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Mode allgemein => Männermode => Thema gestartet von: Jean am 05.03.2023 17:50

Titel: Mode aus vergangenen zeiten.
Beitrag von: Jean am 05.03.2023 17:50
https://pin.it/6Tnoygg
 
Ein ausflug in die mode früherer zeiten finde ich absolut faszinierend.
Titel: Antw:Mode aus vergangenen zeiten.
Beitrag von: radix am 05.03.2023 18:00
Hallo Jean,

ich bin etwas irritiert, denn bisher kenne ich dich nur als Hanna ...

Aber sei´s drum, die Mode aus vergangenen Zeiten ist sicher interessant. Für mich persönlich ist allerdings die Entwicklung der Damenmode noch viel spannender als die der Herrenmode. Aber das ist meine persönliche Auffassung.

Viele Grüße an Jean aka Hanna

Radix
Titel: Antw:Mode aus vergangenen zeiten.
Beitrag von: Zwurg am 05.03.2023 21:07
Hallo,

natürlich ist die Herrenmode vergangener Zeiten interessanter.
Vor allem die der herrschenden Klasse.
Nach der französischen Revolution war da erst einmal Schluss damit. Und das hatte Auswirkungen auf die Herrenmode in ganz Europa.
Wennn es so weitergeht, werden die Auswirkungen des Krieges und der Krisen weitere Auswirkungen auf die Mode in Europa haben.


Titel: Antw:Mode aus vergangenen zeiten.
Beitrag von: Jean am 05.03.2023 23:13
Mal schauen es kann sich ja auch positiv ändern.
Titel: Antw:Mode aus vergangenen zeiten.
Beitrag von: MAS am 05.03.2023 23:42
Ich finde es auch immer wieder sehr inspirierend.

LG, Micha
Titel: Antw:Mode aus vergangenen zeiten.
Beitrag von: Zwurg am 06.03.2023 18:43
Als alter Mittelalterteilnehmer finde ich die Kleidung aus dem Hochmittelalter immer schön. So ca. 14. Jahrhundert. Wahrscheinlich wurde ich schon als Kind von alten Ritterfilmen inspiriert. Ich erinnere mich noch an Robin Hood mit Errol Flynn, oder Ivanhoe mit Robert Taylor. Oder auch Der Hofnarr mit Danny Kaye. In den 90igern wurden diese Filme noch mal  parodiert: Robin Hood - Helden in Strumpfhosen mit Cary Elwes. Trotz der Parodie fand ich die Strumpfhosenoutfits schön.
Zeitgleich waren Piratenfilme zu sehen. Ich erinnere mich noch an einen Film über Francis Drake oft dargestellt in ballonfömigen kurzen Hosen und Strumpfhosen. Also ca. 16. Jahrhundert.
Und meist trugen die Helden auch noch mindestens kniehohe Stiefel.
Und natürlich konnten sie fechten und besaßen entweder Schwert oder Degen.

Freilich waren das alles Filmkostüme und die Verfilmung von Robin Hood von 1938 war als einer ersten Farbfilme besonders bunt.
Trotzdem würde ich mir solche alte Filmkostüme lieber als Vorbild zu einer Alltagskleidung nehmen, als moderne Damenkleidung. vielleicht auch weil sie immer von Männern getragen wurde und im Falle der Bösewichte oft von graubärtigen älteren Männern, wie ich heute selbst einer bin.

Titel: Antw:Mode aus vergangenen zeiten.
Beitrag von: MAS am 06.03.2023 20:48
Ich muss sagen, dass meine Vorbilder von überall her kommen können: aus der der Historie, aus der aktuellen Damenmode, aus andern Völkern und auch aus der historischen Damenmode: so haben z.B. auf dem Mittelalterlichen Weihnachtsmarkt in Siegburg auch die Damen in ihren langen Röcken und mit Cacheurs um die Hüfte und ihren Blusen auch so gut gefallen, nicht nur weil sie als Frauen hübsch aussahen, sondern auch weil ich mir mich selbst so gewandet gut vorstellen konnte, woraufhin ich mir ja auch zwei lange Röcke und einen Cacheur gekauft habe und es auch gerne trage.

