Autor Thema: Shorts  (Gelesen 34789 mal)

Offline Jürgen64

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Re: Shorts
« Antwort #30 am: 23.06.2010 15:55 »
Stimmt, anaxagoras,

diesen Aspekt habe ich völlig außer Acht gelassen. Nur, hast Du eine Idee, welche "Seilbahn" wir denen bieten könnten?

Gruß
Jürgen
Sei Du selbst. Von den anderen gibt es schon genug!

teerpirat

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Re: Shorts
« Antwort #31 am: 24.06.2010 14:04 »
Hallo Rockers,

bei der Männermode kommt sowieso, seit ich denken kann, meist immer nur der selbe Senf heraus, so wie jetzt auch die schönen super langen Sackhüpfershorts. Einfach himmlisch. Dann doch lieber Rock.

Aus einer 3/4-Hose, die weit genug ist, könnte man an der Innenseite die Hosenbeine einfach auftrennen und die jeweiligen Scnittseiten zusammennàhen - und fertig ist der Rock! ;D

Jetzt mal ganz scherzhaft.....

Offline kalotto

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Re: Shorts
« Antwort #32 am: 24.06.2010 17:05 »
Hi teerpirat, so abwegig ist das nicht, sowas habe ich schon gemacht und da war sogar noch genug Material für eine Kellerfalte hinten. Unten liess ich das Teil einfach ausfransen. Gerne trug ich diesen Rock zur Arbeit, der wurde dann auch durch Batteriesäure zerfressen und endete als Putzlappen... Scheisstechnik ;-)
Unisex=Einbahnstraße? Dann bin ich Geisterfahrer ;)
Er kam sich underdressed vor und nähte sich Röcke

Jörg HH

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Re: Shorts
« Antwort #33 am: 24.06.2010 17:08 »
Moin Teerpirat,

das ist doch mal was innovatives.  ;D

Aber auch hier in Hamburg immer das gewohnte Bild, kurze Hosen, weit wie Leinensäcke, entweder unifarben oder kariert. Dazu trägt der "feine Mann von Welt" natürlich weiße Socken. Sehr schick und sehr kleidsam (habe ich früher aber genauso gemacht, auch mit Sandalen in den 90ern).  :D

Nur einer tanzt da immer aus dem Rahmen. Jörg HH mit seinem Jeansrock, der Unangepasste.

Ich finde es auch gut, dass du, trotz, dass du keine Röcke trägst, hier aktiv bist. Das finde ich, sollte man einfach mal loben. Es ist ja auch kein Zwang. Dafür interessierst du dich für andere "Frauen"sachen.  ;)

Sonnige Grüße aus dem heute etwas schwülen Hamburg.

Jörg  8)


Offline Jo 7353

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Re: Shorts
« Antwort #34 am: 24.06.2010 22:24 »
Hallo Minirocker,

dieses Männlichkeitsprinzip, das ich oben beschieben habe ist keine Forderung von mir und auch kein Naturgesetz, sondern eine Beobachtung, wie sich die Männerkleidung, die ich als übliche Männerkleidung zu sehen bekomme, für mich darstellt. Es ist eine Regel, die wie selbstvertändlich praktiziert wird, und die ich aus dem Versuch, zu verstehen, wieso Männerröcke und anderes so schlecht sich durchsetzen, und weshalb manche so auf den Männerrock reagieren, wie sie reagieren, entwickelt habe.

Die Anfragen, die Du gestern an dieses Prinzip stelltest, habe ich mir selbst längst durchdacht, und denke überhaupt nicht daran, mich an dieses Prinzip zu halten.

Eine Konsequenz davon ist, daß ich recht schnell bissig reagiere, wenn sich jemand abfällig über behaarte Männerbeine äußert. Da vermute ich nämlich die Assoziation Frau-schön ; Mann-unschön dahinter, die eben zu diesem Prinzip führt.

Die Kleidung ist nicht das einzige, wo ich die sich hierzulande darstellenden Männlichkeitsprinzipien als unsinnig ablehne.

Gruß,
Jo
Der Rock ist kein Geschlechtsmerkmal.

teerpirat

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Re: Shorts
« Antwort #35 am: 25.06.2010 11:22 »

Eine Konsequenz davon ist, daß ich recht schnell bissig reagiere, wenn sich jemand abfällig über behaarte Männerbeine äußert. Da vermute ich nämlich die Assoziation Frau-schön ; Mann-unschön dahinter, die eben zu diesem Prinzip führt.

