Lasst doch Cephalus selber entscheiden. Er wird schon wissen, was für seine Kinder richtig ist und was nicht.
Schade! Ich kenne ihn ja nicht, aber mutig kommt mir das nicht vor. Ich mag auch keine Konflikte und suche immer gerne nach Möglichkeiten eines Win-win-Ergebnisses, aber ich weiche auch nicht aus, wenn mich jemand mit etwas konfroniert. Und ich konfrontiere auch, wenn nötig.
LG, Micha
Mensch, Micha, der Mann ist keine 30 oder 40 mehr, um den umerziehen zu können. Wie kannst du älteren Menschen vorwerfen, dass sie nicht mutig sind? Die wurden völlig anders sozialisiert als Cephalus Generation oder deine. Für die gehen notfalls Männer noch für ein Vaterland oder für die eigenen Familie in den Krieg. Das ist Männlichkeit. Ohne jetzt Cephalus Schwiegervater etwas unterstellen zu wollen.
Eben das meine ich ja, Nico: Nach ihrer Sozialisation haben Männer mutig zu sein. Sich einer offenen Auseinandersetzung zu entziehen, galt als feige und schändlich. Lies mal Karl May. Mit dieser Lektüre wuchsen sie doch auf.
Ich habe indes einen neuen Helden gefunden, einen der gegen den Wahnsinn anschrieb mit ganz tiefsinnigen Geschichten: Ernst Wiechert. Kennt ihn hier jemand?
Ich kenne ihn eigentlich schon seit über 30 Jahren, also seine Märchen, aber jetzt lese ich "Bekenntnis zu Ernst Wiechert", eine Festschrift zu seinem 60. Geburtstag 1947. D.h. heute fing ich mal seinen Roman "Das einfache Leben" von 1939 an. Whow! Was für eine Sprache, was für Gedanken und Empfindungen!
In Erinnerung ist mir aber ein Satz seiner "Geschichte eines Knaben", die ich 1988 las. Darin geht es um einen deutschen Jungen, der in Batavia auswuchs, aber nach Deutschland zurückmusste und mit der hiesigen Erziehung in der wilhelminischen Zeit nicht zurechtkam, bis er eines Tages seine Hände ins Terrarium seines Onkels oder Opas steckte, in dem Kobras lebten, und sich so das Leben nahm. Vorher gab es eine Szene, in der er sich nach Batavia zurück sehnte, wo er Sarongs trug, statt der in Deutschland übrigen steifen Hosen und Stiefel. Da heißt es: "Er begrub seine Hände im Sarong seiner Seele!" So zumindest habe ich den Satz in Erinnerung. Whow! Was für ein Bild! Und es passt doch so sehr zu uns!
Ernst Wiechert kam übrigens nach Buchenwald, überlebte es aber, und starb 1950 in der Schweiz.
Er war Ostpreuße.
LG, Micha
LG, Micha