Autor Thema: Gemeinsam gegen Corona  (Gelesen 131903 mal)

Offline Holger Haehle

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Antw:Gemeinsam gegen Corona
« Antwort #195 am: 31.03.2020 17:59 »
Ja, die Probleme sind vielfältig und sie werden noch manchen Nerv blanklegen. Sehr lesenswert ist ein Interview mit einem Experten bei der ARD
https://www.tagesschau.de/inland/corona-entwicklung-interview-101.html

Da wird betont, dass das Abflachen der Infektionswelle zwar wichtig ist, um das Gesundheitssystem nicht zu überfordern. Gleichzeitig bedeutet das aber auch, das der Immunisierungsdruck gering gehalten wird. Wenn also nicht nennenswerte Bevölkerungsanteile sich mittelfristig immunisieren, dann schieben wir die Infektionswelle noch lange vor uns her. So könnte langfristig die Summe fataler Infektionsverläufe enorm zunehmen, ganz zu schweigen von den wirtschaftlichen Konsquenzen eines langen Stillstands. Der Epidemiologe in dem Interview plädiert deshalb für eine kontrollierte Lockerung der Auflagen für das Social-distancing. Seiner Meinung nach sollte die Infektionsquote so weit zu nehmen dürfen, dass das Gesundheitssystem an seine Auslastungsgrenze kommt, diese aber nicht überschreitet. Dann wäre der vertretbare Immunisierungsdruck am höchsten und die Infektionswelle würde früher auslaufen.

Offline high4all

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Antw:Gemeinsam gegen Corona
« Antwort #196 am: 31.03.2020 18:06 »
Zitat
Seiner Meinung nach sollte die Infektionsquote so weit zu nehmen dürfen, dass das Gesundheitssystem an seine Auslastungsgrenze kommt, diese aber nicht überschreitet.

Genau das wird gerade versucht. Es ist nicht so einfach, in richtigen Maß die Stellschrauben zu lockern.
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Offline MAS

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Antw:Gemeinsam gegen Corona
« Antwort #197 am: 31.03.2020 18:58 »
Das stelle ich mir auch unheimlich schwierig vor, das zu steuern.

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Offline man_in_time

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Antw:Gemeinsam gegen Corona
« Antwort #198 am: 31.03.2020 20:38 »
Was ich mehr als schade finde, dass kritische Stimmen von unabhängigen Experten wie Dr. Wodarg oder Prof. Bhakdi (die letztendlich die Messmethodiken, und somit die Zahlen als unzuverlässig anzweifeln) einfach so medial niedergebügelt werden, diese diffamiert werden und diese so versucht werden mundtot zu machen. So etwas weckt Misstrauen. Wieso kann darüber in einer freien Gesellschaft nicht offen diskutiert werden, um so der Allgemeinheit verständlich zu machen, warum dieser Weg nun so beschritten wird oder werden muss, welcher  vermutlich mit großen und schmerzlichen wirtschaftlichen Konsequenzen verbunden sein wird . Das würde vermutlich einige kritische und misstrauende Stimmen verstummen lassen.
So bleibt eben Misstrauen und ein übler Beigeschmack zurück, der womöglich später den jetzt agierenden Politikern noch auf die Füße fallen könnte.

Vor einigen Jahren gab es schon mal eine Situation, die an die jetzige erinnert. Geschichte scheint sich doch immer wieder zu wiederholen....
Hier ein Ausschnitt aus einer Sendung auf Arte vor einigen Jahren:
https://www.youtube.com/watch?time_continue=1&v=Rr9OpH7ceYc&feature=emb_logo

Natürlich ist jeder Toter einer zu viel. Man darf allerdings nicht vergessen, dass das Leben immer  mit dem Tod irgendwann endet. Traurig aber wahr und nicht zu ändern. Natürlich hört keiner gerne , dass in Deutschland jedes Jahr ca. 900000 Menschen sterben, die meisten im Alter.
Natürlich sollen nicht zusätzliche Tote aus irgendwelchen wirtschaftlichen Gründen in Kauf genommen werden.

Aber bevor man entsprechende Maßnahmen einleitet, muss immer zuerst eine genaue Analyse der Situation erfolgen. Und dafür sind zuverlässige Messdaten erfolderlich, die auch entsprechend ausgewertet werden. Wenn man nicht weiß, wie hoch eine Dunkelziffer ist, werden Messergebnisse  unzuverlässig, und man kann daraus nur schwerlich Maßnahmen ableiten.
Aber solche kritischen Fragen werden scheinbar  nicht geduldet, auch wenn sie von Fachleuten kommen....sehr seltsam.



