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Röcke und mehr... => Erfahrungsberichte => Thema gestartet von: MAS am 09.12.2022 23:59

Titel: Neulich in Solingen
Beitrag von: MAS am 09.12.2022 23:59
Neulich abends im Hbf Solingen, wo ich umsteigen musste, hörte ich ein paar Jugendliche etwas über mich im Rock sagen. Ich ging zu ihnen hin. Vier Jungs saßen auf einer Bank, also auf der Lehne, die Füße auf der Sitzfläche. Einer fragte: "Kommen Sie von einem Festival?" Ich: "Nein das ist meine Alltagskleidung." "Sind sie ein Homo?" "Ja, ein Homo sapiens." Der Frager guckte noch fragender, aber ein andere sage: "Das bin ich auch!" Und der Frager fragte nun andere Leute, die vorbei kamen: "Sind Sie auch ein Homo sapien [sic!]?" Eine Frau antwortete: "Theoretisch ja!". Ein Paar wurde auch gefragt und die Frau, ob sie Norwegerin sei. Das wurde ich übrigens auch gefragt, also ohne "in". Sie war Deutsche, und ihr Begleiter stammte aus dem Iran. Der wurde gefragt, ob er an Gott glaube. "Ich glaube an mich", antwortete er, worauf der Frager, der sich als marokkanisch vorstellte, meinte, aber so wunderbare Wesen wie wir alle müssten doch von Gott erschaffen worden sein und könnten nicht vom Affen abstammen. So ging das dann weiter, bis wir drei in unsern Zug nach Köln einsteigen mussten. Die vier Jungs winkten uns noch nach, als wir abfuhren. Ich hätte mich gerne noch weiter mit ihnen unterhalten.

Ach ja, sie hatten auch gefragt ob ich beschnitten sei und meinten, Ausländer seien beschnitten. Ja, wirklich interessante Thesen, die die Jungs da aufstellten.  ::)

LG, Micha
Titel: Antw:Neulich in Solingen
Beitrag von: Silkman am 10.12.2022 00:07
Hallo Micha,
schöne schräge Story - und wie um alles in der Welt kamen die ausgerechnet auf Norweger/in ???

Rätselt
Jürgen
Titel: Antw:Neulich in Solingen
Beitrag von: MAS am 10.12.2022 00:10
Hallo Micha,
schöne schräge Story - und wie um alles in der Welt kamen die ausgerechnet auf Norweger/in ???

Rätselt
Jürgen

Tja! Ich vermute, sie kamen nicht auf Schotte*Schottin.

LG, Micha
Titel: Antw:Neulich in Solingen
Beitrag von: Lars am 10.12.2022 23:02
"Ich glaube an mich", antwortete er, worauf der Frager, der sich als marokkanisch vorstellte, meinte, aber so wunderbare Wesen wie wir alle müssten doch von Gott erschaffen worden sein und könnten nicht vom Affen abstammen.

Beeindruckend .... er hat das Prinzip offensichtlich verstanden und den Theorien des Herrn Darwin damit eine Absage erteilt. Sehr cool  8)

Damit habe ich jetzt auch mal einen themenfremden Nebensatz aus einem Beitrag rausgepickt und thematisiert. Mal gucken, was draus wird ...  ;D ;D ;D
 
Viele Grüße,
Lars
Titel: Antw:Neulich in Solingen
Beitrag von: JJSW am 11.12.2022 00:23
Lieber Micha

Schöne Geschichte, herrlich schräg, witzig philosophisch, danke für den Bericht.

Hätte auch mal wieder Lust, Bahn zu fahren und mal so etwas Lustiges zu erleben.

Grüßle
Jürgen
Titel: Antw:Neulich in Solingen
Beitrag von: MAS am 11.12.2022 00:31
Ja, das sind so interessante Erlebnisse, wenn man offen dafür ist, sich auch mal mit Leuten zu unterhalten, die einem auf den ersten Eindruck negativ eingestellt vorkommen. Dass der Junge dann bzgl. Schöpfung vs. Evolution noch im 19. Jh. steckte, ist eine andere Sache, die zu ihm zu erklären mehr Zeit gebraucht hätte. Und der andere, der Bauingineur aus Iran, der von den Jungs eher genervt war, stand eher auf Kontra. Er hat sich über die Jungs dann etwas echauffiert. Aber man kann ja nicht bei einer kurzen Begegnung alles in der Tiefe behandeln. Zumal man selbst - also ich selbst - ja auch nicht allweise ist.