Das kann ich verstehen, ich denke, in erster Linie sind die von den Medien vorgegebenen Ideale verantwortlich. Das funktioniert nach dem Prinzip einer Gehirnwäsche. Und zum Teil sind die Aussagen auch total widersprüchlich: Behaart = eklig / rasiert = unmännlich. Muskulös = prollig / nicht muskulös = unmännlich. Die Liste könnte man jetzt beliebig fortsetzen.
Das Ganze läuft auf eine Spirale hinaus, dass eigentlich dem Mann keine individuelle Kleidung zugestanden wird geschweige denn Modebewusstsein und Individualität. Sie soll in erster Linie praktisch sein. Scheinbar aber ist man nicht in der Lage, praktisch und schön miteinander zu verbinden.
Warum muss Kleidung den per se praktisch sein? Wir leben nicht mehr im Industriezeitalter, sondern in einer Dienstleistungsgesellschaft. Also sollten Männer auch das tragen können, was ihnen gefällt.

Beispiel Cargohosen: Die monströsen ausgebeulten Taschen sollen verdeutlichen, dass am Mann "immer was dran" sein soll. Z.B. sein Werkzeug rumtragen, was wiederum Körperkraft betonen soll und entsprechend dann als männlich wahrgenommen werden soll. Und deshalb ist die Kleidung auch meist sehr robust und grob. Von den feinen fliessenden Stoffen aus der Damengarderobe keine Spur. Dass aber auch Männer gerne hautfreundliche Stoffe tragen wollen, wird dabei völlig ausgeblendet.

Als 2. Beispiel die ominösen Treckingsandalen Marke "Autoreifen mit Spanngurten" Die dicke Sohle und die groben scheuernden Riemen sollen die "Standfestigkeit des Mannes", also wiederum seine Männlichkeit verdeutlichen. So was wie bequeme Ledersandalen, die auch gut aussehen, scheint es in der Herrenmode nicht zu geben. Ich bin deshalb genötigt, zu Damensandalen zu greifen, nicht nur, weil sie besser aussehen, sonder auch weil sie einfach einen besseren tragekomfort bieten.

Also: Praktische Kleidung soll zeigen, dass Männer nur zu funktionieren haben. Also braucht Mann auch keine schöne Kleidung. Frauen dagegen sollen präsentieren und entsprechend wandelbar sein. Das erklärt auch die erschlagende Auswahl der Kleidung bei den Frauen. Frauen können sich - genügend Kleidung vorausgesetzt - sich jeden Tag neu erfinden. Individuelle Kleidung und Modebewusstsein wird Männern nicht zugestanden, die sie sollen ja nur ihre Rolle gemäss dem Männlichkeitsprinzip erfüllen.

Wenn man sich mal im Web oder in Mode-Katalogen umsieht, fallen folgende Synonyme bei der Damenbekleidung auf: sexy, verführerisch, schick, Eyecatcher, anziehend, süss und was noch alles. Bei Männerkleidung fallen höchstens die Begriffe praktisch oder stilvoll an - wobei zu bemerken ist, dass "stilvoll" ein Widerspruch in sich ist, wenn man eigentlich seit 20 Jahren immer nur den gleichen öden Quark sieht.

Was noch auffällt, ist die Art, wie Männerkleidung in Katalogen abgebildet wird. Alles sieht wie zerknittert und wie dahingeworfen aus, während Damenkleidung stets in schön gebügelter und fliessende Weise dargestellt wird. Das zeigt doch erst recht, dass nur Frauenkleidung schön sein soll.

Jörg HH

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Re: Shorts
« Antwort #36 am: 25.06.2010 15:23 »
@ teerpirat

Deinen Ausführungen ist nichts mehr hinzuzufügen. Genauso wird uns suggeriert, wie sich die jeweiligen Geschlechter zu geben haben. Wer aus der Reihe tanzt, wird "niedergemacht" - ist vielleicht ein wenig überspitzt, findet aber gern Anwendung bei einigen Zeitgenossen.

@ allgemein

Wenn die Modedesigner mal "brauchbare" neue Akzente setzen würden, die auch für die Allgemeinheit bestimmt sind und diese geschickt vermarktet werden würden, wäre auch schon viel gewonnen.

