Für uns hat es wenig Bedeutung, wenn wir noch mehr Darstellungen von Männern in Röcken aus dieser Zeit finden.
Weil viele Rock-am-Mann-Gegner sowieso mit dem Totschlagargument "Wir leben nicht im Mittelalter" oder "Wir leben nicht in Albanien" usw. kommen. Wer grundsätzlich dagegen ist, ändert seine Meinung auf Grund der Geschichte nicht.
Das hilft nur bei Leuten, die offen für Neues (oder besser Altes?) sind.
Albert Einstein hat z.B. Damensandalen am Strand getragen (es gibt Fotos), weil er keine Herrensandalen bekommen konnte in seiner Zeit. Aber kannst Du damit Leute überzeugen, die gegen Damenschuhe an Männerfüßen sind?
Wer wirklich ideologisch dagegen ist, lässt sich nicht überzeugen. Als ich das Mittelalterargument mal brachte, meinte einer ganz richtig, führe hätten sie auch noch ihre Kinder geschlagen, Hexen verbrannt und Kruezzüge angezettelt. Ich wollte ja auch nicht sagen, dass man alles vom Mittelalter übernehmen sollte, sondern nur, dass Männer in Röcken und Kleidern nichts Neues sind. Er hatte aber auch gar nichts gegen mein Rocktragen, sondern fand nur das Mittelalterargument nicht gut.
Gestern in Koblenz auf der Stadtführung mit Manfred Gniffke (
https://www.youtube.com/watch?v=MNCFyh-uNBY), und der fragte mich, als er mich im langen schwarzen Rock sah, ob ich ein Kellner sei. Ich hatte gerade eine Dose Bier in der Hand und sagte: "Ja, wollen Sie ein Bier haben?" Er lehnte ab und meinte, davon bekäme er Herpes. Der Schwager meines Neffen, Karl Krämer (
http://www.karl-krämer.net/), fand meine Antwort gut und meinte, so einen Rock könne er sich auch an sich vorstellen, der sei bestimmt bequem.
Das ist letztlich sicher das bessere Argument: Bequem!
LG, Michael