LG, Micha
Titel: Antw:Neulich in Solingen
Beitrag von: Lars am 11.12.2022 12:46
Solche unerwarteten Begegnungen sind das Salz in der Suppe. Sie setzen aber voraus, daß man wirklich über niemenden aufgrund des ersten Eindrucks ein Urteil fällt oder bewertet. Das kann man später immernoch tun  ;D Erstmal neutral in die Szenerie hereinbegeben und gucken, was passiert. Und das sind manchmal ganz erstaunliche Dinge ...

Dass der Junge dann bzgl. Schöpfung vs. Evolution noch im 19. Jh. steckte, ist eine andere Sache, die zu ihm zu erklären mehr Zeit gebraucht hätte.

Ich denke, er ist damit ganz am Puls der Zeit. Mit einer Erklärung der darwinschen Theorie hättest du dich eventuell lächerlich gemacht. Es ist, wie der Name schon sagt, blanke Theorie. Die ja selbst von der sogenannten Wissenschaft schon mehrfach widerlegt wurde.
Titel: Antw:Neulich in Sorgen
Beitrag von: Skirtedman am 11.12.2022 13:22
Was dann wahrscheinlich an den "sogenannten Wissenschaften" liegt.  ;) :D

Ja, Lars, offen in eine Situation hinein zu gehen, bringt oft Erstaunliches hervor. Einen großen Bogen um solche Situationen herum schon im Vornherein zu machen, bekräftigt oftmals nur die eigenen Vorurteile im Kopf. Und wahrscheinlich auch die Vorurteile der anderen im Kopf.

Edit: P.S.: Wer behauptet, dass wir Menschen vom Affen abstammen, hat da an einer entscheidenden Stelle nicht aufgepasst.
Titel: Antw:Neulich in Solingen
Beitrag von: MAS am 11.12.2022 18:39
Solche unerwarteten Begegnungen sind das Salz in der Suppe. Sie setzen aber voraus, daß man wirklich über niemenden aufgrund des ersten Eindrucks ein Urteil fällt oder bewertet. Das kann man später immernoch tun  ;D Erstmal neutral in die Szenerie hereinbegeben und gucken, was passiert. Und das sind manchmal ganz erstaunliche Dinge ...

Dass der Junge dann bzgl. Schöpfung vs. Evolution noch im 19. Jh. steckte, ist eine andere Sache, die zu ihm zu erklären mehr Zeit gebraucht hätte.

Ich denke, er ist damit ganz am Puls der Zeit. Mit einer Erklärung der darwinschen Theorie hättest du dich eventuell lächerlich gemacht. Es ist, wie der Name schon sagt, blanke Theorie. Die ja selbst von der sogenannten Wissenschaft schon mehrfach widerlegt wurde.

Ja bzgl. Deines Satzes, Lars, dass erstaunliche Dinge passieren können, wenn man offen ist.

Nein aber bzgl. Deines Satzes, dass die Darwin'sche Theorie widerlegt wurde. Ihr wurde widersprochen. Ein Widerspruch ist aber noch keine Widerlegung. Aber was bedeutet "nur eine Theorie". Theorien sind auf Forschung basierende Ansichten, die so lange gelten, wie sie nicht falsifiziert sind. Im Übrigen besteht so eine Theorie aus vielen Thesen, die auch einzeln betrachtet werden können. Und man kann auch einigen zustimmen und anderen widersprechen. Die Hauptthese ist meinem Verständnis nach, dass sie die Lebewesen entwickelt haben aus vorherigen Stadien heraus, durch bessere Passung an die Umwelt. Diese These ist zunächst ein Widerspruch zur der Glaubensaussage, dass Gott die Welt in sechs Tagen erschaffen habe und an einem dieser Tage die Lebewesen, ohne irgendwelche Entwicklungsschritte. Die Glaubensaussage ist aber keine wissenschaftliche Theorie und deshalb auch kein Widerspruch zu eine Theorie. Das zu verwechseln passiert immer noch vielen Menschen, aber im Grunde war dieser Kategorienfehler schon im 20. Jh. aufgedeckt. Das wäre jetzt eine Arbeit, diese Diskussioin seit Darwin und anderen - auch Biologen vor ihm - darzulegen, die will ich mir aber nicht machen. Heute noch einen Widerspruch zwischen Evolutionstheorie und Schöpfungsglauben zu sehen ist aber meinem Kenntnisstand nach nicht mehr aktueller Standard.

