Beben (5,4) wegen verbotener Umbauten um, weil man illegal tragende Elemente entfernt hatte, um im Laden im Erdgeschoss größere Verkaufsflächen zu schaffen. Aber auch hier brach das Gebäude nicht zusammen. Es lag da, als hätte ein Riese es einfach nur umgelegt. Den Bewohnern war also nicht die Decke auf den Kopf gefallen. Die Feuerwehr konnte leicht zu den verletzten Opfern gelangen. Niemandem war die Decke auf den Kopf gefallen und musste aus Trümmern geborgen werden.