Autor Thema: Männerrock auf Beerdigungen  (Gelesen 30261 mal)

Offline Barefoot-Joe

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Männerrock auf Beerdigungen
« Antwort #30 am: 14.01.2018 14:37 »
Hallo Hajo,

Zitat
Wieso unterstellen wir anderen Leuten, was sie als pietätlos empfinden und schreiben nicht über unser persönliches Empfinden?

Das stimmt. Eigentlich projizieren wir damit unser eigenes vages Empfinden auf andere Leute und argumentieren dann mit deren Empfinden, warum wir es nicht tun würden. Psychologisch ist das sehr interessant. :)

Zitat
Und natürlich könnte Gregor im schwarzen Anzug erscheinen, auch wenn ich das als unpassend empfinde. Ich werde nicht mit der Wimper zucken.

Abwarten. ;) Wenn du mal stirbst, wird das sowieso eine bunte Sache, wenn das halbe Forum dir in Rock und Kleid Respekt erweist. ;)
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Offline high4all

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Männerrock auf Beerdigungen
« Antwort #31 am: 14.01.2018 15:00 »
Zitat
Für die eigene Beerdigung habe ich dagegen feste Vorstellungen im Bezug auf meine Kleidung: ein weißes (Hochzeits-)Dirndl samt passender Bluse (hängt schon bereit). Das hat natürlich eine symbolische Bedeutung, die mit meinem Glauben zu tun hat.

Die symbolische Bedeutung würde mich jetzt aber mal interessieren. :)

Da der Tod für mich nur eine Durchgangsstation auf dem Weg zu meiner himmlischen Heimat ist, in der ich von Gott mit Kleidern ausgestattet werde, ist dasweiße Dirndl ein Zeichen auf die reine, himmlische Bekleidung. Und wahrlich kein Grund zur Bedrückung, weil die Trennung zeitlich begrenzt ist. Jedenfalls für die Leute, die ich in der Ewigkeit wiedersehe. Insofern ist schwarze Kleidung m.E. fehl am Platz.

Wichtiger als die äussere Kleidung ist die innere Anteilnahme der Trauergemeinde. Ein aufrichtiger Mensch in Lumpen ist mit lieber als ein Heuchler in feinstem Zwirn.

LG
Hajo
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Offline cephalus

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Männerrock auf Beerdigungen
« Antwort #32 am: 14.01.2018 17:25 »
Ja klar. Ich würde mich bei einer Trauerfeier vermutlich auch eher nach den Wünschen der Trauernden richten. Ich denke, Trauerfeieren ebenso wie Hochzeiten sind extrem stark traditionell besetzt - so stark, dass selbst wir nicht daran zu rühren wagen. Wir brechen mit den Traditionen natürlich am ehesten dort, wo die geringsten Probleme zu erwarten sind.

Wobei die Traditionen bei Hochzeiten noch leichter zu durchbrechen sind, weil die Hautpersonen recht einfach ihre Wünsche verkünden können.
Ich hätte auch wenig Hemmungen die Gäste um kleine Anpassungen, wie Jürgen, "Kein Anzug" zu bitten.
Gut, "alle in einem langen Kleid" hätte auch was, ginge aber wohl zu weit und würde auch kaum eingehalten ;) ;D

Chriser

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Männerrock auf Beerdigungen
« Antwort #33 am: 14.01.2018 18:26 »




Zitat
Wer keine zwei Stunden ohne Rock oder Kleid leben kann, könnte ein Problem haben.

Darum geht es mir nicht. Sondern darum, warum uns Kleidungsnormen hier plötzlich wichtig sind, obwohl sie uns sonst egal sind.

[/quote]

Wir alle hätten gerne mehr Tolleranz um unsere Leidenschaft müheloser leben zu können.(Ich meine diejenigen denen es nicht so leicht fällt in anderen Klamotten raus zu gehen.) Also kann jeder für sich selbst entscheiden ob er sich gewissen alten Traditionen mal für einen Anlaß hingibt oder eben nicht. Man muß ja nicht gegen alles gehen. Zu ner Beerdigung könnte man einen langen schwarzen Rock tragen, muß aber nicht. Da würde ich mir eher zu ner Hochzeit etwas passendes besorgen. Jedoch mache auch ich mir das Leben einfach und trage dann einfach den Anzug den ich eh schon im Schrank hängen habe. Sieht auch gut aus. Für einen Tag kann ich auch mal banal sein. Wenn die Feier gut ist passt das auch.


