Autor Thema: Süddeutsche Zeitung: Der rosarote Junge  (Gelesen 10440 mal)

manfred58

  • Gast
Re: Süddeutsche Zeitung: Der rosarote Junge
« Antwort #15 am: 09.11.2018 20:09 »
Habe mir vor kurzem mal erlaubt jemanden zu fragen warum er denn über mein Outfit so amüsiert ist .
Dann kam nur " Weil Ähh,,,,ehm Ähhh , Rabarber , Rabarber ". Also nichts konkretes.
Es geht wohl  im Kopf eine Lampe an , auf der steht alemale lache.

Lachen ist oft auch eine Reaktion auf Unsicherheit. Wenn du mit Strumpfhosen auftauchst, rüttelst du am fragilen "Männerbild" der Jungs. Die wissen nicht, wie sie das einordnen sollen, das erzeugt Streß und da ist Lachen dann eine Möglichkeit, ihn wieder abzubauen.

Das ist möglich , vielleicht auch Neid das man selbst nicht den Mut aufbringt ,sich nach seinem Gusto zu kleiden.
Nur verstehe ich nicht, warum einordnen?
Zugegeben , irgendwie mache ich das auch aber eher "gefällt mir" oder " gefällt mir nicht" .Letzteres liegt dann so bei 95%.

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Re: Süddeutsche Zeitung: Der rosarote Junge
« Antwort #16 am: 09.11.2018 22:24 »
Das ist möglich , vielleicht auch Neid das man selbst nicht den Mut aufbringt ,sich nach seinem Gusto zu kleiden.
Nur verstehe ich nicht, warum einordnen?
Zugegeben , irgendwie mache ich das auch aber eher "gefällt mir" oder " gefällt mir nicht" .Letzteres liegt dann so bei 95%.

Geschmäcker bilden sich auch nicht ganz individuell, sondern man guckt sich unbewusst bei anderen ab, was einem zu gefallen hat und was nicht. Das zwar nur bis zu einem gewissen Grad, aber immerhin bis zu diesem.

Dieser Einordnungstrieb ist uns genetisch vorgegeben, weil das über Jahrmillonen über Leben oder Tod entschied. Die, die sich einordneten, pflanzten sich häufiger fort als die anderen, und deshalb ist das so weit verbreitet. Wer sich nicht einordnete, bekam häufig keine*n Partner*in und demnzufolge keine Nachkommen.

LG, Micha
Wer das Leben ernst nimmt, muss auch über sich lachen können.

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manfred58

  • Gast
Re: Süddeutsche Zeitung: Der rosarote Junge
« Antwort #17 am: 10.11.2018 07:09 »
Das ist möglich , vielleicht auch Neid das man selbst nicht den Mut aufbringt ,sich nach seinem Gusto zu kleiden.
Nur verstehe ich nicht, warum einordnen?
Zugegeben , irgendwie mache ich das auch aber eher "gefällt mir" oder " gefällt mir nicht" .Letzteres liegt dann so bei 95%.

Geschmäcker bilden sich auch nicht ganz individuell, sondern man guckt sich unbewusst bei anderen ab, was einem zu gefallen hat und was nicht. Das zwar nur bis zu einem gewissen Grad, aber immerhin bis zu diesem.

Dieser Einordnungstrieb ist uns genetisch vorgegeben, weil das über Jahrmillonen über Leben oder Tod entschied. Die, die sich einordneten, pflanzten sich häufiger fort als die anderen, und deshalb ist das so weit verbreitet. Wer sich nicht einordnete, bekam häufig keine*n Partner*in und demnzufolge keine Nachkommen.

LG, Micha

Hallo Micha

Wenn ich so darüber nachdenke und mein bisheriges Leben  betrachte , hast Du Recht.
Der Einordnungstrieb scheint aber , bei mir zumindest, mit steigendem Alter nachzulassen oder auch ganz zu verschwinden.

