Autor Thema: Kilt in der bayerischen Provinz  (Gelesen 5084 mal)

Offline Herr Vater

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Kilt in der bayerischen Provinz
« am: 13.07.2013 16:58 »
Servus, ihr Rock- und Kilt-Träger,

nachdem ich nun schon seit ein paar Jahren Kilts im schottischen Stil trage, habe ich mir nun auch
noch einen echten Utilikilt (Mocker) zugelegt War nicht ganz billig, ist aber gut verarbeitet und hat
ein paar ganz nette Details. Ich hätte gleich zwei nehmen sollen. Die Gelegenheit kommt so schnell
nicht wieder.

Von Frühjahr bis in den Herbst hinein bin ich privat größtenteils im Kilt uterwegs. Ab und
zu muss ich fast lachen, wenn ich so die Kommentare einiger Leute mitkriege. In einer
12500-Seelen-Stadt fällt man halt schon ein wenig auf in diesem Outfit.

Gestern im Kaufland: Ein Typ lästert verhalten über meinen Utili und bekommt prompt
eins von seiner Freundin/Frau(?) verpasst: "He, das fetzt aber! (sächsischer Ausdruck für
'gefällt mir'). Das würdest du dir wohl nicht getrauen. "
Kurzes gegenseitiges Anlächeln, und jeder befasst sich wieder mit dem Befüllen seines
Einkaufswagens.

Mittlerweile haben meine Kilts die kurzen Hosen fast vollständig abgelöst. Einer hat mal ge-
schrieben, dass Kilt tragen zur Sucht werden kann. Und er hat Recht gehabt!

Für unseren nächster Urlaub (Grünten und Umgebung) nehme ich keine Hosen mit.
Die hat nämlich bei uns die Frau an! ;D

Herzliche Grüße

Herr Vater 8)




Be free to wear a kilt!

Offline cryptoman

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Re: Kilt in der bayerischen Provinz
« Antwort #1 am: 13.07.2013 22:20 »
Hast du schon probiert, in einem Sport Kilt Original zu radeln? Ambitioniert zu radeln? Das ist nicht zu empfehlen. Der reinste Stoffwust unter dir und die Schürzen wirbeln wild umher. Das gilt es nach jedem Ritt zu richten. Der Stoff hat auch nur 8oz.

Nicht jeder Kilt ist zum Radeln geeignet. Tendenziell sind die Leichtgewichte keine gute Idee, um ordentlich in die Pedale zu treten.  :D

Zitat
Von Frühjahr bis in den Herbst hinein bin ich privat größtenteils im Kilt uterwegs. Ab und
zu muss ich fast lachen, wenn ich so die Kommentare einiger Leute mitkriege.

Nenne doch ein paar Beispiele. :) Ich lebe in einer Großstadt namens Bochum. Ich dachte immer, ich könnte mich auf Ali und seine Gang verlassen, wenn es um Pöbeleien geht, aber von Wegen.  >:( Die gucken nur als wäre es das Normalste auf der Welt, einen Kilt zu tragen.  8) Hingegen heißt es doch, dass 97% aller Weiber Männer im Kilt sexy fänden. Warum begegne ich bloß immer den restlichen 3% die hinter meinem Rücken gackern.  ??? Es ist nicht gerade so, dass ein Typ in T-Shirt, Kilt, schwarzen Socken und gewöhnlichen braunen Sneakers einen besonder tuntigen Eindruck machte.  :o
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Offline GregorM

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Re: Kilt in der bayerischen Provinz
« Antwort #2 am: 14.07.2013 07:45 »
Ich stelle mir nicht vor, 97% aller Frauen finden Männer im Kilt sexy, und gar nicht den eigenen Mann.

Ich würde sagen, dass der Kilt in erster Linie Aufmerksamkeit erregt.

Einige finden es interessant oder gar sexy und machen ihm vielleicht ein Kompliment.
    
Einige finden es nicht sexy. Einige finden es im Gegenteil so abartig, dass sie es kommentieren.

Den meisten Frauen ist es aber vermutlich total egal, was den oder jenen Mann anhat oder nicht. Erst, wenn sie den Mann an sich interessant finden, interessiert es ihnen auch, was er anhat.
    