LG, Micha
Titel: Antw:Mode aus vergangenen zeiten.
Beitrag von: Jean am 06.03.2023 23:12
Hallo Jean,

ich bin etwas irritiert, denn bisher kenne ich dich nur als Hanna ...

Aber sei´s drum, die Mode aus vergangenen Zeiten ist sicher interessant. Für mich persönlich ist allerdings die Entwicklung der Damenmode noch viel spannender als die der Herrenmode. Aber das ist meine persönliche Auffassung.

Viele Grüße an Jean aka Hanna

Radix

Hallo Radix

Das geht mir auch so mit der damemode aber früher war halt die herrenmode vielfältiger
Es ist einfach erstaunlich was es alles gab und nichts das wir heute als eher feminin ansehen hat die männermode ausgelassen.

Lg, Jean
Titel: Antw:Mode aus vergangenen zeiten.
Beitrag von: Jean am 06.03.2023 23:26
Als alter Mittelalterteilnehmer finde ich die Kleidung aus dem Hochmittelalter immer schön. So ca. 14. Jahrhundert. Wahrscheinlich wurde ich schon als Kind von alten Ritterfilmen inspiriert. Ich erinnere mich noch an Robin Hood mit Errol Flynn, oder Ivanhoe mit Robert Taylor. Oder auch Der Hofnarr mit Danny Kaye. In den 90igern wurden diese Filme noch mal  parodiert: Robin Hood - Helden in Strumpfhosen mit Cary Elwes. Trotz der Parodie fand ich die Strumpfhosenoutfits schön.
Zeitgleich waren Piratenfilme zu sehen. Ich erinnere mich noch an einen Film über Francis Drake oft dargestellt in ballonfömigen kurzen Hosen und Strumpfhosen. Also ca. 16. Jahrhundert.
Und meist trugen die Helden auch noch mindestens kniehohe Stiefel.
Und natürlich konnten sie fechten und besaßen entweder Schwert oder Degen.

Freilich waren das alles Filmkostüme und die Verfilmung von Robin Hood von 1938 war als einer ersten Farbfilme besonders bunt.
Trotzdem würde ich mir solche alte Filmkostüme lieber als Vorbild zu einer Alltagskleidung nehmen, als moderne Damenkleidung. vielleicht auch weil sie immer von Männern getragen wurde und im Falle der Bösewichte oft von graubärtigen älteren Männern, wie ich heute selbst einer bin.

Wenn man so vergeicht wurde von den herren früher viel bein gezeigt.
Und plötzlich war schluss die herrenmode wurde bieder und langweilig.
Wäre interessannt zu wissen wieso?
Ich bin überzeugt das es hier sicher jemand gibt der darauf eine antwort hat.
Die strumpfhosen outfits (https://www.instagram.com/p/CpGRyxwoW0z/?igshid=YmMyMTA2M2Y=) könnte ich mir durchaus auch heute noch vorstellen.
Oder anders gesagt es spricht nichts dagehen ;)
Grad auf instagram gibt es viele männer die shorts und strumpfhosen tragen.
Und ihren spass und freude daran haben
Titel: Antw:Mode aus vergangenen zeiten.
Beitrag von: Jean am 07.03.2023 00:01
Ich muss sagen, dass meine Vorbilder von überall her kommen können: aus der der Historie, aus der aktuellen Damenmode, aus andern Völkern und auch aus der historischen Damenmode: so haben z.B. auf dem Mittelalterlichen Weihnachtsmarkt in Siegburg auch die Damen in ihren langen Röcken und mit Cacheurs um die Hüfte und ihren Blusen auch so gut gefallen, nicht nur weil sie als Frauen hübsch aussahen, sondern auch weil ich mir mich selbst so gewandet gut vorstellen konnte, woraufhin ich mir ja auch zwei lange Röcke und einen Cacheur gekauft habe und es auch gerne trage.

LG, Micha

Hallo Micha

Ich habe ja meinen stil aber das muss ja nicht für immer und ewig sein?
Wenn ja auch gut aber ich schaue mich jetzt schon um was mir noch gefallen könnte.Woher es denn stamm ist mir egal.
Später mal könnte ich mir durchaus lange röcke vorstellen.

