Eine Ausnahme meiner Meinung nach mag es geben, wenn man Kinder hat. Da muss man im Einzelfall abwägen, wie weit man gehen kann, ohne das Wohl des Kindes zu gefährden.
hallo jörg,
da sind wir überall einer meinung :-) die kinderfrage will ich elaborieren:
was die kinder betrifft, so müssen wir uns fragen, was mit "gefährdung des kindeswohls" gemeint ist. in wahrheit schaden immer nur die, die so etwas sagen. sie sind so kindisch zu glauben, diese fiktiven verhaltensnormen seien wirklichkeiten, nicht bloß gewohnheiten. sie sind so dumm zu glauben, kinder würden "sich nicht richtig entwickeln", wenn man sie nicht anlügt (!) und ihnen vorgaukelt, alles sei ganz eindeutig und klar und geordnet, und immens wichtig.
... dabei sind wir rockträger (und transen und schwule und andere) doch auch schon als kinder so gewesen, wie wir heute sind -- trotz oder vielleicht wegen des sozialen drucks, den man meinte, auf uns ausüben zu müssen :-D warum sollte man verständnis haben, daß irgendjemand kindern ein weltbild aufdrängt, das nicht stimmt?
praktisch gesprochen muß man den eigenen kindern klarmachen, daß man sich nicht an stereotypen (nicht-überlegten) vorstellungen anderer orientiert, sondern an der eigenen ethik und dem eigenen verständnis. nicht nur in bezug auf geschlechterrollen. daß man nur dann ausgelacht werden kann, wenn man sich fürchtet; wenn man selbstbewußt und sachlich bleibt, gibt es weder was zu lachen, noch kann man sachlich dagegen argumentieren. daß man selbst entscheidet, zu wem man steht und was man bereit ist zu verstehen.
die kinder müssen nicht mögen, was man trägt, aber sie können es akzeptieren. so wie man alle leute das tun läßt, was sie tun möchten. wie dumm ist es, wenn irgendjemand irgendwem hier vorschriften machen wollte.
der rock erfordert sozialen mut, also ist er eine stärkung meines erziehungsziels: laß dich nicht von anderen zum schaf in der herde machen und diskriminiere nicht andere, sondern überlege, was richtig ist und was du möchtest -- das tust du dann. im übrigen beobachte spielerisch (!) die verhaltensnormen der menschen; überlegene leute durchschauen die normen und können sie verwenden oder verletzen, je nachdem.
ein solches erziehungskonzept funktioniert einwandfrei, denn es ist "wahr" und "einfach"; ängste und illusionen sind kompliziert.
lg dongya