LG, Micha
Titel: Antw:Neulich in Solingen
Beitrag von: Lars am 11.12.2022 19:12
Theorien sind auf Forschung basierende Ansichten, die so lange gelten, wie sie nicht falsifiziert sind.

Sollten Theorien nicht viel eher erst bewiesen werden, bevor sie "gelten" ??
Titel: Antw:Neulich in Solingen
Beitrag von: Skirtedman am 11.12.2022 19:19
Theorien "gelten" nicht, sondern sie beschreiben etwas, worauf man sich einen Reim machen möchte.

Je mehr sich eine Theorie auf nachprüfbare Anhaltspunkte stützt, desto eher trifft sie auf das Beschriebene zu. Je mehr Anhaltspunkte diese Theorie bestätigen, desto genauer beschreibt sie das, was sie erklären möchte.

Einsteins Relativitätstheorien wurden ja auch mit nachprüfbaren Anhaltspunkten gestützt. Ohne Einsteins Beschreibung würden unsere Navis uns nicht an unsere Ziele führen.
Titel: Antw:Neulich in Solingen
Beitrag von: MAS am 11.12.2022 19:58
Darin sehe ich keinen Widerspruch: Eine Beschreibung gilt als korrekt, solange nicht das Gegenteil bewiesen wurde. Das nennt man "Falsifikation". Solange es also keine andere Beschreibung gibt, die die Entstehung und Entwicklung des Lebens besser, plausibler beschreibt, solange gilt die Beschreibung als Evolution (dt.: Entwicklung).

Der biblische Schöpfungsbericht, wörtlich genommen, taug jedenfalls nicht als naturwissenschaftliche Theorie. Theologisch interpretiert kann er aber dennoch gültig sein, nur eben in einer anderen Kategorie. Es gibt sogar Interretationen, nach denen man aus der Reihenfolge der Schöpfungstage eine Evololution erkennen kann.

Interessant finde ich aber neuere biolgische Thesen, wonach nicht die reine Negativauslese die Evolution vorwärts treibt, sondern evtl. aktive Positivanpassung der Gene. 

LG, Micha
Titel: Antw:Neulich in Solingen
Beitrag von: Lars am 11.12.2022 21:08
Eine Beschreibung gilt als korrekt, solange nicht das Gegenteil bewiesen wurde.

War es nicht schon immer so, das ich das, was ich behaupte, auch beweisen können sollte?
Sonst kann ja jeder kommen ....
Titel: Antw:Neulich in Solingen
Beitrag von: JJSW am 11.12.2022 21:31
Nein, nicht jeder. Ich komme nicht.
Der Startbeitrag gefiel mir gut. Aber jetzt gehts nur noch um Evolution, Schöpfung, Theorien und Beweise. Warum müsst ihr alles zerdiskutieren?

Grüßle
Jürgen
Titel: Antw:Neulich in Solingen
Beitrag von: MAS am 11.12.2022 22:16
Eine Beschreibung gilt als korrekt, solange nicht das Gegenteil bewiesen wurde.

War es nicht schon immer so, das ich das, was ich behaupte, auch beweisen können sollte?
Sonst kann ja jeder kommen ....

Du musst nur noch zwischen Verifikation und Falsifikation unterscheiden: Bei der Verifikation müsstest Du - mit Absicht ins Kojunktiv gesetzt, da nicht möglich - beweisen, dass eine Regel, die Du herausgefunden hast, in allen  - wörtlich: ALLEN! - künftigen beobachtbaten Fällen zutrifft. Bei der Falisfikation musst Du "nur" beobachten, dass diese Regel in einem Fall oder in signifakant vielen Fällen - je nachdem, ob Du eine qualitative oder quantitative Studie betreibst - nicht zutrifft.
Verifikationen gelten so lange als gültig, wie sie nicht falsifiziert sind, also vorläufig. Mehr zu erwarten ist unwissenschaftlich.
Titel: Antw:Neulich in Solingen
Beitrag von: MAS am 11.12.2022 22:21
Nein, nicht jeder. Ich komme nicht.
Der Startbeitrag gefiel mir gut. Aber jetzt gehts nur noch um Evolution, Schöpfung, Theorien und Beweise. Warum müsst ihr alles zerdiskutieren?