Lg, Jean
Titel: Antw:Mode aus vergangenen zeiten.
Beitrag von: Skirtedman am 07.03.2023 01:02
Und plötzlich war schluss die herrenmode wurde bieder und langweilig.
Wäre interessannt zu wissen wieso?

Also, wenn ich mehr oder weniger transparente Strumpfhosen - ihres Zeichens FSH - trage, denke ich (gerade wiederholt in letzter Zeit) mir immer mal wieder, dass das zwar am Mann unter Vorbehalten durchaus tragbar ist,

aber - eigentlich gehörte das eher in den Strumpfhosen-Thread - vermutlich niemals gängige Männermode werden wird.

Wie gesagt, in diesem Satz geht es speziell um Feinstrumpfhosen. Und zwar ganz einfach deswegen nicht, weil Standard-Männer immer irgendwelche Makel, Verletzungen oder Aufrauhungen an Fingernägeln oder sonstwo an den Händen haben, die ein schadloses Anlegen von FSH nahezu verunmöglichen.

Bei stabileren Materialien könnte das anders sein.

In der Geschichte früherer Jahrhunderte dürften die Strumpfhosen oder das, was wir heute für Strumpfhosen halten, deutlich stabiler gewesen sein. Beinlinge waren nicht selten aus Leder.

Nur die Adligen oder in deren unmittelbaren Diensten stehende Personen konnten sich Seidenstrümpfe leisten, sowohl finanziell als auch von wegen deren Haltbarkeit. Ein Hofkomponist oder Hofastronom brauchte nicht so die Vulnerabilität seiner Beinkleider fürchten wie ein Müller oder Zimmermann.

Es waren - ohne dass ich das jetzt gezielt nachschlagen muss - doch die Adligen, gegen die sich das selbstbewusster werdende Bürgertum auflehnte, da es sich von den Adligen unterdrückt und vor allem ausgenommen fühlte. Drum wurde alles, was den Adel symbolisierte, auch deren verspielte Bekleidung abgelehnt und als effeminisiert verschrieen. "Weibisch" in Bezug auf Kleidung dürfte in diesem Zusammenhang erst wirklich seine Bedeutung erhalten haben.

Das war die Sternstunde der Protestanten / Evangelischen, die ja ohnehin Pomp und Symbolik ablehnten. Das protestantische / evangelische Bürgerturm setzte den Purismus durch, fern von Lebensfreude und zur Schau getragenem Luxus (allenfalls die Frau / Herrin, die ja keine ausserhäusliche Entscheidungs- und Ausbeutungsbefugnisse hatte, durfte noch mit Pomp und Verzierung den häuslichen Wohlstand intensiv zur Schau tragen). Aus dem männlichen Purismus heraus entstammt der Männeranzug, an dem sich ja über die letzten 200 Jahre kaum was verändert hat, ausser dass er noch puristischer und formaler wurde. Seit den 1970ern durfte dann wenigstens beim Hemd mal an den klassischen Farbtönen gedreht werden. Das innovativste am Männeranzug spielte sich modisch an der Breite des Revers oder des Ärmelaufschlags ab. Und das einzig wirklich innovativste war immer die Gestaltung der Krawatte.

Wenn an Farbe und Muster des Männeranzugs etwas über die Standardabweichung hinaus gegangen wurde, dann waren das die Staubsaugervertreter. Und noch ein bisschen wilder war man dann sogleich im Showbereich à la Gottschalk und so.

Aber verspielte Mode ist seit dem Purismus als Gegenentwurf ausbeuterischen Adels verpönt am Mann. Und das Leitbild der Männermode ist die Tageskleidung eines sittsamen Kleinstadtpastors, im Arbeiter- und Handwerkmilieu eben mehr aus Leinen denn aus Wolle, was dann später durch Baumwolle und vor allem von den Jeans abgelöst wurde.

So würde ich es mal zusammenfassen, weshalb die Männermode bieder und langweilig wurde.