Offline high4all

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Männerrock auf Beerdigungen
« Antwort #34 am: 14.01.2018 18:48 »
Zitat
Wer keine zwei Stunden ohne Rock oder Kleid leben kann, könnte ein Problem haben.

Wer es keine zwei Stunden aushält, dass ein Mann einen Rock oder ein Kleid trägt, hat ein Problem.
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Offline Barefoot-Joe

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Männerrock auf Beerdigungen
« Antwort #35 am: 14.01.2018 19:50 »
Hallo Hajo,

Zitat
Wichtiger als die äussere Kleidung ist die innere Anteilnahme der Trauergemeinde. Ein aufrichtiger Mensch in Lumpen ist mit lieber als ein Heuchler in feinstem Zwirn.

Da kann ich nur zustimmen. :)

Zitat
Da der Tod für mich nur eine Durchgangsstation auf dem Weg zu meiner himmlischen Heimat ist, in der ich von Gott mit Kleidern ausgestattet werde, ist dasweiße Dirndl ein Zeichen auf die reine, himmlische Bekleidung. Und wahrlich kein Grund zur Bedrückung, weil die Trennung zeitlich begrenzt ist. Jedenfalls für die Leute, die ich in der Ewigkeit wiedersehe. Insofern ist schwarze Kleidung m.E. fehl am Platz.

Und wenn ich den christlichen Zuckerguß entferne, kann ich hier auch zustimmen. :) Danke dir für die Erklärung! :)
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Offline GregorM

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Männerrock auf Beerdigungen
« Antwort #36 am: 14.01.2018 21:43 »

Du meinst Normen, wie die, dass Männer Hosen tragen sollten?


Aber wir alle tragen Röcke und fallen aus den Normen. Und nur weil da jemand in einer Kiste verscharrt wird, halten wir uns plötzlich wieder an die Normen? Ja ich weiß, das ist pietätlos. ;)


... warum uns Kleidungsnormen hier plötzlich wichtig sind, obwohl sie uns sonst egal sind.



Bei einer Beerdigung geht es um die nahen Verwandten des Verstorbenes und ihre Trauer. Die sollte man meiner Meinung nach nicht mit einem Fremdkörper wie einem Rock stören oder mit anderen Sachen, die infrage gestellt werden könnten.
Ich setze vorraus, dass es nicht erwartet wird, dass ein Mann zur Beerdigung im Rock oder Kleid erscheint.

Der Rock kann warten.

Gruß
Gregor  




  

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Offline MAS

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Männerrock auf Beerdigungen
« Antwort #37 am: 14.01.2018 23:51 »

Du meinst Normen, wie die, dass Männer Hosen tragen sollten?


Aber wir alle tragen Röcke und fallen aus den Normen. Und nur weil da jemand in einer Kiste verscharrt wird, halten wir uns plötzlich wieder an die Normen? Ja ich weiß, das ist pietätlos. ;)


... warum uns Kleidungsnormen hier plötzlich wichtig sind, obwohl sie uns sonst egal sind.



Bei einer Beerdigung geht es um die nahen Verwandten des Verstorbenes und ihre Trauer. Die sollte man meiner Meinung nach nicht mit einem Fremdkörper wie einem Rock stören oder mit anderen Sachen, die infrage gestellt werden könnten.
Ich setze vorraus, dass es nicht erwartet wird, dass ein Mann zur Beerdigung im Rock oder Kleid erscheint.

Der Rock kann warten.

Gruß
Gregor  


Lieber Gregor,

was mich ein wenig stört ist die Allgemeingültigkeit, die Du hier unterstellst.
Wenn Du statt
Zitat
Ich setze vorraus, dass es nicht erwartet wird,

schreiben würdest:
"Ich setze voraus, dass es Leute gibt, die erwarten, dass ..."
würde ich Dir zustimmen.

Bei Dir klingt es aber nach einer Art Gesetz, das felsenfest steht und nicht abhängig ist von konkreten Menschen und ihren Erwartungen.

Ich habe Dir weiter oben einen Vorschlag gemacht. Zu dem äußerst Du Dich gar nicht.

LG, Micha
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Offline ChrisBB

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Männerrock auf Beerdigungen
« Antwort #38 am: 15.01.2018 08:05 »
Hallo Micha,

auch ich würde nicht in einem Rock bei der Beerdigung erscheinen, außer es ginge um einen verblichenen Rockfreund. (Leider haben wir von der Beerdigung von Ferdi damals hernach erfahren.)
In so fern wird bei einer Beerdigung alles auf Norm zurück gefahren. Das ist nun so, und in anderen Gesellschaften ist das auch so.
Bei uns fällt sogar eine auffallende Haarfarbe einer Frau, die sie bei einer Beerdigung nicht abdeckt, böse auf. Man sagt dann immer, man soll es den Angehörigen nicht noch schwerer machen.