Grüßle
Jürgen

Lieber Jürgen,

das sehe ich - als Beginner dieses Threads - nicht so eng. Lars führt lediglich ein Gespräch, das die Jungs in Solingen begonnen haben, fort, wenn auch nicht unter deren, sodern seinem Vorverständnis. Das halte ich für vertretbar. Es geht jetzt auch nicht um Evolution oder nicht, sondern um Regeln wissenschaftichen Denkens. Die zu beherrschen konnte ich bei den Jungs in Solingen allerdings nicht voraussetzen. Ich denke, man kann das generell nicht voraussetzen. Man muss hinein sozialisiert werden bzw, sich selbst hineingewöhnen. Das passiert nicht mal eben so zwischen Tür und Angel.

Aber sicher könnte man auch einen neuen Thread dazu beginnen.

LG, Micha
Titel: Antw:Neulich in Solingen
Beitrag von: Lars am 12.12.2022 22:02
Es geht jetzt auch nicht um Evolution oder nicht, sondern um Regeln wissenschaftichen Denkens. Die zu beherrschen konnte ich bei den Jungs in Solingen allerdings nicht voraussetzen. Ich denke, man kann das generell nicht voraussetzen. Man muss hinein sozialisiert werden bzw, sich selbst hineingewöhnen. Das passiert nicht mal eben so zwischen Tür und Angel.

Kann man stolz auf sich sein, wenn man "Regeln wissenschaftichen Denkens" beherrscht?
Titel: Antw:Neulich in Solingen
Beitrag von: MAS am 12.12.2022 23:53
Das kommt vielleicht darauf an, wie hart man sie sich erarbeitet hat. Manchen fliegt es auch zu, wie ein Geschenk. Und sollte man stolz sein auf etwas, das einem geschenkt wird? Es ist wohl so wie mit allen Fertigkeiten, die einen sind stolz auf sie, andere dankbar, noch anderen gelten sie als nichts Besonderes.

LG, Micha
Titel: Antw:Neulich in Solingen
Beitrag von: Lars am 13.12.2022 11:54
Also sind manche tatsächlich stolz auf ihren durch wissenschaftliches Denken stark eingeschränkten Horizont, der den Blick auf das große Ganze versperrt?
Unglaublich .... aber so manchem kaufe ich das ohne weiteres ab ....
Titel: Antw:Neulich in Solingen
Beitrag von: MAS am 13.12.2022 12:07
Also sind manche tatsächlich stolz auf ihren durch wissenschaftliches Denken stark eingeschränkten Horizont, der den Blick auf das große Ganze versperrt?
Unglaublich .... aber so manchem kaufe ich das ohne weiteres ab ....

Woher willst Du denn wissen, dass die Menschen, die stolz darauf sind, etwas geleistet zu haben, der Meinung sind, dass das alles ist, was es gibt? Die Wissenschaftler*innen, die ich kenne, sind der Meinung, dass sie mit ihrer Wissenschaft nur einen kleinen Teil der Wirklichkeit erfassen. Sie sind dar Meinung, dass Wissenschaft nicht alles erklären kann, versuchen aber immer mehr und dieses genauer zu erklären. Sie sind auch der Meinung, dass der Glaube, Wissenschaft könne alles erklören, unwissenschafltich ist.
Indes sind sie sehr kritisch gegenüber Meinungen, die sich als wissenschafltich ausgeben, ohne es zu sein. Wo die Grenzen genau verlaufen und welche Regeln gelten, wird dabei aber auch immer wieder diskutiert, und nicht alle Regeln gelgen in allen Wissenschaften gleichermaßen. Manche manchen dann den - so wie ich es sehe - Fehler, nur die Wissenschaften als solche anzuerkennen, die denselben Regeln folgen, wie ihre eigene. Tja, Exklusivismen gibt es auch unter Wissenschafler*innen. Meinungsverschiedenheiten, unterschieliche Interessen, Vorverständnisse und verschiedene außerwissenschaftiche Einfluss auf die Wissenschaften sowieso.