Letztlich liegt es an jeder nachwachsenden Generation, da mal ordentlich auszubrechen. Durch die Strukturen in den Firmen bestimmen aber immer noch die vorhergehenden Generationen, was geht und was nicht geht.

Vielleicht war das aber auch ein Vorteil für die Frauen, sich eine größere Bandbreite an Bekleidung zu erobern, weil zu jener Zeit die meisten Frauen eben noch nicht in eine lebenserwerb-mässige Generationshierarchie eingebunden waren.
Titel: Antw:Mode aus vergangenen zeiten.
Beitrag von: hirti am 07.03.2023 07:46
Ich finde es nett, die Herrenmode vergangener Zeiten anzusehen, aber Vorlage ist sie für mich nicht.
Zugegebenermaßen bringt es mich aber schon zum Schmunzeln, wenn irgendwo ein Bildnis eines früheren Herrschers hängt, der in gleichen Leder-Overkneestiefeln samt Leggings abgebildet ist, wie ich sie auch gern trage.

Trotzdem sind mir die Damen der heutigen Zeit eher Inspiration und Vorbild. Ich glaube wenn ich im Stile eines König Ludwig im Büro auftauchen würde, täte man mich noch seltsamer angucken als wenn ich im Stile der Sekretärin auftauche.
Titel: Antw:Mode aus vergangenen zeiten.
Beitrag von: Stadtneurotiker am 07.03.2023 13:02
Also, wenn ich mehr oder weniger transparente Strumpfhosen - ihres Zeichens FSH - trage, denke ich (gerade wiederholt in letzter Zeit) mir immer mal wieder, dass das zwar am Mann unter Vorbehalten durchaus tragbar ist,

aber - eigentlich gehörte das eher in den Strumpfhosen-Thread - vermutlich niemals gängige Männermode werden wird.
Unabhängig von der Stärke der (Fein-)Strumpfhosen halte ich wenig davon, sie von Röcken, Kleidern und auch kurzen Hosen abzutrennen, weil man damit modisch Akzente setzen kann. Das drückt ja die Bekleidung der Adligen aus.

Es waren - ohne dass ich das jetzt gezielt nachschlagen muss - doch die Adligen, gegen die sich das selbstbewusster werdende Bürgertum auflehnte, da es sich von den Adligen unterdrückt und vor allem ausgenommen fühlte. Drum wurde alles, was den Adel symbolisierte, auch deren verspielte Bekleidung abgelehnt und als effeminisiert verschrieen. "Weibisch" in Bezug auf Kleidung dürfte in diesem Zusammenhang erst wirklich seine Bedeutung erhalten haben.
Etwas salopp heruntergebrochen: Es waren die Männer, die sich ihrer modischen Vielfalt beraubt haben.

Das war die Sternstunde der Protestanten / Evangelischen, die ja ohnehin Pomp und Symbolik ablehnten. Das protestantische / evangelische Bürgerturm setzte den Purismus durch, fern von Lebensfreude und zur Schau getragenem Luxus (allenfalls die Frau / Herrin, die ja keine ausserhäusliche Entscheidungs- und Ausbeutungsbefugnisse hatte, durfte noch mit Pomp und Verzierung den häuslichen Wohlstand intensiv zur Schau tragen).
Das ist bis heute bei den Festbekleidungen der kirchlichen Würdenträger beobachten. Die Katholen bieten verschiedene Farben, während die Evangelen farblich sehr monoton bleiben.

Aber verspielte Mode ist seit dem Purismus als Gegenentwurf ausbeuterischen Adels verpönt am Mann. Und das Leitbild der Männermode ist die Tageskleidung eines sittsamen Kleinstadtpastors, im Arbeiter- und Handwerkmilieu eben mehr aus Leinen denn aus Wolle, was dann später durch Baumwolle und vor allem von den Jeans abgelöst wurde.
Dass Arbeitskleidung, gerade im Handwerk, derbe und und funktional sein soll, leuchtet mir absolut ein. Selbst als Umzugshilfe ziehe ich die Hose dem Rock vor.
Das erklärt für mich aber nicht die Anzugpflicht, die sich auch Männer auferlegt haben.
Titel: Antw:Mode aus vergangenen zeiten.
Beitrag von: Skirtedman am 07.03.2023 15:53
Hm, ich kann nicht, auch wenn ich´s gerne täte, im Männer-Anzug eine direkte Abstammung aus der Ritterrüstung erkennen. Aber der Männeranzug ist sowas wie eine moderne, symbolische Rüstung.