Selten, wirklich selten, gibt es eine Beerdigung, wo die Angehörigen nachher fröhlich sind. Ich meine dabei nicht fröhlich im Sinne glücklicher Erben, sondern fröhlich im Sinne von, dass sie wissen, dass der/die Verstorbene heimgehen durfte. Das gab es bei uns im Ort vorletzte Woche, und ich habe gestern mit der Witwe des 78jährigen Verstorbenen gesprochen. Aber auch da trugen nur Frauen Röcke.

Gruß,
ChrisBB

P.S. Ich bin ab morgen 3 Wochen in St. Wendel. Meine Röcke (bis auf einen) sind im bereits voraus geschickten Reisegepäck. Allerdings werde ich nicht viel freie Zeit haben. Es geht um eine Reha wegen Tinnitus, und das Programm dort soll gut angefüllt sein.

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« Antwort #39 am: 15.01.2018 08:53 »
Bei der Beerdigung meiner Mutter und der meiner Schwiegermutter ging es beim anschließenden Kaffee trinken nach einer Zeit der Besinnung fröhlich zu, weil wir uns an die guten Zeiten, die wir mit den Verstorbenen erlebt haben, erinnerten. Dabei kamen einige lustige Anekdoten zur Sprache, auch manche allzu menschliche Eigenschaft. Gemeinsam haben wir uns z.B. alte Fotos angeschaut, in der meine Mutter als fesches, junges Mädchen abgelichtet war. In dem Moment ist die Traurigkeit über den Verlust einer Dankbarkeit für das Gewesene gewichen. Einige Redensarten meiner Mutter zitieren wir noch heute.

Das gemeinsame Trauern, Trösten und Erinnern ist wichtiger als die depperte Kleidung und Zuwendung ist für die Hinterbliebenen hilfreicher als die Einhaltung von Konventionen.
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Männerrock auf Beerdigungen
« Antwort #40 am: 15.01.2018 09:10 »
Hallo Micha,

auch ich würde nicht in einem Rock bei der Beerdigung erscheinen, außer es ginge um einen verblichenen Rockfreund. (Leider haben wir von der Beerdigung von Ferdi damals hernach erfahren.)
In so fern wird bei einer Beerdigung alles auf Norm zurück gefahren. Das ist nun so, und in anderen Gesellschaften ist das auch so.
Bei uns fällt sogar eine auffallende Haarfarbe einer Frau, die sie bei einer Beerdigung nicht abdeckt, böse auf. Man sagt dann immer, man soll es den Angehörigen nicht noch schwerer machen.

Selten, wirklich selten, gibt es eine Beerdigung, wo die Angehörigen nachher fröhlich sind. Ich meine dabei nicht fröhlich im Sinne glücklicher Erben, sondern fröhlich im Sinne von, dass sie wissen, dass der/die Verstorbene heimgehen durfte. Das gab es bei uns im Ort vorletzte Woche, und ich habe gestern mit der Witwe des 78jährigen Verstorbenen gesprochen. Aber auch da trugen nur Frauen Röcke.

Gruß,
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P.S. Ich bin ab morgen 3 Wochen in St. Wendel. Meine Röcke (bis auf einen) sind im bereits voraus geschickten Reisegepäck. Allerdings werde ich nicht viel freie Zeit haben. Es geht um eine Reha wegen Tinnitus, und das Programm dort soll gut angefüllt sein.


Lieber Chris,

je nachdem, wer die Beerdigung ausrichtet, würde ich vielleicht auch in Hosen hingehen, wobei ich dann inzwischen vielleicht extra dafür eine neue Hose kaufen müsste. Dann weiß ich aber, dass es an diesen Leuten läge und nicht am Rock. Es ist keine Erwartung, die wie ein Naturtgesetz, z.B. die Schwerkraft, einfach und unveränderlich da ist, sondern es sind Haltungen von Menschen, die sie sich angewöhnt haben, und die ihnen vielleicht selbstverständlich sind, weil sie nie intensiver darüber nachgedacht haben, dass es auch anders richtig sein könnte. Und in Krisenzeiten wie einer Trauer fährt man gerne auf sichere Routinen zurück. Auf diese menschliche Eigenschaft würde ich dann auch Rücksicht nehmen.