Und ja, man kann auch relgiös, spirituell, weltanschaulich der Meinung sein, dass Wissenschaften generell überflüssig sind. Diese Meinungen sind dann aber eben religiös, spirituell oder weltanschaulich, nicht wissenschaftlich. Sofern die Menschen, die diese Meinungen vertreten, nicht behaupten, wissenschaftlich zu ihrem Urteil gekommen zu sein, ist ja alles in Ordnung.

Es gibt auch Besserwisser*innen, überall, auch unter Wissenschaftler*innen.

LG, Micha
Titel: Antw:Neulich in Solingen
Beitrag von: Zwurg am 21.12.2022 09:56
Ich fand die Fragestellungen der Jungs interessant, aber ich weiß nicht, ob ich mich ihnen gestellt hätte. Manches hätte ich schon als doofe, provozierende Fragen empfunden.
Allerdings wer sollte ihnen Fragen zu Männern im Rock erklären, ausser ein Mann im Rock? Da muss man Michas Toleranz und Offenheit schon schätzen.

Zur Wissenschaft:
Ich denke durchaus, dass die Evolution bewießen ist, und sich die heutigen Tier- und Menschenarten aus früheren (primitiveren?) Vorfahren entwickelt haben.
Da ich den Begriff Gott nicht so mag, weil mir bisher niemand erklären konnte, wer oder was dieser Gott genau ist? Allmächtig, anwesend vom Beginn der Zeit, usw.
Da kann es sich nur um das Universum selbst handeln.
Das Wissenschaftler immer so davon überzeugt sind, dass sie nur einen kleinen Teil der Realität kennen habe ich noch nicht festgestellt.
Einer meiner Bekannten ist Physiker am Max Planck Institut und ich und eine andere (Star) Trekkie haben mit ihm über den Warp Antrieb diskutiert. Und er meinte, so etwas kann es niemals geben, weil die Grundlagen der Physik alle seit hundert Jahren erforscht sind. Ausserhalb gibt es nichts.

Und auf Netflix gibt es zur Zeit eine umstrittene Dokumentation: "Untergegangenen Zivilisationen auf der Spur" von dem Journalisten Graham Hancock.
Darin wird behauptet, dass es viel ältere Hochkulturen auf der Erde gegeben haben muss, als gemeinhin behauptet.
Er hat Belege und Theorien dass viele Baudenkmäler schon vor mehr als 12000 Jahren errichtet wurden. Teilweise auch Hinweise dass einzelne Bauten noch älter sein könnten. Historiker bestreiten die Theorien Hancocks vehement und behaupten es gäbe keine Hochkultur die älter als 6000 Jahre wäre.
Aber nachdem ich irgendwo einmal gelesen habe, das die ältesten nachgewiesenen Homo Sapiens 200 000 Jahre alt sind, frage ich mich natürlich: Sind unsere Vorfahren wirklich 194 000 Jahre nur primitive Jäger und Sammler gewesen?
Oder sind die Zeugnisse ihrer Hochkulturen nur noch nicht gefunden worden?



Titel: Antw:Neulich in Solingen
Beitrag von: MAS am 21.12.2022 10:55
Lieber Zwurg,

ich habe mich von den Jungs nicht wirklich provoziert gefühlt, bzw. auf einem Level, das mich nicht anfocht. Ich denke, sie hatten während des Gespräches von mir ein Bild eines freundlichen, souveränen Mannes gewonnen, der sich nicht durch ein paar Fragen aus der Ruhe bringen lässt. Und dass sie uns sogar noch freundlich nachwinkten, als wir im Zug an ihnen vorbei fuhren, zeigt ja, dass die Begegnung positiv war.

Ich kenne derzeit auch keine wissenschaftliche Theorie, die eine ernstzunehmende Alternative zur Evolutionstheorie wäre. Wie diese Evolution genau ablief bzw. immer noch abläuft, ob es z.B. immer nur eine zufällige Passung oder nicht auch eine aktive Anpassung ist, die die Veränderungen der Lebewesen mitsichbringt, da sind noch einige Fragen offen.