Eine Art zivile Uniform. Jeder möchte irgendwie dazugehören, aber auch nicht sonderlich hervorstechen, weil er sich damit wieder ausgrenzt. Ich glaube, der Anzug ist das Nonplusultra des Mannseins, das inzwischen zweitwichtigste Statussymbol als Zeichen, im Leben zu stehen, inzwischen gleich nach dem Auto. Und noch vor dem Aussehen der ihn begleitenden Frau.

Aber ich glaube, wir gleiten thematisch ab. Thema ist ja eher die Mode aus vergangener Zeit. Wobei es natürlich auch dazu gehört, weshalb die Mode aus vergangener Zeit in heutiger Zeit sowas von vergangen ist.
Titel: Antw:Mode aus vergangenen zeiten.
Beitrag von: Stadtneurotiker am 07.03.2023 16:41
Hm, ich kann nicht, auch wenn ich´s gerne täte, im Männer-Anzug eine direkte Abstammung aus der Ritterrüstung erkennen. Aber der Männeranzug ist sowas wie eine moderne, symbolische Rüstung.
Darauf wollte ich nicht hinaus. Ich habe auch keine Herleitung.
Titel: Antw:Mode aus vergangenen zeiten.
Beitrag von: Jean am 08.03.2023 00:04
Nun der strumpf oder die strumpfhose war früher ein üblicher oder sogar notwendiger teil der männermode und gleichzeitig auch eine art statussymbol.
Ich denke mal ein herr wäre früher niemals ohne unterwegs gewesen.
Darüber hinaus war es auch ein privileg der männer bein zu zeigen.
Das sich das total gedreht hat finde ich interessant.
Eine nachvollziehbare erklärung habe ich bis jetzt noch nicht gefunden
Titel: Antw:Mode aus vergangenen zeiten.
Beitrag von: MAS am 08.03.2023 08:28
Über diese Erklärung haben wir schon oft hier geschrieben, liebe Jean. Es hat mit der Entmachtung des Adels und dem aufstieg des arbeitenden Bürgertums nach der Franz. Revolution zu tun. Darüber forschte die Barbara Vinken (http://www.barbaravinken.de/ (http://www.barbaravinken.de/)).

LG, Micha
Titel: Antw:Mode aus vergangenen zeiten.
Beitrag von: Jean am 08.03.2023 09:15
Hallo Micha

Danke für den hinweis.

Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.
 (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Richard_Sackville_Earl_of_Dorset.jpg)
Richard Sackville Earl of Dorset (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Richard_Sackville_Earl_of_Dorset.jpg)
Attributed to William Larkin
, Public domain, via Wikimedia Commons

Solche bilder zeigen auf jedenfall das herrenmode auch mal
chicer war 8)
Die männer hätten es also selber in der hand modisch was zu verändern.
Titel: Antw:Mode aus vergangenen zeiten.
Beitrag von: MAS am 08.03.2023 09:28
Die Kleidung war auch Statussymbol und zweigte Macht und Reichtum. Und bei weitem durfte sich nicht jeder so kleiden. Schau Dir mal auf Bildern von Pieter Bruegel an, wie die Bauern in dieser Zeit gekleidet waren:
Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.

(https://de.wahooart.com/A55A04/w.nsf/Opra/BRUE-8LT57P (https://de.wahooart.com/A55A04/w.nsf/Opra/BRUE-8LT57P))
Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.

https://www.magnoliabox.com/products/peasant-wedding-bauernhochzeit-xam68946 (https://www.magnoliabox.com/products/peasant-wedding-bauernhochzeit-xam68946)
Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.

https://www.meisterdrucke.com/kunstdrucke/Pieter-Bruegel-the-Elder/226152/Eine-Bauernhochzeit.html (https://www.meisterdrucke.com/kunstdrucke/Pieter-Bruegel-the-Elder/226152/Eine-Bauernhochzeit.html)

Wobei sie hier bei diesen Hochzeitsbildern sicher ihre besten Sachen trugen.