Den Mann in Hose werden kaum einige bemerken, hat er nicht etwas anderes, das ihn in den Augen einer Frau speziell macht.

Gruß
Gregor

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Offline cryptoman

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Re: Kilt in der bayerischen Provinz
« Antwort #3 am: 14.07.2013 15:30 »

Zitat
Ich stelle mir nicht vor, 97% aller Frauen finden Männer im Kilt sexy, und gar nicht den eigenen Mann.

Dann wird das wohl eine Studie unter schottischen Lassies gewesen sein oder einfach Wunschdenken.  ;)

Zitat
Ich würde sagen, dass der Kilt in erster Linie Aufmerksamkeit erregt.


Was häufig Möchtegern-Kiltträger davon abhält, ihrem wohlproportionierten Körper etwas gutes zu tun. Aber es gibt Hoffnung, am Besten man normalisiert den Umgang mit seiner Umwelt, verhält sich erst gar nicht wie ein scheues Reh. :)

Zitat
Einige finden es interessant oder gar sexy und machen ihm vielleicht ein Kompliment.
    
Einige finden es nicht sexy. Einige finden es im Gegenteil so abartig, dass sie es kommentieren.

Es ist also völlige Zeitverschwendung, seinen Kleidungsstil nach dem Dünkel der Weiber auszurichten. Die Komplimente der holden sind lediglich ein Zubrot.

Zitat
Den meisten Frauen ist es aber vermutlich total egal, was den oder jenen Mann anhat oder nicht. Erst, wenn sie den Mann an sich interessant finden, interessiert es ihnen auch, was er anhat.
    
Den Mann in Hose werden kaum einige bemerken, hat er nicht etwas anderes, das ihn in den Augen einer Frau speziell macht.

Der Kilt potenziert demnach die Ausstrahlung seines Trägers, und sollte der kein potentes Alphamännchen sein, wird es eben der Pinguin von nebenan. Zum Glück hängt mein Überleben nicht davon ab, wie ich in der Gunst der deutschen Michelle stehe.  :P

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Offline Luan

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Re: Kilt in der bayerischen Provinz
« Antwort #4 am: 15.07.2013 21:58 »
Es ist also völlige Zeitverschwendung, seinen Kleidungsstil nach dem Dünkel der Weiber auszurichten. ...

Möglicherweise mag der Ausdruck "Weiber" in Bochum sehr geläufig sein und auch häufig Verwendung finden. Das kann ich derzeit nicht beurteilen. Allerdings gehören Worte, die umgangssprachlich verächtlich verwendet werden, hier nicht her!
Gib deine Ideale nicht auf! Ohne sie bist du wohl noch, aber du lebst nicht mehr. (Mark Twain)

miau

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Re: Kilt in der bayerischen Provinz
« Antwort #5 am: 15.07.2013 22:16 »
Möglicherweise mag der Ausdruck "Weiber" in Bochum sehr geläufig sein und auch häufig Verwendung finden. Das kann ich derzeit nicht beurteilen. Allerdings gehören Worte, die umgangssprachlich verächtlich verwendet werden, hier nicht her!
Und diese Aussage könnte man wiederum als verächtlich gegenüber den Bewohnern von Bochum empfinden.

Mander und Weiber, seid's ned so empfindlich! ;)

Offline cryptoman

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Re: Kilt in der bayerischen Provinz
« Antwort #6 am: 16.07.2013 00:54 »
Möglicherweise mag der Ausdruck "Weiber" in Bochum sehr geläufig sein und auch häufig Verwendung finden. Das kann ich derzeit nicht beurteilen. Allerdings gehören Worte, die umgangssprachlich verächtlich verwendet werden, hier nicht her!
Und diese Aussage könnte man wiederum als verächtlich gegenüber den Bewohnern von Bochum empfinden.

Mander und Weiber, seid's ned so empfindlich! ;)
Das Schlimme ist, Sprache ist nich nur milieu- und zeit-, sondern auch kontextabhängig. Hast du ein holdes Weib errungen, bringe deinen Jubel ein. ;)
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Offline Herr Vater

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Re: Kilt in der bayerischen Provinz
« Antwort #7 am: 21.07.2013 14:17 »
Hast du schon probiert, in einem Sport Kilt Original zu radeln? Ambitioniert zu radeln? Das ist nicht zu empfehlen. Der reinste Stoffwust unter dir und die Schürzen wirbeln wild umher. Das gilt es nach jedem Ritt zu richten. Der Stoff hat auch nur 8oz.