Gott ist nach meinem Wissenschaftsverständnis kein Gegenstand der Naturwisswenschaften, und auch als selbstständiges Wesen keines der Kultur-, Geistes- oder Humanwissenschaften, sondern allenfalls der Theologie(n). Er ist ein Gegenstand von Religion, und das nicht von jeder Reliion gleichemaßen. Diese Trennung der Systeme ist indes auch eine moderne Entwicklung. Wohin die noch weiter sich entwickelt, steht nicht fest. Ich persönlich glaube an Gott, habe aber keine feste Vorstellung von ihm. Neulich hörte ich in einem geistlichen Wort im Radio sogar die theologische Aussage, dass eine feste Vorstellung von Gott zu haben, Götzendienst sei. Meine Vorstellung geht in die Richtung, dass ich in Gott eine personalisierte Vorstellung von der absoluten Vernetzung des Seins sehe, von der es auch nicht- oder transpersonale Vorstellungen gibt, z.B. in den buddhistischen Vorsellungen vom Entsehen in Abhängigkeit, von der Leerheit oder vom Intersein.

Und klar, es gibt auch Wissenschaftler*innen, die meinen, was sie erfassen können, sei alles, was es gibt. Sie sind halt auch nur Menschen und von Hybris nicht gefeit. Aber ich kenne eben auch solche, die wissen, dass alles menschliche Erkennen nur Stückwerk ist und hinter jeder Antwort 1000 Fragen auftauchen. Dass manche oder viele Wissenschaftler*innen Wissenschaft und Religion als Gegesatz oder Widerspruch sehen, liegt auch an einem besonderen, vielleicht etwas engen oder einseitigen Verständnis von Religion. Sie sind auf eine bestimmte Weise christlich sozialisiert und lehnen die Vorstellungen ab, die ihnen so beigebracht wurden. Dass diese religiösen Vorstellungen nur einige von viel mehr möglichen und in den Religionsn real existierenden sind, wissen sie nicht, weil sie sich damit nicht beschäftigen.

Ein weites Feld!

LG, Micha
Titel: Antw:Neulich in Solingen
Beitrag von: Skirtedman am 21.12.2022 13:31
...von der absoluten Vernetzung des Seins sehe, von der es auch nicht- oder transpersonale Vorstellungen gibt, z.B. in den buddhistischen Vorsellungen vom Entsehen in Abhängigkeit, von der Leerheit oder vom Intersein.

Du meintest wohl "vom Indersein"!  ;)
Titel: Antw:Neulich in Solingen
Beitrag von: MAS am 21.12.2022 13:54
...von der absoluten Vernetzung des Seins sehe, von der es auch nicht- oder transpersonale Vorstellungen gibt, z.B. in den buddhistischen Vorsellungen vom Entsehen in Abhängigkeit, von der Leerheit oder vom Intersein.

Du meintest wohl "vom Indersein"!  ;)

Mensch, geh mal indisch! ;D

LG, Micha
Titel: Antw:Neulich in Solingen
Beitrag von: JJSW am 21.12.2022 18:38
Mensch, geh mal indisch! ;D

LG, Micha

Kein Problem  ;)

Bitte einloggen oder registrieren um das Bild zu sehen.
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Grüßle
Jürgen

Titel: Antw:Neulich in Solingen
Beitrag von: MAS am 21.12.2022 19:31
Fesch! :)


Aber, falls es doch interessieren sollte: https://intersein.de/glossar.html (https://intersein.de/glossar.html)

LG, Micha
Titel: Antw:Neulich in Solingen
Beitrag von: Skirtedman am 21.12.2022 23:43
...von der absoluten Vernetzung des Seins sehe, von der es auch nicht- oder transpersonale Vorstellungen gibt, z.B. in den buddhistischen Vorsellungen vom Entsehen in Abhängigkeit, von der Leerheit oder vom Intersein.

Du meintest wohl "vom Indersein"!  ;)

Mensch, geh mal indisch! ;D

LG, Micha

Seit ich Röcke trage, geh isch voll aus misch ´eraus!!!

Freilisch hab isch aus Neugierde den Link mal angeklickt, weil "Intersein" mir echt nix gesagt hatte. Und unter dem Stichwort dort bin ich dann fündig geworden. Wer den nächsten Passus [ˈpasʊs] bzw. die nächsten Passus [ˈpasuːs] (https://de.wiktionary.org/wiki/Passus) inhaltlich nicht versteht, der muss einfach mal bei Michas Li (https://intersein.de/glossar.html)nk selber nachlesen...