Offline MAS

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Antw:Gemeinsam gegen Corona
« Antwort #199 am: 31.03.2020 20:53 »
Das Problem ist m.E. die Zeitfrage. "Wasserdichte" wissenschaftliche Arbeit kostet Zeit. Bei der Bundeswehr habe ich gelernt: Schwerpunkte setzen, Mut zur Lücke und handeln.

Wenn man viel Zeit hat, sich so ein Virus langsam verbreiten würde, dann hätte man Zeit für sorgfältige Studien. Wahrscheinlich würde man dann aber vielleicht gar nicht forschen bzw. nur in kleinen Grundlagenforschungsgruppen die ständig um ihre Gelder kämpfen müssen.

Ich kenne mich nur ungenau mit den Zähl- und Messmethoden aus bzw. eigentlich gar nicht.

Frage: Schlagen die hier angegebenen Wissenschaftler bessere Methoden vor oder kritisieren sie nur die, die angewendet werden?
Und wenn ersteres: Was ist an ihnen besser?

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Kölsche_Jung

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Antw:Gemeinsam gegen Corona
« Antwort #200 am: 31.03.2020 21:22 »
Unsere "Demokratie" verträgt keine Opposition mehr @man_in_time. Weder in der Parteienlandschaft (alle sind einer Meinung außer der AfD), noch in den Medien (alle sind einer Meinung außer ein paar die dann als "Verschwörer oder Rechte" diffamiert werden. Alles was nicht Merkel-Sprech ist muss unterdrückt werden. Und jetzt sag bitte Niemand das stimmt nicht.

Offline man_in_time

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Antw:Gemeinsam gegen Corona
« Antwort #201 am: 31.03.2020 21:28 »
Hi Micha,
vielleicht magst ja mal bei youtube den offenen Brief von Prof. Bhakdi an die Bundeskanzlerin anschaun, vielleicht wird dann einiges klar.
Ich hatte in meinem früheren Beruf als Entwicklungsingenieur sehr viel mit Messungen, Zahlen, Verteilungskurven etc. zu tun, die für die Einführung in die Massenproduktion unerlässlich waren...da bekommt man ein sehr guten Gefühl für Zahlen, aber eigentlich hatte ich es schon immer :-) ...und deswegen wundert mich auch so einiges.
LG Chris

Offline MAS

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Antw:Gemeinsam gegen Corona
« Antwort #202 am: 31.03.2020 21:37 »
Lieber KJ,

man muss ja auch nicht unbedingt anderer Meinung sein, nur um anderer Meinung zu sein, so als Selbstzweck, Hauptsache dagegen!
Im Vergleich zu anderen Ländern rundherum herrscht bei uns sehr viel Diskussion, weswegen die Politik ja auch so langsam vorwärts kommt.

Übrigen hatte ich Dir noch die Frage gestellt, welche Rolle Wirtschaftsethik in Deinem BWL-Studium gespielt hat. Das ist keine rheotorische, sondern eine offene Frage.



Lieber Chris,

danke, ich werde es mir anschauen.
Jetzt gerade nicht da wir gerade RBB schauen. Da gibt es übrigens viele kritische Fragen.

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Offline Günter

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Antw:Gemeinsam gegen Corona
« Antwort #203 am: 31.03.2020 23:40 »
ich sag es mal so: rein Mathematisch gibt es kein Problem...
Alle sagten : "Das geht nicht" und dann kam einer und machte es.

Offline MAS

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Antw:Gemeinsam gegen Corona
« Antwort #204 am: 31.03.2020 23:41 »
Übrigens spricht gerade beim Markus Lanz ein Vierologe, der etwas kritischer  über die Kontaktsperre spricht.

LG, Micha
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Kölsche_Jung

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Antw:Gemeinsam gegen Corona
« Antwort #205 am: 01.04.2020 08:22 »
@MAS : Erfolgreich wirtschaften und dabei ethisch moralisch korrekt handeln ist oftmals sicher eine Gratwanderung und manchmal sogar gar nicht möglich. Wirtschaftsethik ist ein großes Thema. Wenn du aber nur "irgendwo" in der Mitte des Betriebes ein Rädchen bist das lediglich ein größeres Zahnrad am laufen hält, dann bleiben nicht viele Möglichkeiten etwas zu bewegen. Der Vorstand bestimmt was gemacht wird. Ob es mir passt oder nicht.

Glücklicherweise war das BWL-Studium nur eines, das ich genutzt habe um weiterzukommen. Als Verkehrsingenieur muss ich mich mit dem Thema heute so gut wie gar nicht mehr befassen. Und das ist auch gut so  ;)

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« Antwort #206 am: 01.04.2020 08:36 »
Übrigens spricht gerade beim Markus Lanz ein Vierologe, der etwas kritischer  über die Kontaktsperre spricht.

