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Buddhistische Götter im Kleid

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Skirtedman:

--- Zitat von: MAS am 21.02.2024 00:13 ---
Das Name "Canon" kommt übrigens auch daher.


--- Ende Zitat ---

Welcher Name? Wo kommt er vor?

MAS:

--- Zitat von: Skirtedman am 21.02.2024 00:47 ---
--- Zitat von: MAS am 21.02.2024 00:13 ---
Das Name "Canon" kommt übrigens auch daher.


--- Ende Zitat ---

Welcher Name? Wo kommt er vor?

--- Ende Zitat ---

https://www.canon.de/
https://de.wikipedia.org/wiki/Canon#Geschichte

LG, Micha

Yoshi:

--- Zitat von: MAS am 21.02.2024 00:13 ---Allerdings ist ein Bodhisattva kein Gott, sondern ein Wesen (Sattva) auf dem Weg zum Erwachen (Bodhi).

--- Ende Zitat ---

Der Name Avalokiteshvara ist übernommen vom Hindu-Gott Shiva und bedeutet soviel wie: "Der Herrscher/Gott, der auf die Welt hinunterblickt". Wenn Shiva in seiner Erscheinungsform als Avalokiteshvara dargestellt wird, dann symbolisiert er als männliche Gottheit Mitgefühl. Der buddhistische Avalokiteshvara ist stark vom Shivaismus geprägt und in buddhistischen Sutren wurde später diese shivaitische Gottesvorstellung auf diesen Bodhisattva übertragen. Da wurde Shiva letztendlich sogar zu einer Erscheinungsform des Avalokiteshvaras "herabgestuft", obwohl er ursprünglich - und nach hinduistischer Vorstellung auch heute noch - eigentlich selbst der Avalokiteshvara ist. Hindus glauben hingegen nämlich umgekehrt, dass der Bodhisattva nur eine Erscheinungsform Shivas ist. Eine Argumentation, die ja auch Vishnuiten und Shivaiten nutzen, um den jeweils anderen Gott als eine Erscheinungsform des eigenen zu deklarieren. Also gar nichts unübliches in indisch-geprägten Weltanschauungen.

Die beiden Geschlechterdarstellungen des Bodhisattvas erinnern mich ein wenig an Ardhanarishvara, eine Erscheinungsform Shivas, in der er mit seiner Gemahlin zu einem Hermaphroditen verschmolz. Er ist zu einer Körperhälfte eine Frau und der anderen ein Mann. Im Buddhismus hat man das dann vielleicht auf jeweils einzelne Erscheinungen als Mann bzw. Frau separiert. Ich halte es aber eher für wahrscheinlich, dass sich da verschiedene historische Personen und Gottesvorstellungen miteinander vereinten. Das Geschlecht des Avalokiteshvara ist wohl in der Darstellung regional unterschiedlich: Im tibetischen Buddhismus (Tibet, Nepal) eher als Mann und im mahayanischen Buddhismus (China, Südostasien) eher als Frau dargestellt. In den letzten Jahren wird Avalokiteshvara übrigens im Bereich Feminismus, Gender Studies und Queer Studies vermehrt als Transgender interpretiert.

Skirtedman:

--- Zitat von: Yoshi am 21.02.2024 02:11 ---Das Geschlecht des ... ist wohl in der Darstellung regional unterschiedlich: Im tibetischen Buddhismus (Tibet, Nepal) eher als Mann und im mahayanischen Buddhismus (China, Südostasien) eher als Frau dargestellt. In den letzten Jahren wird ... übrigens im Bereich Feminismus, Gender Studies und Queer Studies vermehrt als Transgender interpretiert.