LG, Micha
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Offline Barefoot-Joe

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Re: Männerrock auf Beerdigungen
« Antwort #41 am: 15.01.2018 21:25 »
Hallo Gregor,

Zitat
Bei einer Beerdigung geht es um die nahen Verwandten des Verstorbenes und ihre Trauer. Die sollte man meiner Meinung nach nicht mit einem Fremdkörper wie einem Rock stören oder mit anderen Sachen, die infrage gestellt werden könnten.

Wo steht das? Woher weißt du, was die Leute stört oder nicht stört? Als mein Vater beerdigt wurde, waren mir die Menschen wichtig und nicht ihre Verpackung. Es wäre mir völlig wurscht gewesen, ob da jemand mit buntem Hut dabei gewesen wäre oder ob Kinder lachend dazwischen herumgelaufen wären. Ja, ich hätte mich über beides sogar gefreut.

Zitat
Ich setze vorraus, dass es nicht erwartet wird, dass ein Mann zur Beerdigung im Rock oder Kleid erscheint.

Wir haben alle früher auch mal vorausgesetzt, dass man als Mann keinen Rock trägt, oder? Wir haben alle gelernt, dass Dinge, die wir voraussetzen, falsch oder irrelevant sein können... :) Wir glauben zu wissen, was andere denken und wollen, aber das sind nur UNSERE Vorstellungen, die wir auf sie projizieren. Wir wissen das erst, wenn wir sie fragen und DEREN Meinung hören.
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Offline Barefoot-Joe

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Re: Männerrock auf Beerdigungen
« Antwort #42 am: 15.01.2018 21:28 »
Hallo Hajo,

Zitat
Das gemeinsame Trauern, Trösten und Erinnern ist wichtiger als die depperte Kleidung und Zuwendung ist für die Hinterbliebenen hilfreicher als die Einhaltung von Konventionen.

Du sprichst mir aus der Seele.
Wie ich oben gerade schrieb: Die Menschen waren mir wichtig, nicht wie sie angezogen sind. :)
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Re: Männerrock auf Beerdigungen
« Antwort #43 am: 15.01.2018 22:39 »
Hallo Barefoot-Joe,

ich denke nicht, dass wir je einig werden. Wir leben anscheinend in zwei total verschiedenen Welten. Und da ich mit meiner zufrieden bin und sie für richtig halte, kommen wir sicher nicht weiter.

Es gibt keine Gesetze, aber doch ein subjektiver Gefühl, was richtig und falsch ist oder wäre. Meiner Meinung nach ist eine Beerdigung nicht die Situation, in der man mit der Kleidung experimentiert. Dort soll man nicht auf sich selbst aufmerksam machen. Hast du je in Zeitungen, Magazinen oder im Fernsehen gesehen, wie es vor sich geht, wenn Prominente gestorben sind? Alles sehr dezent und ordentlich.

Aber wie ich früher gesagt habe, es kann in Deutschland anders sein. Oder bei einigen in Deutschland anders sein. Und endlich ist es mir ganz egal, wie andere es macht. Ich habe nur gesagt, wie ich dabei fühle. Jeder ist frei, deinen oder meinen Weg zu gehen. Ich kann nur hoffen, dass die Situation jedem erst in einer fernen Zukunft aktuell wird.
  
Gruß
Gregor
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Gregor

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Re: Männerrock auf Beerdigungen
« Antwort #44 am: 15.01.2018 23:59 »
Alles sehr dezent und ordentlich.

Das ist ja die Hauptsache, wenn man jemanden verabschiedet.  ???

Aber ansonsten: Ja, Gefühle sind unterschiedlich. Der eine liebt es konventionell bzw. es wird bei den meisten so sein, da sie sich dabei sicherer fühlen, andere lieben es individuell.
Manchem kommen Konventionen unehrlich vor, anderen kommen Individualisten exzentrisch vor.

Extrem konventionell waren unsere Gesellschaften bis in die 1960er. Dann revoliterte die Jugend dagegen erstmals mit Erfolg und krempelte die Gesellschaft um. Heute sind die Neokons oft tonangebend, weil zu viel Freiheit unangenem ist. Man muss sich dann ständig entscheiden und seine Entscheidung verantworten. Das ist unbequem.

Wie auch immer. Ich versuche hier Brücken zu bauen, aber , lieber Gregor, Du gehst auf meine Argumente nicht ein. Dann lässt Du es lieber und machst es Dir halt in den Konventionen hyggelig und nimmst sie als Naturgesetze: Man macht, was man macht, weil es so erwartet wird, von wem auch immer.

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