Hallo allerseits,
schon seit mehreren Jahren habe ich immer wieder mal im Industriemuseum Cromford e.V. in Ratingen, einer ehemaligen Textilfabrik, vorbeigeschaut. Dort gibt es neben der Dauerausstellung über die Geschichte der Textilfertigung vor Ort in regelmäßigen Abständen interessante Sonderausstellungen zu sehen. Die aktuelle Sonderausstellung steht unter dem Titel "Kleider und Körper seit 1850".
Vor einiger Zeit hatte ich das Vergnügen, an einer Abendführung teilzunehmen. An dieser "Blue-Hour-Führung" mit anschließendem kleinem Umtrunk nahmen etwa 25 Personen teil, die allermeisten davon Frauen. Nur drei Männer waren unter den Ausstellungsbesuchern, davon einer im wadenlangen, leicht ausgestellten Jeansrock.
Als die Führung zu Ende war und wir zum gemütlichen Teil des Abends, wahlweise einem Glas Sekt oder einem Cocktail, übergingen, wurde ich von einigen Frauen angesprochen, die wissen wollten, warum ich als Mann einen Rock trüge. Schnell war eine ganze Gruppe von Frauen um mich versammelt, die allesamt gespannt zuhörten. So konnte ich sehr gut die Idee der Männerrockbewegung verkaufen und alle Zuhörerinnen waren ganz Ohr. Ich habe den Frauen empfohlen, doch mal im Internet zum Stichwort „Männerrock“ zu googeln, dann würden sie sehr schnell auf viele weitere Rockträger stoßen. Und sie möchten doch bitte ihren Ehemännern vom Mann im Rock im Museum erzählen. Ja, beides wollten sie machen, so ihre Reaktion. Sie waren allesamt sehr interessiert, wenn nicht sogar fasziniert. Auf jeden Fall war der Gesamttenor ihrer Reaktionen äußerst positiv. Von „mutig“ über „mal was Neues“ bis hin zu „das könnte mein Mann auch mal machen“ war da die Rede.
Insgesamt war es ein sehr schöner, lustiger, lockerer und vor allem für die anwesenden Damen lehrreicher Abend. Schade nur, dass sich die beiden anderen Herren in keiner Weise in die Diskussion eingeschaltet haben.
Viele Grüße
Radix