LG, Micha
Titel: Antw:Mode aus vergangenen zeiten.
Beitrag von: cephalus am 08.03.2023 12:14
Und zwar ganz einfach deswegen nicht, weil Standard-Männer immer irgendwelche Makel, Verletzungen oder Aufrauhungen an Fingernägeln oder sonstwo an den Händen haben, die ein schadloses Anlegen von FSH nahezu verunmöglichen.

Welches Bild der Geschlechterrollen liegt dieser Aussage zugrunde?

Ungepflegte hart körperlich arbeitende Männer vs. gepflegte von körperlicher Arbeit verschonte Frauen,
 
als Standard?
Titel: Antw:Mode aus vergangenen zeiten.
Beitrag von: Skirtedman am 08.03.2023 12:53
Wenn Männer werktäglich Backsteine in die Hand nehmen oder am Wochenende Regale aufbauen, den Herd anschließen oder Bäume fällen, dann bleiben Macken an den Händen zurück, die sich nicht einfach mal am frühen Samstagabend wegpflegen lassen.

Ich, der ich solche Tätigkeiten nicht so regelmässig ausübe wie oben erwähnt, habe aber meist auch irgendeine Blessur an irgendeiner Hand, was das schadfreie Anlegen feinerer Strumpfhosen oft erschwert - meist werde ich dessen erst bewusst, wenn die FSH sitzt und ich bei visueller Kontrolle feststelle, dass das gespürte Irgendwo-Hängenbleiben doch sichtbare, nachhaltige Folgen hatte.

So fern von der Realität scheint mein Bild von durchschnittlichen Männerhänden nicht zu sein, nach meiner Selbstbeobachtung und der Beobachtung anderer Männers Hände.

Weitergreifende Vertiefung dieses Sub-Themas passte besser dorthin:
Int. Frauentag (heute) (https://www.rockmode.de/index.php?topic=9356.msg173140#msg173140)
oder Männer- / Frauenberufe (https://www.rockmode.de/index.php?topic=9339.msg172694#msg172694)
Titel: Antw:Mode aus vergangenen zeiten.
Beitrag von: Stadtneurotiker am 08.03.2023 15:52
Wenn Männer werktäglich Backsteine in die Hand nehmen oder am Wochenende Regale aufbauen, den Herd anschließen oder Bäume fällen, dann bleiben Macken an den Händen zurück, die sich nicht einfach mal am frühen Samstagabend wegpflegen lassen.
Reinigungskräfte, immer noch überwiegend Frauen, kommen nach der Arbeit mit Händen nach Hause, die sich nicht einfach mal am frühen Samstagabend wegpflegen lassen..s
Titel: Antw:Mode aus vergangenen zeiten.
Beitrag von: Skirtedman am 08.03.2023 16:29
Ja, kommt bestimmt auch vor.
Titel: Antw:Mode aus vergangenen zeiten.
Beitrag von: Jean am 08.03.2023 22:32
Blessuren müssen nicht sein es gibt auch schutzhandschuhe 8)
Titel: Antw:Mode aus vergangenen zeiten.
Beitrag von: Skirtedman am 08.03.2023 23:04
War mir klar, dass dieser Einwand kommt.
Aber nicht für alle Handgriffe sind Schutzhandschuhe sinnvoll. Nicht selten ist eine Gratwanderung zwischen Rauhbein und Fingerspitzengefühl nötig. Einen Herd anschließen mit Schutzhandschuhen, nur mal als Beispiel - undenkbar.
Titel: Antw:Mode aus vergangenen zeiten.
Beitrag von: Jean am 08.03.2023 23:59
Ich habe früher auch gedacht das geht nicht ;D
Titel: Antw:Mode aus vergangenen zeiten.
Beitrag von: Zwurg am 09.03.2023 18:34
In meiner früheren Tätigkeit als Elektriker habe ich nie Handschuhe getragen. Selbst nicht bei Imbetoninstallation. Ich brauchte das Gefühl in den Fingern. Zumal die Einheitsgrößen der Bauhandschuhen bei meinen kleinen Händen ohnehin viel zu groß waren.
Dementsprechend sahen meine Hände je nach der Arbeit, die ich gerade gemacht habe auch aus.
Als ich das Rocktragen begann war diese Phase des Erwerbsleben aber schon zu Ende.
Titel: Antw:Mode aus vergangenen zeiten.
Beitrag von: Forgotten Fashion am 09.12.2023 20:05
Mit die älteste erhaltenen Abbildungen zeitgenössischer Mode finden sich hier:
https://www.ub.uni-heidelberg.de/allg/benutzung/bereiche/handschriften/codexmanesse.html

