Meine drei'Erfahrungen mit Privatsendern liegen inzwischen über zehn Jahre zurück.
Zwei Drehs mit Sat.1, von denen einer redaktionell vollkommen unvorbereitet war, vermittelten vor dem Fernseher den Eindruck von „Menschen, Tiere, Sensationen“. Eine andere Aufzeichnung beim damaligen lokale Sender tv.münchen im Rahmen der täglichen dreistündigen Wiesnberichterstattung war auch nicht sonderlich gut vorbereitet, verlief aber als Interview live on tape, das so auch gesendet wurde. ganz manierlich ab.
Beeindruckend hingegen war der Bayerische Rundfunk, der uns damals rund sieben Stunden für drei Minuten Sendezeit in der Abendschau auf den Zehen stand. Der für den Beitrag Verantwortliche sprach uns sogar auf einen Rockträger in Augsburg, den er auf der Karte in diesem Forum entdeckte,an, den wir aber nicht kannten...
Und dann war da noch
„Sag die Wahrheit“ im SWR-Fernsehen. Journalistisch quasi ohne Relevanz, weil es eine Game Show ist, aber die Sendung hat mir am meisten Spaß gemacht. Und die zuständige Redakteurin, die auch die MAZ für die Auflösung (die ein Männerrock-Stammtisch in Lindau war) verantwortete, war wirklich offen.
Micha hat ja auch Erfahrungen gemacht, die hier nachzulesen sind.
Seit diesen Beiträgen sind fünf bis 12 Jahre vergangen; in der Medienlandschaft ist das eine eine Epoche..
Ich habe keine Vorstellung davon, wie sie heute sowohl bei den Öffentlich-Rechtlichen als auch bei den Privaten gestaltet würden.
Es kommt auch auf den Kontext an. Es gibt öffentlich-rechtliche Formate wie die Blaulicht-Sendungen „Brisant“ und „Hallo Deutschland“, in denen ich unser Thema nicht sehen will. Das scheint immer noch eine Nische für die Dritten Programme zu sein - oder für Reportagereihen wie „37 Grad“ im ZDF. Aber das ist eben auch nicht Prime Time. (Darum geht es in meinen Augen auch nicht, weil wir nicht so wichtig sind.)
Was die Privaten an derartigen Formaten zu bieten haben, weiß ich nicht; ich gucke sie zu wenig, um das seriös beurteilen zu können.
Was ich allerdings beobachte, ist, dass Sender gerne auf schon produziertes und veröffentlichtes Material zurückgreifen.
Das gilt sowohl für die aktuelle Berichterstattung als auch für abseitige Themen.
Das ist auch eine Chance.
Und jetzt schließe ich hier und mache nachher an anderer Stelle weiter, weil mich das Thema eines eigenen Videokanals wirklich triggert, und ich es zumindest inhaltlich diskutieren, vorher jedoch ein wenig vorbereiten will.