Nicht jeder Kilt ist zum Radeln geeignet. Tendenziell sind die Leichtgewichte keine gute Idee, um ordentlich in die Pedale zu treten.  :D

       Bei diesen "dünnwandigen" Dingern kann ich dir nur beipflichten. Aufs Fahrrad setze ich mich eigentlich
          nur in entsprechender Kleidung, aber auch mal für Kurzstrecken (mal eben schnell zum Bäcker fahren)
          mit Utilikilt. Dabei klemme ich allerdings den Stoff nicht  zwischen Sattel und Hinterteil ein. Mein Fahrstil
          ist eher gemütlich, und der Sattel ist extra weich gepolstert ;D


Zitat
Von Frühjahr bis in den Herbst hinein bin ich privat größtenteils im Kilt uterwegs. Ab und
zu muss ich fast lachen, wenn ich so die Kommentare einiger Leute mitkriege.

Nenne doch ein paar Beispiele. :) Ich lebe in einer Großstadt namens Bochum. Ich dachte immer, ich könnte mich auf Ali und seine Gang verlassen, wenn es um Pöbeleien geht, aber von Wegen.  >:( Die gucken nur als wäre es das Normalste auf der Welt, einen Kilt zu tragen.  8) Hingegen heißt es doch, dass 97% aller Weiber Männer im Kilt sexy fänden. Warum begegne ich bloß immer den restlichen 3% die hinter meinem Rücken gackern.  ??? Es ist nicht gerade so, dass ein Typ in T-Shirt, Kilt, schwarzen Socken und gewöhnlichen braunen Sneakers einen besonder tuntigen Eindruck machte.  :o

     Also wirklich "dumme" Bemerkungen, habe ich in den letzten drei Jahren gerade mal zwei offen vor die Nase
       bekommen. Da die Urheber dieser Sprüche offensichtlich besonders "einfach gestrickt" waren, konnte ich da
       meist locker kontern, was auch zur allgemeinen Erheiterung diente. Bisher musste ich nur einmal etwas deut-
       licher werden. Da war der Lästerer aber auch leicht angetrunken.

      Es passieren einem aber auch manchmal ganz lustige Dinge. Da steigen wir (Family und ich) in Stegen gerade aus
      dem Auto und ich wil noch schnell einen Parkschein lösen. Da kommt doch glatt einer auf mich zugerannt und
      erklärt mir in eiem sehr "deutschen" Englisch, dass er seinen Parkschein nicht mehr brauchen würde und dieser
      aber noch für den Rest des Tages gültig sei. Mit diesen Worten dückt er mir den Zettel in dei Hand. Ich schau
      kurz drauf und bedanke mich mit einem herzlichen "Dankschön". Der Mann war gelinde gesagt etwas überrascht
      und deutete auf meinen Kilt: "Des traut si' aber a net jeder".

      Oder vorletztes Wochenende auf dem Baumwipfelpfad bei Füssen: Geht eine Frau mit ihren beiden Jungs an mir
      vorbei und beantwortet gerade eine Frage des Älteren (ca. 7): "Das ist ein Kilt. Der ist nur für Männer".

      Ich ernte aber auch oft "leicht befremdliche" Blicke, zumeist von den älteren Herrschaften. Da kannst du das
      "Sowas trägt ein Mann doch nicht" schon sehr deutlich auf der Stirn lesen. Die Fragestellung, in welche sexuelle   
      Richtung ich nun eingeordnet gehöre (TYPISCH DEUTSCHES SCHUBLADENDENKEN!), beantwortet oftmals die
      Anwesenheit meiner Frau.

      Bezüglich der holden Weiblichkeit kommt früher oder später auch immer die obligatorische Frage nach dem
      "Darunter" auf, deren Beantwortung ich dann gern meiner Frau überlasse. Schließlich hat bei uns sie die
      Hosen an!

 Gruß aus dem Ostallgäu

Herr Vater
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