Habe heute morgen über SWR ContRa einen Beitrag über Kaufverhalten von Jugendlichen verfolgt. Es ging u. a. auch darum, dass sich Mädchen für Klamotten und Jungs nur für die Technik interessieren. Da haben wir es wieder. Auch hier wird wieder bewusst darauf hingearbeitet, dass ja die klassischen Geschlechterrollen eingehalten werden.

Was solls. We keep going on.

Sonnige Grüße von der Elbe

Jörg  8)

Offline MasinAD

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Re: Shorts
« Antwort #37 am: 25.06.2010 17:01 »
Wenn die Modedesigner mal "brauchbare" neue Akzente setzen würden, die auch für die Allgemeinheit bestimmt sind und diese geschickt vermarktet werden würden, wäre auch schon viel gewonnen.

Tun sie doch. Trägt nur niemand. Weil der Einzelhandel zurecht befürchtet, darauf sitzen zu bleiben, bestellen sie das dann erst gar nicht.

Das Problem sind die Männer, oder besser: das Bild der Männer. Der Blick auf das eigene Geschlecht. Vermeintliche Anforderungen, die erfüllt werden müssen. Es sind genau diese Rollenanforderungen, die Männer modisch ausgrenzen und Jungen in der Schule zu Außenseitern machen. Immerhin scheinen sie sich im Moment noch in höheren Gehältern widerzuspiegeln, aber auch das dürfte nicht mehr allzu lange dauern, bis es sich dreht.

Das Problem ist schlichtweg gesagt, dass Männer als Jungen dazu ermuntert werden, nicht klein beizugeben, sich nicht mit einem letzten Platz zufriedenzugeben, einfach nicht anerkennen zu wollen, dass andere in der gewählten Disziplin mal besser sind, dass sie auch einfach mal schwach sein dürfen -- ohne dass es ihren Wert mindert. Die Gesellschaft definiert Wert von Männern über Erfolg und Stärke, nicht über menschliche Qualitäten. Wer als Mann sich dem 'männlichen' Rangkampf verweigert, ist 'unmännlich'. Immer stärker, immer schneller, immer weiter. Dickeres Auto, größeres Haus, teureres Boot. Wer das nicht bieten kann, zeigt demonstrativ, was für ein harter Kerl er ist.

Das macht natürlich keiner bewusst. Wie jede Prägung übernimmt sie einfach die Persönlichkeit. Als Eltern hat man wohl auch recht wenig Einfluss, gerade wenn das medial vermittelte Bild vom Mann eines von Machern, Bringern, Machos und Helden ist. Aber man wird sein Kind wohl nicht sein ganzes Leben lang in einen Kokon stecken können, wo es vor solchen Einflüssen sicher ist.

LG
Masin
der gerade Geschlechter-Forschung: Mädchen meiden den Wettbewerb gelesen hat

Offline M.L.

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Re: Shorts
« Antwort #38 am: 16.07.2010 23:07 »
Grüße M.L.
Ich habe erst vor kurtzem bei Neckemann ganz kurtze Jains Hosen erstanden
Das is OK . Könnte auch Hot pens heißen
Wer das von euch noch weiß HOT PENS ?

Ich trage sie einfach es hat keiner gemäckert ? Mein Ding oder .?

Offline skirty19

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Re: Shorts
« Antwort #39 am: 17.07.2010 09:42 »
Zitat
Das kann dann nur sein, dass Frauen einen Rock per se als unmännlich ansehen, weil es ihrer Meinung nach nur einer Frau steht. Einfach zu behaupten, es sei ein Frauenkleidungsstück, entbehrt eigentlich jeder Logik, gemäss der Tatsache, dass die meisten Frauen nur Hosen tragen.

Nicht nur Frauen denken so! Dabei wird oft die Behauptung" Rock steht nur Frauen" einfach mit eingefahrener Gewohnheit verwechselt.

Im Übrigen wird die Short in jeder Länge immer mehr von  den Frauen eingenommen. Auch die im Worker Stil.
Bei C und A gibt es für Mächen hier eine gemeinsame rubrik und die Röcke sind in der Minderzahl.
Da geht die Zukunft hin - gar keine Röcke mehr und am besten nur noch lange Hosen für Jungs.
So hätten es die Damen gern - nicht mit uns oder.

Grüße Skirty19

Jörg HH

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Re: Shorts
« Antwort #40 am: 17.07.2010 11:07 »
Moin zusammen,

der Short-Trend bei den Damen ist auch bei uns auf der Arbeit zu sehen. Entweder lange Hosen oder Shorts in "Minirocklänge" bis Kielänge. Wieder ein Stück "Männerkleidung" mehr bei den Damen etabliert.

