Ich glaube, die meisten hier haben es schon begriffen, dass Strumpfhosen, vor allem Feinstrumpfhosen, eine tolle Sache sind.
Mir begegnen hier im Forum recht häufig - vor im Winterhalbjahr - Beispiele, wo die Strumpfhose als gestalterisches Element mit verwendet wird.
Dass behaarte Beine besonders männlich erscheinen, liegt auf der Hand. So viel Behaarung erzeugt selten ein Frauenbein, selbst wenn es nicht enthaart wird.
Wer nun glaubt, Feinstrumpfhosen müssten mit Beinenthaarung einhergehen, mag sich vor allem aus seiner Erfahrungswelt heraus bestätigt fühlen, da Feinstrümpfe eben vom Anblick von Frauenbeinen geläufig sind. Und Frauenbeine sind eben deutlich schwächer behaart bzw. inzwischen meist enthaart.
Das heisst aber nicht, dass das an Männerbeinen unbedingt auch genau so sein muss. Augenfällig plattgedrückte Wolle unter feinem Strumpfhosengewebe mag zwar ästhetisch eine gewisse Herausforderung bedeuten, es gibt aber auch Zwischenstufen, die das noch als passabel erscheinen lassen.
Insofern hat Mathias in der Tendenz ja schon richtig argumentiert: Je dünner das Gewebe, desto weniger Beinbehaarung ist ästhetisch erstrebenswert.
So kann jeder für sich selbst entscheiden, welche Gewebedünne mit wieviel Eigenbehaarung einhergehen kann - und wo u.U. noch eine Haarbeseitigung erfolgen sollte.
Ich für meinen Teil kriege Behaarung und FSH unter einen Hut. Je dünner, desto länger muss bei mir der Rock sein, da meine Beinhaare besonders an den Oberschenkeln (und besonders rückwärtig) am ehesten durch die Gewebe auffallen. Aber auch da unterscheide ich von Fall zu Fall, denn ich will ja nicht immer im gleichen Maße unbedingt stadtfein sein. Draussen in der Natur beim Wandern können da andere Massstäbe gelten als abends bei der gepflegten Vernissage.
Noch eine Anmerkung: Die beste Erfindung in Sachen Mode ist für mich noch immer der Rock bzw. das Kleid. Hosen sind zwar eine kulturelle Fortentwicklung von Röcken und gut geeignet für Spezialfälle. Aus Sicherheitsgründen z.B. bei industriellen Fertigungsprozessen. Oder beim Steigen auf Leitern.
Inzwischen ist es aber so, dass selbst Männer nicht in jeder Lebenssituation gezwungen sind, Mauern, Bäume oder Leitern zu besteigen. Da macht ein Vorbereitetsein für solche Fälle keinen absoluten Sinn.
Ich selbst steige vielleicht alle drei Wochen mal auf eine Leiter - und das meist im geschützten Rahmen, sodass ich das auch bequem im Rock erledigen kann.
Auch wenn Hosen eine kulturelle Fortentwicklung von Röcken sein mögen, für mich ist der gute alte Rock - oder das Kleid - immer noch die größte kleidungstechnische Errungenschaft, die wunderbar auf meinen Körper und meine Lebenszwecke abgestimmt ist.
Wenn die moderne Feinstrumpfhose nun eine Weiterentwicklung der Hose darstellen sollte, so ist das für mich zwar ein kleiner Kompromiss, denn ohne FSH ist die Abstimmung von Rock oder Kleid auf meinen Körper optimal. Da aber FSH bei weitem nicht in ihren Einschränkungen mit denen von ortsüblichen Männerhosen versehen sind, akzeptiere ich FSH als eben Kompromiss.
Mit Strumpfhosen muss ich im Winterhalbjahr nicht immerzu lange Röcke tragen. Und mit FSH ergeben sich in den kühleren Monaten also eine ganze Reihe mehr Gestaltungsmöglichkeiten als ohne. Alleine aus Gründen der Gestaltungsvielfalt trage ich dann auch gerne Feinstrumpfhosen. Wobei ich von Feinstrumpfhosen rede, nicht von dickeren FSH oder schon gar nicht von Strickstrumpfhosen - die verhalten sich dann wiederum sehr viel ähnlicher wie normale Männerhosen. Das wäre mir zuviel des Kompromisses.