LG, Micha
Die Zahl der Virologen steigt in Deutschland derzeit mindestens zehn Mal soviel wie die Zahl der Infizierten und dürfte mittlerweile bei  10 Millionen liegen. Tendenz explosionsartig steigend.

In Turkmenistan hat die Regierung ein wirksames Mittel gefunden: Das Wort Corona darf nicht verwendet werden. Folglich gibt es dort keine Infizierten. So einfach kann es sein.

Bleibt gesund!
https://www.youtube.com/watch?v=mUK699bMFrA
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Antw:Gemeinsam gegen Corona
« Antwort #207 am: 01.04.2020 09:04 »
LIeber Hajo,

na ja, das ist schon auch ein Prof., namens Hendrik Streeck:
https://www.zdf.de/gesellschaft/markus-lanz (Sendung vom 31.3.2020)

Seinen Schilderungen zu Folge ist die Ansteckunsgefahr über Türklinken usw. nicht so hoch, wie es nach Labortests den Anschein hat.
Auch in Restaurants und Supermärkten sei sie nicht so hoch wie auf Parties.


Lieber KJ,

ja, klar ist das mit dem Rädchen im Getriebe so, wie Du es schreibst.

Ich habe auch nur zwei Erfahrugen mit BWLern zur Frage der Wirtschaftsethik.
1. Ich war mal im Bielefelder Brauhaus, und am Nachbartisch sahen die Leute aus wie Tagungsteilnehmer. Ich fragte nach, und es war eine BWL-Tagung. Einer fragte, was ich mache, ich sagte "Religionswissenschaft", worauf mein Gesprächspartner meinte, sie bräuchten mehr Theologie in der BWL, vor allem, weil es an Wirtschaftsethik im Studium fehle. (Dass er Religionswissenschaft und Theologie anscheinend als identisch ansah, sei ihm verziehen.)
2. Auf einer lehrdidaktischen Fortbildung quer durch die Fächer unserer Uni kam ich mit einem BWLer ins Gespräch, der mir auch sage, dass Wirtschaftsethik im BWL-Studium keine Rolle spiele, was er schade finde. 

Ich habe ja mal Forstwirtschaft studiert, und da spielte Ethik insofern eine Rolle, als wir lernten, der Wald habe eine Nutz-, eine Schutz- und eine Erholungsfunktion, also eine, die über die der rein ökonomischen Rohstoffquelle hinausgehe. Und wir lernten, nachhaltig zu wirtschaften. Man muss sich ja nur mal vorstellen, dass ein Baum, den wir heute planzen, vielleicht erst in 80-120 Jahren oder noch später dem Waldbesitzer ein Einkommen bringt, also 2-4 Förstergenerationen nach mir.

Ich finde indes, dass das immer noch nicht genug ist, da auch wir immer noch den Wald vor allem als dem Menschen zur Verfügung stehend gedacht haben, statt den Menschen als dem Wald dienend. Der Gedanke kam zwar auch vor, aber zu wenig. Ich beschäftige mich gerade für das Sommersemester mit Religionen und Mitweltschutz. Da finde ich Ansätze, die weit darüber hinaus gehen. Vor allem in den indigenen Religionen wird oft die Natur nicht als Dienerin des Menschen oder als Objekt der Ausbeutung, sondern als Mutter des Menschen betrachtet wird.

LG, Micha

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Offline DesigualHarry

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« Antwort #208 am: 01.04.2020 09:50 »
Hallo!

Ich sehe es ähnlich wie Joe. Das eigentliche Problem ist nicht der Virus selbst, sondern die Komfortzone in der wir Leben. Die Abwehrkräfte werden in der Masse halt derart abgeschwächt dass der Virus bei kranken Menschen halt leichter was anrichten kann.

Das die Menschen aber nun vor unerwarteten Problemen stehen, sie wieder umdenken müssen, wird den Virus bald unschädlich machen.

Kölsche_Jung

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Antw:Gemeinsam gegen Corona
« Antwort #209 am: 01.04.2020 09:51 »
MAS ich hatte deine Frage noch gar nicht beantwortet stelle ich gerade fest, sondern nur über das Thema schwadroniert  ???
Im Studium soweit ich mich jetzt erinnern kann (ist ja schon immerhin 35 Jahre her pi mal Daumen) hat das Thema tatsächlich
gar keine Rolle gespielt. Später im Betrieb dann aber schon. Aber traurige Wahrheit ist, das die Wirtschaft IMMER vor der Ethik
kommt.

Unser gesamtes Weltwirtschaftssystem ist ein Zombie-System. Wenn wir es nicht schaffen da gegenzusteuern und ein völlig
neues System zu etablieren werden wir als Menschen uns selber abschaffen. Und wir haben nicht mehr viel Zeit dazu!

Sorry für OT aber die Frage mußte höflicherweise noch beantwortet werden.


 

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