L.G.
 Manfred

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Re: Süddeutsche Zeitung: Der rosarote Junge
« Antwort #18 am: 10.11.2018 08:10 »
Das ist möglich , vielleicht auch Neid das man selbst nicht den Mut aufbringt ,sich nach seinem Gusto zu kleiden.
Nur verstehe ich nicht, warum einordnen?
Zugegeben , irgendwie mache ich das auch aber eher "gefällt mir" oder " gefällt mir nicht" .Letzteres liegt dann so bei 95%.

Geschmäcker bilden sich auch nicht ganz individuell, sondern man guckt sich unbewusst bei anderen ab, was einem zu gefallen hat und was nicht. Das zwar nur bis zu einem gewissen Grad, aber immerhin bis zu diesem.

Dieser Einordnungstrieb ist uns genetisch vorgegeben, weil das über Jahrmillonen über Leben oder Tod entschied. Die, die sich einordneten, pflanzten sich häufiger fort als die anderen, und deshalb ist das so weit verbreitet. Wer sich nicht einordnete, bekam häufig keine*n Partner*in und demnzufolge keine Nachkommen.

LG, Micha

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Der Einordnungstrieb scheint aber , bei mir zumindest, mit steigendem Alter nachzulassen oder auch ganz zu verschwinden.

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 Manfred

Vielleicht, lieber Manfred, ist das eine Zunahme an Reife.

Im Einodrnungstrieb kommen zwei Sachen zusammen: 1. Sich in eine Gemeinschaft einordnen und 2. Objekte der Wahrnehmung in Kategorien einordnen.

Einen Reifen umgang damit stelle ich mir so vor:
1. Sich zwar in eine Gemeinschaft einordnen, aber zu unterscheiden, welche Verhaltensweisen der Gemeinschaft nützlich oder schädlich sind und sich da der schädlichen Verhaltensweisen enthalten und auf der anderen Seite, zu sehen, wo man nur einfach einem Herdentrieb folgt, auch wenn ein Nichtfolgen der Gemeinschaft gar nicht schaden würde, und dann eben dem Herdentrieb auch mal nicht folgen, sondern sein eigenes Ding machen.
2. Sehen, dass das Einordnen von Objekten in Kategorien (geistige Schubladen) zwar oft den Umgang mit den Sachen vereinfacht, weil man routinierter handelt, aber manchmal auch einfach falsch ist und die individuellen Unterschiede der Objekte, sowie die Gemeinsamkeiten über die Kategoriengrenzen hinweg einfach ausblendet. Man geht dann flexibler mit den Kategorien um und baut auch notfalls neue oder wirft nichtmehrpassende raus.

LG, Micha
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Re: Süddeutsche Zeitung: Der rosarote Junge
« Antwort #19 am: 14.11.2018 12:53 »
Anmerkung von mir:
Ich hatte in der Grundschule EINMAL zum Sportunterricht Strumpfhosen an und wurde ausgelacht.
Dananch tat ich das NIE wieder.
Als später ein anderer Schüler Strumpfhosen zum Sport trug war ich Einer von denen die am lautesten lästerten.

Soweit zur gesellschaftlichen Konditionierung.

Ja, so ist das mit der Konditionierung.

Manchmal sind die, die am lautesten auf konservative Normen pochen, diejenigen, die sich eigentlich gerne dagegen ausgesprochen hätten, aber diese Flexibilität nicht eingeräumt bekommen haben oder sich diese Flexibilität nicht selbst erlaubt haben. Sich einem Zwang zu unterwerfen kann bedeuten, dass man diesen Zwang dann auch anderen auferlegen möchte, sei es als Schutz, die eigenen, untolerierten Bedürfnisse offenlegen zu müssen; oder sei es als Konsequenz, anderen jene Freiheiten, die man selber nicht haben durfte, zu erlauben.

Wie oft ist es wohl im Leben, dass man sich verstellt, obwohl man sich anders verhalten würde. Und nicht selten wäre es sinnvoll, die Kraft des Verstellens in die Kraft des sich anders Verhaltens zu investieren. Davon hätten oftmals alle mehr davon. In kleinen, wie auch in großen Dingen.

Mir fielen da viele Beispiele ein. Bei anderen - bestimmt auch bei mir selbst...

Lasst uns alle die Lust auf De-Konditionierung packen - statt sich hinter dem ungeliebten Mitklatschen zu verstecken...


 

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