Rockträgerinnen sind auch bei uns in der Minderheit.

Es geht ja eigentlich schon seit Jahren bei den Frauen immer mehr der Trend zu Hosen jeglicher Länge. Nur manchmal - und gerade bei den derzeitigen Temperaturen - besinnen sich einige Frauen doch wieder auf ihre "Privilegien", dann nämlich wird auch mal ein Rock oder ein Kleid getragen.

Schönes Wochenende, welches derzeit hier an der Elbe etwas milder ist.

Jörg  :)

Offline tirkk

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Re: Shorts
« Antwort #41 am: 17.07.2010 11:44 »
In unserer kleinen Firma arbeiten seit ca 5 Jahren 2 Frauen im Büro. Die habe ich noch nie im Rock gesehen, nicht mal bei dieser Hitze. Neulich habe ich sie darauf angesprochen, ob sie nicht mal im Rock oder Kleid auf Arbeit kommen. Die Antwort war ja zu erwarten, "Wir haben gar keinen Rock in unserem Kleiderschrank, nur ein Kleid, das aber schon mehrere Jahre nicht getragen wurde". Die jüngere Kollegin ergänzte dann, daß sie ein Dirndl hat, das sie zur Disco manchmal anzieht. (Soll jetzt Mode sein, aber davon bekommt man in meinem Alter nicht fiel mit, die Jüngeren unter euch wissen da sicherlich mehr)

Bei uns ist heute Altstadtfest und ich habe vor, in meinem kurzen Wickelrock dorthin zu gehen. Mal sehen!
Männlich ist, sich auch im Rock wohl zu fühlen. Ich nehme mir die Freiheit, ANDERS zu sein!

Offline Rockio

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Re: Shorts
« Antwort #42 am: 17.07.2010 12:27 »
...
Da geht die Zukunft hin - gar keine Röcke mehr und am besten nur noch lange Hosen für Jungs.
So hätten es die Damen gern - nicht mit uns oder.

Grüße Skirty19

Armes Deutschland ;) - denn in Schweden z. B. ziehen viele junge und ältere Damen offenbar gerne Röcke an. Auch in anderen Ländern kann man das sehen.
In Deutschland gibt es diesen wurschtigen wenn-es-nur-praktisch-ist-ist-es-schon-gut-Trend. Es ist ja nicht so, dass in andern Ländern nicht auch viele praktisch gekleidet sind, nur ist mein Eindruck, dass durchschnittlich anderswo mehr Stilbewußtsein herrscht, oder aber dass man wenigstens nicht mit der Stillosigkeit kokettiert. (mit Stil meine ich keineswegs teure Designersachen, sondern mit etwas Sorgfalt und Liebe zusammengestellte Outfits).


Beste Grüße
Rockio

Offline Rockio

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Re: Shorts
« Antwort #43 am: 17.07.2010 12:36 »
...
anders gesagt (und überspitzt):

Anderswo kleiden sich viele Frauen gut,
in Deutschland sehen viele einfach praktisch aus.

(vom Aussehen der Männer wollen wir vielleicht besser schweigen - die meisten sehen weder praktisch noch gut aus. Da haben viele Frauen einen großen Vorteil ;) )

Offline tirkk

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Re: Shorts
« Antwort #44 am: 17.07.2010 21:33 »
Bei uns ist heute Altstadtfest und ich habe vor, in meinem kurzen Wickelrock dorthin zu gehen. Mal sehen!

Bin wieder zurück. Den ganzen Nachmittag war ich auf dem Altstadtfest und hatte den knielangen Wickelrock an. Einige Kunden haben mich auch gesehen. Es war wirklich cool. So war ich noch nie unterwegs in meiner Heimatstadt. Sehr oft habe ich die verdutzten Blicke der Leute gesehen, aber völlig egal. Es kam aber keine blöde Bemerkung. Ganz im Gegenteil.
An der Ampel standen drei Motorradfahrer als ich über den Fußgängerüberweg ging. Der eine schrie zu den beiden anderen, hey der hat doch einen Rock an. Ich schaute zu ihnen hin und hob den Daumen. Die drei kicherten und ich ging weiter. Ich hatte nicht das Gefühl, das sie mich auslachten, sondern es war einfach eine lustige Situation.
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Männlich ist, sich auch im Rock wohl zu fühlen. Ich nehme mir die Freiheit, ANDERS zu sein!


 

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