--- Ende Zitat ---

Um für uns Foristen einen praktischen Nutzen hieraus ziehen zu können, ohne tief in die Weltreligionen eintauchen zu müssen, scheint mir dieser Punkt für uns alle einen geistigen Mehrwert zu bieten:

Für alle unter uns, die wir bislang weiblich besetzte Merkmale für uns nutzen, aber weiterhin als männlich gelesen werden wollen - auch wenn der Zugang zum Männlichbleiben unter uns individuell unterschiedlich interpretiert wird -, ist es wichtig,
sich nicht hinter der Deutungsform "transgender" zu verstecken,
sondern individuell dafür einzutreten, dass auch männliche Männer sich ehemals weiblich geltender Merkmale bedienen können.
Diese Botschaft muss jeder von uns, der sich weiterhin als Mann versteht, unter die Leute tragen,
sonst werden wir auch weiterhin als "transgender" gelesen, weil die Idee "Mann bleibt Mann trotz X" nicht in der Gesellschaft ohne unser Zutun ankommen kann.

MAS:

--- Zitat von: Yoshi am 21.02.2024 02:11 ---
--- Zitat von: MAS am 21.02.2024 00:13 ---Allerdings ist ein Bodhisattva kein Gott, sondern ein Wesen (Sattva) auf dem Weg zum Erwachen (Bodhi).

--- Ende Zitat ---

Der Name Avalokiteshvara ist übernommen vom Hindu-Gott Shiva und bedeutet soviel wie: "Der Herrscher/Gott, der auf die Welt hinunterblickt". Wenn Shiva in seiner Erscheinungsform als Avalokiteshvara dargestellt wird, dann symbolisiert er als männliche Gottheit Mitgefühl. Der buddhistische Avalokiteshvara ist stark vom Shivaismus geprägt und in buddhistischen Sutren wurde später diese shivaitische Gottesvorstellung auf diesen Bodhisattva übertragen. Da wurde Shiva letztendlich sogar zu einer Erscheinungsform des Avalokiteshvaras "herabgestuft", obwohl er ursprünglich - und nach hinduistischer Vorstellung auch heute noch - eigentlich selbst der Avalokiteshvara ist. Hindus glauben hingegen nämlich umgekehrt, dass der Bodhisattva nur eine Erscheinungsform Shivas ist. Eine Argumentation, die ja auch Vishnuiten und Shivaiten nutzen, um den jeweils anderen Gott als eine Erscheinungsform des eigenen zu deklarieren. Also gar nichts unübliches in indisch-geprägten Weltanschauungen.

Die beiden Geschlechterdarstellungen des Bodhisattvas erinnern mich ein wenig an Ardhanarishvara, eine Erscheinungsform Shivas, in der er mit seiner Gemahlin zu einem Hermaphroditen verschmolz. Er ist zu einer Körperhälfte eine Frau und der anderen ein Mann. Im Buddhismus hat man das dann vielleicht auf jeweils einzelne Erscheinungen als Mann bzw. Frau separiert. Ich halte es aber eher für wahrscheinlich, dass sich da verschiedene historische Personen und Gottesvorstellungen miteinander vereinten. Das Geschlecht des Avalokiteshvara ist wohl in der Darstellung regional unterschiedlich: Im tibetischen Buddhismus (Tibet, Nepal) eher als Mann und im mahayanischen Buddhismus (China, Südostasien) eher als Frau dargestellt. In den letzten Jahren wird Avalokiteshvara übrigens im Bereich Feminismus, Gender Studies und Queer Studies vermehrt als Transgender interpretiert.

--- Ende Zitat ---

Danke, Yoshi, die hinduistische Perspektive darauf kannte ich nicht, nur die buddhistische. Was ich an hinduistischer, aber nicht shivaistischer, sondern vishnuitischer, Perspektive auf den Buddha nur weiß, ist, dass er als 9. Avatar Vishnus gilt. So ein Inklusivismus ist typisch für den Hinduismus.

An einhäusigen Darstellungen von Shiva und seiner Shakti gibt es sehr schöne: https://www.ecosia.org/images?q=shiva%20shakti Das ist fast wie eine personifizierte Yin-Yang-Darstellung.
Ich sah neulich im Fernsehen einen Mann, der sich auch so halb männlich, halb weilblich kostümiert hat, mit einer Trennlinie mitten über Nase, Bauchnabel usw. Das war für ein Bühnenprogramm.

LG, Micha

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