Interessant ist dabei auch, dass man anhand der Nachtragsmalereien das Ende der hochmittelalterlichen Warmzeit anhand der vorherrschenden Mode mitverfolgen kann.
Titel: Antw:Mode aus vergangenen zeiten.
Beitrag von: Forgotten Fashion am 09.12.2023 20:15
In China versucht man - offensichtlich mit Unterstützung der Partei - die Hanfu-Mode wiederzubeleben.
In historisierenden (Fantasy-)Filmen ist sie schon lange präsent (auch in weltweit erfolgreichen Filmen), aber er werden auch massiv Veranstaltungen gefördert, auf denen diese Mode präsentiert wird.

Die Grundform ist weitgehend unisex. Dezidiert weibliche Kleider sind etwas weiter, luftiger, dezidiert männliche eher durch Accessoires wie Ledergürtel etc. gekennzeichnet.

Die Google-Suche nach "Hanfu dress" bringt hunderte von Bildern.
Titel: Antw:Mode aus vergangenen zeiten.
Beitrag von: Albis am 09.12.2023 23:11
Danke für den Hinweis zu den Hanfu Kleidern, Forgotten Fashion. Die Erfahrung aus der DDR zeigt, dass Dinge, die von der Partei (von oben) verordnet wurden, sich eher nicht durchgesetzt haben. Siehe Lipsi vs. Rock'n Roll. Aber Chinesen sind keine Deutschen und vielleicht klappt es ja mit der Hanfu Mode. Und vielleicht kann China einen solchen Trend ja nach Mitteleuropa exportieren.  :)
Titel: Antw:Mode aus vergangenen zeiten.
Beitrag von: Forgotten Fashion am 10.12.2023 18:56
@Albis
Im Gegensatz zu den Versuchen in der DDR eine Gegenkultur zu etablieren hat die Hanfu-Mode gut dokumentierte Vorbilder in der vorkommunistischen chinesischen Geschichte. Zudem hat sie eine schier unendliche Bandbreite an Farben und Formen und eine kaum zu leugnende Eleganz,

Die Hanfu-Mode ist schon länger in den historisierenden chinesischen Filmen präsent und schwappt auch schon nach Europa.
Auf Cosplay-CONs sieht man inzwischen regelmäßig auch Hanfu-Gewänder.
Titel: Antw:Mode aus vergangenen zeiten.
Beitrag von: Jean am 11.12.2023 23:20
Die gewänder sind wohl sehr elegant.
Aber doch irgendwie veraltet.
Ich denke kaum das diese mode in europa fuss fassen kann🌼
Titel: Antw:Mode aus vergangenen zeiten.
Beitrag von: Skirtedman am 12.12.2023 01:11
Diese Gewänder sind oft Zweiteiler. Es gibt sie mit Rock oder mit kaum auf den dritten Blick als solche zu erkennenden Hosen. Optisch wirken zumindest im Ruhezustand die Rock- bzw. Hosenkombinationen recht identisch.

Diese "Gewänder" wirken in unseren Augen recht romantisch. Eventuell könnten sie in der Abendmode hier bei uns Fuß fassen. Auch wenn sie auf uns einen romantischen Eindruck machen, z.T. entstammen sie aber nicht nur auch der "Ruhezeit", sondern sie sind durchaus auch Kämpferuniformen.
Titel: Antw:Mode aus vergangenen zeiten.
Beitrag von: Albis am 13.12.2023 22:55
@Forgotten Fashion: Ja, das lässt hoffen.  :)