Ja, seit ich Röcke trage, zeige ich auch strahlenderweise die Sonne, die in mir steckt, und das Wölfkchen, das den Himmel verschönert!!!  ;) :D

Und dabei fällt mir der Spruch ein, den mein Vater manchmal gerne zum Besten gab:

"Ich wollt´, ich wär e Sunneblumm
und ständ´ am Rand vun Gunsenumm"

Keine Ahnung, woher dieser Spruch kommt. Vielleicht gab es mal einen entsprechenden Fastnachtsvortrag in meiner persönlichen grauen Vorzeit. Jedenfalls klingt der Spruch so, als müssten da noch etliche Textzeilen nachfolgen.
Nebenbei waren die Kundschaft des Vaters meines Vaters vor allem die örtlichen (vielleicht auch überörtlichen) Bauern. Vielleicht kursierte unter ihnen diese Ausdrucksweise. Denn den Bauern war es per Ehrenkodex verboten, Töchter aus Gonsenheimer Häusern zu heiraten. Denn letztlich hätte das später die Teilung des örtlichen Ackerbodens mit der konkurrierenden Nachbargemeinde bedeutet!

In der sechsten Klasse griff ich mal diesen niemals weiter kommentierten, aber manchmal eingesetzten Spruch meines Vaters auf und hielt bei einer Klassen-Fastnachtsfeier vor der Klasse einen kleinen Fastnachtsvortrag. Startsequenz dieses Vortrag war eben:

"Ich wollt´, ich wär e Sunneblumm
und ständ´ am Rand vun Gunsenumm"

Ich weiß noch, dass ich das dann so fortsetzte:
"Ich tät dann viel erleben, ..." - mehr weiß nicht mehr.

Doch, ich weiß noch, dass ich - da grämte ich mich eine ganze Weile, bis ich mir doch den Mut zusammennahm (und fand bemerkenswerterweise die Unterstützung meiner Eltern dabei im Vorfeld) - da auch den Namen eines Mitschülers später noch verwendete - vermutlich war das dann am Beginn des zweiten oder eines späteren Verses:

"Ich wollt´, ich hieße Dingsbums Stenner
und wäre stadtbekannter Penner..."

Dingsbums Stenner (Vorname abgewandelt) war das einzige Bauernkind in unserer Klasse. Als Requisite bemühte ich dabei einen leeren Papierkorb, wo ich einen Kreppel herausholte und genüsslich vor der Klasse in diesen reinbiss.

Naja, wie es später dann mal so kommen musste, wurde der betreffende Mitschüler seinerseits auch wieder Landwirt. Er zog mit seinem Hof raus aus dem engen Ortskern.

Und sein Aussiedlerhof ist derjenige, welcher am nächsten zur Ortsgrenze nach Gonsenheim steht...  ;D ;D ;D

Das ist KARMA! Vielleicht auch Intersein!
Vor allem ist´s: stringente Thread-Treuigkeit...  ;D ;D ;D
Titel: Antw:Neulich in Solingen
Beitrag von: MAS am 22.12.2022 00:20
Du bist einfach köstlich, lieber Wolfgang!

Mehr vermag ich jetzt nicht zu sagen, nach 3 Wintersonnwendbockbieren und ein paar Wintersonnwendwhiskys.   ;)

LG, Micha
Titel: Antw:Neulich in Solingen
Beitrag von: Skirtedman am 22.12.2022 01:40
Oh... Whiskey hatt´ ich die letzten drei Stunden (die nach der Wende) noch nicht...!

Du bringst mich auf Ideen... ... ...!
Titel: Antw:Neulich in Solingen
Beitrag von: Skirtedman am 22.12.2022 01:47
Naja, drei Stunden später ... welches Symbol steht für die 3???

...?  ...?   ...?

Ahhhhh....:::::

Drei Dinge braucht der Mann:
Getreide, Wasser, Hefe!
Titel: Antw:Neulich in Solingen
Beitrag von: high4all am 22.12.2022 08:20
Und da ist es wieder! Das primitive Bild des alkoholliebenden Mannes. :-X
Titel: Antw:Neulich in Solingen
Beitrag von: MAS am 22.12.2022 08:37
Heute Morgen hatte ich Sodbrennen! :o

Das ist auch so ein Beispiel für das Entstehen in Abhängigkeit: Alkohol + Magensäure = Sodbrennen.
Ich hätte es bei einem Mal Nachschenken belassen sollen!

Sonst geht es mir aber gut. :)

Frohes neues Sonnenjahr allerseits!

LG, Micha